Bild: Imago / VCG
Jedes Mal, wenn ein neues Shuttle in den Weltraum startet, schütteln einige Menschen darüber den Kopf. Warum in den Weltraum reisen, wenn wir doch schon auf unserem Planeten genug Probleme zu bewältigen haben und dafür enorme Kosten verschwenden? Die Antwort darauf, dürfte so manchen Kritiker zum bewussten Nachdenken bewegen.
Eine Sonde, welche sich erst vor kurzer Zeit auf den Weg ins All machte, hat bewiesen, dass jene „Streifzüge“ durchs Weltall möglicherweise der Schlüssel zu einer vielversprechenden Zukunft sind. Diese Option wurde von Wissenschaftlern, welche für diese Mission sehr viel auf sich nahmen, überhaupt erst in potentielle Erwägung gezogen.
Hier die ganze Geschichte…
1. Die erste Sonde
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Im Jahr 2019, schickte China eine Sonde Richtung Mond. Diese war die erste in der Geschichte, welche auf der anderen Seite, wo zuvor noch niemals ein Mensch gewesen ist, landete. Damit schrieb das Land China Weltraum-Geschichte. Auch von Seiten der Wissenschaft, wurde jene Mission gelobt.
Doch das war noch längst nicht alles. Kurz darauf erzählte Wu Yanhua, stellvertretender Direktor der chinesischen Raumfahrtbehörde über einen bedeutenden Plan. Er erklärte die Motive der „Chang’e 4-Mission“ und verdeutlichte, dass sich die chinesische Regierung besonders für das Leben auf dem Mond interessieren würde. In dieser Hinsicht, musste definitiv noch mehr gewagt werden. Das Projekt befinden sich in den Startkappen, doch schon bald werden neue Erforschungen entdeckt.
2. Eine ganz besondere Mission
An Bord jenes Raumschiffes, welches auf die bisher unerforschte Seite des Mondes gelangte, befand sich keine menschliche Besatzung. Es befand sich gewissermaßen noch in der „Erkundungsphase“. Allerdings sollten sämtliche Männer, Frauen und Kinder auf der Erde schon bald von dieser Mission betroffen sein.
China schickte verschiedene Organismen auf den Mond. Jedoch nicht nur um zu sehen, ob diese dort überleben, sondern eventuell auch gedeihen würden. Unter ihnen war eine gehörige Portion an Fruchtfliegen. Jeder, der regelmäßig frisches Obst offen herumliegen hat, weiß, wie hartnäckig die kleinen Biester sind. Doch das war noch lange nicht alles, was mit auf die Reise ging.
3. Jede Menge Pflanzen
Bild: Imago / Cavan Images
Die CSNA schickte eine ganze Reihe unreifer Pflanzen mit auf die Mission. Weiterhin befanden sich an Bord diverse Samen, welche direkt vor Ort eingepflanzt werden sollten.
Darunter befanden sich Samen von Kartoffeln und Baumwolle , welche auf dem Mond angepflanzt werden sollten. Würde diese Mission tatsächlich gelingen?
Sofort wurde dieser kuriose Versuch mit dem Sciencefiction Film „The Martian“ in Verbindung gebracht. Dort baute Hauptprotagonist Mark Watney, gespielt von Matt Damon, Kartoffeln auf dem Mond an. Mit seinen eigenen Exkrementen als Dünger.
Diese „Zutat“ wollten die Chinesen jedoch nicht von der Filmvorlage kopieren sondern verfolgten glücklicherweise eigene Ideen. In diesem Bereich waren die Forscher den anderen Ländern weit voraus.
4. Ein guter Plan B?
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Verschmutzung und Klimawandel beherrschen schon seit einiger Zeit unsere Erde und werden das Leben in naher Zukunft im schlimmsten Fall nicht mehr möglich machen. Wäre diesbezüglich der Mond tatsächlich eine passable Alternative, auf welcher sich zumindest Nahrung anbauen lässt? Würde dies gelingen, wäre möglicherweise sogar eines Tages ein Leben dort vorstellbar…
Als sich das Raumschiff auf den Weg machte, war die hoffnungsvolle Mission tatsächlich in vollem Gange. Natürlich schickte das Unternehmen nicht nur eine simple Topfpflanze in den Weltraum, sondern stellte ein ganzes Arsenal an Geräten, welche über modernste Techniken verfügten, bereit. Die Hoffnung auf einen Plan B in puncto Ernährung und Lebensraum stieg stetig.
