Das passiert mit deinem Körper, wenn du aus Versehen Schimmel isst…

Bild: marilyn barbone / Shutterstock.com

Eine schlimme Vorstellung, die vermutlich jedem schon einmal passiert ist: Man beißt in seine frisch geschmierte Stulle und stellt im Nachhinein fest, dass das Brot schon verschimmelt war. Das führt dazu, dass man ängstlich wird und darüber nachdenkt, was dieser giftige Pilz mit dem Körper anstellen wird. Nun stellt sich also die Frage, was genau passieren kann, wenn du schimmelige Lebensmittel zu dir nimmst? Die Antwort auf diese Frage könnte dich überraschen.

Schimmel ist vermutlich weiter verbreitet, als du denkst. Schimmel ist ein mikroskopischer Pilz, welcher auf pflanzlicher oder tierischer Materie lebt. Keiner weiß genau wie viele Sorten davon existieren, aber es wird vermutet, dass es von Zehntausenden bis 300.000 oder mehr sind.

1. Herkunft des Schimmels

Bild: Ahanov Michael / Shutterstock.com

Bei den meisten Schimmelarten handelt es sich um fadenartige Organismen, die wie alle Verwandten aus der Familie der Pilze Sporen produzieren. Diese werden durch die Luft, das Wasser, oder Insekten weiter getragen. Die besten Verhältnisse um Schimmel entstehen zu lassen sind feucht-warme Umgebungen. Die Form und Größe des Schimmelpilzes kann komplett unterschiedlich sein.

Was sich zudem noch unterscheidet, ist das Aussehen des Schimmels. Es kann staubig, haarig, schwarz, weiß, grau, grün oder gelb erscheinen. Schimmelsporen verteilen sich nicht nur auf Lebensmitteln, sondern können sich in der Luft um uns herum befinden, auf den Oberflächen, auf denen wir unser Essen zubereiten, oder sogar auf den Schwämmen, mit denen wir unsere Teller waschen.

2.Wovon es abhängt, ob etwas schimmelt

Bild: Syda Productions / Shutterstock.com

Nichtsdestotrotz sind und bleiben essbare Gegenstände die Dinge, woher du Schimmel mit größter Wahrscheinlichkeit schon gesehen hast und weiterhin sehen wirst. Außerdem hängt die Zeit die vergehen muss, bis etwas ungenießbar wird davon ab, ob es leicht verderblich, mittel-verderblich oder nicht verderblich ist.

Verderbliche Ware wie Fleisch, Fisch, Früchte, Milch und einige Gemüsesorten fangen fast sofort an schlecht zu werden, insofern sie nicht richtig aufbewahrt werden. Mittel-Verderbliche Ware wie Eier, Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln und Bohnen auf der anderen Seite können einige Wochen haltbar sein, wenn sie an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden. Bei nicht-verderblicher Ware wie Nüssen, Hülsenfrüchten und Müsli muss wesentlich mehr Zeit vergehen, bis etwas schlecht wird.

3. Die ersten Anzeichen von Schimmel

Bild: Ed Connor / Shutterstock.com

Resultierend aus dem Zusammenspiel von Hitze, Licht, Feuchtigkeit und Luft beim Verderbens-Prozess von Nahrungsmitteln, entstehen sowohl chemische als auch physikalische Veränderungen an den Lebensmitteln, die zum Verderben dieser beitragen. Hinzu kommt, dass unter diesen Umständen die perfekten Voraussetzungen für die Bildung von Mikroorganismen wie Schimmel bestehen. Man sollte deshalb niemals mit vergammelten oder schon leicht verdorbenen Lebensmitteln kochen.

Um sicherzustellen, dass die Nahrungsmittel lange haltbar und genießbar sind, werden die meisten Produkte mithilfe chemischer Mittel oder Vorgänge konserviert. Das führt dazu, dass sie nicht nur für eine längere Zeit in ihrer besten Verfassung sind und bleiben, sondern auch wesentlich länger frischer aussehen.

