11 Dinge über Handdesinfektionsmittel, die sie mit Sicherheit noch nicht wussten

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Die persönliche Hygiene ist für uns alle wichtig. Seit Beginn der Geschichte haben Menschen darauf geachtet, dass sie nach ihren Möglichkeiten rein sind, auch wenn jede Generation seine eigene Vorstellung von Reinheit hatte. Dass es Substanzen gibt, die desinfizierendes Potenzial haben, wurde allerdings erst sehr viel später entdeckt.

Im Anschluss eroberte das Desinfektionsmittel die Welt im Sturm und wird heute überall zur Vorbeugung gegen Infektionen mit Bakterien oder Viren genutzt. Desinfektionsmittel wurden erst im 19. Jahrhundert entdeckt.

Zunächst wurde das Mittel angewendet, um Abwasserleitungen in London zu desinfizieren. Erst 1966 kam das Handdesinfektionsmittel, wie wir es heute kennen, auf den Markt. Erst wurde es nur im Bereich der Krankenpflege eingesetzt. 1988 war das Desinfektionsmittel auf alkoholischer Basis dann auch im regulären Handel erhältlich.

1. So wirkt Desinfektionsmittel wirklich

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Desinfektionsmittel besteht vor allem aus Alkohol, dieser ist sehr wirksam und vernichtet verschiedene Bakterien und Viren ziemlich leicht. Daher kann Desinfektionsmittel sehr gut angewendet werden, um sich sicher vor einer Infektion zu schützen.

Hersteller versprechen auf den Verpackungen dieser Desinfektionsmittel oft, dass es 99,9 % alle Viren und Bakterien abtötet. In der Realität funktioniert dies allerdings nicht so. Man kann davon ausgehen, dass viele Bakterien und Viren durch den Alkohol zerstört werden, aber es werden niemals fast 100 % der Mikroorganismen zerstört.

Denn sonst würden auch all die guten Bakterien auf unserer Haut zerstört werden, die wir aber in unserem täglichen Leben benötigen, um gesund zu bleiben.

2. So wirkt es am besten

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Handreiniger die Alkohol enthalten, sollten angewendet werden, wenn sich kein Schmutz mehr auf den Händen befindet, das heißt zuerst sollten die Hände wenn möglich gewaschen werden und im Anschluss sollte man dann erst ein antibakterielles Gel auftragen.

Viele Menschen benutzen Handdesinfektionsmittel, wenn sie keinen Zugang zu Seife und sauberem Wasser haben. Es ist aber empfehlenswert, die Hände vorher mit Feuchttüchern abzuwischen und so viel Schmutz wie möglich zu entfernen.

Nur dann kann das Desinfektionsgel auch großflächig die Haut benetzen und so Bakterien und Viren abtöten. Sollten sie wirklich keine andere Möglichkeit haben die Hände zumindest grob von Schmutz zu befreien, ist das alleinige Anwenden des Mittels natürlich immer noch besser als dreckig Hände zu behalten.

3. So viel brauchen Sie wirklich

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Auch bei antibakteriellen Reinigungsmitteln für die Haut heißt es: Man braucht nicht verschwenderisch zu sein. Vor allem in Zeiten in der die Angst vor einer Ansteckung mit Viren oder Bakterien sehr groß ist, benutzen viele Menschen zu viel Desinfektionsmittel auf ihrer Haut.

Dies führt schnell dazu, dass die Haut austrocknet und trockene Haut führt zu Rissen. Durch Risse oder kleine Wunden wird es für Keime und Bakterien nur einfacher in den Körper einzudringen.

Alles, was man braucht, ist ein erbsengroßer Tropfen des Gels, welches dann auf der Hand verteilt und eingerieben wird, solange bis die Hände wieder trocken sind. Dies sollte ungefähr 30 Sekunden dauern. Die Hände sollten im Anschluss nicht mehr feucht sein, das Desinfektionsmittel sollte vollständig eingezogen seid.

4. Nicht nur für die Hände

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Desinfektionsmittel kann übrigens nicht nur dazu benutzt werden, um Hände zu desinfizieren. Es kann auch verwendet werden um Bildschirme von Smartphones, Tablets und ähnlichem zu reinigen.

Dadurch werden die Oberflächen glänzender und etwaige Viren oder Bakterien, die sich abgelagert haben, werden vernichtet. So sind die technischen Geräte wieder sicher für den Gebrauch. Generell eignet sich Desinfektionsmittel sehr gut zum Reinigen von verschiedenen Oberflächen. Mit Alkohol auf Gelbasis lässt sich auch Permanentmarker von Whiteboards entfernen.

Auch bei kleinen Unfällen, bei denen der Marker auf dem T-Shirt gelandet ist, kann ein Tropfen Alkohol Gel helfen, die Flecken wieder zu entfernen. Wer von Mückenstichen geplagt wird, kann ein wenig Desinfektionsmittel auf den Stich geben und verspürt schnell Linderung gegen den Juckreiz.

5. Geschundene, raue Hände

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Besonders bei Mitarbeitern im medizinischen Bereich sieht man oft, dass die Haut der Hände leicht bis teilweise sogar stark geschädigt ist. Viele Menschen denken, dass dies auf das häufigere Anwenden von Desinfektionsmittel zurückgeht.

Dies ist allerdings nicht die einzige Ursache, denn viele Dinge können außerdem eine Rolle spielen. Dazu gehört, z.b. auch das zu häufige Waschen mit Wasser und Seife oder das ununterbrochene Tragen von Handschuhen. Das sind allerdings beides Dinge, die in der Patientenversorgung unerlässlich sind.