5. Gezieltes Wachstum
Bild: Imago / ZUMA Wire
Den Wissenschaftlern war durchaus bewusst, dass sie die Samen nicht nur einfach im Boden des Mondes einpflanzen würden. In diesem Fall würden sie ganz bestimmt keinerlei Früchte tragen. Der Plan war es, jene in einer ganz besonderen, Biosphäre keimen zu lassen.
Das Innenleben sollte eine temperaturgesteuerte Luft und eine kontinuierliche Wasserversorgung erhalten. Die vielen Pläne und Entwicklungen, welche im Vorfeld zu Papier gebracht wurden, waren äußerst vielversprechend und von einigen Experten präzise durchdacht. Die Vorbereitungen dauerten viele Monate und wurden vor Antritt der Sonde immer wieder aktualisiert und überarbeitet.
Doch sollte dies ausreichen, um Leben auf dem Mond zu erzeugen?
6. Es konnte losgehen
Die Biosphäre sollte einsetzen, nachdem die Sonde den Mond erreicht und die Landung erfolgreich abgeschlossen hätte. Spezielle Scanner und Kameras, welche von der Erde gesteuert wurden, würden jeden einzelnen Schritt mit den Fliegeneiern und Samen genau überwachen.
Es gab jedoch diverse Skeptiker, welche den Vorgang misstrauisch bewerteten. Ganz bestimmt wäre es nur Zeitverschwendung und immense Kosten wären schlichtweg „in den Himmel geschossen“. Doch das Team hielt weiter fest an seiner Idee und bemühte sich, so perfekt wie möglich vorzugehen, damit die Mission doch noch gelingen würde. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Irgendwie musste es doch klappen, Pflanzen auf dem Mond wachsen zu lassen.
7. Optimismus
Bild: Imago / ITAR-TASS
Nachdem eine Woche ohne jegliche Ergebnisse verstrichen war, begannen selbst einige Insider zu zweifeln. Die Mission wäre aufgrund der Samen zwar kein großer Verlust, jedoch trotzdem eine Enttäuschung ihrer Hoffnungen gewesen. Doch nach neun Tagen sollte sich das Blatt noch einmal vollständig wenden.
Hatten die Wissenschaftler möglicherweise recht? Nach neun Tagen begannen die Baumwollsamen damit, ihre Entwicklung zu starten und es zeigten sich die ersten Sprossen. Das steigerte die Hoffnung und den großen Optimismus der chinesischen Wissenschaftler enorm. Sofort wurde die Neuigkeit mit der ganzen Welt geteilt. Und es handelte sich nicht nur um eine Pflanze, welche ganz offensichtlich ihr Wachstum begann.
8. Ein grandioser Erfolg?
In der Tat bildeten gleich mehrere Baumwollsamen erste Sprossen, welche nach oben schossen. Hätte China möglicherweise in Zukunft so viel Baumwolle, um daraus die Bekleidung für all ihre Raumfahrer anzufertigen? Noch immer begeistert von ihrem ersten Erfolg, erweiterten sich ihre Pläne.
Wäre es nicht wunderbar, wenn der Mond zur Bepflanzung zum Wohle der Menschheit verwendet werden könnte? Große Probleme wie Hunger in der Welt und Lebensmittelknappheit könnten dadurch ganz bestimmt auf Dauer gelöst werden. Ein grandioser, erster Schritt, von welchem bereits künftige Generationen profitieren würden.
Es gab allerdings eine winzige Komplikation, mit welcher bis dato noch niemand gerechnet hätte… Diese Bedingungen sind bei uns auf der Erde doch wohl etwas anders.
