Was genau ist eine Depression?

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Bei dauerhafter Niedergeschlagenheit kommt man schnell zu dem Entschluss, dass eine Depression die Ursache hierfür ist. Mit einer Diagnose sollte jedoch vorsichtig umgegangen werden. Die Depression ist eine psychische Erkrankung. Dabei ist das komplette Gefühlsleben eines Menschen, dass als Affektivität bezeichnet wird betroffen. Die Grenze zwischen einer niedergeschlagenen Stimmung und einer zu behandelnden Depression sind nicht klar zu definieren.

In jedem Fall sollten sie Symptome sehr ernst genommen werden. Dabei sind die Grundstimmungen eines jeden einzelnen Menschen und alle damit zusammenhängenden Gefühle zu betrachten. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Die Dauer und die Intensität, mit der die eigenen Gefühle betrachtete werden sind bei jedem Menschen sehr verschieden.

1. Definition der Depression

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Mediziner sprechen von einer Depression, wenn über den Zeitraum von mindestens zwei Wochen ein vom sonst normalen Gemütszustand abweichender Stimmungszustand auftritt. Des Weiteren können auch Störungen der Affektivität auftreten. Diese gehen mit einer in Phasen verlaufender Manie (erregte Art) einher, oder können dauerhaft sein. Das größte Anzeichen für eine Depression bliebt jedoch die dauerhafte traurige Grundstimmung.

Daneben gibt es aber zahlreiche weitere Symptome. Depressiv verstimmte Menschen vernachlässigen oftmals ihre sozialen Kontakte, können keine Freude empfinden oder ein Interesse für irgendetwas aufbringen. Ihnen fehlt es an Energie, sie können sich für nichts begeistern und haben einfach keinen Antrieb. Dabei fühlen sie sich agitiert (unruhig) und gleichzeitig innerlich getrieben.

2. Weitere Anzeichen einer Depression

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Ein weiteres ernstzunehmendes Anzeichen einer Depression sind Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Einfache Denkprozesse fallen sehr schwer. Gedanken, die im Normalfall einfach verarbeitet werden, entstehen sehr langsam. Über eigentlich unwichtige Dinge wird sehr lange nachgedacht. Die Menschen wirken schlicht abwesend. Erkrankte leiden daneben unter Appetitlosigkeit, Angst, Schlafstörungen, wahnhaften Vorstellungen und in seltenen Fällen Missempfindungen.

Betroffene bemerken meist selbst gar nicht, dass mit ihnen etwas nicht in Ordnung ist. In den meisten Fällen sind es die Angehörigen, die eine andauernde Verhaltensänderung und damit einhergehende dauerhafte Niedergeschlagenheit feststellen. Die Aufklärung über das Krankheitsbild der Depression ist daher sehr wichtig. Möglichst viele Menschen müssen über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten Bescheid wissen, damit schnell geholfen werden kann.

3. Depressionen frühzeitig erkennen

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Viele Depressionen werden erst gar nicht erkannt und somit nicht behandelt. Erkrankte wollen sich oftmals nicht eingestehen, dass sie psychische Probleme haben. Es ist aber sehr wichtig, dass Betroffene frühzeitig angesprochen werden, damit sie eine adäquate Therapie erhalten können. Die Grenzen zwischen einem vorübergehenden Stimmungstief und einer dauerhaften Niedergeschlagenheit sind fließend.

Wird über einen längeren Zeitraum ein verschlechterter Gemütszustand festgestellt, sollten sich Betroffene an eine Vertrauensperson wenden. Gibt es keine Angehörigen oder Freunde, mit denen über dieses sensible Thema geredet werden kann, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Durch ein ausführliches Gespräch mit unterschiedlicher Diagnostik kann ein erfahrener Fachmediziner eine Bestandsaufnahme von Gefühlsleben und Bewusstsein erstellen.