Daher haben Krankenpfleger oder Ärzte oft mehr Probleme mit der Haut an den Händen. Es liegt also nicht nur alleine am Desinfektionsmittel.

6. Desinfektionsmittel und Handschuhe vertragen sich nicht

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Übrigens sollten diejenigen, die in ihrem Beruf täglich Handschuhe tragen, darauf achten, das die Handschuhe nicht mit Desinfektionsmittel gereinigt werden sollten. Am häufigsten findet man die ungepuderten Latexhandschuhe.

Diese sind frei von Allergenen und eignen sich somit für die Anwendung in allen möglichen Bereichen, von Medizinberufen, bis hin zur Lebensmittelindustrie. Ganz wichtig ist aber, dass Handschuhe nicht desinfiziert werden sollten, weil die Desinfektionsmittel das Material der Handschuhe verändern können.

So können die Handschuhe zum Beispiel austrocknen, Risse bekommen oder an einigen Stellen dünner werden. Es lohnt sich aber vor und nach dem Tragen von Handschuhen seine Hände zu desinfizieren, für den Fall, dass doch etwas unter die Handschuhe gelangt ist.

7. Keine Angst auf öffentlichen Toiletten

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Oft fühlen wir uns leicht paranoid. Vor allem, wenn wir uns auf öffentlichen Toiletten befinden. Tatsächlich haben Studien aber herausgefunden, dass es durchaus ausreicht sich mit Wasser und Seife dort die Hände zu waschen. Man braucht also nicht nach jedem Besuch auf öffentlichen Toiletten Desinfektionsmittel.

Dazu sollte aber beachtet werden, dass beim Verlassen der Toilettenräume die Türe nicht mit den gewaschenen Händen angefasst wird, sondern die Türklinke mit dem Ellenbogen betätigt wird oder zur Benutzung der Türklinke ein Papierhandtuch benutzt wird. Dies gilt auch für Zuhause, vor allem wenn Gäste da sind.

Natürlich kann man davon ausgehen, dass es im eigenen Haus zu weniger Ansteckungen kommt, aber gerade wenn viele Menschen kommen und gehen sind auch hier Vorkehrungen angebracht.

8. Auf die Inhaltsstoffe kommt es an

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Desinfektionsmittel kann man auch selber machen, allerdings haben Studien gezeigt, das Mittel mit 60 % bis 95 % Alkohol Keime am besten abtöten. Desinfektionsmittel, die keinen Alkohol enthalten, sind ziemlich schlecht im Abwehren von Bakterien und Viren.

Oft finden sich Rezepte, um Desinfektionsmittel selber zu machen, die zum Beispiel Aloe Vera oder ähnlichen Mittel enthalten. Leider töten diese weder Bakterien noch Viren ab und trocknen die Haut meistens nur aus. Es muss eine gewisse Menge an Alkohol im Gel vorhanden sein, damit dieses wirkt.

Man sollte sich daher immer erst gut informieren, bevor man ein Rezept nachmacht oder ein neues Desinfektionsmittel kauft.

9. Die einzig sichere Methode

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Nur die Kombination aus Händewaschen und anschließenden Anwenden von Desinfektionsmittel tötet mit Sicherheit 99 % aller Keime sowie Viren und Bakterien ab. Wichtig ist natürlich auch, das Desinfektionsmittel nur zur äußeren Anwendung geeignet ist.

Alkoholische Gele dürfen nicht eingenommen werden, denn sie enthalten Ethylalkohol, der für Menschen extrem giftig ist. Es ist nicht geeignet um zum Beispiel Erkältungskrankheiten im Rachenraum zu behandeln. Das Desinfektionsmittel sollte deshalb auch irgendwo dort aufbewahrt werden, wo Kinder ist nicht erreichen können.

Sollte ein Kind doch aus Versehen Desinfektionsmittel eingenommen haben, dann sollte so schnell wie möglich der Gift-Notruf kontaktiert werden und ein Arzt aufgesucht werden.

10. Wussten Sie das schon?

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Es gibt sogar jedes Jahr einen internationalen Händewaschtag. Dieser findet jedes Jahr am 15. Oktober statt. Zum anderen findet zusätzlich jedes Jahr am 5. Mai der internationale Tag der Händehygiene statt.

Dieser soll vor allem darauf aufmerksam machen, wie medizinisches Personal mit der Hygiene von Händen umgehen sollte. Der internationale Händewaschtag richtet sich nicht nur an Krankenhäuser, sondern auch an alle Erwachsenen, Kinder sowie Schulen und Kindergärten.

Denn auch diese Einrichtungen sind gerne Bruststätten von diversen Krankheitserregern. Wenn die Kinder von klein auf lernen, richtig mit Seife und Desinfektionsmitteln umzugehen, können Krankheiten, sowie deren Verbreitung, zu unser aller Gesundheit immer weiter eingedämmt werden.

11. Die meisten Erreger

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Die Hände von medizinischem Personal sind auch heute noch der meistgenutzte Weg zur Übertragung von Viren und Bakterien im Gesundheitswesen. Die Händehygiene ist deshalb gerade in diesem Bereich extrem wichtig.

Die richtige Händehygiene hilft gegen verschiedene Erreger-Gruppen wie Bakterien, Viren und Pilzen. Es gibt verschiedene Krankheiten, die tatsächlich durch mangelnde Händehygiene übertragen werden können, darunter unter anderem die Tuberkulose, aber auch Krankheiten mit multiresistenten Erregern.

Um die Übertragung zu vermeiden, ist daher gerade in diesen Bereichen eine exakte und häufig angewendete Hygiene, sowie das regelmäßige und vor allem korrekt durchgeführte Desinfizieren der Hände von enormer Wichtigkeit.

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