
Viele Menschen verbinden das Streicheln von Hunden automatisch mit Zuneigung, Vertrauen und Nähe. Doch für unsere vierbeinigen Freunde ist der Umgang mit Berührungen oft viel komplexer, als wir vermuten. Nicht jeder Hund möchte zu jeder Zeit und von jedem Menschen angefasst oder gekrault werden. Gerade bei fremden Hunden kann ein falscher Umgang schnell zu Stress, Angst oder sogar aggressivem Verhalten führen.
Deshalb ist es wichtig, die Bedürfnisse und Signale der Hunde genau zu verstehen, um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. In diesem Artikel erfährst du, welche Fehler beim Streicheln häufig gemacht werden und warum es manchmal besser ist, erstmal die Hände bei sich zu behalten. Doch bevor wir das Thema genau beleuchten, fangen wir mit den häufigsten Missverständnissen an.
1. Häufige Missverständnisse beim Streicheln von Hunden

Viele Menschen glauben, dass alle Hunde jederzeit und uneingeschränkt Streicheleinheiten lieben. Doch das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Besonders fremde Hunde sind oft zurückhaltend oder misstrauisch gegenüber Berührungen. Ein typischer Fehler ist das Überbeugen und das direkte Anfassen am Kopf, was für viele Hunde schnell als bedrohlich empfunden wird.
Stattdessen sollten Menschen immer zuerst die Erlaubnis des Halters einholen, um unnötigen Stress zu vermeiden. Auch die Umgebung spielt eine Rolle: In ungewohnten Situationen sind Hunde oft nervöser. Erst wenn man diese Faktoren kennt, kann man angemessen reagieren. Im nächsten Abschnitt erfährst du, wie du dich richtig gegenüber fremden Hunden verhältst, damit es für alle angenehm bleibt.
2. So gehst du richtig mit fremden Hunden um

IMAGO / epd
Wenn du einen fremden Hund triffst, solltest du immer zuerst den Besitzer fragen, ob der Hund gestreichelt werden darf und an welchen Stellen er Berührungen mag. Ein wichtiger Tipp ist, dich langsam und ruhig zu nähern, idealerweise in der Hocke, sodass du auf Augenhöhe bist. Dabei vermeide intensiven Augenkontakt, denn das kann von vielen Hunden als Herausforderung verstanden werden.
Beobachte stets die Körpersprache des Hundes: Schnüffelt er interessiert und zeigt entspannte Haltung, darfst du ihn vorsichtig am Rücken oder an der Brust streicheln. Wenn er jedoch Anzeichen von Unsicherheit zeigt, wie Kopf wegdrehen oder eingeklemmte Rute, solltest du Abstand halten. Diese Rücksichtnahme ist der Schlüssel zu einem sicheren Kontakt. Im nächsten Abschnitt verrate ich dir, warum manche Hunde Streicheln generell nicht mögen.
3. Warum manche Hunde Berührungen meiden

Hinter der Ablehnung von Berührungen steckt oft der Wunsch des Hundes nach Eigenständigkeit, Sicherheit und Selbstschutz. Manche Hunde empfinden bestimmte Berührungen, vor allem am Kopf, als unangenehm oder sogar als Bedrohung. Das zeigt sich durch Verhaltensweisen wie das Zurückziehen des Kopfes, weggehen oder sogar abwehrende Reaktionen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass viele Hunde Umarmungen, die Menschen oft als Zuneigung zeigen, als Dominanzverhalten interpretieren. Sie fühlen sich dann eingeengt oder bedrängt, was zu Stress führt. Aus diesem Grund ist es essenziell, die Grenzen eines Hundes zu respektieren und seine Signale ernst zu nehmen. Im nächsten Abschnitt erfährst du, wie du deinen Hund richtig streichelst, ohne ihn zu verunsichern.
4. So streichelst du deinen Hund richtig

Bei deinem eigenen Hund ist es leichter, die Vorlieben zu kennen und zu beachten. Die meisten Hunde mögen Streicheleinheiten am Hals, an den Ohren, an der Brust oder am Bauch. Vermeide jedoch Umarmungen oder Berührungen am Kopf, wenn dein Hund sich dabei unwohl fühlt. Anzeichen für Stress sind eine verkrampfte Haltung, wegdrehender Kopf, angespannte Ohren oder das Vermeiden von Augenkontakt.
Besonders wichtig ist es, genau auf die Körpersprache zu achten, um deinem Hund das Streicheln angenehm zu machen. So stärkst du eure Bindung und vermeidest, dass dein Vierbeiner sich bedrängt fühlt. Wenn du diese Hinweise beherzigst, wird das Zusammensein für euch beide entspannter und liebevoller.