11 Risikofaktoren für Lungenkrebs, die nichts mit dem Rauchen zu tun haben

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Wie wir wissen, ist Rauchen ein Risikofaktor für Lungenkrebs. Aber es gibt auch noch einige weitere Risikofaktoren, die fast niemand kennt und die deshalb nicht beachtet werden. Vergessen wir zum Beispiel nicht, dass auch das passive Rauchen krank machen kann. Fast niemand ist sich dessen bewusst, dass es auch die eigene Gesundheit schädigen kann, wenn andere in der Nähe rauchen.

Laut Untersuchungen ist das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken bei Rauchern um 90% erhöht. Das dürfte wohl der größte Risikofaktor sein. Aber auch Nichtraucher, die von passivem Rauchen betroffen sind, haben ein Risiko, das um 20–30% erhöht ist. Schauen wir uns also an, welche sonstigen weniger bekannten Risiken es gibt.

1. Genetische Veranlagung

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Tatsächlich spielt, wie bei vielen Krankheiten auch die Genetik für das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken eine wichtige Rolle. Vor allem wenn in Familien Erkrankungen schon vorgekommen sind, ist die Chance groß, dass man eine genetische Veranlagung dazu und daher ein erhöhtes Risiko hat. Ob Organe anfällig für bestimmte Krebsarten sind, liegt an der Beschaffenheit des Gewebes. Wenn Menschen miteinander verwandt sind, haben sie immer auch Ähnlichkeiten in der Beschaffenheit ihres Gewebes.

Aber nicht nur, wenn Angehörige tatsächlich schon an Lungenkrebs erkrankt sind, erhöht sich das Risiko. Auch andere Erkrankungen der Atemwege zählen dazu. Bei Atemwegserkrankungen in der Familie steigt das Risiko der Kinder um das zwei- oder dreifache.

2. Ungesunde Ernährung

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Die Rolle der Ernährung in Bezug auf das Entstehen von Krankheiten wird oft unterschätzt. Bei der Krankheitsprophylaxe spielen vor allem pflanzliche Stoffe eine große Rolle, denn sie enthalten wichtige Vitamine, Spurenelemente und pflanzliche Vitalstoffe. Das ist der Grund, warum eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse von allen Seiten empfohlen wird.

Vitaminmangel kann tatsächlich auch zu Lungenkrebs führen und es ist mittlerweile nachgewiesen, dass vor allem die Pflanzlichen Vitalstoffe Krebszellen vernichten können. Gegen Lungenkrebs soll vor allem Betacarotin, das in Karotten und Blattgemüse vorkommt, sehr wirksam sein. Wichtig zu wissen ist, dass Vitamine aus Nahrungsergänzungsmitteln nicht die selbe Wirkung haben, wie Vitamine aus pflanzlichen Nahrungsmitteln.

3. Zu wenig Bewegung

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Wir können nicht nur mit der Ernährung unsere Gesundheit positiv beeinflussen, sondern auch mit körperlicher Bewegung. Wer körperlich ausgelastet ist, ist nicht nur psychisch stabiler und zufriedener, sondern tut auch für seine Gesundheit etwas gutes. Vergessen wir nicht: Auch die psychische Gesundheit kann sich vorbeugend auf Krankheiten auswirken.

Neuere Studien besagen, dass in Bezug auf die Bewegung gilt, je mehr desto besser. Das Risiko für Lungenkrebs sinkt also mit jedem Schritt, den Sie zusätzlich tun. Dabei reduziert sich nicht nur das Risiko für Lungenkrebs sondern für alle Arten von Krebs im Allgemeinen. Die Bewegung als wichtiger Gesundheitsfaktor gilt natürlich für Raucher, als auch für Nichtraucher gleichermaßen.

4. Verletzungen und Infektionen

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Wer hätte es gedacht, dass Patienten, die schon einmal Tuberkulose hatten ein höheres Risiko haben, an Lungenkrebs zu erkranken? Hier würde sicherlich niemand auf den ersten Blick einen Zusammenhang vermuten. Tuberkulose kann eine Vernarbung des Lungengewebes zur Folge haben, was das Risiko einer Folgeerkrankung Experten zu Folge erhöhen kann.

Doch Narben in der Lunge können nicht nur durch Tuberkulose, sondern auch durch andere Krankheiten entstehen. Dazu gehören auch Verletzungen und andere Entzündungen der Lunge, wie sie zum Beispiel auch durch eine Silikose entstehen können. An den Stellen, die vernarbt sind, ist das Risiko einer krankhaften Gewebeveränderung und Wucherung besonders hoch.

5. Bestrahlungen

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Wer schon einmal eine Bestrahlung bekommen hat, zum Beispiel um andere Arten von Krebs zu behandeln, hat hinterher auch ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs. Es mag uns paradox erscheinen, dass Krebs mit Methoden behandelt werden kann, die eigentlich grundsätzlich die Krankheit auch hervorrufen können.

Radioaktive Strahlung ruft Veränderungen unserer Zellen hervor. Radioaktive Partikel erzeugen ionisierende Energie, die die Hülle von Molekülen schädigen kann. So entstehen freie Radikale. Diese sind in geringer Anzahl zwar nicht schädlich, können aber bei erhöhter Zahl eine gefährliche Kettenreaktion im Körper auslösen: die Radikale verbinden sich untereinander und schaffen Verbindungen, die für die menschlichen Zellen unbekannt sind und dann nicht mehr bekämpft werden können.