4. Ursachen einer Depression

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Eine Depression entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und hat meist nicht nur einen Auslöser. Sie entsteht durch eine Verschmelzung verschiedener Einflüsse. Mediziner wissen heute, dass die Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin eine wesentliche Rolle dabei spielen. Ist im Gehirn zu wenig von den Botenstoffen vorhanden oder werden ihre Signale falsch verarbeitet, kann eine Depression entstehen.

Daneben vermutet die Wissenschaft eine genetische Ursache, die vererbt wird. Wahrscheinlich wird hier aber nur die Veranlagung, möglicherweise eine Depression zu entwickeln vererbt. Die tatsächliche Ausprägung hingegen ist nicht vererbbar. Daneben spielen Einflüsse eine Rolle, die bei jedem Menschen verschieden sind. Hier sind psychische und soziale Faktoren zu nennen.

5. Auslösender Faktor muss für die Behandlung gefunden werden

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Es ist wissenschaftliche erwiesen, dass Frauen um 50 % anfälliger für Depressionen sind als Männer. Die vielen verschiedenen Ursachen bedeuten, dass im Einzelfall bei der Suche nach dem Auslöser genau geforscht werden muss, welcher Faktor in der jeweiligen Situation eines Erkrankten die Depression ausgelöst hat. Nur so kann eine Depression dauerhaft und langfristig behandelt werden, indem diese Faktoren verändert werden.

Mittlerweile spricht man aufgrund der Häufigkeit bei Depressionen von einer Volkskrankheit. In Deutschland leben nach aktuellen Studien zwischen fünf und sechs Millionen Menschen mit einem depressiven Krankheitsbild. Es wird davon ausgegangen, dass im Laufe eines Lebens etwa jeder achte Mensch an einer Depression erkrankt.

6. Folgen einer Erkrankung

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Die depressive Episode tritt bei ca. 25 bis 40 % der Erkrankten nur einmalig auf. Bei vielen Betroffenen verläuft die Depression in mehreren Krankheitsphasen, zwischen denen der Patient wieder gesundet. Bei ca. 10 bis 15 % ist der Verlauf leider chronisch. Die Depression ist generell eine sehr ernst zu nehmende Krankheit.

Die dauerhaft traurige Stimmung führt oftmals nicht nur zu Berufsunfähigkeit, sondern auch zu Suizidgedanken. Dadurch wird die Krankheit für Betroffene lebensbedrohlich. Nimmt die Antriebshemmung ab und die depressive Grundstimmung verschlechtert sich weiterhin, ist der Übergang von den Suizidgedanken bis hin zum Versuch nicht mehr sehr groß. Tatsächlich stehen zwischen 40 bis 70 % der Selbstmordversuche im Zusammenhang mit einer Depression.

7. Unterschiedliche Ausprägungen einer Depression

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Bei einer schweren Depression hat fast jeder Betroffene Selbstmordgedanken. Genauso wie es unterschiedliche Auslöser gibt, kann eine Depression in verschiedenen Ausprägungen auftreten. Welche Therapien helfen können, ist daher auch von der Art der Depression abhängig. Lange Zeit wurden Depressionen in endogene, psychogene und organische Depressionen in der Medizin eingeteilt.

Mittlerweile wird die Erkrankung eher nach Krankheitsdauer, Schwergrad, Rückfallrisiko und Symptomen klassifiziert. Die alte Klassifikation taucht aber immer noch in vielen wissenschaftlichen Artikeln auf. Neben sich wiederholenden depressiven Störungen und depressiven Phasen können auch sekundäre Depressionen vorkommen. Diese treten als Nebenerscheinung in Folge einer anderen psychischen Erkrankung wie einer Sucht, Bulimie oder Angststörung auf.

