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Zestoden, oder auch Bandwürmer zählen zu den Plattwürmern. In Deutschland gehören sie zu den häufigsten Wurmarten. Der Name geht auf die Ähnlichkeit zu einem flachen weißen Band zurück . Kommen die Eier eines Bandwurmes in den menschlichen Körper, schlüpfen daraus zunächst die Finnen (Larven). Diese können das Gewebe und die Organe befallen.
Schaffen es die Finnen bis in den Enddarm, entwickeln sie sich zu voll ausgebildeten Bandwürmern. Der Mensch ist bei einigen Bandwurmarten jedoch kein geeigneter Wirt. Die Finnen können sich nicht zu Bandwürmern weiterentwickeln. Dadurch wird eine Infektion für den Menschen allerdings noch gefährlicher. Es ist wichtig, die Symptome zu kennen und zu wissen, wie ein Wurmbefall zu erkennen ist.
1. Arten von Bandwürmern
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Die Infektion mit Bandwürmern kann auf verschiedenen Wegen geschehen. Diese sind auch von der Art der Bandwürmer abhängig. Häufig vorkommende Arten sind der Gurkenkernbandwurm, Hundebandwurm oder Katzenbandwurm. Vor allem in der Region um das Mittelmeer ist der Hunde- oder Katzenbandwurm sehr weit verbreitet.
Der sogenannte Gurkenkernbandwurm ist sogar in ganz Europa sehr weit verbreitet. Er kommt sehr häufig bei Hunden und Katzen vor. Bandwürmer werden durch das Fressen infizierter Flöhe, Ratten oder Mäuse auf die Haustiere übertragen. Auftretende Symptome bei Hunden oder Katzen können ein stumpfes Fell, Appetitverlust, häufiges Erbrechen oder Durchfall sein. Ein eindeutiges Zeichen sind mit Eiern gefüllte Endlieder des Bandwurmes, die das Tier über den After ausscheidet.
2. Teile des Bandwurmes kleben den Tieren im Fell
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Die beschriebenen Endglieder der Bandwürmer kleben den Tieren wie Reiskörnern im Fell. Durch den Kontakt zwischen den infizierten Tieren und dem Menschen kann eine Übertragung stattfinden. Der Mensch nimmt die Krankheitserreger oral auf. Meistens gelangen diese über die Hände in den Mund. Nach jedem Kontakt mit Hund und Katze ist daher gründliches Händewaschen zu empfehlen.
Wer Haustiere hält, sollte regelmäßig eine Wurmkur durchführen. Die Tiere sollten nicht geküsst werden. Eine weitere stark verbreitete Art von Bandwürmern sind Rinder-, Scheine- oder Fischbandwürmer. Diese nimmt der Mensch über rohes, verunreinigtes Fleisch und ungewaschenes Gemüse auf, das mit tierischen Mist (Fäkalien) gedüngt wurde.
3. Weitere Arten von Bandwürmern
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Wie der Name schon sagt, kommt der Fuchsbandwurm überwiegend bei Füchsen vor. Betroffen sein können aber auch Wölfe, Hunde oder Marderhunde. Wie diese Art von Bandwürmern auf den Menschen übertragen wird, ist bislang noch nicht gänzlich geklärt. Die Übertragung durch ein Haustier konnte bislang noch nicht nachvollzogen werden.
Eine Infektion über mit Fäkalien verunreinigten Lebensmittel ist nach aktuellen Stand am wahrscheinlichsten. Füchse scheiden die Bandwurmeier aus. Im Wald gibt es zahlreiche Pilze, Brombeeren, Erdbeeren und andere Beeren, die der Mensch gern verzehrt. Diese sollten vor dem Verzehr immer gründlich abgewaschen werden. Es ist zu empfehlen, die Lebensmittel nach Möglichkeit auf mehr als 60 Grad zu erhitzen.
