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Dass ein zunehmendes Alter auch mit der Abnahme der Gedächtnisfunktion einhergeht ist biologisch gesehen ein normaler Prozess. Am leistungsfähigsten ist das Gehirn ca. mit 30 Jahren, ab dem 50. Lebensjahr beginnt die Gedächtnisleistung allmählich abzunehmen. Spätestens dann entwickeln viele eine gewisse Angst davor, dement zu werden. Demenz bezeichnet ein Symptombild, welches mit verschiedenen degenerativen Erkrankungen des Gehirns einhergeht.
Übersetzt heißt es so viel wie ein Verlust der Verstandeskraft. Dabei umfasst das Symptombild die Abnahme von kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Vor allem betroffen ist dabei das Kurzzeitgedächtnis. Es kann aber auch dazu führen, dass die Sprache und die Motorik betroffen sind. Folgende Liste zeigt Ihnen acht Anzeichen, die Hinweise auf eine Demenzerkrankung sein können.
1. Demenz führt zur Vergesslichkeit
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Eines der Hauptsymptome der Demenz ist eine bestimmte Form der Vergesslichkeit. Dabei ist ein gewisses Maß im Alter normal, denn das Gedächtnis altert auch. Weiterhin können äußere Einflüsse oder Stress Erinnerungen trüben. Die typische, altersbedingte Form besteht in einem sporadischen Vergessen von Namen oder Terminen, an die man sich jedoch später wieder erinnert.
Als Anzeichen für eine Demenz gilt eine krankhafte Vergesslichkeit. Tritt also das Vergessen regelmäßiger auf und das Ausmaß verschlechtert sich immer weiter, kann dies als Hinweis für eine Demenz gesehen werden. Betroffen ist insbesondere das Kurzzeitgedächtnis, weshalb sich Betroffene kürzlich erlernte Infos nicht merken können. Charakteristisch hierfür ist beispielsweise häufiges Nachfragen oder ständiges Wiederholen von Fragen.
2. Klare Kindheitserinnerungen überwiegen
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Ein typisches und häufiges Phänomen im normalen Alltag besteht in einer genauen Erinnerung an Erfahrung aus der Kindheit. Diese werden durch einen bestimmten Trigger, also einen Reiz, den man mit dieser verbindet, ausgelöst. Im Alter jedoch können klare Kindheitserinnerungen ein Warnhinweis für Demenz sein. Dies gilt insbesondere, wenn die krankhafte Vergesslichkeit von kurzfristigen Infos ebenfalls vorhanden ist.
Aufgrund der anfänglichen Einschränkung des Kurzzeitgedächtnisses sind bei dementen Personen häufig Erinnerungen, die Jahrzehnte zurückliegen, plötzlich präsent. Dabei können sich Betroffene dann jedoch nicht erinnern, was am Tag zuvor geschehen ist. Im fortschreitenden Stadium können dann auch die Erinnerungen an die Kindheit mehr und mehr verblassen.
3. Demenz kann die Persönlichkeit verändern
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Kleine Veränderungen der Persönlichkeit können im Alter normal sein. Abfallender Stress im Ruhestand zum Beispiel kann ältere Personen ruhiger und gelassener machen. Typisch ist auch, dass sich im Laufe der Zeit bestimmte Abläufe und Routinen im Alltag entwickeln. Werden diese unterbrochen, reagieren viele ältere Menschen hin und wieder gereizt. Bei Personen mit Demenz hingegen können sich Stimmung und Charakter verändern.
Anfangs kommt es zum Beispiel häufig vor, dass Betroffene sehr gereizt auf Nachfragen reagieren, weil sie merken, dass sie die Veränderungen nicht kontrollieren können. Später hingegen fällt auch die Beherrschung von Gefühlen schwerer, was zu sehr direkten Reaktionen wie Weinen, Lachen oder Aggressivität führen kann. So können Betroffene plötzlich misstrauisch, depressiv, ängstlich oder unruhig sein.
4. Demente Personen können ungepflegt wirken
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Ein weiteres Anzeichen für eine beginnende Demenz kann auch ein neuerlicher Eindruck von einem ungepflegten Erscheinungsbild sein. Typisch für ein normales Altern ist es, dass es schwieriger und anstrengender wird, Körperpflege zu betreiben. Doch ganz wird darauf dennoch meist nicht verzichtet. Bei Betroffenen mit Demenz kann eine ausbleibende Körperpflege mehrere Gründe haben.
