
Manche Einschnitte im Leben kommen ohne Vorwarnung – und reißen alles Gewohnte mit sich. Für Moderator Michael Schanze war genau so ein Moment der Verlust seiner Lebensgefährtin. Es war ein Tag, der plötzlich alles infrage stellte: Gesundheit, Alltag, Selbstbild.
Doch aus dieser tiefen persönlichen Krise erwuchs eine erstaunliche Wandlung. Was wie ein Zusammenbruch begann, wurde zum Neustart – körperlich wie seelisch. Heute wirkt Schanze verändert: leichter, klarer, entschlossener. Die Trauer veränderte nicht nur sein Gefühlsleben, sondern auch seine tägliche Routine. Freunde berichten, dass er sich seitdem zurückgezogen, aber neue Kraftquellen gefunden habe. In Interviews spricht er davon, dass das Leben ihn noch einmal geprüft habe – und er sich entschieden habe, standzuhalten. Doch wie kam es zu diesem Wandel? Und welche Rolle spielte seine verstorbene Partnerin dabei, auch über ihren Tod hinaus?
1. Ein Tag, der alles veränderte

Am 29. Juli 2024 fand Michael Schanze seine langjährige Lebensgefährtin Uschi Köhl leblos im Wintergarten. Die Diagnose: Gehirnblutung – plötzlich, ohne Vorwarnung, tödlich. Für den 78-jährigen Entertainer war dieser Moment der Beginn einer emotionalen Achterbahnfahrt.
„Es war wie ein Blitzschlag“, sagte er rückblickend. Die Minuten nach dem Fund beschreibt er als unwirklich – als würde er eine Szene von außen beobachten. Doch der Schmerz war real. In dieser Zeit brach für ihn nicht nur der Alltag zusammen, sondern auch der Glaube an Sicherheit. Uschi, mit der er seit 2014 ein Paar war, hatte ihn stets begleitet – privat wie beruflich. Ihr Verlust zwang ihn zur ehrlichen Auseinandersetzung mit sich selbst. Körperlich wie seelisch musste er neu anfangen.
2. Jahrzehntelange Liebe mit tragischem Ende

Was viele nicht wussten: Uschi und Michael kannten sich seit über 30 Jahren. Sie arbeitete als Kostümbildnerin, kümmerte sich um seine Bühnenoutfits, war hinter den Kulissen sein Ruhepol. 2014 wurden sie ein Paar – endlich offiziell, endlich privat wie öffentlich verbunden.
Sie war nicht nur seine Partnerin, sondern auch seine Motivatorin. Ihr Leitsatz „Nie aufgeben, immer weitermachen“ wurde zu seinem inneren Kompass. Ihre Geschichte ist ein stilles Zeugnis dafür, wie tiefe Bindung über Jahre wachsen kann – auch wenn sie lange im Schatten blieb. Uschis stille Stärke habe ihn mehr geprägt, als viele ahnten. Nach ihrem Tod erinnerte sich Schanze genau daran – und begann, sein Leben grundlegend zu überdenken.
3. Ein Körper am Limit

Bereits Anfang 2023 hatte Schanze knapp 200 Kilogramm gewogen. Die körperliche Belastung war enorm: Gelenkschmerzen, eingeschränkte Mobilität, Atemprobleme. Er benötigte phasenweise sogar einen Rollator, um sich fortzubewegen.
Seine Ärzte warnten ihn mehrfach vor den Risiken. Doch der Alltag und die Trauer hielten ihn zunächst in Passivität gefangen. Erst nach mehreren Gesprächen mit Freunden und einer Phase tiefer Nachdenklichkeit kam der Impuls, sich nicht weiter selbst aufzugeben. Mit dem Tod seiner Partnerin fiel der letzte Vorhang. Die Trauer wurde zum Wendepunkt. Ein Kampf gegen sich selbst begann – mit dem Ziel, sein Leben zurückzugewinnen.
4. 73 Kilo leichter – der lange Weg

