Bild: shutterstock.com/Valery Sidelnykov
Das Zusammenleben von Mensch und Hund ist umso besser, je mehr der Mensch das Gefühl hat den Ton anzugeben. Der Mensch gibt in dieser Beziehung seine Befehle und der Hund pariert. Je nach Charakter und Temperament folgt der Hund: Manchmal, meistens oder auch nicht.
Ob die Beziehung für beide Teile zufriedenstellend verläuft, liegt dabei meist in der Tatsache begründet, ob der Vierbeiner den Zweibeiner als Rudelführer anerkennt. Wenn das nicht der Fall ist, wird es schwierig, kann aber durch Schulung und Abrichtung des Hundes meist verbessert werden. Hundetrainer versuchen dabei meist zuerst den Hundehalter auf wichtige Verhaltensweisen des Hundes hinzuweisen um dessen Verhalten zu verstehen.
1. Wie man ein Hundeversteher wird
Bild: shutterstock.com/Nneirda
Ein Hund wird fast immer versuchen, seinen Platz in seinem Rudel zu suchen und diesen Platz dann mit Allem, was ihm seine Natur mitgegeben hat, auszufüllen. Als Rudelführer sollte man sich daher genau mit der Natur seines Hundes auskennen und jederzeit in der Lage sein, das Verhalten seines Hundes richtig zu erkennen und einzuordnen.
Der Hund selbst wird immer nach seiner Natur handeln, nach seinen Instinkten , nach seiner Persönlichkeit und seinem eingenommenen Platz im Rudel , und nach dem, was er (dazu-)gelernt hat. Der Mensch kann am Verhalten seines Hundes ablesen, was dieser versucht durch sein Verhalten auszudrücken.
2. Ihr Hund redet fast immer mit dem Schwanz
Bild: shutterstock.com/Bell nipon
Einer der besten Möglichkeiten, den Gemütszustand seines Hundes zu erkennen und damit zu verstehen, was er sagen will, ist es auf die Haltung seines Schwanzes zu achten. Schwanzwedeln drückt aus, dass der Hund in sich ausgeglichen ist, sich freut und sogar eine gewisse Erwartungshaltung einnimmt.
Vielleicht erwartet er sein Futter, vielleicht auch nur ein Lob mit anschließender Belohnung oder auch nur die Einladung zum Spielen und Herumtollen. Ein eingekniffener, gesenkter Schwanz signalisiert Ängstlichkeit, ein Schwanz unter die Hinterbeine eingeklemmt sogar richtige Angst. Zusammen mit weiteren Signalen kann man das daraus folgende Verhalten seines Hundes herauslesen.
3. Ihr Hund kann „Zähne zeigen“
Bild: shutterstock.com/Milosz Aniol
Viel mehr als wir Menschen mit unseren Händen bewerkstelligen, arbeitet der Hund mit seinen Zähnen und seiner Schnauze . Dazu gehören auch noch die Lefzen, vergleichbar mit den Lippen beim Menschen.
Ein ängstlicher Hund, der den Schwanz schon eingekniffen hat, lässt durch sein Gebiss erkennen, wie er reagieren wird . Wenn die Lefzen hochgezogen werden und der Hund „Zähne zeigt“, dann ist Vorsicht geboten. Der Hund ist bereit zu seiner Verteidigung zum Angriff überzugehen und zuzubeißen.
4. Knurren hat verschiedene Aussagen
Bild: shutterstock.com/Lipa23
Über die Schwanzhaltung hinaus und dem Zeigen der Zähne gibt es noch ein weiteres Signal, was der Hund von sich gibt, um seiner Umgebung seinen Gemütszustand mitzuteilen und das ist das Knurren . Das Knurren eines Hundes ist fast immer ein Warnsignal . Mit den schon vorher beschriebenen Gesten zusammen ist das Knurren ein letztes Warnsignal an die Umgebung.
Das kann auch über einen längeren Zeitraum gehen und drückt aus, dass der Hund an seiner Toleranzgrenze angekommen ist. Jetzt sollte unbedingt eine Entspannung folgen und eine Deeskalation der Situation angestrebt werden. Dann zeigt ein ruhigeres Knurren die Beruhigung und Entspannung des Hundes an.
5. Hundegebell nervt, hat aber einen Inhalt
Bild: shutterstock.com/Grisha Bruev
Es gibt einige Handlungen, die ein Hund von sich aus benutzt, um mit der Umgebung, also mit seinem Rudel oder seinem „Leittier“, zu kommunizieren. Die häufigste Möglichkeit die ein Hund dabei von sich aus unternimmt, ist das Bellen.
