15 Fakten zum Thema Bewegungsmangel, die Sie noch nicht kennen

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Morgens klingelt der Wecker, dann gehen wir oft ohne Frühstück auf die Arbeit. E-Mails, Telefonkonferenzen und ein Paper bearbeiten. Nach der Arbeit erstmal auf die Couch werfen und gemütlich das Abendessen verzehren. Hand aufs Herz – wie vielen geht es genau so?

Doch dieser Lifestyle der postindustriellen Gesellschaft hat viele Haken. Einer davon ist der Bewegungsmangel. Der Mensch musste sich in der Vergangenheit deutlich mehr bewegen als momentan. Und heute?

Heute wird meistens im Sitzen gearbeitet. Viele Jugendliche spielen mit Konsolen oder Smartphones anstatt sich körperlich zu betätigen. Welche Ursachen, Symptome und Problematiken dies mit sich bringt, erfahren Sie hier.

1. Psychische Folgen

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Wenn der Körper zu wenig Bewegung hat, verstopfen die Gefäße. Das bedeutet, dass das Gehirn weniger durchblutet wird und daher leiden Betroffene oft unter Konzentrationsschwächen und Lernstörungen.

Wenn die Leistung aufgrund von Bewegungsmangel sinkt, gelten Betroffene als unsportlich und geben oft auf, sich körperlich an die Grenzen zu bringen. Dies schadet dem Selbstbild und führt dazu, dass sie sich von ihrem sozialen Umfeld abkapseln.

Der Bewegungsmangel lähmt zusätzlich die Kreativität. Das Kreative zu fördern bedeutet, mit den Händen etwas zu schaffen und neue Assoziationen zu finden. Kreativität ist kein rein geistiger Prozess und daher können virtuelle Programme dies nicht ersetzten.

2. Erste Anzeichen

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Die ersten Anzeichen können Sie selber schnell bemerken und werden das eine oder andere schonmal bemerkt haben. Das erste ist, wenn Sie merken, dass Ihnen das Treppensteigen schwerfällt oder Sie sich beim hinuntergehen festhalten müssen.

Auch, wenn sie Probleme haben mit Bergwanderungen oder nach einem Sprint schnell aus der Puste sind. Das sollte kein Standard sein. Sie finden es anstrengend, ihren Einkauf ins Auto zu hieven oder können kaum länger als ein paar Sekunden auf einem Bein stehen?

All dies sind Anzeichen für einen mangelhaft trainierten Körper. Wenn sie keine ernsthaften Krankheiten haben aber kleine Beschwerden, versuchen Sie es mal mit Sport und Bewegung.

3. Lebensraum

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Wer einmal in einem Flieger saß und über eine Stadt flog, wird über diese Sicht gestaunt haben. Reihenweise Häuser und Straßen stehen dicht an dicht aneinander und prägen das Stadtbild.

Doch dies trägt auch zum Bewegungsmangel bei, denn Straßen und Häuser nehmen den Freiraum, sich körperlich zu betätigen. Kein Kind würde auf die Straße gehen, um dort zu spielen. Sogar der Schulweg kann nicht mehr alleine zu Fuß bestritten werden, da große Kreuzungen dies zu gefährlich machen.

Die Lösung? Das Kind wird mit dem Auto gebracht. Menschen in großen Städten können sich selten Gärten leisten, also sind sie auf öffentliche Parks angewiesen, die oft überfüllt sind.

4. Die Scheinsicherheit

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Wer sich nicht bewegt, ist nicht selbständig und dadurch wird die Selbstbestimmung verhindert. Ein Mensch, der sich viel bewegt, kennt seinen Körper und weiß, wozu er fähig ist.

Das Entdecken und die Neugier haben auch viel mit Bewegung zu tun. Wenn wir unsere Umgebung erkunden wollen, müssen wir zwangsweise vor die Haustüre. Nur so können wir sie richtig wahrnehmen. Wer sich allerdings nie bewegt und lieber zu Hause bleibt, der entwickelt schnell das Bedürfnis nach einer Scheinsicherheit.

Das Unbekannte wird zur Gefahr und das Leben verliert an Reiz. Es kostet viel Überwindung raus zu gehen, nachdem man ein Verhaltensmuster aufgebaut hat.

5. Kultur vs. Evolution

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Heutzutage gibt es natürlich immer noch Berufe, bei denen Bewegungsmangel nicht zu trifft. Ob Handwerker, Gärtner oder Postbote, diese Berufsgruppen bewegen sich andauernd. Doch die meisten Menschen führen typische Bürojobs aus und das passt gar nicht zum menschlichen Körper.

