Über Nacht platzte eine Nachricht, die Millionen Versicherte aufhorchen ließ: Gesundheitsministerin Nina Warken soll eine drastische Erhöhung der Patienten-Zuzahlungen für Medikamente, Reha-Maßnahmen und Pflegeleistungen planen. Wir haben die brisanten Details zusammengetragen – und klären am Ende, worauf Sie sich wirklich einstellen müssen.
Warkens Überraschungs-Vorstoß

Ein interner „Sparplan“, der an die Presse durchgestochen wurde, verrät: Die Ministerin will die Eigenanteile gesetzlich Versicherter pauschal um 50 Prozent anheben. Damit würde der Mindestbetrag für ein Rezept von 5 € auf 7,50 € steigen, der Höchstbetrag von 10 € auf 15 €.
Noch liegt das Papier offiziell „nur“ im Entwurfsstadium – doch aus Ministeriumskreisen heißt es, Warken habe den Auftrag erteilt, die Reform „zügig beschlussreif“ zu machen. Welche Milliardenlöcher sie damit stopfen will, lesen Sie gleich.
Warum jetzt? Die Milliardenlücke im System

Die gesetzliche Krankenversicherung steuert 2026 auf ein Defizit von geschätzt 11 Milliarden € zu. Beitrags- und Steuerzuschüsse reichen längst nicht mehr, also sucht das Ministerium nach „eigenen“ Einnahmequellen.
Weil neue Steuerquellen politisch heikel und Beitragserhöhungen schon beschlossen sind, blieb nur der Griff in die Taschen der Versicherten. Doch wer zahlt am meisten drauf? Das sehen wir uns im nächsten Slide an.
So hart trifft es Patientinnen und Patienten

Für ein Standardmedikament im Wert von 80 € wären künftig nicht mehr 8 €, sondern 12 € fällig. Bei drei Rezepten pro Monat klettert die Eigenlast von 24 € auf 36 € – ein Plus von 144 € pro Jahr.
Auch der Krankenhausaufenthalt verteuert sich: Pro Tag sollen 15 € Eigenanteil berechnet werden. Eine zehntägige Reha würde dann 150 € kosten – bisher waren es 100 €. Doch Medikamente und Klinik sind nicht die einzigen Posten, an denen gedreht werden soll …
Reha, Pflege, Fahrkosten: Die stille Gebühren-Welle

Geplant ist außerdem eine höhere Zuzahlung bei Physiotherapie, Heil- und Hilfsmitteln sowie häuslicher Krankenpflege. Selbst Fahrtkosten zur Behandlung würden pauschal teurer.
In der Summe käme so ein jährliches Mehrbelastungs-Volumen von rund 2 Milliarden € zusammen. Kein Wunder, dass die Kritik laut wird – und zwar von ungewohnter Seite, wie der nächste Abschnitt zeigt.
Kritik aus allen Ecken

Patienten- und Sozialverbände sprechen von „sozialer Kälte“, während die Krankenkassen vor höheren Verwaltungskosten warnen. Selbst Teile der Regierungskoalition mahnen, man dürfe „die Beitragszahler nicht als Bankomat missbrauchen“.
Warken kontert, eine Reform seit 2004 sei überfällig und die Freigrenzen für Härtefälle blieben unangetastet. Ob das die Gemüter beruhigt? Entscheidend wird ein Termin, der schon in Kürze ansteht.
Wie geht es weiter? Das Schicksalsdatum Mitte Oktober

Am 15. Oktober tagt der sogenannte Schätzerkreis, der den Zusatzbeitrag für 2026 festlegt. Bis dahin muss Warken belastbare Sparvorschläge vorlegen – sonst droht eine Beitragserhöhung, die sie eigentlich verhindern wollte.
Kommt der Kreis zu dem Schluss, dass die Finanzlöcher anders gestopft werden können, könnte die Zuzahlungs-Offensive kippen. Bis dahin bleibt es spannend – und Millionen Versicherte halten den Atem an.