Augen auf bei der Gartenarbeit: Der Feind lauert im Dickicht

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Vorsicht! – Der Feind lauert im Gartenbeet… Die Gartenarbeit macht Ihnen Spaß, und Sie sind voll motiviert, wenn Sie Ihre Blumenpracht und Gemüseschätze betrachten? Sehen Sie sich vor, denn winzige Krabbeltiere können alle Ihre gärtnerischen Ambitionen in Nullkommanichts zerstören – also Augen auf bei der Gartenarbeit! Sie sind böse, nicht hübsch und ziemlich lästig, die kleinen braunen Kreationen, die in jeder Ecke Ihres Gartens auf Sie warten können.

Mit ihrem runden Körper und den kleinen Beinchen können sie sich nicht gerade für einen Schönheitswettbewerb qualifizieren, wobei ihnen aber eine gewisse Einzigartigkeit nicht abzusprechen ist. Trotzdem – sie verbreiten das pure Chaos, wenn sie erst einmal den Garten entdeckt haben!

1. Ein Ende dem Chaos-Käfer!

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Gemein, wie sie sind, schaffen sie es spielend, sich über alle Regeln hinwegzusetzen, sollten sie unentdeckt bleiben. Ziemlich winzig von der Natur geschaffen, gerade einmal 0,7 Zoll groß, agieren sie wie Arbeitsbienen, emsig und flink – bis auch der schönste Garten dieses Prädikat verliert!

Aber ihre Aktivitäten erstrecken sich nicht nur auf den Gartenboden, zu allem Übel haben diese kleinen Nichtsnutze auch noch Flügel…Nichts ist vor ihnen sicher! Und als ob das alles noch nicht genug wäre, bevorzugen diese Insekten nicht nur Ihren Garten, sondern möchten es sich auch in Ihrem Haus gemütlich machen.

2. Ein Name, der Bände spricht!

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Stellen Sie sich nur vor, wie sie aus allen Ritzen der Wände gekrochen kommen – ein Gräuel, oder? Aber auch Ihre Vorhänge sind nicht vor ihnen sicher. Diese Plage kann sich überall ausbreiten. Allerdings ist dies nur die halbe Wahrheit, denn Sie wissen ja noch nicht, um welches Ungeziefer es sich explizit handelt. Ein Name, den Sie auch „schnuppern“ können…

Na, jetzt sind Sie bestimmt neugierig geworden, oder? Diese Insekten hören auf einen Namen, der wenig schmeichelhaft ist. Deshalb sollten Sie ihn nicht so laut nennen… Die Braune Marmorierte Stinkwanze, ist alles andere als ein Liebling der Gärtner-Community!

3. Halyomorpha halys – go home!

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Auch wenn sie inkognito als Halyomorpha halys unterwegs ist, kann dies nichts daran ändern, dass sie äußerst unbeliebt ist und ihr der Garaus gemacht werden sollte. Allerdings ist das gar nicht so einfach, denn die Stinkwanze ist in der westlichen Welt nicht heimisch. Bereits im Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten aufgetaucht, stammt sie doch ursprünglich aus Asien.

Vor ihrer Ausbreitung hatte diese invasive Art ihre Zelte in Japan, China, Taiwan und Korea aufgeschlagen. Seitens des Experten Max Barclay, dem Leiter der bekannten Coleoptera-Sammlung, die sich im National History Museum befindet, wird vermutet, dass die Stinkwanze als blinder Passagier gereist ist…

4. Ungeziefer mag es kuschelig & gemütlich!

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Im Jahre 2021 äußerte der Experte gegenüber „The Guardian“ die Meinung, dass das Ungeziefer höchstwahrscheinlich mittels einer Überseefracht-Sendung den Weg nach Großbritannien geschafft hat. Doch auch hinter dieser Vermutung steckt noch mehr… Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Wanzen frohen Mutes an Bord sprangen.

Es wird vermutet, dass sie ein gemütliches, warmes Versteck suchten, da sie in der kälteren Jahreszeit eher inaktiv sind – und eigentlich wollten sie nur ihren Winterschlaf halten bis die Außentemperaturen wieder stiegen! Eigentlich gar nicht dumm, diese Stinkwanzen, oder? Übrigens nennt man diesen Vorgang „Diapause“. Ein ganzer Container voller guter Ladung – die Wahl hätte schlechter ausfallen können…

5. Der Klimawandel ist schuld!

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Aber so einfach ist es nicht, den Schuldigen zu definieren. Die kleinen Stinker lieben nicht nur ein warmes Ambiente, sie fühlen sich in ihm auch sehr wohl. Da es in den Ländern aufgrund des Klimawandels immer wärmer wird, sind invasive Arten auf dem Vormarsch – eine schlimme Entwicklung, denn so könnte eine noch größere Bedrohung entstehen.

Eine solche Befürchtung bekam mit der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen 2020 im International Journal of Biometeorology noch mehr Nährboden. Spezialisten gehen davon aus, dass um die Jahrtausendwende 2100 ca. die Hälfte der schönen Schweiz ein perfektes Wanzen-Zuhause sein könnte – und wie die Vermutung annehmen lässt, die kleinen Viecher schaffen das!

6. Stinkwanzen – für die Wissenschaft von größtem Interesse!

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Eine Autorität in puncto dieser Quälgeister ist Dr. Tim Haye, Spezialist am CABI, einem international renommierten Zentrum für Agriculture. Er, der im Jahre 2020 einige Aspekte seiner Tätigkeit auf der CABI-Website mitteilte, warnte schon damals, dass der Klimawandel bereits Arten verändert hat.

