Abgelaufene Medikamente: Warum Vorsicht besser ist als Nachsicht

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Ob Pflaster, Hustensaft oder Schmerztabletten – die Hausapotheke gehört für viele Haushalte zum Standard. Sie vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und hilft bei kleineren gesundheitlichen Beschwerden schnell weiter. Doch wie oft wird kontrolliert, was darin eigentlich liegt? Und wissen wir wirklich, wie wir mit Medikamenten korrekt umgehen sollten?

Neben der Anwendung spielt auch die Lagerung, das Verfallsdatum und die richtige Entsorgung eine große Rolle. Dabei geht es nicht nur um Ordnung, sondern auch um Gesundheitsschutz. Viele machen sich erst Gedanken, wenn sie krank sind – doch dann ist es oft zu spät. Was genau bei abgelaufenen Medikamenten beachtet werden muss, erfährst du ab Punkt 3.

1. Medikamente im Alltag – Mehr als nur Tabletten

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Medikamente begleiten uns durch viele Situationen: bei Fieber, Allergien, Schmerzen oder zur Vorbeugung chronischer Erkrankungen. Dabei sind Arzneimittel mehr als nur chemische Produkte – sie sind das Ergebnis jahrelanger Forschung, Zulassungsverfahren und strenger Qualitätskontrollen. Für viele sind sie ein täglicher Begleiter, für andere nur eine gelegentliche Hilfe.

Egal wie häufig sie genutzt werden – ihr richtiger Umgang ist entscheidend. Nicht selten werden Medikamente jedoch achtlos aufbewahrt oder falsch verstanden. Gerade bei rezeptfreien Mitteln wird oft der Eindruck erweckt, sie seien harmlos. Warum das ein Trugschluss sein kann, zeigt der nächste Punkt – insbesondere in Hinblick auf Aufbewahrung und Aufmerksamkeit.

2. Die Hausapotheke richtig führen – Ordnung schützt

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Die meisten Menschen lagern Medikamente in einer Schublade, im Badezimmerschrank oder irgendwo im Küchenregal. Doch genau dort herrschen oft ungeeignete Bedingungen: Hitze, Feuchtigkeit und Licht können die Stabilität der Präparate beeinflussen. Experten empfehlen einen kühlen, trockenen und lichtgeschützten Ort – am besten in einem separaten Medikamentenschrank, fern von Kindern.

Eine gut sortierte Hausapotheke sollte regelmäßig überprüft werden – mindestens ein- bis zweimal im Jahr. Dabei lohnt sich ein Blick auf Verfallsdaten und Verpackungen. Doch was passiert eigentlich, wenn ein Medikament das Haltbarkeitsdatum überschritten hat? Der nächste Punkt beleuchtet, warum gerade das Datum auf Arzneimitteln eine entscheidende Rolle spielt.

3. Das Haltbarkeitsdatum – Was es wirklich bedeutet

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Das Haltbarkeitsdatum auf Medikamenten ist mehr als eine grobe Schätzung – es ist das Ergebnis wissenschaftlicher Stabilitätstests. Hersteller garantieren, dass das Arzneimittel bis zu diesem Datum seine volle Wirkung, Reinheit und Sicherheit behält – unter der Voraussetzung, dass es richtig gelagert wurde.

Anders als bei Lebensmitteln gibt es bei Medikamenten kein „Verwenden auf eigene Gefahr“. Nach Ablauf des Datums kann die Wirkstoffkonzentration abnehmen oder sich sogar verändern. Die Folge: Das Medikament wirkt nicht mehr – oder anders als gewollt. Warum diese Veränderungen gesundheitlich riskant sein können, erklären wir im nächsten Punkt – mit konkreten Beispielen aus der Praxis.