Heute steht auf der Waage: 125 Kilo. Ein Rückgang von 73 Kilogramm – das ist nicht nur eine Zahl, sondern eine echte Leistung. Schanze betont, dass er keine Radikalkur gemacht habe. Im Gegenteil: „Ich esse bewusster, aber nicht radikal anders.“
Besonders stolz ist er darauf, dass er dies in seinem Alter geschafft hat – ohne Extreme, sondern durch Disziplin und Geduld. Dabei hilft ihm eine wöchentliche Abnehmspritze, die den Appetit zügelt und das Essverhalten verändert. Auch kleine sportliche Aktivitäten gehören nun zu seinem Alltag: Spaziergänge, leichtes Training, Atemübungen. Der Erfolg zeigt sich nicht nur auf der Waage – auch seine Mobilität ist zurück.
5. Motivation aus der Trauer

Auch wenn Uschi physisch nicht mehr bei ihm ist – ihre Worte begleiten ihn. „Nie aufgeben“ – dieser Satz sei für ihn heute ein Mantra. Gerade an Tagen, an denen die Motivation fehlt oder die Trauer stärker ist, erinnere er sich daran.
Freunde sagen, man merke ihm die innere Ruhe an, wenn er über sie spricht. Er lächle mehr, sei zugewandter. Es tue weh, dass Uschi seine Entwicklung nicht mehr sehe. Doch genau dieser Schmerz gibt ihm Antrieb. Die Transformation ist nicht bloß körperlich, sondern zutiefst emotional – ein Zeichen des Weiterlebens durch Liebe.
6. Abnehmen mit Medikament – sinnvoll oder riskant?

Michael Schanze spricht offen über seine Methode: eine wöchentliche Abnehmspritze, die seinen Appetit reduziert. Solche Medikamente – etwa mit dem Wirkstoff Semaglutid – gelten als vielversprechende Lösung im Bereich Adipositas, bringen aber auch gewisse Risiken mit sich.
Er selbst geht damit verantwortungsvoll um, immer in Rücksprache mit Ärzten. Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Müdigkeit nahm er bewusst in Kauf. Wichtig sei ihm vor allem, dass die Spritze kein Wundermittel, sondern nur ein unterstützendes Element sei. In Kombination mit bewusster Ernährung und regelmäßiger Bewegung wurde sie für ihn zum Teil eines ganzheitlichen Plans. Sein Fazit: Solche Mittel können helfen – aber nur dann, wenn man sie nicht als einfache Lösung sieht, sondern als Werkzeug auf einem langfristigen Weg zu mehr Gesundheit und Lebensqualität.
7. Neue Lebensfreude mit 78

Mit fast 80 Jahren wirkt Michael Schanze so aktiv wie lange nicht mehr. Er lacht, tritt gelegentlich auf, gibt Interviews – reflektiert, aber nicht verbittert. Der körperliche Wandel hat auch geistige Klarheit gebracht.
Er liest wieder mehr, interessiert sich für neue Themen und versucht, sich geistig frisch zu halten. Der Blick nach vorn fällt ihm leichter. Selbstironisch sagt er: „Ich hab mich neu kennengelernt – und der neue Michael gefällt mir eigentlich ganz gut.“ Seine Fans schätzen ihn für seine Offenheit im Alter. Er zeigt: Man ist nie zu alt für Veränderung – und nie zu gebrochen, um neu zu beginnen.
8. Ein stiller Appell an andere

Michael Schanzes Geschichte ist mehr als ein Einzelschicksal. Sie ist ein Appell an viele Menschen, die in Trauer erstarren oder glauben, es sei zu spät für Veränderung.
Besonders für ältere Menschen könne sein Beispiel Mut machen, findet er. Nicht um alles zu kopieren, sondern um zu erkennen: Auch jenseits der 70 ist Wandel möglich. Er nutzt keine großen Reden, sondern seine ehrliche Geschichte. Damit inspiriert er nicht nur Menschen mit Gewichtsproblemen, sondern auch jene, die sich innerlich aufgegeben haben. Sein Weg ist kein Märchen – sondern der Beweis, dass auch nach Verlust wieder Licht kommen kann.