6. Beta-Carotin-Supplemente

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Auch bei Beta-Carotin handelt es sich um einen Stoff, der sowohl Krebs bekämpfen, als auch begünstigen kann. Häufig wird der Stoff verabreicht, um das Krebsrisiko zu senken. Allerdings haben Wissenschaftler herausgefunden, dass gerade Raucher, die Beta-Carotin als Nahrungsergänzung zu sich nehmen, ein erhöhtes Risiko aufweisen, an Lungenkrebs zu erkranken.

Es scheint wohl auf die Dosis des Beta-Carotins anzukommen, denn nur bei sehr hohen Dosen steigert es das Krebs-Risiko. Wer Beta-Carotin ausschließlich über die Nahrung zu sich nimmt, muss sich daher keine Sorgen machen. Beta-Carotin ist ein fettlöslicher Pflanzenstoff und findet sich in allen Sorten von Gemüse, das eine gelbe oder orangene Farbe hat.

7. Umweltgifte

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Chemikalien, die sich in unserem Umfeld oder gar in unserem Trinkwasser, unseren Nahrungsmitteln, sowie in der Luft befinden, können das Risiko einer Lungenkrebs-Erkrankung erhöhen. Dafür bekannt sind vor allem die Stoffe Arsen und Beryllium.

Ganz besonders hervorzuheben ist die Luftverschmutzung, die durch Abgase, Kraftwerke und industrielle Anlagen entsteht. Glücklicherweise ist die Verschmutzung der Luft und die Verunreinigung des Wassers in den westlichen Ländern in den letzten Jahren zurück gegangen. Durch Klimaschutzmaßnahmen konnte die Luftqualität, die sich seit der Industrialisierung ständig verschlechtert hat, erfolgreich verbessert werden. Allerdings gibt es Länder auf dieser Erde wo die Belastung der Umwelt mit Schadstoffen noch sehr viel höher ist als bei uns.

8. Industrielle Gifte am Arbeitsplatz

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Manche Menschen haben auch an ihrem Arbeitsplatz mit krebserregenden Substanzen zu tun, die sie hauptsächlich über die Luft einatmen. Chrom, Cadmium oder Nickel sowie bestimmte Kohlenwasserstoffe können eine Erkrankung an Lungenkrebs und anderen Arten von Krebs begünstigen oder sogar auslösen. Man findet diese Stoffe vor allem in der Metallverarbeitung, bei der Gummiherstellung, in Gießereien, überall wo Lacke verarbeitet werden und in der Kohlegasindustrie.

Die Kategorie der industriellen Gifte überschneidet sich mit den Umweltgiften, denn industrielle Gifte können vor allem über das Wasser auch in unsere Nahrungsmittel und ins Trinkwasser gelangen. Dabei sind nicht nur Obst- und Gemüsesorten betroffen, sondern zum Beispiel auch Fleisch.

9. Asbest

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Wer einer hohen Belastung von Asbest ausgesetzt ist, kann ein erhöhtes Risiko haben an Lungenkrebs zu erkranken. Grundsätzlich handelt es sich beim Sammelbegriff Asbest um verschiedene natürliche Silikat-Minerale, die zu bestimmten Zwecken technisch aufbereitet werden.

Bevor bekannt wurde, dass Asbest hochgradig gesundheitsschädlich ist, wurde es als ein wahrer Wunderstoff angesehen, denn es ist sehr beständig gegen jede Art von äußeren Einflüssen. Es wurde vor allem in der Schifffahrt und der Werftindustrie, für die Wärmedämmung und in anderen Bereichen der Bauindustrie, in der Textilindustrie, der Reifenindustrie und in der Filtration verwendet. In den meisten Staaten ist Asbest mittlerweile verboten oder nur unter stark eingeschränkten Bedingungen erlaubt.

10. Radon

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Wer dem Stoff Radon ausgesetzt ist, hat ein höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Radon ist ein natürlich vorkommendes Gas, das radioaktiv ist, was seine krebserregende Wirkung erklärt. Normalerweise kann es austreten, wenn große Steingebilde auseinander brechen oder auch an manchen Stellen, wenn sich die Erde öffnet. Es kann in die Luft übergehen, ins Grundwasser oder sich in Höhlen sammeln.

Bei Radon handelt es sich um den zweitgrößten Risikofaktor für die Entstehung von Lungenkrebs nach dem Rauchen. Es handelt sich dabei auch um den häufigsten Auslöser unter Nichtrauchern. Radon kann sich in schlecht belüfteten Räumen ansammeln und so zu einer Gesundheitsgefahr werden, was im Freien eher weniger der Fall ist.

11. Militärdienst

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Überraschenderweise wurde vor einiger Zeit festgestellt, dass Menschen, die beim Militär gedient haben, ein höheres Risiko aufweisen, an Lungenkrebs zu erkranken als die Zivilbevölkerung. Vermutlich kommt das dadurch, dass Soldaten eher Stoffen wie Asbest, Insekten- und Unkrautvernichtungsmitteln, Kampfstoffen wie Agent Orange, Abgasen oder Rauch von brennenden Ölquellen, Kerosinkochern, Heizungen in abgedichteten Zelten oder auch anderen Emissionen ausgesetzt sind.

Auch die militärische Radartechnik erhöht das Krebsrisiko für Soldaten. Es gab reihenweise Berichte, dass ehemalige Radartechniker an Krebs erkrankt sind, weil sie erhöhter radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, denn Radarstrahlung hat immer das Entstehen von radioaktiver Strahlung zur Folge, was bedeutet, dass alle Geräte zuverlässig abgeschirmt sein müssen.