9. Schwankende Temperaturen
Bild: Imago / blickwinkel
Trotz der durchgehenden Wärme, welche die künstlich erzeugte Biosphäre an die Pflanzen abgab, schwankten die Temperaturen massiv. Die unglaubliche Kälte des Weltraums erwies sich als großes Problem für die CSNA. Das Ende vom Lied war schließlich, dass sämtliche Baumwolle verdorrte. Doch ein kleiner Fehlschlag lässt die Crew noch lange nicht aufgeben.
Infolge dessen gab die chinesische Regierung das zunächst vielversprechende Experiment auf und teilte dies auch der breiten Öffentlichkeit mit. Weiterhin konzentrierten sie sich auf die anderen Ziele der „Chang’e 4 Mission“ und akzeptierten enttäuscht ihre Niederlage, von welcher sämtliche Experten trotz allem schwer begeistert waren. Simon Gilroy, Botaniker der Universität von Wisconsin-Madison, bezeichnete die Mission als „wichtigen, ersten Schritt“.
10. Irgendwo wird immer angefangen
Bild: Imago / ZUMA Wire
Niemand hatte ernsthaft in Erwägung gezogen, dass sich der Mond binnen kürzester Zeit in eine Baumwoll-Kolonie verwandeln würde. In dieser Hinsicht waren selbst die optimistischen Träume der Regierung nicht vollständig für bare Münze zu nehmen. Aber aus jedem Traum, kann schließlich eine Realität entstehen.
Die Sprossen, welche tatsächlich empor gewachsen waren, stellten trotz des Misserfolges durch die kalten Temperaturen einen bedeutenden ersten Schritt dar, welchen man in der Zukunft noch ausbauen sollte. Denn unsere Erde ist bereits in größerer Gefahr, als die meisten Menschen sehen möchten. Ein Plan B ist wohl auf Dauer unumgänglich und mit richtiger Ausrüstung womöglich sogar machbar.
11. Auch die NASA weiß Bescheid
Bild: Imago / UPI Photo
Wir wissen, dass die NASA regelmäßig Raumfähren in den Weltraum schickt und auch anderweitig das Weltall erkundet. Dies sind keine leichten Asflüge. Regelmäßig landen Astronauten und Satelliten in der Umlaufbahn, welche nach passenden, Alternativen suchen. Doch weiß auch die NASA von potentiellen Gefahren, auf welche sie sich regelmäßig vorbereitet.
So arbeitet unter anderem ein Team der NASA an einem wissenschaftlichen Projekt, welches sich mit einer potentiellen Zerstörung von New York durch einen Asteroiden befasst. Und dabei handelt es sich nicht etwa um ein simples Nebenprojekt, sondern um ein sehr ernsthaftes Unterfangen. Im Ernstfall sollten wir laut der NASA schließlich auf alles vorbereitet sein.
12. Lindley Johnson
Bild: Imago / ITAR-TASS
Der Mann hinter diesem Projekt heißt Lindley Johnson . Dieser trat als 23-jähriger Veteran der Luftwaffe bei und im Jahr 2003 schließlich auch der NASA. Sein hauptsächliches Einsatzgebiet befindet sich jedoch auf der Erde, wo er eine ganze Reihe Projekte leitet.
Aber keine Sorge, Lindley Johnson ist alles andere als ein paranoider Spinner. Er besteht nicht darauf, dass die Apokalypse in binnen kürzester Zeit eintreffen wird. Er unternimmt lediglich Versuche, welche veranschaulichen sollen, wie es in einem tatsächlichen Fall passieren „könnte“ und trifft dementsprechende Vorsichtsmaßnahmen. Es gibt wohl keinen Mann auf Erden, welcher sich so gut auf den Weltuntergang vorbereitet hat, wie Johnson.
13. Vielfältiges Einsatzgebiet
Doch Lindley Johnson bereitet nicht nur auf der Erde jede Menge Sicherheitsmaßnahmen vor, welche einem potentiellen Asteroideneinschlag entgegenwirken sollen. Er beobachtet auch regelmäßig die über 2000 Himmelskörper , welche in unserem Sonnensystem umherschweben.