4. Welche Konservierungsmittel helfen?

Bild: totojang1977 / Shutterstock.com

Zu den verwendeten Konservierungsmitteln zählt beispielsweise das Antioxidantium Butylhydroxytoluol, welches dazu beiträgt, dass fettige und ölige Produkte wie Margarine nicht so schnell ranzig werden. Feuchthaltemittel hingegen sorgen dafür, dass Wasser in Lebensmitteln wie Kokosraspeln absorbiert wird. Das führt dazu, dass der Feuchtigkeitsgehalt darin konstant bleibt.

Selbst Antibiotika werden Lebensmitteln hinzugefügt, da Tetracycline das Wachstum von gefährlichen Bakterien in Fisch, Hühnchen und zahlreichen Dosen-Produkten hemmen. Wenn das nicht wäre, kann man dadurch leicht krank werden. Jene Stoffe, die letztlich dafür sorgen, dass das Wachstum von Schimmel eingedämmt wird, nennen sich Antimykotika. Sie beinhalten Sorbinsäure und Natriumpropionat und werden Früchten, Käse, Brot und vielen Fruchtsäften hinzugefügt.

5. Aussehen ist nicht alles!

Bild: Africa Studio / Shutterstock.com

Dem ist hinzuzufügen, dass diejenigen Konservierungsmittel, welche lediglich zur optischen Aufhübschung der Produkte dienen, kontrovers diskutiert werden und eher kritisch zu betrachten sind. Beispielsweise werden sowohl Natriumnitrat als auch einfaches Nitrit in Fleisch verwendet, um die Entwicklung eines Bakteriums das die Nerven- und Muskelkrankheit Botulismus auslöst zu unterdrücken. Das führt somit dazu, dass Bacon und Schinken die bekannte und appetitliche rot-pinke Färbung erhalten.

Die Lebensmittelindustrie verteidigt dieses Vorgehen damit, dass viele Konsumenten von der natürlichen, braunen Farbe von Fleisch abgeschreckt werden und es letztlich nicht mehr kaufen würden. Einige Kritiker glauben allerdings, dass das Hinzufügen von zusätzlichen Konservierungsmitteln bei unseren heutigen Hygiene-Standards längst hinfällig ist.

6. Woran erkennt man vergammeltes Essen?

Bild: chase4concept / Shutterstock.com

Der erste Anhaltspunkt ist das Haltbarkeitsdatum des Produktes. Falls dieses bereits überschritten wurde, wird es empfohlen, sich davon fernzuhalten. Selbst Lebensmittel, die jenes Datum noch nicht erreicht haben, können bereits schlecht geworden sein. Ein eindeutiger Hinweis darauf ist eine Veränderung der Farbe des Produktes, wie z.B. gelbes Weißbrot oder schwarz gefärbtes Gemüse.

Sobald das Essen einen fauligen Geruch aufweist oder nicht mehr so riecht, wie es sollte, kann es auch sein, dass es bereits schlecht ist und demzufolge nicht mehr verzehrt werden sollte. Dasselbe gilt, falls das Produkt klebrig oder schleimig ist. Wenn Obst oder Gemüse fleckig, faltig oder ungewöhnlich weich ist, sind das auch Anzeichen, dass es nicht mehr zu retten ist.

7. Was tun, wenn es schimmelt?

Bild: Simol1407 / Shutterstock.com

Es gibt zwei Sorten von Menschen: Die, die die schimmelige Stelle auf dem Essen einfach abschneiden und den Rest noch essen, oder diejenigen, die eine verschimmelte Erdbeere in der Packung entdecken und alle anderen komplett entsorgen. Aber welche Herangehensweise ist die bessere? Das hängt ganz davon ab, um welches Lebensmittel es sich handelt.

Die Landwirtschafts-Abteilung der USA (USDA) hält fest, dass Schimmel Wurzeln hat, welche sich fadenartig und sehr tief in das Essen graben können. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man in den meisten Fällen besser damit fährt, verschimmelte Produkte komplett zu meiden. Wenn du es jedoch unbedingt riskieren willst, gibt es Unterschiede bei schlecht gewordenem Essen zu berücksichtigen.

