Wenn der Kopf schmerzt – 11 Fakten über Migräne und was Sie dagegen tun können

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Migräne ist nicht einfach nur ein Kopfschmerz – Menschen, die daran leiden, haben mindestens einmal im Monate eine sehr starke Attacke, die über einen normalen Kopfschmerz hinausgeht. Die meisten Erkrankten erleben diese Schmerzschübe teilweise sogar öfter, denn Ursachen und Auslöser für Migräne gibt es viele.

Neben Wetterumschwüngen, können auch Stress im Alltag und in der Arbeit eine große Belastung sein, die schlussendlich die Migräne verursachen. Aber auch Schwankungen im Hormonhaushalt einer Frau können die Beschwerden hervorrufen.

Menschen mit diesem Leiden haben es schwer, denn oft schränkt die Migräne das Leben der Betroffenen extrem ein. Wie Sie Migräne erkennen und was Sie dagegen tun können, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

1. Übelkeit und Erbrechen

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Mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland sind von Migräne betroffen. Sogar viele Kinder leiden manchmal schon an den extremen Kopfschmerzattacken – Experten gehen davon aus, dass bis zu fünf Prozent aller Schul- und Kleinkinder hierzulande betroffen sind.

Nicht selten gehen Übelkeit und Erbrechen mit der Migräne einher. Das hat zur Folge, dass bei sehr schweren Migräneattacken Medikamente wie Schmerztabletten und Triptane nicht lange genug im Körper verbleiben, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Eine Migräne-Übelkeit lässt sich allerdings gut mit Medikamenten behandeln. Auch Akupressur hat gute Erfolge erzielt. Ein Vorteil dieser Nebenwirkungsfreien Behandlung ist, dass sie auch bei betroffenen Kindern bedenkenlos angewendet werden kann.

2. Starke Kopfschmerzen

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Bei Migräne tritt ein starker, meist einseitiger Kopfschmerz auf. Die Ursachen dafür konnten von Forschern allerdings noch nicht eindeutig geklärt werden. Unter anderem vermuten sie jedoch, dass eine Botenstoff-Störung im Gehirn, verbunden mit einer Minderdurchblutung ein Auslöser sein könnte.

In unregelmäßigen Abständen kommt und geht der Kopfschmerz. Viele Betroffene beschreiben diesen als pochend, bohrend pulsierend oder hämmernd und bei körperlicher Anstrengung verschlimmert er sich. Die Dauer der Schmerzschübe kann in ihrer Gesamtheit vier bis 72 Stunden auftreten und in ihrer Intensität von Mal zu Mal schwanken.

Die schwerste Ausprägung von Migräne ist der Status migränosus. Mediziner benutzen diesen Ausdruck, wenn ein Anfall länger als 72 Stunden anhält.

3. Empfindungsstörungen

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Bei der sogenannten Migräneaura handelt es sich um Wahrnehmungsstörungen, die meistens das Sehen (die visuelle Aura) betreffen. So kommt es dabei zu einem Flimmersehen oder zum Wahrnehmen von Zickzack-Linien. Auch Gesichtsfeldausfälle (sogenannte Skotome) oder dass Betroffene Objekte zum Teil verzerrt, vergrößert, unscharf oder verkleinert (Metamorphopsie) sehen, sind unter den Erscheinungen.

Manche Patienten sprechen außerdem von Orientierungsstörungen, Lähmungserscheinungen (Paresen) sowie auch Gleichgewichtsstörungen. Diese Symptome einer Migräneaura setzen im Gegensatz zum Schlaganfall meist sehr langsam ein und klingen genauso langsam wieder ab.

Wichtig ist, wenn Sie solche Symptome wahrnehmen oder empfinden, dass Sie möglichst kein Auto fahren oder schwere Maschinen bedienen – Lebensgefahr könnte bestehen!

4. Verschlimmerung bei körperlichen Aktivitäten

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Viele Patienten, die unter Migräne leiden, berichten von starken Schmerzen im Kopf, die sich bei körperlichen Anstrengungen verschlimmern.

So kann es passieren, das ein schon bestehender Schmerz, der bereits kaum Reaktion auf Medikamente zeigt noch intensiver wird oder sogar weitere Begleiterscheinungen dazu kommen.

Sollten Sie bei einer körperlichen Aktivität eine Verschlechterung Ihres Zustandes feststellen, sollten Sie umgehend die Anstrengung einstellen, da es sich um eine ernstzunehmende Migräne handeln könnte. Gönnen Sie sich viel Ruhe und schließen Sie die Augen, um Ihre Sehnerven zu entlasten. Um die Ursache für Ihren Zustand genaustens ausfindig machen zu können, ist ein Besuch bei einem Arzt zwingend notwendig.

5. Sehstörungen

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An Migräne erkrankte Personen haben vermutlich den Ausdruck „Migräne mit Aura“ schon einmal gehört. Diese Form ist zumeist durch Flimmern oder Lichtblitze gekennzeichnet, die mit dem Kopfschmerz einhergehen.

Bei einer Augenmigräne treten ausschließlich visuelle Probleme auf. Während sich bei einer Migräne mit Aura Gefäße im Gehirn zusammenziehen und zu Symptomen führen, passiert dies bei der ophthalmischen Migräne mit den Gefäßen des Auges. Dabei kommt es zu Lichtblitzen, Gesichtsfeldausfällen, wobei der Wahrnehmungsbereich des Auges verkleinert ist, und kurzzeitigem Sehverlust.

In der Regel brauchen diese visuellen Erscheinungen zehn bis 30 Minuten von der Entstehung bis hin zum Maximum ihrer Auswirkungen und können eine Frequenz von acht bis zwölf Flimmerbewegungen pro Sekunde aufweisen.