Ferner untersucht er die kleinen Stücke, welche regelmäßig auf der Erde landen. Diese sind in der Regel ziemlich klein und keine größere Bedrohung. Aber es ist dennoch interessant zu wissen, wo sie herkommen, wo genau sie in den meisten Fällen einschlagen und ob es weitere Einschläge zu erwarten gibt. Denn selbst ein kleiner Meteor könnte zur ernsthaften Bedrohung werden, wenn er auf dem Kopf eines Menschen landen würde.
14. Mehr als Glück
Was würde jedoch passieren, wenn ein Meteorit in der Größe eines Fußballfeldes auf unsere Erde zurast? Die Chancen stehen gut, dass dieser möglicherweise im Ozean landen würde. Doch Lindley Johnson will mehr als nur Glück auf seiner Seite und traf bereits sehr entscheidende Vorsichtsmaßnahmen.
Aufgrund dessen untersucht die NASA (meist hypothetische) Fälle, bei welchen ein Asteroid inmitten einer Großstadt landen könnte. Was würde in einem solchen Fall geschehen? Natürlich würde es sehr viel Zerstörung geben und eine große Anzahl von Menschen und Tieren würden ihr Leben verlieren.
Diesem, wenn auch unwahrscheinlichen Risiko, muss unter allen Umständen zuvorgekommen werden. Damit wurden die notwendigen Wahrscheinlichkeitsfälle durch Berechnungen vorhergesagt.
15. Sicherheit geht vor
Bild: Imago / UIG
Statistisch gesehen, schlägt ein solcher Himmelskörper nur alle paar tausend Jahre auf der Erde ein. Doch trotzdem will Lindley auf Nummer sicher gehen. Durch kontinuierliche Simulationen bereiteten sich er und sein Team auf alle möglichen Gefahren jener Art vor und schafften bereits auch schon so manche, wertvolle Abwehr.
Nachdem die NASA im Jahre 2015 vom amerikanischen Kongress einen Aufschlag von rund 50 Mio. Dollar erhielt, war es ihnen möglich, an einer präzisen Methode zu arbeiten, welche im Falle eines Falles tatsächlich Mutter Erde vor einer solch riesigen Zerstörung bewahren und gleichzeitig viele Leben retten würde. Doch was ist das für eine vielversprechende Maßnahme?
16. Gezielte Abwehr
Bild: Imago / ZUMA Wire
So wurden spezielle Raumschiffe konstruiert, welche im Falle eines bedrohlichen Einschlages ins Weltall geschickt würden, um dem Asteroiden entgegen zu fliegen. Durch einen gezielten Aufprall würde es den Sonden höchstwahrscheinlich gelingen, den Kometen von seiner Rute abzubringen und in eine andere Richtung zu schubsen.
Dieses Projekt befindet sich zurzeit noch in der Übungsphase und ist noch nicht vollständig perfektioniert. Die ersten Versuche sind jedoch bereits vielversprechend und machen Mut, dass unser Planet nicht so schnell von einem riesigen Himmelskörper zerstört wird. Lindley wird seine Mission jedenfalls nicht so schnell aufgeben und mit seinem kompetenten Team von Experten noch weiter daran arbeiten, bis ein vollkommen sicherer Schutz besteht.
17. Ein erster Schritt
Bild: Imago / Eibner Europa
Auch Lindleys Missionen begannen zunächst mit kleinen Schritten und steigerten sich im Laufe der Zeit zu vielversprechenden Unternehmungen. Ganz gleich sieht es mit dem chinesischen Experiment zur Bepflanzung des Mondes aus, welches möglicherweise in den nächsten Jahren noch weiter perfektioniert werden könnte.
Wie heißt es so schön? Wenn der erste Schritt gemacht ist, so fallen die folgenden deutlich leichter. So geht es weiter..
Es wäre in der Tat eine ganz tolle Sache, wenn sich China in Zukunft noch einmal an der Idee versuchen würde, um Leben auf dem Mond zu erzeugen. Jetzt müssen sie nur noch irgendwie die Kälte in den Griff kriegen…