Typ 2 Diabetes Frühwarnsignale: Risikofaktoren und wie man damit leben kann

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Bei Typ 2 Diabetes handelt es sich um eine chronische Krankheit, welche deinen Körper darin beeinflusst, wie er Glucose verarbeitet. Es sind etwa 27 Millionen Menschen allein in den USA davon betroffen. Weltweit sind es sogar rund 415 Millionen, die an Diabetes leiden. Die meisten davon sind betroffen vom hier erwähnten Typ 2.

Dabei handelt es sich um die tückischere Variante von Diabetes, da sie nicht so offensichtlich erkennbar ist und dadurch oft erst im späteren Stadium erkannt wird. Aus diesem Grund haben wir dir in diesem Artikel einige Warnsignale, Risikofaktoren, welche dazu beitragen können Diabetes zu bekommen und anschließend ein paar Tipps, wie man trotz Diabetes gut leben kann, zusammengefasst.

1. Ständiger Drang zum Wasser lassen und erhöhter Durst

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Wenn der Blutzuckerlevel zu hoch ist, sind deine Nieren damit beschäftigt, den überschüssigen Zucker aus deinem Blut herauszufiltern. Daraus ergibt sich die Tatsache, dass man wesentlich häufiger auf die Toilette gehen muss, besonders während der Nacht.

Ein weiteres Symptom ist etwas, was die Folge aus dem ständigen Drang zum Wasser lassen ist: Du hast viel mehr Durst, als sonst. Das resultiert aus dem starken Wasserverlust, welcher durch den Toilettengang geschieht. Dieser lässt dich permanent durstig werden. Sollte also eines dieser Beschwerden, oder sogar beide in Kombination auf dich zutreffen, solltest du definitiv weiter lesen, um zu sehen, ob noch mehr auf dich zutrifft und du eventuell einen Arzt aufsuchen solltest.

2. Ständiger Hunger und Abgeschlagenheit

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Typ 2 Diabetes hindert die Glucose in deinem Körper, die durch Nahrung aufgenommen wird, daran, vom Blut in die Zellen zu gelangen. Bei Glucose selbst handelt es sich um einen einfachen Zucker, der sozusagen als Treibstoff des Körpers agiert. Aus diesem Grund verspüren Menschen mit Typ 2 Diabetes oftmals großen Hunger, egal wie viel sie zuvor gegessen haben.

Genauso wie das Hungergefühl, kommt es durch den mangelnden Antrieb durch den fehlenden Zucker in den Zellen auch dazu, dass man sich schnell abgeschlagen und müde fühlt. Damit sind hungrig sein trotz reichlicher Nahrungsaufnahme und Abgeschlagenheit ebenfalls Merkmale, an denen du eine Erkrankung an Diabetes Typ 2 erkennen kannst.

3. Verschwommene Sicht und langsames Abheilen von Wunden

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Diese Erkrankung führt nicht nur dazu, dass nicht genügend Zucker vom Blut in deine Zellen gelangt, sondern im Umkehrschluss auch zu einem Überschuss an Zucker in deinem Blutstrom. Dieser Überfluss an Zucker sorgt dafür, dass Äderchen in deinen Augen verletzt werden können. Dies wiederum verschlechtert deine Sicht und macht sie verschwommen. Wenn Diabetes zu lange unbehandelt bleibt kann es sogar zum kompletten Verlust des Sehvermögens führen.

Genauso wie die Adern in den Augen können generell Nerven und Adern durch Typ 2 Diabetes betroffen sein. Das kann zu Durchblutungsstörungen führen. Aus diesen Durchblutungsstörungen resultiert anschließend eine verlangsamte Wundheilung. Das bedeutet sogar kleinere Schnitte und Wunden können mehrere Wochen oder sogar Monate brauchen, bis sie abgeheilt sind.

4. Kitzelnde oder taube Hände/ Füße und dunkle Flecken auf der Haut

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Durch den hohen Blutzucker-Gehalt und die dadurch betroffene Durchblutung können Taubheit in den Händen und Füßen entstehen. Diese Symptome machen sich durch das wohl allgemein bekannte Gefühl von kleinen Ameisen am betroffenen Körperteil bemerkbar. Auch hier gilt: wenn es nicht erkannt und behandelt wird, kann diese Neuropathie schlimmer werden.

Falls dir dunkle Flecken am Nacken, der Achsel oder im Schritt auffallen, kann auch das bedeuten, dass du Diabetes haben könntest. Diese dunklen Stellen fühlen sich normalerweise sehr weich an. Der medizinische Begriff für diese Auffälligkeiten ist Acanthosis Nigricans. Auf jeden Fall sollte man derartige Symptome immer ärztlich abklären lassen.

5. Pilzinfektionen und ungewollter Gewichtsverlust

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Für Menschen mit Diabetes bedeutet der zu hohe Zuckeranteil im Blut, dass im Urin ausreichend Nährboden für Hefepilze geschaffen wird. Durch das Wachstum dieser Hefepilze wird früher oder später eine Entzündung hervorgerufen. Außerdem führt Diabetes oftmals zu einem ungeplanten, raschen Gewichtsverlust. Das geht darauf zurück, dass das fehlende Insulin den Zucker nicht in die Zellen des Körpers führen kann, um Energie zu liefern.

Daraus resultiert, dass der Körper Fett und Muskelmasse für die nötige Energie verbrennt – man verliert Gewicht. Obwohl es meist eher bei Diabetes Typ 1 vorkommt, betrifft es auch Diabetes Typ 2. Neben den zuvor genannten Symptomen werden anschließend kontrollierte und unkontrollierbare Risikofaktoren für Diabetes genannt und erläutert.