Es gibt verschiedene Arten von Hundegebell, die ein aufmerksamer Mensch bei seinem Hund meist auch gut unterscheiden kann. Lautes Gebell zeigt erst mal an, dass hier ein Hund in seinem Revier etwas entdeckt hat und diese Entdeckung weitergibt. Das genaue Gegenteil ist ein Gebell, was ein Hund aus Angst von sich gibt oder wenn er sein Missfallen ausdrücken will.
6. Die Nase als wichtigstes Hundeorgan zur Kommunikation
Bild: shutterstock.com/Javier Brosch
Natürlich sind die Augen eines Hundes extrem wichtig für ihn, und auch wesentlich besser und schärfer ausgebildet wie beim Menschen. Aber zur Kommunikation und zum Erfahren seiner Umwelt dient eher die hochempfindliche Nase , mit der ein Hund seine Welt entdeckt, erlebt und wahrnimmt.
Dieses schnüffeln und riechen an fast Allem und Jedem sollte man deshalb bei seinem Hund nicht unterdrücken, sondern als Mittel interpretieren, sich ein genaues Bild zu machen. Überhaupt ist man gut dran, wenn man davon ausgeht, dass der Hund mit allen seinen Sinnen besser ausgerüstet ist wie der Mensch, und deshalb mehr von seiner Umgebung wahrnimmt.
7. Von den Ohren ablesen
Bild: shutterstock.com/Javier Brosch
Wie ein ständiges Rundum-Radar dienen die Ohren des Hundes dazu seine Umgebung zu scannen. Genau wie beim Geruchssinn und der Sehschärfe sind die Ohren des Hundes dem der Menschen um ein vielfaches überlegen. Aber sie können dem interessierten Beobachter auch vermitteln, wie der Hund drauf ist.
Wenn der Hund die Ohren hängen lässt, sagen sie dem Menschen, dass alles in Ordnung ist. Aufgestellte Ohren hingegen signalisieren Aufmerksamkeit und sich schnell in der Richtung ändernde Ohren erhöhte Aufmerksamkeit. Meist blickt der Hund dann auch seinen Rudelführer an, ob der auch schon irgendwas gehört hat und Vorkehrungen zur Reaktion trifft.
8. Die Hauptaufgabe eines Hundes
Bild: shutterstock.com/Anna Hoychuk
Die Hauptaufgaben eines Hundes sind, nachdem er sich durch die Domestizierung durch den Mensch um die Jagd und seine Nahrung nicht mehr großartig kümmern muss, einfach abzuhängen, sich zu schonen und von Zeit zu Zeit sein Revier zu kontrollieren.
Probleme gibt es dabei weniger mit anderen Hunden, denn da ist alles geregelt, sondern eher mit Menschen, deren Erwartungshaltungen oft zu hoch sind. Dabei erwartet der Hund gar nicht viel: Futter, ab und zu ein Leckerli und ein gut dosiertes Maß an liebevoller Zuwendung durch Streicheln und Kraulen , und der Hund ist zufrieden.
9. Ein Hund ist kein Kind
Bild: shutterstock.com/Africa Studio
Natürlich ist ein Hund kein Kind, er ist auch nicht wie ein Kind, sondern er ist zu 100 Prozent Hund . Selbst im aller niedlichsten Schoßhund steckt immer noch ein Tier, in dessen Natur die Gene seiner Vorfahren schlummern.
Man kann den Spieltrieb deines Hundes allerdings dazu nutzen, ihm eine Menge Dinge beizubringen, man kann versuchen ihn zu erziehen, ihn zu schulen, ihn zu dressieren, ja ihn sogar wieder abzurichten. Dabei macht der Mensch sich dann allerdings die Anlagen und Veranlagungen, die in der Natur der Hunde liegen, zunutze. Je besser der Mensch einen Hund versteht, desto leichter wird es dem fallen, seinen Menschen zu verstehen.
10. Breite Palette: Vom Schoßhund bis zum Diensthund
Bild: shutterstock.com/Grisha Bruev
Der Mensch hat immer versucht, den Hund durch spezielle Züchtungen und Veränderungen so zu verändern, dass er den jeweiligen Vorstellungen der Menschen am ehesten entspricht. Ein Hund kann deswegen für den Menschen so vieles sein: Ein treuer Gefährte und Lebenspartner, ein Kuscheltier, ein Spielzeug für Kinder und Erwachsene.
Ausgebildete und abgerichtete Hunde können dagegen auch Lebensretter sein, z.B. als Lawinensuchhund, als Suchhund beim Zoll oder der Polizei und sie können auch als Wachhund eingesetzt werden. Je besser die Menschen ihre Hunde und ihre Herkunft, ihr Wesen und ihre Natur kennen, desto besser werden sie die Hunde verstehen, auch wenn Hunde nicht reden können.