11 Fotoaufnahmen von den Momenten vor der Tragödie

Bild: Imago / United Archives International

In früheren Zeiten für Künstler, Historiker, Journalisten und eigentlich jeden anderen unvorstellbar, was heute zur Dokumentation von Leben, Zeitgeschehen und Kultur im Bereich der Fotografie möglich ist. Technologien, die es zulassen, dass wir jeden Moment unseres Lebens in sekundenschnelle festhalten und mit anderen teilen können und so Erinnerungen für uns und andere schaffen.

Manchmal ist die Erstellung eines Fotos so schnell möglich, dass wir gar nicht realisieren, was eigentlich im nächsten Moment zu passieren scheint. Leider gibt es immer wieder Fotos, die den Moment vor einer wahnsinnigen Tragödie festhalten, ohne dass der Fotograf tatsächlich darauf abgezielt hat. 11 dieser unheimlichen Momentaufnahmen zeigen wir im folgenden Artikel.

1. Der Gang übers Hochseil

Karl Wallenda, ein deutsch-amerikanischer Zirkusakrobat und Hochseilartist. Er verdiente sich seinen Namen als „The Great Wallenda“ als Gründer der Zirkustruppe „The Flying Wallendas“ und durch seine Stunts in schwindelerregenden Höhen, stets ohne Sicherheitsnetz. Sein wohl größter Erfolg war die Pyramide, bestehend aus sieben Personen, die eine dreistöckige Formation mit Stangen und Stühlen bilden und sich damit über das Hochseil bewegen.

1978 hatte Karl Wallenda geplant, ein Seil zwischen zwei Strandhotels in Puerto Ricos Hauptstadt zu überqueren. Der Schnappschuss hier zeigt ihn auf dem Seil bei einer seiner Figuren, bei der er nur wenige Sekunden später durch einen starken Windstoß den Halt verlor und 36 Meter tief auf ein Taxi stürzte.

2. Der letzte Flug der Concorde

Bild: Imago / ZUMA Wire

Das britisch-französische Flugzeug Concorde war definitiv eine einmalige Entwicklung ihrer Zeit, die unsere Menschheit seither nicht mehr in dieser Form gesehen hat.

Ein Düsenjet, der Passagiere mit dem nötigen Kleingeld über die Welt befördern konnte. Die Überschall-Passagiermaschine hat sich durchgesetzt und qualitativ bewährt. In 27 Jahren kam es zu keinem einzigen Unfall.

Als sich jedoch der erste und einzige hier zu sehende Unfall des Fluges 4590 ereignete, blieb es auch der Letzte und mit ihm auch das letzte Bild einer Concorde. Beim Start der Maschine fingen beide Triebwerke Feuer und unterschrieben damit nicht nur das Todesurteil für die Crew und alle Passagiere an Board, sondern auch für die gesamte Institution „Concorde“.

3. Der Sturz der Hindenburg

Bild: Imago / United Archives International

Nicht nur Überschall-Flugzeuge, auch mit den allerersten Fluggefährten dieser Welt ereigneten sich historische Tragödien, die bildlich festgehalten werden konnten.

Hier zu sehen das deutsche Luftschiff LZ 129, auch bekannt als „Die Hindenburg“, benannt nach dem deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Dieses war eines der größten jemals erbauten Luftschiffe der Welt.

Knapp ein Jahr nach seiner Jungfernfahrt wurde der Zeppelin bei seiner Landung in New Jersey, USA, durch eine entzündete Wasserstofffüllung zerstört. 36 Menschen kamen dabei ums Leben und formten somit mit dem größten Luftschiff der Welt auch das größte Luftschifffahrtsunglück aller Zeiten. Das hiesige Bild zeigt „Die Hindenburg“ bei ihrer Landung nur wenige Sekunden, bevor alles in Flammen zugrunde ging.

4. Im Angesicht des Tigers

Im Zoo von Neu-Delhi möchte ein junger Mann eine seltene Schönheit der Natur aus nächster Nähe beobachten: Einen weißen Tiger. Jedoch tritt er etwas zu weit ans Gehege und fällt hinein. Als die Raubkatze auf ihn losging, wurde er tödlich verletzt und starb kurze Zeit später.

Ein weiterer Besucher und Augenzeuge muss dieses Foto kurz vor der hiesigen Tragödie im Tierreich aufgenommen und veröffentlicht haben. Laut Zeugenberichte dauerte die ganze Situation etwa 15 Minuten, in denen der Mann noch mehrfach versuchte, aus dem Gehege zu fliehen, doch alle Versuche, den weißen Tiger abzulenken, scheiterten kläglich. So bleibt dies die letzte Aufnahme des Mannes im Auge seines bildschönen Scharfrichters.

5. Filmreife Tragödie

Bild: Imago / Belga

Er machte sich einen Namen mit der „The Fast and the Furious“-Reihe: Paul Walker. Der blonde Schönling, der an der Seite von Vin Diesel in einer Szenerie voll rasanter Sportwagen und illegalen Autorennen lebte und dabei selbst unzählige halsbrecherische Stunts hinlegte.

