9 körperliche Symptome, die anzeigen, dass Ihr Blutzuckerspiegel zu hoch ist

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Unser Blutzuckerspiegel beginnt zu steigen, wenn der Körper wenig oder kein Insulin produziert. Normalerweise produziert der Körper Insulin automatisch, etwa nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit. Die Menge an Kohlenhydraten lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen, während Insulin den Blutzuckerspiegel wieder senkt.

Wie Sie sich vorstellen können, funktioniert dieser Prozess nicht richtig, wenn der Körper nicht genügend Insulin produziert. Hoher Blutzucker ist im Grunde nicht lebensbedrohlich, aber man sollte nicht zu lange warten und gleich etwas dagegen unternehmen. Wenn Ihr Blutzucker zu lange zu hoch ist, kann dies Ihre Organe und Ihr Gehirn schädigen. Auch das Infektionsrisiko ist erhöht, und hohe Blutzuckerwerte können schließlich zum Koma führen.

1. Müdigkeit, Erschöpfung und körperliche Schwäche

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Müdigkeit, Erschöpfung und körperliche Schwäche sind wahrscheinlich die häufigsten einer Hyperglykämie. Symptome, die Nichtdiabetiker (oder Prädiabetiker) erfahren, wenn sie große Mengen einfacher Kohlenhydrate wie Zucker essen, sind in der Regel in normalen Schwankungen des Blutzuckers begründet.

Natürlich ist Müdigkeit ein eher unspezifisches Symptom (es könnte sogar, aber ein Zeichen einer Hypoglykämie sein.), wenn Müdigkeit auftritt, kann es mit erhöhten Blutzuckerwerten zusammenhängen. Viele Leute sagen: ‚Ich möchte nach dem Mittagessen ein Schläfchen machen‘ oder ‚Ich bin nach dem Abendessen einfach immer so müde‘, nachdem sie Nudeln, Kartoffeln oder Süßigkeiten gegessen haben. In jedem Fall ist es ein Zeichen, dass Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

2. Häufiges Wasserlassen, starker Harndrang

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Wenn zu viel Zucker im Blut ist, versuchen die Nieren, mehr Zucker auszuscheiden, um ihn loszuwerden, und wenn sie Zucker ausscheiden, scheiden sie damit allerdings auch Wasser aus. Das bedeutet, dass Sie, wenn Sie an einem erhöhten Blutzuckerspiegel leiden, öfter als sonst auf die Toilette gehen müssen.

Aufgrund der Tatsache, dass unserem Körper übermäßig viel Wasser entzogen wird, fehlt dem Organismus Flüssigkeit, die er braucht, um gut funktionieren können. Wenn Sie plötzlich öfter Wasserlassen müssen als sonst und nicht mehr als üblich getrunken haben, sollten Sie sich auf den Weg zum Arzt machen und sich einmal durchchecken lassen. Wenn der Blutzuckerspiegel wieder gesenkt wurde, werden Organe wie die Niere entlastet.

3. Erhöhter Durst meist in Kombination mit starkem Harndrang

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Ein weiteres Symptom, welches bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel auftreten kann, ist erhöhter Durst. Aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlusts haben wir das Bedürfnis mehr zu trinken. Wichtig ist dann, dass man nicht auf zuckerhaltige Getränke zurückgreift, auch wenn man das vielleicht gerne würde. Wenn man den Durst mit einem zuckerhaltigen Getränk stillt, würde das den Blutzuckerspiegel zusätzlich erhöhen.

Inzwischen gibt es im Supermarkt sehr viele zuckerfreie Alternativen zu kaufen die mindestens gleich gut wie die herkömmlichen Softdrinks schmecken. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit komplett auf den süßen Geschmack zu verzichten, indem man auf ungesüßte Tees oder reines Wasser zurückgreift. Eine Alternative zu Süßigkeiten sind zum Beispiel Gemüsesticks oder Nüsse.

4. Verschwommene Sicht, unscharfes Sehen

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Zu viel Zucker in Ihrem Blut kann unerwartete Teile Ihres Körpers negativ beeinflussen, wie z. B. Ihre Augen. Im Wesentlichen bleibt überschüssiger Zucker (zusammen mit etwas Wasser) in der Linse in der Mitte des Auges hängen und infolgedessen wird die Sicht verschwommen. Diese Symptome sind im Gegensatz zu langfristigen Augenschäden nur vorübergehend.

Wenn Sie mit diesen Symptomen zum Augenarzt gehen, kann es also vorkommen, dass er keine Ursache dafür finden wird und sie ohne Behandlung wieder nach Hause schickt. Viel ratsamer ist es daher, die Beschwerden zusätzlich von einem Arzt für Allgemeinmedizin oder einem Internisten abklären zu lassen. In der Regel dauert die Untersuchung nicht lange, liefert aber nützliche Hinweise über Ihren gesundheitlichen Zustand.