8. Mögliche Formen einer Depression

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Daneben gibt es auch noch depressive Störungen, die mit einer Krankheit des Körpers, also einer somatischen Erkrankung einhergehen. Etwa ein Viertel aller chronisch Kranken entwickelt depressive Symptome. Eine chronische Erkrankung kann den Alltag stark beeinträchtigen. Daher ist dies Entstehung einer Depression hier gut nachvollziehbar.

Des Weiteren gibt es viele Krankheiten, wie beispielsweise multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer oder auch Herzinsuffizienz, Diabetes und Autoimmunerkrankungen, bei denen eine Depression zu den Symptomen zählt. Daneben gibt es viele Sonderformen einer Depression. Die saisonale Depression tritt hauptsächlich im Winter auf, während Betroffene im Frühjahr und Sommer kaum Symptome haben. Bei einer atypischen Depression essen und schlafen die Erkrankten sehr viel.

9. Weitere Unterformen einer Depression

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Zahlreiche alte Begriffe wie die Altersdepression ab dem 60. Lebensjahr oder die Jammerdepression werden für die heutigen Klassifikationen als Untertypen verwendet. Bei Menschen mit Ängstlichkeit und innerer Unruhe wurde früher meist eine Jammerdepression diagnostiziert. Dazu gehörten Symptome wie Luftnot und Herzrasen. Mittlerweile bezeichnet man dies als agitierte Depression. Egal welche Form einer Depression vorliegt, eine frühzeitige Behandlung durch einen Facharzt ist sehr wichtig.

Der Hausarzt kann hier eine erste Anlaufstelle sein. Dieser vermittelt an einen fachkundigen Therapeuten oder Arzt weiter. Betroffene können sich aber auch an spezielle Krisendienste oder die Telefonseelsorge wenden. Erster Ansatz einer Therapie sind in der Regel intensive Gespräche, in denen nach dem Auslöser der Erkrankung gesucht wird.

10. Eine frühzeitige Behandlung hat oberste Priorität

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Diese intensiven Gespräche können bereits sehr hilfreich sein, sodass eine medikamentöse Behandlung gar nicht erforderlich wird. Dies trifft allerdings meistens nur bei leichten depressiven Episoden zu. Depressionen werden im Normalfall mit einer Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Einstellung behandelt. Die Erfahrungen zeigen, dass auf diese Art und Weise am schnellsten und nachhaltigsten Behandlungserfolge erzielt werden.

Für die Behandlung einer Depression stehen viele Medikamente zur Verfügung. Diese werden als Antidepressiva bezeichnet. Je nach Lebensalter, Schwergrad der Symptome, Ausprägung der Depression und anderen Erkrankungen müssen die Medikamente äußerst sorgfältig ausgewählt und eingestellt werden. Bekannte Wirkstoffe sind bei Antidepressiva sind Citalopram und Mirtazapin. Die Medikamenteneinstellung erfolgt meist im Rahmen einer stationären Behandlung.

11. Psychoedukation und Psychotherapie spielen eine wichtige Rolle

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Bei der Behandlung einer Depression sind die Psychoedukation und die Psychotherapie wesentliche Bestandteile. Bei der Psychoedukation wird der Patient gezielt über seine Erkrankung aufgeklärt. Dadurch wird der Selbsthilfeprozess des Betroffenen und seiner Angehörigen angekurbelt. Die Psychoedukation geschieht meist in Gruppentherapien in psychiatrischen Praxen oder Kliniken.

Der Bereich der Psychotherapie besteht aus unterschiedlichen Formen wie der kognitiven Psychotherapie, der interpersoneller Psychotherapie oder der Verhaltenstherapie. In speziellen Fällen werden weitere Therapieoptionen wie Lichttherapie, Schlafentzug oder Elektrokrampftherapie angesetzt. Eine neue Behandlungsmethode ist die Magnetstimulation, die wahrscheinlich die Elektrokrampftherapie bald ablöst, weil sie weniger belastend ist. Am wichtigsten ist aber immer noch, dass Betroffene den Mut haben, um sich Hilfe zu suchen.

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