Der Schauspieler hatte auch in seinem privaten Leben eine Schwäche für schnelle Autos und so kam es, dass er all seine Fans sprachlos zurückließ, als er bei einem Autounfall starb. Genauer: Paul Walker verunglückte tödlich bei einem Autounfall mit dem hier abgebildeten Porsche, jedoch ironischerweise noch nicht mal als Fahrer, sondern als Beifahrer. Dieses Foto ist wohl der letzte Schnappschuss, bevor er nie wieder auf der Bildfläche erschien.

6. Ein Autogramm für den Mörder

Bild: Imago / ZUMA Wire

Robin Williams war ein Sympathieträger vieler Fernsehzuschauer. Bekannt und beliebt aus Familienfilmen, Komödien, aber auch herzergreifenden Dramen. Immer dabei waren sein Humor und sein einzigartiges Gesicht. Er war ein Schauspieler, der es gern hatte, sich mit seinen Fans ablichten zu lassen. So der 63-Jährige auch auf diesem Bild mit der jungen Kellnerin.

Jedoch nahm die Geschichte des Comedians eine traurige Wendung. Kurz nach diesem Schnappschuss wurde Robin Williams erhängt in seiner Wohnung in Kalifornien gefunden. Er nahm sich das Leben, da bei ihm die Parkinson-Krankheit diagnostiziert wurde, was sich nach seinem Suizid jedoch als völlige Fehldiagnose herausstellte. Eine seltsame Ironie des Schicksals, die seine trauernden Fans sprachlos zurückließ.

8. Der 11. September 2001

Bild: Joseph Sohm / Shutterstock.com

Ein Ereignis, das die Welt bewegte und das bis heute niemand vergessen hat: Der Terroranschlag des 11. September 2001 auf die Twin Towers in New York, einer der dunkelsten Tage in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

Auch wenn die Geschehnisse nun schon eine ganze Weile zurückliegen, gibt es noch immer unzählige Erinnerungen an den Tag, ob in Form von Büchern, Kinofilmen oder Fotos von Augenzeugen. So auch dieser Schnappschuss, der bis heute einen einmaligen Winkel des Anschlags festhält.

Dieses Foto wurde aufgenommen, nachdem das erste Flugzeug bereits einschlug und einen Bruchteil einer Sekunde bevor das zweite Flugzeug der United Airlines Flug 175 auf den südlichen Turm prallte.

9. Die Ruhe vor dem Sturm

Das hier zu sehende Standbild einer Überwachungskamera, aufgenommen am 19. April 1995 im Murrah Federal Building in Oklahoma City, Sitz der ATF, DEA und USSS, war das letzte, das in diesem Gebäude zustande kam.

Der im Hintergrund zu sehende Mietwagen wurde von Timothy McVeigh gefahren und war geladen mit Sprengstoff, der wenige Sekunden später detonierte. Die Menge Sprengstoff war so groß, dass an diesem Tag in einem Radius von 16 Blocks insgesamt 234 Gebäude und 86 Autos betroffen waren. Bei dem Anschlag starben 168 Menschen und mindestens 630 weitere wurden verletzt.

Bis zum Terroranschlag vom 11. September war dieses das schwerste und folgenreichste in der Geschichte der USA.

10. Die 7 Sekunden der Challenger

Bild: Imago / ZUMA Wire

Eine weitere Tragödie der Luft- und Raumfahrtgeschichte: der unglückliche Start der Raumfähre „Challenger“. Der Start der Raumfähre, geplant für den 28. Januar 1986, war eines der größten Ereignisse der Geschichte der USA, das zum damaligen Zeitpunkt festgehalten werden musste und auf allen Fernsehkanälen übertragen wurde.

Auch die Crew des Space Shuttles wollte ihren großen Erfolgsmoment, Teil eines so großen Vorhabens sein zu dürfen, für sich und ihre Nachkommen festhalten. Das hier entstandene Bild zeigt die Crew der „Challenger“ auf dem Weg zur Raumfähre.

Leider bleibt es damit die letzte Erinnerung, denn 7 Sekunden nach dem Start ging das gesamte Space Shuttle in Flammen auf und mit ihm seine 7 Insassen.

11. Der letzte Draufgänger der Niagarafälle

Es gab über Jahrhunderte einige Bezwinger der Niagarafälle, die in deren Geschichte eingingen: der Mann auf dem Hochseil, die Lehrerin und ihre Katze in einem Fass, ein 7-jähriger Junge in einem Boot und zuletzt 1995 Robert Overacker mit seinem Jetski.

Robert Overacker, ein 39-jähriger Mann aus Kalifornien, wollte die Aufmerksamkeit auf ein Obdachlosen-Projekt lenken, indem er mit einem Jetski die Niagarafälle bezwingen wollte. Sein Plan war es jedoch nicht, die reißenden Fälle hinunterzufahren, sondern mit einem Fallschirm vorher abzuspringen. Das Bild zeigt den letzten Moment vor seinem glorreichen Abgang.

Leider öffnete sich der Fallschirm jedoch nicht und Robert Overacker verunglückte tödlich in einer Bruchlandung.