Zukünftig wird die Evolution unseren Körper an diese Gegebenheiten anpassen, indem sich zum Beispiel die Stellung des Beckens verändert. Aber unsere Biologie hinkt unserer Kultur hinterher.

Ein Organismus, der auf Bewegung programmiert ist, leidet, wenn er nicht gefordert wird. Auf Dauer schadet fehlende Bewegung allen Organen. Wenn wir uns nicht bewegen, dann bildet sich der Gelenkknorpel zurück. Die Folge ist eine schmerzhafte Arthrose, bei der die Knochen in den Gelenken aufeinander reiben.

6. Anpassung des Körpers

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Oftmals merken wir nicht, wenn uns die Bewegung fehlt, außer wir sind es gewohnt, uns zu bewegen. Und genau das ist der Knackpunkt. Oftmals versuchen wir Begleiterscheinungen zu behandeln, obwohl viele Beschwerden auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind.

Ein junger Körper kann Bewegungsmangel besser kompensieren als ein Älterer und deshalb schieben wir häufig einen Leistungsabfall auf das Alter. Dabei liegt dies, zumindest bevor man 40 ist, nicht am Alter, sondern an mangelndem Training.

Im Alter wird einem die Auswirkungen eines fehlenden Trainings deutlich. Leider ist es da schon zu spät und man hat mit den ersten Krankheiten wie Bluthochdruck oder Rückenschmerzen zu kämpfen.

7. Erst die Bewegung, dann die Probleme

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Das Heimtückische an Bewegungsmangel ist, dass wir die Folgen erst ganz spät bemerken, nämlich dann, wenn wir unseren Körper nicht fordern. Wer sofort einen Seitenstich bekommt, wenn er mal kurz zum Bus rennt oder man nach einer durchzechten Nacht Muskelkater an Stellen bekommt, an dem man nicht man wusste, dass da Muskeln sind.

Wer sich nicht bewegt, hat meistens das Gefühl, dass er gesund ist, da er erst die Auswirkungen spürt, sobald er sich bewegt. Doch oftmals wird das Problem erst realisiert, wenn die Menschen das erste Mal zum Arzt müssen, weil sie an einem verspannten Nacken leiden.

8. Es liegt nicht am Alter

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Bevor Sie sich versuchen herauszureden: Nein, es liegt nicht am Alter. Die Leistungsfähigkeit steigt zwar in den 20ern an und nimmt ca. in den 40ern wieder ab, doch dies deutet an, dass die Menschen ihren Körper im Alter vernachlässigen und nicht mehr so trainieren.

Das regelmäßige Training wird extrem unterschätzt. Wir freuen uns, wenn wir es mal geschafft haben, ins Fitnessstudio zu gehen aber dann ruhen wir uns darauf aus. Gerade mit zunehmendem Alter sollten wir häufiger trainieren, um leistungsfähig zu bleiben.

Mit ein wenig Training ist es auch mit 50 möglich, 3 Kilometer in 30 Minuten zu laufen, schnell in den dritten Stock zu gehen oder das Schultergelenk um 360 Grad zu drehen.

9. Bewegungsmangel bei Jugendlichen

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Das Smartphone hat uns viele Vorteile gebracht, aber es ist leider auch schuld an dem Bewegungsmangel von Jugendlichen. Sportwissenschaftler schätzen, dass sich 3/4 der Teenager zu wenig bewegen. Doch auch die Eltern sind nicht ganz unverantwortlich.

Helikoptereltern bringen ihre Sprösslinge überall mit dem Auto hin und zu Hause wechseln sie dann von Hausaufgaben zur Playstation. Da wird der Körper natürlich kaum gefordert. Der Alltag eines Jugendlichen in den 80ern Jahren sah dabei noch ganz anders aus.

Man musste sich selber beschäftigen während die Eltern oftmals auf der Arbeit waren und es gab keine sozialen Medien, mit denen man sich ablenken konnte. Freunde treffen und Baumhäuser bauen war angesagt.

10. Nach Bewegungsmangel kommt Übergewicht

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Unsere Vorfahren führten ein ganz anders Leben als wir. Während Nahrung heute überall und zu jeder Zeit verfügbar war, mussten die Menschen früher jagen, sammeln und ihre Essen gut kalkulieren.

Es gab oft längere Hungerperioden, die man überstehen musste. Genau das ist immer noch in unserem Körper einprogrammiert. Wir nehmen zu, sobald wir mehr essen, damit uns die Reserven durch eventuelle Hungerperioden bringen.