6. Kontrollierbare Risikofaktoren für Diabetes

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Es gibt einige Angewohnheiten, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, an Diabetes zu erkranken. Dazu zählt es, wenn man die meiste Zeit ohne ausreichend Bewegung damit verbringt – also beispielsweise zu viel Zeit liegend vor dem Fernseher verbringt, statt einen Spaziergang zu machen oder sich an der frischen Luft aktiv zu betätigen. Weitere Risiken bergen Rauchen und Übergewicht.

Auch die Essgewohnheiten beeinflussen das Risiko, Diabetes zu bekommen. Beispielsweise zählt der Verzehr von zu viel rotem Fleisch oder sehr fetthaltigen Milchprodukten dazu. Besonders bekannt in diesem Zusammenhang ist der übermäßige Verzehr von Süßigkeiten. Nichtsdestotrotz bedeutet das noch nicht automatisch, dass du Diabetes bekommen wirst. Durch Achtsamkeit und eine ausgeglichene Ernährung kannst du die Risiken minimieren.

7. Unkontrollierbare Risikofaktoren für Diabetes

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Neben den zuvor genannten kontrollierbaren Einflüssen, gibt es auch Voraussetzungen zum Beispiel in deiner DNA, welche du nicht beeinflussen kannst. Generell gilt, dass man wesentlich anfälliger dafür ist, an Diabetes zu erkranken, wenn man das Alter von 45 Jahren erreicht. Zudem kann man es leichter bekommen, wenn sich innerhalb der Familie bereits mehrere Fälle von Diabetes befinden.

Hinzu kommt außerdem, dass selbst deine Herkunft die Wahrscheinlichkeit beeinflussen kann, ob Diabetes bei dir auftritt oder nicht. Besonders betroffen sind dabei lateinamerikanische, afrikanische, afrikanisch-amerikanische, uramerikanische, oder asiatische Hintergründe. Das geht auf mehrere Faktoren wie zum Beispiel Veranlagung, Lifestyle und einen anderen Stoffwechsel zurück.

8. Risikofaktoren für Frauen

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Ergänzend zu den allgemeinen kontrollierbaren und unkontrollierbaren Risikofaktoren, wie sie zuvor genannt wurden kommt, dass für Frauen im Speziellen noch weitere Grundlagen für Diabetes hinzukommen können. Dazu zählt es unter anderem, wenn eine Frau an einem polyzistischen Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom) leidet, welches dazu führt, dass die männlichen Hormone (Androgene) zu erhöhtem Anteil als üblich in ihrem Körper vorkommen.

Außerdem ist ein weiterer Risikofaktor für Frauen, falls sie eine Geburt hinter sich haben mit einem Baby, dass mehr als 4 Kilogramm gewogen hat. Diese beiden Merkmale führen dazu, dass das Risiko an Diabetes zu erkranken noch höher sind. Dennoch gibt es für Betroffene einige Möglichkeiten, das Leben trotzdem so angenehm wie möglich zu leben.

9. Achte auf deine Ernährung und treibe Sport

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Wie du bereits zuvor erfahren hast, ist die Ernährung ein unglaublich wichtiger Faktor dabei, ob du an Diabetes erkrankst oder nicht. Für die Risikofaktoren, auf die du keinen Einfluss hast, kannst du nichts – aber deine Diät bestimmst du. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang besonders ballaststoffreiche Nahrung mit einem geringen Fettgehalt zu dir zu nehmen und so gut es geht auf Tierprodukte, raffinierte Kohlehydrate und Süßigkeiten zu verzichten. Damit bekommst du den Blutzuckerlevel unter Kontrolle und reduzierst die Wahrscheinlichkeit an Diabetes Typ 2 zu erkranken.

Regelmäßige körperliche Betätigung hilft ebenfalls: dabei gilt jede Bewegung, ist besser als keine Bewegung – du musst kein Marathonläufer werden. Effektiv sind ca. 30 Minuten moderate Bewegung, um deine Nahrungsaufnahme auszubalancieren.

10. Vergiss‘ nicht, dich zu entspannen

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Das ist natürlich wesentlich leichter gesagt, als getan. Dennoch ist es in jedem Fall förderlich, wenn du dich nicht so einfach stressen lässt und die Dinger etwas ruhiger angehst. Stress führt nämlich dazu, dass dein Blutzuckerlevel erhöht wird. Darum ist es entscheidend, diesen so niedrig wie möglich zu halten.

Hilfreich dabei können zum Beispiel (geführte) Meditation, eine tiefe Atmung oder selbst ein entspanntes Treffen mit Freunden sein. Diese und weitere Möglichkeiten helfen dir oftmals schon ganz einfach, den Stress von der Arbeit und dem Privatleben loszulassen und sich einfach mal zu entspannen. Probiere es am besten gleich einmal aus und atme ein paar Mal tief durch.

11. Den Blutzucker im Auge behalten

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Generell ist es natürlich gut, sobald du das Gefühl hast, etwas stimmt nicht, das erst einmal von einem Arzt abchecken zu lassen. Solltest du jedoch bereits mit Typ 2 Diabetes diagnostiziert sein oder Anzeichen dafür zeigen, ist es wichtig, dass du den Zuckeranteil in deinem Blut regelmäßig überprüfst und schaust, ob er sich auf demselben, normalen Level hält, oder ob starke Schwankungen auftreten.

Die besten, bzw. empfohlenen Zeiten, um diesen Blutzuckerlevel zu messen sind besonders direkt nach dem Aufwachen, vor und nach dem Essen oder Sport treiben, sowie vor dem zu Bett gehen. Wir wünschen allen Lesern gute Gesundheit!