„Bed Rotting“ klingt nach Stillstand – doch der Trend erzählt viel über die rastlose Generation Z und ihre Suche nach Pausen in einer pausenlosen Welt.
Slide 1: Vom Meme zum Massenphänomen

Innerhalb von nur zwei Jahren ist „Bed Rotting“ von einer ironischen TikTok-Mode zu einem Begriff mit über 400 Millionen Videoaufrufen geworden. Junge Menschen filmen sich dabei, wie sie ganze Tage im Bett verbringen, Snacks griffbereit, Streaming-Marathon im Hintergrund – pure Passivität, aber stolz präsentiert.
Was früher heimliches „Rumgammeln“ hieß, wird jetzt als Selbstfürsorge-Ritual verkauft: Wer sich bewusst zurückzieht, glaubt, dem allgegenwärtigen Leistungsdruck kurz entkommen zu können.
Doch warum feiert gerade die Generation Z diese radikale Ruhe? Weiter geht’s mit den Gründen hinter dem Liege-Lifestyle.
Slide 2: Woher kommt der Drang, liegen zu bleiben?

Studien zeigen, dass 24 % der 18- bis 28-Jährigen mindestens einmal bewusst „bed rotting“ ausprobiert haben. Viele nennen chronischen Stress, finanzielle Ängste und digitale Reizüberflutung als Auslöser – das Bett wird zur letzten Festung gegen die Welt da draußen.
Psychologen sprechen von einem „kontrollierten Ausstieg“: Wer sich für ein Wochenende unter die Decke verkriecht, setzt ein Statement gegen Hustle-Kultur und Dauer-Erreichbarkeit.
Doch jede Medaille hat zwei Seiten – gleich wird’s düster für die Dauerschläfer.
Slide 3: Wenn Faulheit krank macht

Je länger das Handy über dem Kopf schwebt, desto lauter warnen Fachärzte: Schlafstörungen, Isolation und depressive Verstimmungen nehmen zu, sobald das Bett nicht mehr nur Schlafplatz, sondern Dauer-Wohnzimmer wird. Muskeln bauen ab, der Biorhythmus gerät ins Schleudern.
Neurologen warnen vor einer „Verhaltensabschaltung“ – das Gehirn verlernt, Motivation aufzubauen, weil Belohnung (Entertainment) ohne Anstrengung (Aufstehen) jederzeit verfügbar ist.
Doch während Experten Alarm schlagen, wittern clevere Marken bereits ein Geschäft …
Slide 4: Vom Dorf der Faulen zum Marketing-Magnet

Im Januar 2025 launchte der Snack-Hersteller Kind eine Kampagne, die „Bed Rotting“ in gemütlichen Pastellfarben feierte – inklusive Reality-Stars und Hashtag-Challenge. Für Unternehmen ist die Bewegung ein perfektes Storytelling-Vehikel, um Entspannung, Süßes und Streaming-Abos zu bewerben.
Sogar Matratzen- und Pyjama-Brands richten ihre Werbespots auf „Lazy Weekends“ aus – Trägheit verkauft sich plötzlich besser als Proteinriegel.
Aber können Werbeslogans die wachsende Sorge um mentale Gesundheit wirklich überdecken?
Slide 5: Alarmierende Zahlen, wache Generation

Aktuelle Umfragen zeigen: 70 % der Gen Z schlafen schlecht wegen Geldsorgen, 55 % probieren parallel virale Schlaf-Hacks wie „Bed Rotting“. Der vermeintliche Self-Care-Boost wird für viele zum Dauerzustand, der genau das Gegenteil bewirkt – Erschöpfung statt Erholung.
Therapeuten fordern klare Grenzen: maximal ein „Rot-Tag“ pro Monat, feste Weckzeiten und vor allem reale Sozialkontakte. Sonst droht der Rückzug vom Leben zur neuen Normalität.
Doch ganz am Ende wartet ein überraschender Twist, der zeigt, dass Faulheit auch Kraftquelle sein kann …
Slide 6: Vom Stillstand zur stillen Revolution

Denn richtig dosiert wird „Bed Rotting“ zum Gegenentwurf einer Welt, die permanent „Mehr!“ ruft. Ein Tag Nichtstun kann bewusstes Nein-Sagen sein – ein Akt der Selbstermächtigung, der Körper und Geist resetten soll, bevor Burnout zuschlägt.
So wird aus vermeintlicher Faulheit eine stille Revolte gegen toxische Produktivität. Entscheidend ist das Maß: Wer das Bett als Tankstelle und nicht als Dauerparkplatz nutzt, zeigt, dass Pausen kein Zeichen von Schwäche sind – sondern von modernem Selbsterhalt.
Und vielleicht liegt darin die wichtigste Lektion der Generation Z: Manchmal muss man wirklich liegen bleiben, um wieder aufstehen zu können.