Es ist nicht nur ein Zittern: Parkinson früh erkennen

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Schleichend und unheilbar. Parkinson ist nicht nur Händezittern. Wenn Parkinson diagnostiziert wird, leben die Patienten rund 10 bis 15 Jahren mit der Krankheit. In Deutschland sind aktuell ca. 400.000 Menschen an Parkinson erkrankt. Vor allem ältere Menschen sind von der Krankheit betroffen, die meist erst im fortgeschrittenen Stadium Bewegungsstörungen und Muskelsteifheit hervorruft. Doch es gibt auch frühe Anzeichen, die mit Mitte 30 auftreten können.

Wussten Sie, das auch beim dreifachen Weltmeister im Schwergewichts-boxen: Muhammad Ali (1984) Parkinson diagnostiziert wurde? Nein? Nun, die Liste ist lang. Die ein oder andere Prominenz werden wir Ihnen vorstellen. Es wird Sie schockieren! Sie vermuten das „nur“ ein „Händezittern“ die Erkrankung verrät? Falsch! Anfangs können auch Schlaf- oder Riechstörungen ein Indiz sein. Wie Sie die ernstzunehmende Erkrankung frühzeitig erkennen, schildern wir detailliert in unserem Beitrag!

1. Das ist die Ursache für Parkinson

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Parkinson ist eine nervenbedingte Bewegungsstörung, die vor allem ältere Menschen trifft. Aber nicht nur. Bereits junge Menschen scheinen zunehmend diese Erkrankung „zu füttern“. Die Ursache für die auch Schüttellähmung genannte Krankheit, ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Das Gehirn produziert kein Dopamin mehr, mit dessen Hilfe der Körper normalerweise Bewegungen steuert. Kurz: Bei der Parkinson-Krankheit verkümmern die Nervenzellen. Die Folge:

Zittern, verspannte Muskeln sowie Gang- und Gleichgewichtsstörungen. Sie müssen sich dies wie folgt vorstellen: Die Nervenzellen tragen dazu bei, die Muskelbewegungen „flüssig“ zu machen und Veränderungen der Haltung zu koordinieren. Wenn das Gehirn einen Impuls zur Bewegung eines Muskels einleitet, geht der Impuls durch die sogenannten Basalganglien. Zusätzliche Symptome können aber auch Schlafstörungen, Depressionen und geistige Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz sein.

2. Weniger bekannte Symptome der Parkinson-Krankheit

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Sie plagen Schlafprobleme? Dann seien Sie wachsam! Denn verschiedene Schlafprobleme können der Parkinson-Krankheit zugeordnet werden, wie z. B. Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit während des Tages und REM-Schlaf-Verhaltensstörungen. Auch Depressionen und Angststörungen zählen zu den weniger bekannten Symptomen. Zwar kann der Erhalt der schwerwiegenden Diagnose durchaus depressive Verstimmungen auslösen, doch gehören Depressionen auch zu den Symptomen der Parkinson-Krankheit.

Sie haben das Gefühl nicht mehr gut zu riechen? Der Verlust des Geruchssinns ist ein ernstzunehmendes Anzeichen. Darüber hinaus leiden einige Parkinson-Patienten unter Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten mit Multitasking oder Konzentrationsproblemen. Wurden Sie bereits angesprochen, das Sie teilnahmslos wirken? Viele Erkrankte leiden unter der sogenannten Apathie. Dies führt zu einer verminderten Lebensqualität. Gehen Sie der Sache auf den Grund!

3. Diagnose Parkinson

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Die Diagnose Parkinson wird oft erst nach 10 bis 15 Jahren festgestellt. Die Symptome sind zunächst schleichend. Wenn aber mehrere Symptome zusammenkommen, sollten Sie wachsam sein. Die Meisten suchen erst einen Arzt auf, wenn sie sichtbar zittern oder sich deutlich langsamer bewegen. Allerdings ist die Erkrankung zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten. 15 Jahre bliebt sie unbemerkt. Was die Betroffenen nicht wissen:

Rund die Hälfte der Nervenzellen, der für die Bewegung wichtigen Substantia nigra im Gehirn, ist dann aber schon zugrunde gegangen. Wenn Sie sich noch früh beim Neurologen vorstellen lassen, wird der Arzt Ihnen zunächst ein spezialisiertes Zentrum empfehlen. Dort lässt sich feststellen, ob ein für Parkinson typisches falsch gefaltetes Eiweiß bereits nachgewiesen werden kann. Sollte dies der Fall sein: Dann ist davon auszugehen, dass der Betroffene früher oder später erkranken wird.

4. Der erkrankte Zeitpunkt

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Wann genau die Krankheit ausbrechen kann – ist ungewiss lieber Leser. Morbus Parkinson ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Wenn Sie sich die Krankenkassendaten ansehen, sind in der Bundesrepublik aktuell rund 400.000 Menschen an dem unheilbaren Leiden erkrankt. Möchten Sie mehr Informationen darüber? Dann schreiben Sie die Deutsche Parkinson Gesellschaft an. Sie sind sehr hilfsbereit und nehmen sich für jeden Besorgten viel Zeit.