Nun, in dem Zeitalter des Fast Food kommt selten eine Hungerperiode. Wir essen deutlich mehr und neigen dazu, sehr ungesund zu essen. Dies führt zum Übergewicht und ist oft der Auslöser von typischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzinfarkt.

11. Bewegungseinschränkung

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Unsere Ernährung ist nur einer von vielen Faktoren, die dazu führen, dass wir unter Bewegungsmangel leiden. Oft sind es neurologische Erkrankungen oder körperliche Behinderungen, die uns daran hinder, uns richtig zu bewegen.

Wer an einer Arthritis oder Hüftfrakturen leidet, gewöhnt sich dann die schonende Haltung an und hat Angst, sich anständig zu bewegen. Diese Vorsicht führt natürlich dazu, dass der Betroffene sich immer weniger bewegt und der Körper deutlich schwächer wird.

Daraufhin leidet der Betroffene an Depressionen und Appetitlosigkeit und das führt dazu, dass er sich bald gar nicht mehr bewegt. Wer sich nicht regelmäßig bewegt, kann sich irgendwann auch gar nicht mehr bewegen.

12. Die ersten Folgen

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Bewegungsmangel ist einer der größten Auslöser, neben Rauchen und einer ungesunden Ernährung, von Zivilisationskrankheiten. Jeder beschwert sich über Rückenschmerzen und diese sind eine der häufigsten Folgen von Bewegungsmangel.

Bewegungsmangel fördert zusätzlich zu Bluthochdruck, Diabetes, Allergien und Herzkrankheiten. Wer sich zu wenig bewegt, setzt ungesundes Fett an. Das Verhältnis im Körper ändert sich und das erzeugt Ausdauerprobleme.

Bewegungsmangel schwächt das Immunsystem und daher ist man anfälliger für allerlei Krankheiten. Das Sterberisiko durch den Mangel an Bewegung steigt innerhalb von 20 Jahren auf 56 % und ist somit 4 % höher als das Risiko durch das Rauchen. Hätten Sie das gewusst? Wir nicht!

13. Mittelschwere Folgen

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Dadurch, dass man seine Muskeln nicht trainiert, verliert man auch an Kraft. Das kann dazu führen, dass man seine Wirbelsäule weniger aufrecht halten kann und die Gelenke instabil werden. Dadruch wird die Gefahr höher, an einen Infarkt zu erleiden, da auch der Herzmuskel geschwächt wird. Durch plötzliche körperliche Beanspruchung überlasten wir den nicht trainierten Herzmuskel schnell.

Auch Nackenschmerzen sind ein Teil der Folgen von einer immer gleich bleibenden Körperhaltung. Das kann auch zum Bandscheibenvorfall führen. Weil wir immer sitzen, verspannen unsere Muskeln und das führt zu Kopfschmerzen. Bewegungsmangel führt manchmal auch aufgrund einer mangelnden Durchblutung zu Verstopfung und Verdauungsproblemen.

14. Gravierende Folgen

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Übergewicht ist ein Problem, das sowohl mit Bewegungsmangel und auch mit falscher Ernährung zustande kommt. Als Nächstes folgen oft Diabetes 2, die Zuckerkrankheit, an der üblicher Weise ältere Menschen leiden. Aber tragischerweise auch immer mehr Teenager leiden an Diabetes.

Wir nehmen täglich zu viel Energie zu uns und verbrenne diese nicht ausreichend. Das führt zu einer ständigen Trägheit und Antriebslosigkeit. Oft sind dies starke psychische Belastungen, obwohl der Auslöser eigentlich körperlich ist.

Betroffene leiden häufig auch unter Knochenschwund, welches zu mehr Knochenbrüchen führt. Arthrose entsteht, wenn die Knorpel sich zurückbilden und die Gelenke verschleißen. Auch dafür ist der Auslöser Bewegungsmangel.

15. Fazit

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Die Folgen von Bewegungsmangel sind wie eine Spirale. Es fängt harmlos an und endet im Laufe der Zeit mit gravierenden Folgen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

Auch wenn Sie das Gefühl haben, sie haben einfach zu wenig Kraft oder Motivation nach der Arbeit, versuchen Sie dies zu durchbrechen, frei nach dem Motto: Mit dem Machen kommt das Wollen. Wie Sie schon gemerkt haben, spürt man die Folgen erst so richtig, wenn man mit dem Training angefangen hat.

Abends mit der Familie spazieren gehen, anstatt vor dem Fernseher zu sitzen oder den Hund einmal mehr ausführen. Wenn Sie erstmal angefangen haben, führt eins zum anderen und Sie werden bald merken, wie Ihnen die Bewegung sogar fehlt, wenn Sie einmal nicht genug davon bekommen.