75-jährige Truckerin: Rosi muss weiterarbeiten, weil ihre Rente nicht reicht

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Während viele Rentner ihren Ruhestand genießen, sitzt Rosi mit 75 Jahren noch immer am Steuer eines tonnenschweren Trucks. Tausende Kilometer fährt sie jede Woche quer durch Deutschland – nicht, weil sie will, sondern weil sie muss.

Ihre Rente reicht einfach nicht aus. Ein Schicksal, das immer mehr ältere Menschen in Deutschland trifft. In der neuen Doku von BILD-Vize Paul Ronzheimer, die am Montag um 20:15 Uhr auf Sat.1 läuft, begleitet er Rosi auf ihrer Tour. Er will herausfinden, warum sie trotz ihres Alters noch arbeiten muss – und was das über die Situation von Rentnern in Deutschland aussagt.

1. Ein Leben auf der Straße statt Ruhestand

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Statt den Ruhestand zu genießen, verbringt Rosi ihre Wochen auf der Autobahn. Von Montag bis Freitag ist sie unterwegs, um sich und ihren kranken Mann über Wasser zu halten. Ihr Ehemann erlitt vor zwei Jahren einen Schlaganfall, doch unter der Woche kann sie sich nicht um ihn kümmern.

Am Wochenende kehrt sie nach Hause zurück, bevor sie am Montag wieder losfährt. Ein harter Alltag für eine 75-Jährige – aber für Rosi gibt es keine Alternative. Ohne ihr Einkommen aus der Truck-Fahrt könnte sie die steigenden Lebenshaltungskosten nicht decken.

2. Renten reichen für viele nicht mehr aus

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Immer mehr ältere Menschen in Deutschland stehen vor einem ähnlichen Problem. Die Renten sind oft zu niedrig, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Rosi lacht bitter, als sie gefragt wird, ob 1000 Euro Rente ausreichen würden.

„Vergiss es!“, sagt sie nur. Sie merkt täglich, wie sich ihr Leben verändert hat – vor allem beim Einkaufen. Was früher selbstverständlich war, ist heute ein Luxus. Preise steigen, doch die Renten bleiben niedrig. Viele Senioren müssen deshalb arbeiten, um über die Runden zu kommen. Die steigende Altersarmut ist ein ernstes Problem.

3.„100 Euro weg – und nichts gekauft“

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Die Inflation trifft besonders Rentner, die mit wenig Geld auskommen müssen. „Wenn du heute einkaufen gehst, sind 100 Euro weg und du hast nichts eingekauft!“, sagt Rosi. Früher konnte sie einkaufen, ohne groß auf die Preise zu achten. Doch heute sind selbst einfache Lebensmittel wie Weintrauben für 7 Euro pro Kilo unerschwinglich.

In den letzten drei Jahren sind die Lebensmittelpreise um rund ein Drittel gestiegen, einige Grundnahrungsmittel sogar um mehr als 100 Prozent. Besonders betroffen sind Rentner mit niedrigen Bezügen, die sich kaum noch frische und gesunde Lebensmittel leisten können.

4. Die wachsende Inflation belastet Senioren

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Trotz eines leichten Rückgangs der Inflationsrate bleiben die Preise hoch. Besonders Grundnahrungsmittel wie Butter, Brot und Milch haben sich drastisch verteuert. Das Statistische Bundesamt bestätigt, dass der Preisanstieg in vielen Bereichen überdurchschnittlich hoch war.

Für Rentner wie Rosi bedeutet das, dass sie sich einschränken müssen – oder eben weiterarbeiten. Viele ältere Menschen stehen vor der Wahl: sparen oder schuften. Während einige versuchen, ihre Ausgaben zu minimieren, bleibt für andere nur der Gang zurück in den Beruf, weil die Rente nicht reicht.

5. Rosi nimmt ihr Schicksal an

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Trotz aller Herausforderungen lässt sich Rosi nicht unterkriegen. „Ich verstehe nicht, warum Leute so griesgrämig sind. Mir macht das Arbeiten sogar Spaß“, sagt sie. Sie hat sich längst an das Leben auf der Straße gewöhnt und sieht die positiven Seiten ihres Berufs.

Früher wurde sie „Easy Rosi“ genannt – in Anspielung auf den Kultfilm „Easy Rider“ von 1969. Sie hat sich an das Leben im Truck gewöhnt und versucht, das Beste daraus zu machen. Doch nicht jeder Rentner hat diese Einstellung – für viele ist die Arbeit im hohen Alter eine Belastung.

6. Ein kritischer Blick auf die Politik

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Während sie sich mit dem Arbeiten arrangiert hat, bleibt Rosi skeptisch gegenüber der Politik. „Die neue Regierung kann das gar nicht korrigieren, was die anderen zwei verzapft haben“, sagt sie. Viele Rentner fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

Während über Milliarden für andere Projekte gesprochen wird, bleiben Lösungen für Altersarmut aus. Reformen im Rentensystem sind zwar immer wieder Thema, doch für viele kommen sie zu spät. Das Vertrauen in die Politik sinkt, weil sich für ältere Menschen kaum etwas verbessert. Rosi glaubt nicht mehr an schnelle Veränderungen.

7. Altersarmut als gesellschaftliches Problem

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Das Schicksal von Rosi ist kein Einzelfall – Altersarmut nimmt in Deutschland zu. Immer mehr Senioren müssen arbeiten, weil sie mit ihrer Rente nicht auskommen. Besonders betroffen sind Menschen, die im Niedriglohnsektor gearbeitet haben oder lange Zeit in Teilzeit tätig waren.

Auch steigende Mieten und Energiekosten tragen dazu bei, dass Rentner immer weniger Geld zur Verfügung haben. Die Gesellschaft steht vor einer Herausforderung: Wie können ältere Menschen unterstützt werden, ohne dass sie arbeiten müssen? Lösungen gibt es viele – doch die Politik muss endlich handeln.

8. Fazit: Wenn Arbeit im Alter zur Pflicht wird

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Eigentlich sollte der Ruhestand eine Zeit der Erholung sein – doch für viele Rentner ist er zur finanziellen Belastung geworden. Rosi steht stellvertretend für tausende ältere Menschen, die gezwungen sind, weiterzuarbeiten.

Während sie sich mit ihrem Schicksal arrangiert hat, bleibt die Frage, ob es in einem reichen Land wie Deutschland sein darf, dass Senioren nach jahrzehntelanger Arbeit keine ausreichende Rente erhalten. Die Politik muss handeln, um Altersarmut zu bekämpfen – denn niemand sollte mit 75 noch gezwungen sein, zu arbeiten, nur um zu überleben.

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Die gängigste Theorie besagt, dass der Mond vor etwa 4,5 Milliarden Jahren entstand, als ein marsgroßer Körper mit der jungen Erde kollidierte. Die Trümmer dieser Kollision sammelten sich und bildeten den Mond. Diese Theorie wird durch die Zusammensetzung des Mondgesteins gestützt, das dem der Erde sehr ähnlich ist. Dieses Ereignis war ein entscheidender Moment in der Geschichte des Sonnensystems.