4. Symptome eines Bandwurmbefalles erkennen
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Bei einem Bandwurmbefall treten unterschiedliche Symptome auf. Die Ausprägung der Symptome und deren Art ist besonders davon abhängig, ob der Erkrankte Mensch ein End- oder Fehl-Wirt für den entsprechenden Bandwurm darstellt. Die Finnen entwickeln sich im Körper nur zu einem Bandwurm weiter, wenn er ein End-Wirt ist. Die Symptome sind in solch einem Fall mild.
Dies wird als Täniose bezeichnet. Stellt der Mensch hingegen einen Fehl-Wirt dar, entwickeln sich die Finnen nicht zu ausgebildeten Würmern weiter. Sie bleiben im Körper und verursachen hier verschiedene Komplikationen. Bei einem Rinder-, Schweine- oder Fischbandwurm ist der Mensch ein End-Wirt. Ein leichter Befall bleibt meist ohne Symptome.
5. Unspezifische Symptome, die beim Mensch auftreten können
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Bei einem stärken Befall mit einem Rinder-, Schweine- oder Fischbandwurm können unspezifische Symptome auftreten. Der Mensch fungiert hier als End-Wirt. Zu den Symptomen gehören: Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme, Durchfall, Heißhunger oder Appetitverlust, Juckreiz im Analbereich, allgemeines Krankheitsgefühl und Müdigkeit. Bei einem sehr starken Befall kann ein Nährstoffmangel die Folge sein . In einigen Fällen entstehen Blinddarm- oder Gallenblasenentzündungen.
Über den Stuhl können Teile der Bandwürmer und die Eier ausgeschieden werden. Diese sind als kleine weiße Würmer im Kot zu erkennen. Eier und Wurmglieder lassen sich aber auch sehr leicht mit Nahrungsbestandteilen verwechseln. Mit dem bloßen Auge sind sie sogar meist gar nicht zu erkennen.
6. Komplikationen bei einer Wurmerkrankung
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Mit einer Eigendiagnose wegen vermeidlicher Würmer im Stuhl sollte daher vorsichtig umgegangen werden. Dies muss vom Arzt abgeklärt werden. Würmer oder Wurmeier können nur unter dem Mikroskop zweifelsfrei identifiziert werden. Ist der Mensch für die befallende Bandwurmart ein Fehl-Wirt, können sich die Finnen nicht zu ausgewachsenen Würmern weiterentwickeln. Dann bleiben sie in verschiedenen Entwicklungsstadien im Körper.
Dies kann unterschiedliche Helminthosen (Wurmerkrankungen) zur Folge haben. Beispiele hierfür sind die Zystizerkose und Trichinose durch den Schweinebandwurm. Der Mensch kann grundsätzlich für den Schweinebandwurm ein End-Wirt oder auch ein Fehl-Wirt darstellen. Dies bedeutet zum einem, dass sich die meisten Menschen nach dem Kontakt mit den Erregern nicht automatisch infizieren.
7. Schwere Krankheitsverläufe können auftreten
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Zum anderen können die Finnen im Körper allerdings schwere Komplikationen verursachen. Eine Zystiterkose kann in manchen Fällen entstehen. Dabei werden sogenannte Finnenbläschen im Körper gebildet. Diese Bläschen sind mit Flüssigkeit gefüllt, in denen sich die Larven in einem Zwischenstadium der Entwicklung befinden. Solche Finnenbläschen bilden sich häufig an der Skelettmuskulatur, dem Auge oder sogar im Bereich des zentralen Nervensystems.
Eine weitere Krankheit, die der Schweinebandwurm verursachen kann, ist die Trichinose. Die Finnen wandern bei einer Trichinose vor allem in die Muskelzellen und bilden hier Zysten. Das sind Hohlräume, die sich mit Blut oder Flüssigkeit aus dem Gewebe füllen können. Symptome bei einer Trichinose sind Fieber, Erbrechen und Durchfall.
