Diese kleinen Fehler entlarven fast jede Affäre – sagt ein Paartherapeut

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In Beziehungen schleicht sich oft schleichend eine Krise ein – ohne dass es jemand so richtig merkt. Ein schiefer Blick, ein anderes Verhalten oder einfach nur ein Handy, das plötzlich nicht mehr unbeaufsichtigt herumliegt. Doch was steckt wirklich hinter solchen Veränderungen? Ein erfahrener Paartherapeut hat jetzt Einblicke gegeben, wie häufig Affären beginnen, wie sie auffliegen – und warum nicht jede unbedingt das Ende der Beziehung bedeuten muss.

Was sich harmlos anfühlt, kann tiefe Gräben aufdecken. Doch es gibt auch klare Warnzeichen. Wer sie erkennt, kann viel über die eigene Partnerschaft lernen – und vielleicht sogar retten, was zu zerbrechen droht.

1. Der Alltag verrät mehr als man denkt

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Viele Affären beginnen unscheinbar – doch sie enden selten unbemerkt. Kleine Veränderungen im Verhalten sind oft die ersten Hinweise, dass etwas nicht stimmt. Ein neuer Kleidungsstil, plötzlich mehr Zeit außer Haus, ständige neue Termine – all das kann ein Anzeichen dafür sein, dass sich etwas in der Beziehung verschoben hat. Paartherapeuten beobachten häufig, dass Betroffene ein „Bauchgefühl“ haben, lange bevor sie konkrete Beweise finden.

Gerade das Smartphone ist zum Dreh- und Angelpunkt moderner Beziehungen geworden. Wer sein Handy plötzlich nicht mehr unbeaufsichtigt lässt oder Nachrichten schnell löscht, macht sich verdächtig – meist unbewusst. Dabei geht es nicht um Kontrolle, sondern um Vertrauen. Verändert sich der Alltag massiv, sollte man nicht gleich misstrauisch werden – aber hellhörig schon.

2. Das Handy als häufigster Auslöser für Verdacht

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Das Smartphone ist heute der häufigste „Verräter“ bei Affären. Fast jede zweite aufgedeckte Untreue beginnt mit einem fragwürdigen Blick aufs Display. Verhaltensänderungen wie das ständige Mitnehmen des Handys ins Badezimmer, neue Sperrcodes oder das Deaktivieren von Benachrichtigungen wecken oft erste Zweifel. Wer früher offen mit Nachrichten umging und jetzt plötzlich schweigt, sendet unbewusst Signale.

Auch Reaktionen auf Fragen sind aufschlussreich: Wird der Partner plötzlich nervös, defensiv oder ausweichend, wenn es ums Handy geht, ist das ein Warnzeichen. Doch nicht jede geheime Nachricht bedeutet automatisch eine Affäre. Wichtig ist, das Gespräch zu suchen und eine gemeinsame Vertrauensbasis wieder aufzubauen. Denn am Ende sind es nicht nur die Chats – sondern das, was zwischen den Zeilen passiert.

3. Wann eine Affäre nicht das Ende bedeutet

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Nicht jede Form von Untreue hat dieselbe Bedeutung für eine Beziehung. Ein einmaliger Fehltritt unter Alkoholeinfluss ist für viele Paare zwar schmerzhaft, aber kein unmittelbarer Trennungsgrund. In der Paartherapie zeigt sich, dass es dabei stark auf die Reue, Ehrlichkeit und Offenheit danach ankommt. Wird ein Seitensprung gebeichtet, bevor er auffliegt, kann das Vertrauen oft eher wieder aufgebaut werden.

Dramatischer wirken sich hingegen längere, bewusst verheimlichte Affären aus. Wenn Lügen, emotionale Nähe zu einer dritten Person und ein Doppelleben hinzukommen, empfinden viele Partner das als tieferen Vertrauensbruch. Besonders problematisch wird es, wenn der untreue Partner die Beziehung nur noch nutzt, um Zeit zu überbrücken, bis er sich sicher ist. Dann geht es längst nicht mehr um ein Versehen – sondern um Entscheidung und Verantwortung.

4. Kritik – der Anfang vom Ende?

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Nicht jede Beziehung endet mit einem Knall – manchmal ist es das langsame emotionale Wegdriften, das unaufhaltsam scheint. Wenn sich ein Partner immer mehr zurückzieht, kaum noch Gespräche stattfinden und die Nähe schwindet, sind das klare Signale. In der Paartherapie spricht man dann vom sogenannten „Mauern“, bei dem einer der beiden sich abschottet und jeglicher Kommunikation aus dem Weg geht.

Ein weiteres Anzeichen ist die Abwehrhaltung: Wird auf Vorwürfe oder Sorgen stets mit Gegenangriffen reagiert, liegt die Verantwortung nie bei einem selbst. Statt Verständnis zeigen beide Seiten dann nur noch Kritik. Dieser Zustand kann auf Dauer jede Beziehung aushöhlen. Wer sich frühzeitig öffnet und seine Gefühle ehrlich teilt, hat deutlich bessere Chancen, den anderen emotional zurückzuholen, bevor die Distanz unüberbrückbar wird.