6. Kribbeln

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Bei circa 30 Prozent der Migränebetroffenen kündigt sich eine Attacke im Voraus durch verschiedene Symptome an. So sind neben depressiver Verstimmung, Gereiztheit, Unruhe, Heißhungerattacken, Verstopfung, Müdigkeit und Benommenheit auch neurologische Anzeichen wie Sehstörungen, Taubheit, Schwäche und ein Kribbeln im Gesicht oder den Extremitäten bekannt.

Die Phase der Aura setzt sehr langsam ein, dauert ungefähr 15 bis 60 Minuten und geht danach langsam wieder zurück. Erst nach dem Ende der Aura setzt dann schließlich der Kopfschmerz ein, doch manchmal überlappen sich Kopfschmerz und Aura auch.

Etwa zwölf bis 14 Prozent aller Frauen und sechs bis acht Prozent aller Männer in Deutschland leiden unter starker Migräne.

7. Lähmungserscheinungen

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Eine chronische Migräne mit ihren immer wieder kehrenden Begleiterscheinungen belastet die Patienten sowohl geistig als auch körperlich. Ärzte haben festgestellt, dass auch Lähmungserscheinungen Symptom einer Migräne sein können.

Gerade bei diesem Warnzeichen ist besondere Vorsicht geboten, denn Migränepatienten, die darunter leiden, sind besonders schlaganfallgefährdet. Kommen dann noch weitere Risikofaktoren dazu wie beispielsweise eine Nikotinsucht oder ein östrogenhaltiges Empfängnisverhütungsmittel bei Frauen, steigert sich die Gefahr weiter. Besonders achtsam sollten Aura-Patienten deshalb sein, weil die Symptome einer Migräne mit Aura denen eines Schlaganfalls ähnlich sein könnten.

Typisch für einen Schlaganfall sind nämlich plötzlich einsetzende Beschwerden wie Schwäche, Lähmung und Taubheit auf einer Seite des Körpers, warnen Schlaganfall-Experten.

8. Sprachstörungen

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Auch Sprachstörungen bis hin zu einem kurzzeitigen Verlust der Sprache können ein Anzeichen für eine Migräne sein. Aber auch hier gilt, dieses Symptom äußerst ernst zunehmen, da die Möglichkeit eines Schlaganfalls bestehen könnte.

Diese Form der Vorwarnung besteht bei Migräne mit Aura. Wenn Sie sich unsicher sind, was die Ursache für die Sprachstörung ist, die Anzeichen ganz plötzlich auftreten oder gar sehr viel länger als gewöhnlich andauern, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen und sich genau untersuchen lassen. Gehen Sie kein Risiko ein!

Bei Migräne bilden sich diese Beeinträchtigungen wieder zurück, bei einem Schlaganfall hingegen können bleibende Schäden zurückbleiben, die Ihr Leben für immer verändern können.

9. Schwäche und Schwindel

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Die sogenannte Vestibuläre Migräne äußerst sich meistens als plötzlich auftretender Schwindel, der mit einem Schwächegefühl und Übelkeit sowie Erbrechen einhergehen kann. Dies kann über mehrere Minuten bis zu einer halben Stunde mit anschließendem Kopfschmerz auftreten. Dabei ist der Schmerz meist halbseitig.

Die Dauer der Attacke liegt zwischen Minuten bis zu vielen Stunden. Die Intensität und Länge sind allerdings von Mensch zu Mensch unterschiedlich und reichen von einem sehr starken Drehschwindel vor Beginn des Kopfschmerzes bis zu einem Begleitsymptom auch während der Migräne.

In manchen Fällen tritt der Kopfschmerz sogar gar nicht auf und es werden nur die Begleitbeschwerden deutlich. Das macht eine Diagnose für Ärzte meist schwierig.

10. Was Sie gegen Migräne im Akutfall tun können

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Neben klassischen Schmerzmitteln und Triptanen können Sie auch mit den folgenden Tipps Ihre Migräne in Akutsituationen etwas lindern:

Eine Tasse starker Kaffee mit einem Spritzer Zitrone fördert die Durchblutung der Gefäße und lindert die Schmerzen. Des Weiteren sollten Sie versuchen sich Ruhe zu gönnen und alle Reizeinflüsse für diesen Moment abzuschalten. Ein kalter Waschlappen oder Eiswürfel in ein Handtuch gewickelt und auf die Stirn gelegt während Sie sich ausruhen, empfinden die meisten Betroffenen als sehr angenehm. Trinken Sie zudem ausreichend Flüssigkeit! Viel Wasser eignet sich am besten.

Wenn Sie sich fit genug fühlen, können Sie es auch mit Yoga, Akupressur und autogenem Training versuchen, um Ihre Schmerzen zu lindern.

11. Wie Sie Migräne vorbeugen können

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Um Akutattacken von Migräne vorzubeugen, gibt es einige Tipps und Tricks, wie sie der Migräne präventiv entgegenwirken können.

Neben Akupunktur und pflanzlichen Mitteln wie zum Beispiel dem Pestwurz-Extrakt, gibt es auch viele sehr simple Methoden und Wege, die Sie im Alltag anwenden oder umsetzen können. Beispielsweise kann es häufig schon helfen, wenn Sie langfristig gesehen Stress reduzieren. Gönnen Sie sich Ruhephasen, genügend Nachtschlaf, Pausen und Urlaube. Treiben Sie zudem Sport, das trägt ebenfalls zur Stressreduktion bei.

Auch eine ausgewogene Ernährung und die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit sind essenziell zur Migräne-Prävention. Festigen Sie eine positive Einstellung zur Erkrankung selbst – das kann manchmal schon wahre Wunder bewirken und das Ausmaß verringern.