
In Bayern wird derzeit ein besorgniserregender Anstieg von Hantavirus-Infektionen verzeichnet. Das Virus, das bereits in verschiedenen Regionen des Freistaats auftritt, kann schwere gesundheitliche Folgen haben, vor allem wenn es zu Komplikationen wie Nierenversagen kommt.
Im Jahr 2023 wurden bereits 27 Infektionen gemeldet, ein dramatischer Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Experten und Gesundheitsbehörden warnen vor der potenziellen Gefahr und geben Empfehlungen, wie man sich schützen kann. Hier erfahren Sie alles, was Sie über das gefährliche Hantavirus und dessen Verbreitung in Bayern wissen sollten.
1. Anstieg der Hantavirus-Fälle in Bayern

In diesem Jahr wurden in Bayern bereits 27 Fälle von Hantavirus-Infektionen gemeldet, was einen besorgniserregenden Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Zum gleichen Zeitpunkt in den letzten drei Jahren waren es nur drei bis neun Fälle.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) warnt vor der zunehmenden Verbreitung des Virus. Die Erkrankung wird oft von grippeähnlichen Symptomen begleitet, die bei schwereren Verläufen auch zu ernsthaften Komplikationen führen können. Experten raten daher zur Vorsicht, besonders in Regionen, die besonders betroffen sind.
2. Das Hantavirus und seine Übertragung

Das Puumala-Orthohantavirus, der in Bayern vorherrschende Virustyp, wird hauptsächlich durch den Kontakt mit dem Urin, Speichel oder Kot von infizierten Rötelmäusen übertragen. Dies passiert häufig bei Aktivitäten im Freien, insbesondere bei der Gartenarbeit, wo der Kontakt mit kontaminierten Oberflächen nicht ausgeschlossen ist.
Das Virus gelangt über verschmutzte Luft oder direkte Berührungen in den Körper. Besonders gefährlich ist es für Menschen, die in betroffenen Regionen leben oder dort regelmäßig im Freien arbeiten, da sie einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
3. Regionen in Bayern besonders betroffen

In Bayern ist die Verbreitung des Hantavirus vor allem in einigen spezifischen Gebieten auffällig. Besonders der Bayerische Wald wird als Hotspot für die meisten Fälle in diesem Jahr genannt. Weitere betroffene Gebiete sind Würzburg, Aschaffenburg und die Region der Schwäbischen Alb.
Diese Regionen verzeichnen die meisten Infektionen, was die Gesundheitsbehörden veranlasst hat, verstärkt auf Präventionsmaßnahmen zu setzen. Wer in diesen Regionen lebt oder unterwegs ist, sollte sich der Risiken bewusst sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.
4. Symptome und Verlauf der Erkrankung

Die Symptome einer Hantavirus-Infektion ähneln häufig denen einer grippeähnlichen Erkrankung. Dazu gehören Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Abgeschlagenheit. Doch nicht jeder Infizierte zeigt sofort deutliche Symptome. Einige Menschen haben einen symptomfreien Verlauf, bei anderen kann das Virus jedoch zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, wie zum Beispiel Nierenversagen.
Besonders besorgniserregend sind die Fälle, bei denen eine akute Nierenbeteiligung auftritt, die in extremen Fällen zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann. Dies macht die Krankheit zu einer ernstzunehmenden Bedrohung.
5. Schutzmaßnahmen gegen das Hantavirus

Gesundheitsministerin Judith Gerlach empfahl, einfache Hygienemaßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer Hantavirus-Infektion zu verringern. Besonders bei Arbeiten im Garten oder in Bereichen mit möglichem Mäusebefall ist das Tragen von Masken und Handschuhen sehr wichtig, um direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen zu vermeiden.
Eine sorgfältige Reinigung von Oberflächen, die von Rötelmäusen befallen sein könnten, kann ebenfalls helfen, das Infektionsrisiko zu senken. Diese Schutzmaßnahmen sollten insbesondere im Frühling und Sommer beachtet werden, wenn Menschen häufiger in den Garten oder in den Wald gehen.
7. Keine Impfung gegen das Hantavirus

Derzeit gibt es keine Impfung gegen das Hantavirus, was den Schutz noch schwieriger macht. Obwohl die meisten Fälle keine schwerwiegenden Folgen haben, gibt es keine garantierte Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen, außer durch Vorsichtsmaßnahmen.
Wissenschaftler und Experten betonen daher die Wichtigkeit von Prävention und Aufklärung. Wer in betroffenen Gebieten lebt, sollte besonders wachsam sein und bei Verdacht auf eine Infektion sofort einen Arzt aufsuchen. Das frühe Erkennen der Krankheit kann entscheidend für den Verlauf der Erkrankung sein.
8. Mensch-zu-Mensch-Übertragung ausgeschlossen

Berichte über eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Hantavirus existieren nicht, was bedeutet, dass das Virus ausschließlich durch den Kontakt mit infizierten Tieren übertragen wird. Dies ist eine Erleichterung, da es keine Gefahr einer schnellen Ausbreitung unter Menschen gibt.
Dennoch bleibt der Umgang mit Mäusebefall und verunreinigten Oberflächen ein entscheidender Punkt in der Bekämpfung der Ausbreitung des Virus. Die Vermeidung des direkten Kontakts mit Mäusen und deren Ausscheidungen bleibt die wichtigste Präventionsmaßnahme.