5. Verachtung frisst die Beziehung von innen auf

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Verachtung ist laut Experten der gefährlichste aller vier Trennungsanzeichen. Sie untergräbt die emotionale Verbindung zwischen zwei Menschen tiefgreifend. Wer den anderen herabsetzt, sich moralisch überlegen fühlt oder ironisch, sarkastisch und abwertend kommuniziert, zerstört langfristig die Basis von Respekt. Augenrollen, spitze Bemerkungen und ein ständiges Gefühl der Missachtung führen häufig zu tiefer Kränkung.

Diese Form der Beziehungsgestaltung ist besonders heimtückisch, da sie oft nicht sofort eskaliert. Sie schleicht sich langsam in den Alltag ein und wird zur Normalität. Paare verlernen, einander auf Augenhöhe zu begegnen. Ist Verachtung einmal etabliert, wirkt sie zerstörerisch. Studien zeigen: Wenn Paare diese Dynamik nicht durchbrechen, stehen die Chancen auf eine Trennung besonders hoch – oft, ohne dass es zu lautstarken Auseinandersetzungen kommt.

6. Abwehrhaltung als Schutzschild

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Kritik kann konstruktiv sein – doch wenn sie persönlich wird, ist sie Gift für jede Beziehung. Sobald nicht mehr über Verhalten gesprochen wird, sondern der Charakter des Partners in Frage gestellt wird, beginnt ein gefährlicher Teufelskreis. Sätze wie „Du bist immer so …“ oder „Mit dir kann man nie …“ zeigen, dass es nicht mehr um Lösungen, sondern um Schuld geht. So entsteht Frustration auf beiden Seiten.

Paare, die nicht lernen, Kritik sachlich und auf Augenhöhe zu äußern, verlieren oft den Blick für das Verbindende. Ständige Angriffe lassen keine Nähe zu. Viel besser ist es, über Gefühle statt Vorwürfe zu sprechen – etwa mit Formulierungen wie „Ich fühle mich übergangen, wenn …“. Wer Kritik als Einladung zum Gespräch formuliert, kann Konflikte oft entschärfen, bevor sie eskalieren und Vertrauen zerstören.

7. Mauern als letzter Rückzug

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Die dritte Stufe der Beziehungskrise ist die permanente Abwehrhaltung. Wer auf Kritik oder Konflikte nur noch mit Rechtfertigung reagiert, schließt sich gegenüber echter Kommunikation ab. Statt zuzuhören, erklärt man, warum das eigene Verhalten eine Reaktion auf den Partner sei – und macht damit die andere Person zum Schuldigen. Diese Haltung ist zwar ein Schutzmechanismus, verhindert aber Nähe und Verständnis.

Partnerschaftliche Entwicklung wird dadurch unmöglich. Denn wer nicht bereit ist, sein eigenes Verhalten zu reflektieren, bleibt in einer Dauerschleife aus Vorwürfen und Verteidigung gefangen. Gespräche enden nicht mehr in Lösungen, sondern in Abwehr und Stillstand. Paare, die dauerhaft so kommunizieren, verlieren schnell das Gefühl, gemeinsam an etwas zu arbeiten. Das Vertrauen leidet, ebenso wie die emotionale Bindung – ein Rückweg wird zunehmend schwieriger.

8. Beziehung retten – oder gehen?

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Wenn ein Partner innerlich geht, obwohl er äußerlich bleibt, spricht man vom Mauern. Diese Verhaltensweise ist oft das letzte Stadium einer schleichenden Entfremdung. Der Rückzug kann sich darin äußern, dass Konflikten aus dem Weg gegangen wird, keine offenen Gespräche mehr stattfinden oder der Alltag wortlos funktioniert. Statt Nähe entsteht Leere. Gespräche über Probleme finden nicht mehr statt – oder werden ganz vermieden.

Diese emotionale Abwesenheit ist besonders schmerzhaft. Denn sie macht es dem anderen schwer, überhaupt noch Zugang zu finden. Wer ständig hört, dass gerade „keine Zeit“ oder „jetzt nicht der richtige Moment“ sei, fühlt sich abgelehnt und machtlos. Ohne Austausch und Verbindung stirbt die Beziehung langsam ab. Laut Paartherapeuten ist Mauern einer der deutlichsten Hinweise darauf, dass ein Ende bevorstehen könnte – wenn nicht gezielt gegengesteuert wird.

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Oktopusse besitzen insgesamt neun Gehirne: eines zentral im Kopf und je eines in jedem der acht Arme. Diese zusätzlichen Gehirne in den Armen ermöglichen es den Oktopussen, ihre Arme unabhängig voneinander zu steuern und zu koordinieren. Diese außergewöhnliche neurologische Struktur macht sie zu einigen der intelligentesten und anpassungsfähigsten Meerestiere. Sie können Werkzeuge verwenden, aus komplexen Labyrinthen entkommen und sich sogar durch kleine Öffnungen zwängen.