8. Echinokokkose durch Hunde- und Fuchsbandwurm
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Der Mensch ist auch für dem Hunde- und Fuchsbandwurm ein Fehl-Wirt. Verbleiben die Finnen unbemerkt für längere Zeit im Körper, können sie eine Echinokokkose verursachen. Bei dieser Krankheit befallen die Finnen menschliche Organe wie Nieren, Lunge oder Gehirn. Dabei werden die zystische und die alveoläre Echinokokkose unterschieden.
Bei einer zystischen Echinokokkose tragen die Finnen zur Bildung von Zysten bei. Die mit Flüssigkeit gefüllten Hohlräume können Schäden an der Galle, bakterielle Infektionen oder allergische Reaktionen zur Folge haben. Bei der alveolären Echinokokkose verursachen die Finnen eine Infektion der Leber. Im Krankheitsverlauf bilden sich sogenannte Alveole. Diese kleinen Bläschen bilden einen schwammigen Tumor, der sich auf andere Organe ausbreiten kann.
9. Infektion mit einem Hunde- oder Fuchsbandwurm
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Bei einer alveolären Echinokokkose treten Krämpfe, Leberschäden oder Atemnot als Symptome auf. Besteht ein Verdacht auf eine Infektion mit einem Hunde- oder Fuchsbandwurm, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen. Beim Menschen kommt es allerdings nur selten zum Befall mit einem Hunde- oder Fuchsbandwurm. Je nach Art der ausgebildeten Krankheit und der Bandwurmart erfolgt die Diagnose unterschiedlich.
Ist der Mensch wie beim Rinder-, Fisch- oder Gurkenkernbandwurm der End-Wirt, kann über die Stuhlprobe eine Diagnose erfolgen. Im Kot befinden sich dann Wurmeier, die unter dem Mikroskop erkennbar sind. Die durch den Schweinebandwurm verursachte Trichinose kann entweder durch Antikörper aus einer Blutprobe oder Finnen über eine Muskelbiopsie angegriffener Muskeln bestimmt werden.
10. Diagnose eines Wurmbefalles
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Ein Blutbild kann bei der Diagnose einer Zystizerkose hilfreich sein. Sind spezielle weiße Blutkörperchen erhöht, kann dies ein Anzeichen auf einen Befall sein. Ebenso kann ein erhöhter IgE-Wert darauf hinweisen. Je nach den betroffenen Stellen kann eine Gewebeuntersuchung, eine radiologische Untersuchung oder eine Augenspiegelung Gewissheit verschaffen.
Wenn eine Echinokokkose vorliegt, könne die genannten Werte auch mit einer Blutprobe bestimmt werden. In fortgeschrittenen Stadien können Tumore und Zysten mit bildgebenden Verfahren wie CT und MRT (Computer- oder Kernspintomographie) sichtbar gemacht werden. Erkrankungen wie die Trichinose werden im Normalfall rein medikamentös behandelt. Die Einnahme sollte immer von einem Arzt angeordnet werden und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
11. Behandlung eines Wurmbefalles
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Als Medikamente werden sogenannte Anthelminthika verabreicht. Wirkstoffe sind zum Beispiel Niclosamid und Praziquantel. Bei einer zystischen Echinokokkose müssen oftmals Teile der angegriffenen Organe operativ entfernt werden. Sollten die entstandenen Zysten keine Probleme verursachen, müssen sie trotzdem beobachtet werden. Der Gesundheitszustand kann sich ansonsten schlagartig verschlechtern.
Bei einer alveolären Echinokokkose ist eine Operation zum Zeitpunkt der Diagnose meist nicht mehr möglich. Hier wird stattdessen ebenfalls eine medikamentöse Therapie angesetzt. Diese erfolgt dann lebenslang oder mindestens für einige Jahre. Beide Formen der Echinokokkose sollten in einem dafür ausgestatteten Zentrum behandelt werden. Die Diagnose beim Bandwurmbefall ist zwar nicht einfach zu stellen, dennoch ist es wichtig, dass der Patient so früh wie möglich behandelt wird.