Sein damaliger Appell richtete sich an alle Schweizer, denn die Gefahr, dass der Klimawandel maßgebend für eine Ansiedlung nicht einheimischer Arten verantwortlich ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Dr. Haye ist überzeugt davon, dass der nordwestliche Schweizer Teil für die H. halys sehr geeignet wäre. Sein eindringlicher Warnruf „…sie kommen auch zu Euch!“ – sollte deshalb Gehör finden…

7. Amerika als Vorreiter!

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Es wird nicht lange dauern – und dies ist leider kein Witz – dass diese Wanzen bald auf der ganzen Welt Fuß fassen. Da ist es auch nicht beruhigend, zu wissen, dass es bis 2100 noch ein paar Jährchen dauern wird. Stinkwanzen, die sich im ganzen Land ausbreiten – eine Horror-Vorstellung, oder?

In Amerika ist sie fast Realität und ein sichtbarer Beweis dafür, dass Dinge schnell aus dem Ruder laufen… Die bizarren Kreaturen sind 1996 in den USA aufgetaucht, um sich, so peu á peu, im östlichen Landesteil breit zu machen. Nach New Jersey folgte Virginia im Jahre 2004. In der jüngsten Zeit blieb auch North Carolina nicht verschont.

8. Aus 44 mach 50!

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In 44 Staaten fühlen sie sich schon wohl. Es handelt sich nicht um Horror-Szenarien aus einem Science-Fiktion-Film – aber, wie lange dauert es, bis die kleinen Schmarotzer auch die letzten 6 Staaten vereinnahmt haben? Mit ihrem stechenden Geruch werden sie nicht lange auf sich warten lassen.

Ähnlich einem Stinktier, können sie äußerst unangenehme Gerüche verbreiten, wenn sie sich bedroht fühlen – sie machen somit ihrem Namen volle Ehre! Die einen sagen, der Geruch erinnert an Mandeln, die anderen „schnuppern“ Koriander – nun, jedem das Seine! Beruhigend wäre aber, auf diese Geruchsexplosion ganz zu verzichten…

9. Unglaublich, aber wahr…

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Amerikanische Landwirte berichten davon, dass sie im Jahre 2010 ganze Apfelernten im Wert von ca. 40 Millionen Dollar an Stinkwanzen verloren haben. Wahrscheinlich handelt es sich auch noch um Gourmets, denn sie hatten auf ganze Äpfel keinen Appetit.

Stattdessen probierten sie mal hier und mal da, so dass knorrige braune Flecken das Ergebnis waren. Somit wurden die Äpfel natürlich unbrauchbar für den weiteren Genuss! Wen wundert es da noch, dass diese tierischen Kreaturen überhaupt nicht geliebt werden, oder? Übrigens bevorzugen sie auch Trauben – Weinliebhaber sollten also auf der Hut sein!

10. Und noch düstere Neuigkeiten werfen ihre Schatten voraus…

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Der Wissenschaftler Max Barclay ist bestimmt kein „Schwarz-Maler“, dennoch verkündete er 2021, dass es keine Möglichkeit gäbe, eine solche invasive Art auszurotten. Als Beispiel nannte er den Harlekin-Marienkäfer, der 2006 aus China kam und dann das Vereinigte Königreich für sich okkupiert hat. Mittlerweile gibt es ihn dort in Hülle & Fülle.

Dennoch, auch er mahnte zur Ruhe und Umsicht, denn clevere Tricks sowie wirksame Methoden sollen helfen, die Pflanzen zu schützen. Das Zauberwort heißt Kaolin-Tonerde! Diese mineralische Ton-Form definiert das perfekte Know How! 15 Milliliter Spülmittel und ein paar Liter Wasser genügen schon – zusammengerührt und in eine Sprühflasche gefüllt – damit die kleinen Stinkwanzen nichts mehr anknabbern, was besprüht wurde.

11. Erfolg auf der ganzen Linie, oder?

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Man könnte meinen: JA! Weder Blumen noch Obst werden Schäden davontragen, denn ein simpler Gartenschlauch reicht aus, um Erträge der Ernte abzuspritzen – dann, wenn die Stinkwanzen endlich das Weite gesucht haben. Wer mehr eine tödlichere Variante bevorzugt, sollte es mit der „Fallenpflanze“ versuchen. Nein, nein – es ist nicht die Venusfliegenfalle!

Pssst – wir verraten es… Knoblauch, Senf und die gelben Sonnenblumen sind perfekt geeignet, um Stinkwanzen zu locken, damit andere Tiere nicht hungern müssen. Gut, ein wenig martialisch, aber durchaus wirksam, um die kleinen Schmarotzer endlich loszuwerden – also, Ende gut, alles gut!

Interessant: Wussten Sie, dass Tintenfische drei Herzen haben?

Tintenfische besitzen drei Herzen: zwei pumpen Blut zu den Kiemen und eines pumpt es durch den Rest des Körpers. Dies ermöglicht ihnen eine effiziente Sauerstoffversorgung im Wasser. Darüber hinaus haben Tintenfische blaues Blut, da ihr Hämoglobin auf Kupfer basiert, im Gegensatz zu dem eisenhaltigen Hämoglobin bei Menschen. Diese einzigartige Kreislaufstruktur und Blutchemie sind Beispiele für die bemerkenswerten Anpassungen von Meereslebewesen an ihre Umwelt.