Es heißt, dass die Patienten bei der Diagnose im Durchschnitt 60 Jahre alt sind. Muss aber nicht. Neueste Studien zeigen, dass auch jüngere Menschen von der unheilbaren Krankheit betroffen sein können. Zudem scheinen Männer häufiger betroffener als Frauen zu sein. Warum das so ist, werden Sie im Laufe des Beitrages erfahren. Lieber Leser, es sind nicht immer nur die „normalen Bürger“. Wir wenden uns für einen Augenblick dem „roten Teppich“ zu. Es ist gut, wenn Sie sich auskennen.

5. Betroffenes „Rampenlicht“

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Erinnern Sie sich noch? Die Medien schlugen heiß: Der Zitteranfall der Kanzlerin wurde hart diskutiert. Was geschah eigentlich zu jenem Zeitpunkt? „Zum dritten Mal hatte Angela Merkel einen Schwächeanfall erlitten“, so hieß es wochenlang. Nun wird bei unserer Bundeskanzlerin die Erkrankung nicht mehr ausgeschlossen. Sie zitterte beim Empfang des finnischen Ministerpräsidenten am ganzen Körper. Während Merkel am Rednerpult stand, versuchte sie das Zittern zu überspielen. Legte immer wieder die Arme vor den Körper, um nicht die Kontrolle zu verlieren.

Johnny Cash. Michael J. Fox. Salvador Dali sind nur einer unter vielen. Die Liste der prominenten Fälle scheint länger als bei anderen Krankheiten. Sie alle erwischte das Leiden. Erinnern Sie sich noch im Jahr 1998 an die Eröffnungsfeier zu den Olympischen Spielen von Atlanta? Vielen ist noch der anrührende Auftritt von Muhammad Ali im Gedächtnis geblieben. Die Erkrankung hatte ihn längst im Griff. Auffällig aber ist die hohe Zahl der befallenen Führungspersönlichkeiten aus Religion und Politik.

6. Frühwarnzeichen

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Nehmen Sie von dem Irrglauben Abstand, dass Männer und Frauen gleichermaßen von Parkinson betroffen sind. Denn Männer sind mindestens anderthalbmal häufiger von Parkinson betroffen als Frauen. Über die Gründe weiß man bisher noch nichts Genaues. Die Wissenschaft hält ihre Forschungsergebnisse noch geheim. Schleichend und unheilbar Parkinson ist nicht nur Händezittern. Parkinson ist eine der Krankheiten, mit der man lange leben kann.

Die typischen Symptome hingegen lassen sich nicht die ganze Zeit verbergen. Je früher Parkinson diagnostiziert wird, desto besser sind die Chancen, frühzeitig therapeutisch einzugreifen und den Krankheitsverlauf zu verzögern. Ist Ihre Handschrift viel kleiner und zittriger geworden? Haben Sie von anderen gehört, Ihre Stimme sei sehr leise geworden? Sie haben Schwierigkeiten aufs „Klo“ zu gehen? Nun, das alles können Frühwarnzeichen sein. Unbedingt abklären lassen!

7. Parkinson wird in Zukunft mehr Menschen treffen

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Es ist erschreckend! Aus der Vergangenheit wissen wir mittlerweile, dass sich die Zahl der Parkinson-Patienten in den letzten Jahrzehnten vervielfacht hat. Zwischen 1990 und 2019 hat sie sich weltweit verdoppelt. Mehr als sechs Millionen Menschen sind von dieser Krankheit betroffen. Was glauben Sie, lieber Leser woran es liegt? Nun, das liegt zum großen Teil an der steigenden Lebenserwartung. Zudem kommen als Ursache verschiedene Faktoren der Umwelt hinzu. Diese das Entstehen der Krankheit stark begünstigen.

Blicken wir in die Zukunft: Halten diese beeinflussenden Faktoren an, könnten im Jahr 2040 mehr als 17 Millionen Mensch weltweit an Parkinson erkrankt sein – Prognostizieren die Experten. Gehen wir der Sache auf den Grund: „Diese Pandemie würde enorme gesellschaftliche und medizinische Kosten verursachen“, so die Aussagen der Forscher. Nun, die Ergebnisse sind längst veröffentlicht. Wie soll man da nicht in Panik verfallen? Was wir gegen die Erkrankung tun können, erfahren Sie gleich.

8. Aufklärung und Forschung

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Was eigentlich haben Popularität und Parkinson auf sich? Nun, Prominente-Parkinson Patienten, wie etwa Salvador Dalí oder Prinz Claus der Niederlande, nutzten ihre Erkrankung für Aufklärung und Forschung. Sie zogen sich aufgrund ihrer Erkrankung mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Andere Prominente wie die Boxlegende Muhammad Ali nutzen dagegen ihre Popularität, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen. Trotz allem blieb Muhammad Ali weiterhin eine „öffentliche Person“ und förderte mit seiner Stiftung die Parkinson-Forschung.

