
Ein gebrochenes Herz fühlt sich oft an, als würde der Schmerz niemals enden. Viele kennen diese lähmende Phase nach einer Trennung, in der nichts mehr Freude macht. Doch wie lange dauert dieser Zustand tatsächlich? Eine neue Studie hat sich genau dieser Frage gewidmet.
Die Ergebnisse überraschen – und zeigen, dass der Weg zurück ins Glück zwar Zeit braucht, aber nicht unendlich dauert. Wann die meisten Menschen wieder Hoffnung schöpfen können, wird erst beim genaueren Blick auf die Untersuchungsergebnisse deutlich.
1. Liebeskummer: Ein Schmerz, der tiefer geht

Liebeskummer betrifft nicht nur unsere Gefühle – er beeinflusst den gesamten Körper. Der Verlust einer Beziehung kann Symptome wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und sogar körperliche Schmerzen hervorrufen. Emotionaler Stress löst biochemische Reaktionen aus, die unsere Gesundheit belasten.
Viele Betroffene berichten, dass sie sich wie krank fühlen, obwohl keine medizinische Ursache vorliegt. Besonders in den ersten Wochen nach der Trennung scheint der Schmerz unüberwindbar. Doch diese Phase ist nur der Anfang eines längeren Prozesses, der zwar belastend, aber letztlich überwindbar ist.
2. Warum Liebeskummer so lange anhält

Wissenschaftler vergleichen schweren Liebeskummer inzwischen mit einem Drogenentzug. Die Mechanismen im Gehirn sind ähnlich: Der Körper verliert eine Quelle von Glückshormonen wie Dopamin und Serotonin. Diese „Entzugserscheinungen“ machen es schwer, den Alltag zu bewältigen.
Insbesondere enge emotionale Bindungen erschweren die Loslösung. Der Mensch muss neu lernen, Glücksgefühle ohne die geliebte Person zu erleben. Dieser Prozess ist komplex und dauert oft deutlich länger, als viele erwarten. Doch genau hier setzt die neue Studie an und gibt erstmals konkrete Zeitangaben.
3. Die überraschenden Ergebnisse der Studie

Im Rahmen einer großen Umfrage unter 1724 Singles wurde untersucht, wie lange Liebeskummer tatsächlich anhält. Im Durchschnitt brauchten die Teilnehmer 12,4 Monate, um sich von einer schmerzhaften Trennung zu erholen.
Dabei zeigten sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während Männer durchschnittlich 11,9 Monate litten, dauerte es bei Frauen etwa 12,8 Monate. Besonders spannend: Paare, die sich einvernehmlich trennten, kamen deutlich schneller über den Schmerz hinweg. Sie benötigten im Schnitt nur 10,5 Monate, um emotional wieder Fuß zu fassen.
4. Das Broken-Heart-Syndrom: Wenn Herzschmerz krank macht

In besonders schweren Fällen kann Liebeskummer sogar zu ernsthaften körperlichen Problemen führen. Mediziner sprechen vom Broken-Heart-Syndrom, einer Funktionsstörung des Herzmuskels durch emotionalen Stress. Symptome ähneln dabei einem Herzinfarkt. Zwar heilt diese Erkrankung in der Regel wieder vollständig aus, doch sie zeigt, wie mächtig emotionale Verletzungen auf den Körper wirken können.
Wer Anzeichen wie Atemnot, Schmerzen in der Brust oder starke Kreislaufprobleme spürt, sollte dringend ärztliche Hilfe suchen. Liebeskummer ist eben nicht nur eine Frage der Psyche, sondern auch der physischen Gesundheit.
5. Männer vs. Frauen: Unterschiede beim Verarbeiten

Obwohl Männer oft als emotionslos gelten, zeigt die Studie ein anderes Bild. Männer fühlen den Schmerz ebenso intensiv – sie verarbeiten ihn jedoch oft stiller und schneller. Frauen wiederum neigen dazu, sich intensiver mit der Trennung auseinanderzusetzen.
Sie durchleben den Liebeskummer bewusster, analysieren Ursachen und reflektieren stärker. Das kann den Prozess verlängern, führt langfristig aber häufig zu einer besseren emotionalen Verarbeitung. Beide Wege sind auf ihre Art sinnvoll und zeigen, wie individuell der Umgang mit Herzschmerz ist.
6. Einvernehmliche Trennungen: Weniger Schmerz?

Paare, die sich im Guten trennen, haben es deutlich leichter. Die Umfrage belegt: Einvernehmliche Trennungen verkürzen die Phase des Liebeskummers auf durchschnittlich 10,5 Monate. Der Grund liegt auf der Hand: Weniger Wut, Schuldgefühle und Enttäuschungen erleichtern die emotionale Heilung.
Wer in der Lage ist, eine Beziehung respektvoll zu beenden, schafft bessere Voraussetzungen für einen Neuanfang. Das bedeutet aber nicht, dass die Trauer komplett ausbleibt. Auch einvernehmliche Trennungen verlangen Zeit, um alte Bindungen zu lösen und neue Perspektiven zu entwickeln.
7. Jeder Mensch trauert anders

So eindeutig die Studienzahlen scheinen – Liebeskummer ist immer individuell. Faktoren wie die Dauer der Beziehung, die emotionale Tiefe oder eigene Verlusterfahrungen beeinflussen maßgeblich, wie lange der Schmerz anhält.
Manche Menschen sind nach wenigen Monaten wieder bereit für neue Begegnungen, andere benötigen Jahre. Auch äußere Umstände wie soziale Unterstützung, berufliche Stabilität oder neue Ziele im Leben können den Heilungsprozess beschleunigen. Die wichtigste Erkenntnis bleibt: Egal, wie lang es dauert – Liebeskummer vergeht irgendwann.