
Im Jugendgefängnis Schleswig kommt es zu einem Fall, der selbst erfahrene Justizbeamte fassungslos macht. Zwei Mitarbeiterinnen – eine Psychologin und eine Abteilungsleiterin – verlieren offenbar ihr professionelles Urteilsvermögen und geraten in einen Strudel aus Liebe, Loyalität und Gesetzesbruch.
Im Zentrum: der jugendliche Häftling Ahmad J. Die Justiz steht nun vor einem Skandal, der weit über die Gefängnismauern hinaus Wellen schlägt. Doch was genau ist in Schleswig passiert?
1. Ein Häftling, 35 Straftaten – und ein Skandal

Ahmad J. ist kein unbeschriebenes Blatt. Mit 35 Einträgen im Strafregister, darunter Körperverletzung, Entführung, Raub und Bedrohung, gilt er als hochgefährlich. Dass ein solch auffälliger Insasse zwei Beamtinnen so stark emotional binden konnte, schockiert Experten.
Der Fall wirft ein grelles Licht auf das Spannungsfeld zwischen Menschlichkeit und professioneller Distanz im Strafvollzug. Für Ahmad J. könnte der Skandal das Strafmaß erheblich verlängern – oder ihm erneut ungewollte Aufmerksamkeit verschaffen.
2. Ein charmanter Gefangener im Fokus

Ahmad J., ein 18-jähriger Häftling mit irakischer Herkunft, sitzt wegen schwerer Straftaten eine dreijährige Haftstrafe ab. Bereits mit 14 Jahren hatte er erste Einträge im Strafregister. Laut Polizei gilt er als gewaltbereit, manipulativ und gefährlich.
Doch genau dieser Jugendliche schien einen besonderen Einfluss auf zwei Beamtinnen auszuüben – sie verliebten sich scheinbar unabhängig voneinander in ihn. Dass es sich nicht nur um schwärmerische Gefühle handelte, zeigt das spätere Verhalten der beiden Frauen.
3. Gleich zwei Beamtinnen verliebt

Die eine war Psychologin, die andere Abteilungsleiterin – beide verliebten sich offenbar ernsthaft in Ahmad. Während Psychologin Marie B. versuchte, ihm seelischen Beistand zu leisten, entwickelte sich daraus laut Recherchen eine intime Beziehung.
Auch Inga T., die leitende Beamtin, verlor jegliche professionelle Distanz. Beide Frauen wussten nichts voneinander – bis der ganze Fall aufflog. Eine Dreiecksbeziehung hinter Gittern mit folgenschweren Konsequenzen für alle Beteiligten.
4. Geheime Anrufe und intime Geständnisse

Um in Kontakt zu bleiben, bedienten sich die Frauen laut Ermittlungen einer List: Über einen Freund von Ahmad, der offiziell als Kontaktperson registriert war, wurden heimlich Telefonate geführt – teilweise über Stunden.
In diesen Gesprächen soll Inga T. sogar darüber gesprochen haben, wie schön sie mit einem gemeinsamen Kind aussehe. Dass diese Gespräche abgehört wurden, kam erst kurz vor Ahmads möglicher Entlassung ans Licht – und sorgte für Entsetzen.
5. Beruf und Ehe aufs Spiel gesetzt

Die Gefühle gingen offenbar so weit, dass Inga T. ihren Mann verließ und laut Ermittlungen sogar plante, mit Ahmad eine Familie zu gründen. Auch ihr Beruf schien ihr plötzlich zweitrangig.
In einem abgehörten Gespräch erklärte sie dem Häftling, es sei ihr egal, ob sie ihre Stelle verliere – Hauptsache, sie könnten zusammen sein. Solche Aussagen werfen Fragen auf zur emotionalen Stabilität und professionellen Eignung der Beamtin.
6. Konsequenzen für alle Beteiligten

Nach Bekanntwerden des Skandals wurden beide Frauen vom Dienst suspendiert – Marie B. reichte selbst ihre Kündigung ein. Ihnen wird vorgeworfen, dem Gefangenen Vorteile verschafft und möglicherweise sogar Gegenstände in die Zelle geschmuggelt zu haben.
Auch Ahmad J. selbst steht nun unter Anklage wegen Bestechung. Für beide Frauen könnte das Verhalten nicht nur das Karriere-Aus, sondern auch eine Freiheitsstrafe bedeuten: Der Vorwurf der Korruption steht im Raum.
7. Die Justiz steht unter Druck

Der Fall sorgt nicht nur bundesweit für Aufsehen – auch das Justizsystem von Schleswig-Holstein gerät unter Druck. In Sondersitzungen wollen Innen- und Rechtsausschuss aufklären, wie es so weit kommen konnte. Vor allem stellt sich die Frage, wie Sicherheitslücken im Gefängnisalltag einen derartigen Vertrauensbruch ermöglichten.
Stimmen werden laut, die nach besseren Kontrollmechanismen und einer besseren Schulung von Mitarbeitenden im Justizvollzug rufen.