Im Jahr 1984 wurde beim dreifachen Weltmeister im Schwergewichtsboxen Muhammad Ali Morbus Parkinson diagnostiziert. Nur fünf Jahre später gründete er in Phoenix das „Muhammad Ali Parkinson Center“, das sich auf die Diagnose und Behandlung von Parkinson-Patienten spezialisiert hat. Zudem wurden die Angehörigen und Betroffenen nicht außer Acht gelassen. Darüber hinaus werden am „Muhammad Ali Parkinson Center“ auch Patienten behandelt und beraten, die wie in den USA häufig, keine ausreichende Krankenversicherung haben.

9. Wie mit der Erkrankung leben?

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Diagnose Parkinson: Und was jetzt? Sollten Sie oder ein nahestehender Mensch von dieser Nervenkrankheit betroffen sein, nehmen Sie sich genug Zeit für diesen Artikel. Es ist sehr empfehlenswert, so viel wie möglich über die Krankheit zu erfahren. Je mehr Sie wissen, desto weniger geraten Sie in Panik. Denn so eine Diagnose kann schon manch einen in Angst und Schrecken versetzen. Fakt ist: In Deutschland geht man von einer Gesamtzahl von ca. 220.000 Parkinson-Patienten aus. Jährlich erkranken ca. 11-19/100.000 Menschen neu. Und das Tendenz steigend!

Was also müssen Sie wissen? – Im Laufe der Zeit nehmen die Bewegungsstörungen zu und können auf beiden Körperhälften auftreten. Gang- sowie Gleichgewichtsstörungen kommen hinzu. Engstellen, wie Türen, können zur Hürde werden. Aufgepasst! Dank der zahlreichen Fortschritte in der Parkinson-Therapie hat sich die Lebenserwartung deutlich verbessert. Die zielorientierte Behandlung und die maßgeschneiderte Medikation muss mit Fortschreiten der Erkrankung immer wieder angepasst werden, um die Beschwerden optimal zu kontrollieren. 

10. Vererbbarkeit

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Lieber Leser, bei Morbus Parkinson handelt es sich nicht um eine Erbkrankheit im eigentlichen Sinne. Die häufigste Form der Erkrankung ist das sogenannte idiopathische Parkinson-Syndrom, das ohne erkennbare Ursache auftritt. Dennoch wird immer häufiger diskutiert, dass auch die Vererbung eine Rolle spielen kann. Forschungsergebnisse zeigen: das erbliche Formen der Parkinson-Krankheit nur 5-10 Prozent aller Parkinson-Syndrome ausmachen. Hinweise für eine erbliche Form der Erkrankung sind ein sehr früher Erkrankungsbeginn. Meist um das 40. Lebensjahr herum.

Andere Untersuchungen beweisen, dass die Parkinson-Erkrankung durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren entsteht. Stichpunkt: Entgiftungsmechanismen und schädlichen Umweltfaktoren. Fassen wir zusammen: Sind in der Familie des Betroffenen bereits Fälle von Parkinson bekannt, sollte dies dem Arzt auf jeden Fall mitgeteilt werden. Bei einer „Stammbaumanalyse“ werden die erkrankten Familienmitglieder besonders hervorgehoben. Dadurch wird versucht, ein Muster im Auftreten der Erkrankung innerhalb einer Familie zu finden. Ein Gentest kann Klarheit schaffen.

11. Verhinderung der Krankheit

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Sie vermuten, dass Musik, Tanz und Bewegung helfen, um mobil zu bleiben? Richtig! Diese Form der Bewegung hat einen wissenschaftlich erwiesenen positiven Effekt. Die Musik ist ein externer Auslöser, der Bewegungen initiiert. Sie schwingen wöchentlich Ihre Sporttasche über die Schulter, um den Tai-Chi Kurs zu besuchen? Fantastisch! Vor einigen Jahren untersuchten Forscher die Wirkung von Tai-Chi und konnten beweisen, dass die sanften, fließenden Bewegungen der chinesischen Kampfkunst positive Effekte bei Parkinson-Patienten hervorrufen.

Mediziner empfehlen, mindestens dreimal in der Woche Sport zu treiben – möglichst die Sportart, die auch Spaß macht. Sport ist eine sehr gute Präventionsmaßnahme – übrigens nicht nur gegen Parkinson, sondern gegen alle Erkrankungen, bei denen Nervenzellen im Gehirn zugrunde gehen. „Verhindern, Vermindern.“ Merken Sie sich diese Begriffe. Hat der Patient bereits Probleme beim Sprechen, helfen spezielle Trainings. Damit lässt sich eine immer leiser und undeutlicher werdende Sprache gut korrigieren. Erkrankt oder nicht erkrankt, lieber Leser – nutzen Sie Ihre Lebenszeit sinnvoll mit ganzem Herzen. Erfüllt. Gelassen. Zufrieden.