4. Was passiert mit Medikamenten nach dem Ablaufdatum?

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Viele denken: Ein paar Tage drüber, das wird schon noch gehen. Doch Arzneimittel sind empfindliche Substanzen. Mit der Zeit können sie sich chemisch zersetzen, inaktive oder sogar giftige Verbindungen bilden. Manche Stoffe verlieren einfach an Wirkung – andere können schädlich werden. So zersetzt sich z. B. Aspirin mit der Zeit in Essigsäure.

Bei anderen Medikamenten wie bestimmten Antibiotika oder Blutdruckmitteln kann der Wirkstoff sich zu einer gesundheitsgefährdenden Substanz entwickeln. Besonders gefährlich ist das bei Medikamenten, die täglich oder langfristig eingenommen werden. Welche Arzneien besonders betroffen sind und warum, erfährst du im nächsten Abschnitt – dort geht es um konkrete Substanzen.

5. Diese Medikamente solltest du niemals abgelaufen einnehmen

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Einige Wirkstoffe gelten als besonders kritisch, wenn sie ihr Verfallsdatum überschreiten. Dazu gehören z. B. Tetrazyklin (ein Antibiotikum), Metronidazol, Insulin, Blutverdünner und Antiepileptika. Sie verlieren nicht nur ihre Wirkung – sie können sich in toxische Substanzen umwandeln und im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden.

Auch flüssige Medikamente wie Augentropfen, Säfte oder Gele sind anfällig für Keime und sollten nach Ablauf auf keinen Fall weiterverwendet werden. Gleiches gilt für Salben, die sich trennen oder ranzig riechen. Was also tun mit alten Medikamenten? Einfach in den Müll werfen? Im nächsten Punkt erklären wir, wie du Medikamente umweltgerecht und sicher entsorgen kannst.

6. Abgelaufene Medikamente richtig entsorgen

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Die Entsorgung alter Medikamente sollte nicht leichtfertig geschehen. Tabletten oder Säfte gehören niemals in die Toilette oder in den Ausguss – sie belasten das Grundwasser und können über das Abwasser in die Umwelt gelangen. Je nach Wohnort unterscheiden sich die Vorgaben: In vielen Städten dürfen sie in den Hausmüll, andernorts müssen sie beim Wertstoffhof oder Schadstoffmobil abgegeben werden.

Auch Apotheken nehmen sie teilweise freiwillig zurück. Wichtig: Arzneien sollten stets originalverpackt und kindersicher entsorgt werden. Am besten vorher informieren, wie es in deiner Region geregelt ist. Doch auch vor der Entsorgung kann man einiges tun – mit richtiger Lagerung, wie der nächste Punkt zeigt.

7. Richtige Lagerung – So bleiben Medikamente länger haltbar

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Die Haltbarkeit von Medikamenten hängt stark von der Lagerung ab. Viele verlieren bei zu hoher Temperatur, direkter Sonneneinstrahlung oder Feuchtigkeit schnell ihre Stabilität. Daher raten Apotheker, Arzneimittel an einem kühlen, trockenen Ort aufzubewahren – am besten nicht im Badezimmer oder in der Küche.

Flüssige Medikamente wie Tropfen, Salben oder Säfte haben oft eine deutlich kürzere Haltbarkeit nach Anbruch – sie sollten mit einem Anbruchsdatum versehen werden. Manche Verpackungen bieten sogar ein Feld dafür. Wer seine Medikamente ordnungsgemäß lagert, reduziert das Risiko, dass sie vorzeitig unbrauchbar werden – und erkennt schneller, wann sie entsorgt werden sollten.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie tief der tiefste Punkt der Erde ist?

Der tiefste Punkt der Erde ist der Marianengraben im westlichen Pazifik, der eine Tiefe von etwa 11.034 Metern erreicht. Diese extreme Tiefe stellt enorme Herausforderungen für die Erforschung dar, da der Druck dort mehr als 1.000 Mal höher ist als auf der Meeresoberfläche. Trotzdem haben Wissenschaftler spezielle U-Boote entwickelt, um diese geheimnisvolle und wenig erforschte Region zu erkunden.