Warum unsere Finger im Wasser schrumpeln – und warum das immer gleich aussieht

Tanawat Techapanit

Ein Phänomen, das viele aus dem Alltag kennen, hat nun endlich eine wissenschaftlich fundierte Erklärung: Warum schrumpeln unsere Finger, wenn wir lange im Wasser sind – und warum immer auf die gleiche Weise? Ein Forschungsteam der Universität Birmingham hat sich genau dieser Frage gewidmet.

Ursprünglich wurde sie während einer öffentlichen Veranstaltung von einem Kind gestellt. Die Wissenschaftler:innen mussten damals passen – und machten die unbeantwortete Kinderfrage daraufhin zum Forschungsprojekt. Die Ergebnisse widerlegen einen weitverbreiteten Irrglauben.

1. Eine Frage stellt alles auf den Kopf

Tatyaby

Während einer öffentlichen Wissenschaftsveranstaltung stellte ein Kind eine einfache, aber clevere Frage: „Schrumpeln unsere Finger eigentlich immer gleich?“ Die Forscher hatten darauf zunächst keine Antwort.

Diese kindliche Neugier wurde zum Startpunkt einer detaillierten Studie. Die Wissenschaftler untersuchten Dutzende Freiwillige, deren Hände wiederholt in Wasser getaucht wurden. Sie dokumentierten exakt die entstehenden Falten – und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

2. Spannende Anwendungen in der Medizin

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Die Forschung rund um schrumpelige Finger hat auch medizinisches Potenzial: Da das Nervensystem entscheidend beteiligt ist, könnte dieser Effekt künftig helfen, Nervenschäden frühzeitig zu erkennen – etwa bei Diabetes oder Parkinson.

Tests mit warmem Wasserbad könnten so Teil diagnostischer Verfahren werden. Was als vermeintlich belangloser Badeeffekt begann, entwickelt sich zur wertvollen Erkenntnis mit echtem Nutzen für die Medizin von morgen.

3. Der Mythos vom aufgequollenen Finger

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Viele Menschen glauben, dass schrumpelige Finger durch aufquellende Haut entstehen. Diese Annahme hält sich hartnäckig – selbst in Schulbüchern. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die Finger schrumpeln nicht, weil Wasser einzieht, sondern weil sich darunterliegende Blutgefäße verengen.

4. Jeder Mensch – ein individuelles Faltenmuster

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Die Überraschung: Die Schrumpelfalten sind bei jedem Menschen einzigartig – und dennoch bei derselben Person immer gleich. Die betroffenen Stellen, die Tiefe der Falten und sogar ihre Richtung wiederholen sich bei jeder neuen Wassereinwirkung.

Verantwortlich dafür ist die individuelle Verteilung der Nerven und Blutgefäße. Diese Erkenntnis könnte sogar forensisch genutzt werden – ähnlich wie ein Fingerabdruck. Ein echter Durchbruch in der Hautforschung.

5. Blutgefäße ziehen sich gezielt zusammen

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Der Mechanismus dahinter ist hochinteressant: Das vegetative Nervensystem sendet Signale an die Blutgefäße in den Fingern, die sich daraufhin zusammenziehen. Dadurch verliert die Haut Volumen und legt sich in Falten.

Dieser Effekt beginnt nach etwa fünf Minuten im Wasser. Es handelt sich also nicht um einen „Wasser-Effekt“, sondern um eine gezielte Reaktion des Körpers. Besonders bemerkenswert: Menschen mit Nervenschäden zeigen diesen Effekt oft nicht.

6. Warum schrumpeln wir überhaupt?

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Die Evolution hat offenbar einen guten Grund für die Schrumpelfinger: Laut einer früheren Studie der Newcastle University verbessern sie den Griff unter Wasser.

Ähnlich wie Autoreifen bei Nässe mehr Profil brauchen, sorgen die Falten an den Fingern für besseren Halt – etwa beim Aufheben glatter Gegenstände. Es handelt sich also um eine funktionale Anpassung – ein biologischer Trick, der uns im feuchten Umfeld Vorteile verschafft.

Interessant: Wussten Sie, dass das Universum ein Echo hat?

Die kosmische Hintergrundstrahlung ist ein schwaches Echo des Urknalls, der vor etwa 13,8 Milliarden Jahren stattfand. Diese Strahlung, die im gesamten Universum gleichmäßig verteilt ist, liefert wichtige Hinweise auf die Entstehung und Entwicklung des Universums. Sie wurde erstmals 1965 entdeckt und ist eine der stärksten Belege für die Theorie des Urknalls.