8. Was kann man noch essen, was nicht?

Bild: Diego ShootMe / Shutterstock.com

Laut der USDA sind harte Lebensmittel wie Käse, Gemüse, Salami und feste Früchte noch genießbar, selbst wenn sie verschimmelt sind, solange man den schlechten Teil großzügig herausschneidet (mindestens 1 Zoll unter den Schimmel) und dabei sichergeht, dass das Messer selbst den Schimmel nicht berührt. Das verhindert das Risiko den Schimmelpilz weiterzuverbreiten. Anschließend kann das Produkt in Frischhaltefolie gewickelt werden.

Auf der anderen Seite sollten Brot, Gebäck oder weiche Früchte komplett entsorgt werden, falls sie von Schimmel befallen sind. Dasselbe gilt auch für Joghurt, Dosen-Produkte, Marmelade, ungekochtem Fleisch und Geflügel. Was diese miteinander verbindet ist der höhere Anteil an Feuchtigkeit, welches es dem Pilz leichter macht sich zu verbreiten.

9. Was kann man dagegen tun?

Bild: Africa Studio / Shutterstock.com

Was laut USDA auf jeden Fall nicht funktioniert, ist das Brot einfach zu erwärmen oder zu toasten und damit die Bakterien abzutöten. Das geht darauf zurück, dass Brot sehr porös ist, was bedeutet, dass die Wurzeln des Schimmels sich sehr tief verankern können, ohne dass man es sieht. Das wiederum bedeutet, du solltest es definitiv lieber wegwerfen, wenn du Schimmel erkennst.

Was dagegen hilft, Schimmel vorzubeugen ist es alle verderblichen Lebensmittel im Kühlschrank aufzubewahren. Außerdem sollte es zugedeckt werden, wenn es serviert wird, oder zumindest nicht länger als zwei Stunden ungeschützt sein. Letztlich sollten jegliche Möbel zur Aufbewahrung von Lebensmitteln (Schränke und Kühlschrank) immer sauber sein und du solltest hohe Hygienestandards beachten.

10. Was du sonst noch über Schimmel wissen solltest

Bild: KucherAV / Shutterstock.com

Man muss beachten, dass Schimmel auf Lebensmitteln in so gut wie jeder Umgebung wachsen kann. Es verbreitet sich lediglich schneller in feucht-warmen Umgebungen. Wenn man Produkte also im Kühlschrank lagert, verzögert es den Prozess der Schimmelbildung nur und hält ihn nicht komplett auf.

Nichtsdestotrotz gibt es einige Schritte die man beim Einkauf von Lebensmitteln vornehmen kann, um die Entstehung, bzw. Verbreitung von Schimmel einzudämmen. Die USDA empfiehlt, keine übermäßig großen Mengen an Essen auf einmal einzukaufen. Außerdem solltest du keine versehrten Produkte wie seltsam gefärbte Früchte. Dellen können ein Anzeichen dafür sein, dass die Schutzschicht der Produkte beschädigt und damit empfänglicher für Schimmelsporen ist.

11. Was passiert, wenn du Schimmel gegessen hast?

Bild: Fahroni / Shutterstock.com

Laut Experten-Aussagen besteht kein Grund zur Sorge, sollte man beispielsweise eine schimmelige Scheibe Toast zu sich genommen haben. Dr. Rudolph Bedford hat im Mai 2020 in der Woman’s Health gesagt, dass man vom Konsum von Schimmelpilzen nicht stirbt. Das gilt so lange das eigene Immunsystem ordnungsgemäß funktioniert. Dann ist der menschliche Körper fähig, diese Art von Lebensmitteln wie herkömmliche zu verdauen.

Was passieren kann ist, dass man sich aufgrund des unangenehmen Geschmacks unwohl fühlt. Die Darmflora ist hart im Nehmen und die meisten Bakterien und Pilze überleben dort nicht. Falls man sich jedoch nach dem Verzehr von Schimmel übergeben muss, sollte man einen Arzt aufsuchen, der einem etwas gegen die Übelkeit verschreibt.