5. Übelkeit, Erbrechen, Verwirrung usw.

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All diese scheinbar unterschiedlichen, unzusammenhängende Symptome sind Anzeichen einer seltenen, lebensbedrohlichen Erkrankung namens diabetische Ketoazidose (DKA). Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen kann DKA auch Bauchschmerzen, Atembeschwerden, trockene oder gerötete Haut, übelriechenden Atem oder Unaufmerksamkeit beziehungsweise eine gestörte Konzentration verursachen.

Die Krankheit tritt normalerweise bei Menschen mit Typ-1-Diabetes auf und kann das erste Anzeichen der Krankheit sein. Ohne Insulin kann die Leber den Zucker im Blut nicht zur Energiegewinnung nutzen, sodass sie sehr schnell mit dem Abbau von Körperfett beginnt. DKA kann unbehandelt tödlich sein, daher sollte jeder, bei dem diese Symptome auftreten, sofort einen Arzt aufsuchen. Allerdings kann es sich auch um eine harmlose Erkrankung handeln.

6. Wiederkehrende und langanhaltende Infektionen

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Anhaltend erhöhte Blutzuckerspiegel können das Immunsystem des Körpers schwächen. Dies erschwert es dem Körper, bestimmte Infektionen abzuwehren, wodurch Infektionen häufiger, länger oder schwerer werden. Der Mensch ist also anfälliger für Infektionen und kann diese aufgrund eines abgeschwächten Immunsystems nicht mehr so gut bekämpfen.

Besonders häufig beobachten Ärzte Hefepilzinfektionen bei Frauen mit Diabetes. Dies liegt daran, dass überschüssiger Zucker aus Hyperglykämie, der im Urin ausgeschieden wird, die Bakterien ernährt, die die Ursache für diese Infektion sein können. Außerdem sind Frauen mit der Krankheit Diabetes auch anfälliger für die schmerzhaften Harnwegsinfektionen. Wenn Infektionen also immer wiederkehren und lange anhalten, sollte man den Sachverhalt unbedingt von einem Arzt abklären lassen.

7. Langsame Wundheilung

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Hohe Blutzuckerspiegel können auch das Kreislaufsystem des Körpers beeinträchtigen, was den Blutfluss und die Fähigkeit des Körpers zur Selbstheilung beeinträchtigt. Wenn man sich also verletzt und einen erhöhten Blutzuckerspiegel aufweist, kann es sein, dass es länger als sonst dauert bis Wunden heilen.

Langsam heilende Wunden, die oft an den Füßen zu finden sind, sind ein häufiges Zeichen für diese verminderte, nicht mehr richtig funktionierende Durchblutung. Beobachten Sie also beim nächsten Mal, wenn Sie sich verletzen genau, wie Ihr Körper darauf reagiert. Wenn Sie im Unklaren sind und sich nicht sicher sind, ob die Wundheilungszeit angemessen ist, lohnt es sich in jedem Fall einen Arzt aufzusuchen.

8. Zahnprobleme, Entzündungen des Zahnfleischs und Mundgeruch

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Glukose kommt sowohl im Speichel als auch im Blut vor. Zu viel davon fördert das Wachstum schädlicher Bakterien im Mund, die sich an Speisereste binden und Plaque bilden, was wiederum zu Problemen wie Entzündungen, Zahnfleischerkrankungen und Mundgeruch führt. Hinzu kommt, dass übermäßiger Zuckerkonsum, welcher unter anderem für einen erhöhten Blutzuckerspiegel führt, zu Kariesbildung und Mundgeruch führt.

In jedem Fall sollte man also seinen Zuckerkonsum reduzieren und damit seinem Mund und seinen Zähnen etwas Gutes tun, wenn Sie an einem oder mehreren dieser Symptome leiden, sollten Sie in jedem Fall einen Zahnarzt oder Allgemeinmediziner wenden. Es lohnt sich, schnell zu reagieren, damit die Folgen des erhöhten Blutzuckerspiegels in Grenzen gehalten werden.

9. Taubheit und Kribbeln in Händen und Füßen

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Wenn er lange unentdeckt bleibt und nicht behandelt wird kann ein hoher Glukosespiegel im Blut die Nervenfunktion schädigen beziehungsweise beeinträchtigen und schließlich Schäden an den Nerven führen, die als Neuropathie bezeichnet werden. Bei der peripheren Neuropathie, die die Extremitäten betrifft, handelt es sich um die häufigste Form der Neuropathie.

Diese Krankheit bemerken Sie unter anderem an einem Kribbeln, Taubheitsgefühl oder einem brennenden Gefühl in Ihren Händen, Füßen, Armen oder Beinen. In jedem Fall sollten Sie beim Auftauchen dieser Symptome aber einen Arzt aufsuchen und auf keinen Fall zögern. Er wird eine ausführliche Untersuchung durchführen und wenn nötig eine auf Sie angestimmte Behandlung festlegen.