Einerseits vergessen manche nicht nur Namen oder Gesichter, sondern beispielsweise auch wann sie zuletzt geduscht oder Zähne geputzt haben. Ein Vergessen der Routine im alltäglichen Tagesablauf kann dazu führen, dass demente Personen ihre Pflege vergessen. Dazu kommt dann häufig das Problem, dass sich Betroffene dafür schämen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
5. Demenz kann Sprachprobleme verursachen
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Eine typische altersbedingte Veränderung, die bei vielen Menschen aufgrund der nachlassenden Gehirnleistung auftritt, sind Problemfindungsstörungen. Meist erinnert man sich jedoch nach kurzer Zeit wieder. Menschen mit Demenz hingegen können große Probleme dabei haben, einer Unterhaltung zu folgen oder daran teilzunehmen. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe.
Einerseits werden Sprachäußerungen immer langsamer und sind häufig unterbrochen von langen Pausen, in denen Betroffene nach Wörtern suchen. Dies kann auch dazu führen, dass sie innerhalb eines Satzes vergessen, was sie eigentlich sagen wollten. Das Sprachverständnis ist ebenso häufig betroffen, beispielsweise ist das Nachsprechen ganzer Sätze nicht mehr möglich. Mit der Zeit vergessen Betroffene auch immer mehr, welche Bedeutung bestimmte Wörter haben.
6. Orientierungslosigkeit als großes Problem der Demenz
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Eine gewisse Schwierigkeit bei der Orientierung ist im Alter relativ normal. Doch die meisten erinnern sich schnell wieder, wenn sie zum Beispiel einen Wochentag verwechselt haben. Menschen mit Demenz hingegen verlieren den Bezug zu Daten, Jahreszeiten und dem Zeitverlauf. Grundlegend haben sie Probleme dabei, Dinge zu realisieren, die nicht aktuell geschehen, und vergessen häufig wo sie sich befinden oder wie sie dorthin gelangt sind.
Die entstehende Orientierungslosigkeit bei Demenz wird häufig in gewisse Phasen eingeteilt. In den frühen Phasen fällt es Betroffenen schwer, sich in neuen, ungewohnten Umgebungen zurechtzufinden und der Zeitsinn lässt nach. In späteren Phasen ist dann auch die Orientierung an bekannten Orten beeinträchtigt. So wird der jahrelange Weg vom Bäcker nach Hause nicht mehr gefunden oder das eigene Haus wird zu einem Irrgarten.
7. Demenz erschwert den Alltag
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Typisch im Alter ist eine gelegentlich benötigte Hilfestellung bei technischen Problemen oder bei Alltagsaktivitäten, die zu anstrengend sind. Menschen mit Demenz haben jedoch meist bei vielen alltäglichen Aufgaben Schwierigkeiten. Beispielhaft zählt hierzu die Organisation des Haushalts, die Erledigung von finanziellen Angelegenheiten oder auch die Erinnerung an Arzttermine.
Betroffene verlieren schnell an der Fähigkeit, einen Plan zu entwickeln oder sich an diesen zu halten. Das Befolgen von Vorgaben, beispielsweise von Regeln eines Spiels oder den Schritten eines Rezeptes, ist nur mehr schwer möglich. Konzentrationsprobleme treten häufig auf und führen dazu, dass viele Tätigkeiten um einiges länger dauern als vor der Erkrankung. Helfen kann vor allem, Routinen aus dem bisherigen Alltag so lange wie möglich beizubehalten.
8. Sozialer Rückzug als Folge von Demenz
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Eine typische Reaktion im Alter ist ein gelegentliches überdrüssig sein gegenüber der Arbeit, der Familie oder der vielen Pflichten. Damit kann auch ein kurzer sozialer Rückzug verbunden sein, der sich aber meist schnell wieder auflöst. Demenz-Betroffene hingegen zeigen in vielen Fällen einen kompletten sozialen Rückzug. Dies kann vor allem an zwei Gründen liegen.
Auf der einen Seite kann es vorkommen, dass Betroffene aufgrund der Erkrankung ihren Hobbys oder sozialen Aktivitäten nicht mehr beiwohnen können, weil sie sich nicht mehr daran erinnern oder überfordert sind. Auf der anderen Seite ist es jedoch häufig, dass sie ihre Veränderungen durch die Erkrankung relativ schnell bemerken und diese verstecken wollen. Aus Scham ziehen sie sich aus der Öffentlichkeit zurück.