1. Katzen und Geruch – ein unterschätzter Sinn

Lange wurde angenommen, dass Katzen beim Thema Geruch vor allem auf Artgenossen fokussiert sind. Über Urin, Kot oder Hautdrüsen kommunizieren sie intensiv untereinander – markieren Reviere, erkennen Bekannte, reagieren auf Rivalen. Doch ihre Beziehung zu Menschen wurde bisher kaum unter olfaktorischen Gesichtspunkten betrachtet. Hunde, ja – die gelten als Supernasen. Doch Katzen? Eher visuell, hieß es oft.
Dabei zeigen erste Hinweise schon lange, dass Katzen Gerüche sehr wohl wahrnehmen – und gezielt einsetzen. Wer je beobachtet hat, wie lange eine Katze an einem getragenen Kleidungsstück schnuppert, ahnt: Da passiert mehr, als wir erkennen. Die neue Forschung aus Tokio liefert jetzt handfeste Beweise – und rückt den Geruchssinn der Katze endlich ins Rampenlicht. Vielleicht zu Recht.