Die Influenza-Saison 2025/26 wirft ihre Schatten voraus – und diesmal übernimmt der Staat die Rechnung. Ab sofort ist die Grippeimpfung in ganz Österreich kostenlos erhältlich.
Warum die Gratis-Impfung genau jetzt kommt

Die Gesundheitsbehörden schlagen Alarm: Zwischen 2.000 und 4.000 Menschen sterben hierzulande jedes Jahr an den Folgen einer Influenza-Infektion. Angesichts steigender Spitalsaufenthalte und millionenfacher Fehltage in Betrieben reagiert die Politik nun mit einer bundesweiten Gratis-Offensive. Schon ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat können sich alle impfen lassen – ohne Selbstbehalt, ohne Rezeptgebühr.
Experten wie ÖGK-Fachbereichsleiter Andreas Krauter sprechen von einem „dringend nötigen Befreiungsschlag“ für das überlastete Gesundheitssystem. Mehr Impfungen bedeuten weniger schwere Verläufe und freie Kapazitäten auf Intensivstationen.
Weiter geht’s mit den Menschen, die am meisten von der neuen Regelung profitieren …
Für wen sich der Stich besonders lohnt

Ältere Personen, Kinder und Menschen mit chronischen Erkrankungen zählen zu den Hauptadressaten der Kampagne. Laut Impfchefin Maria Paulke-Korinek erhöht eine Grippeinfektion das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenentzündung um ein Vielfaches – wer sich schützt, reduziert also gleich mehrere Gesundheitsgefahren auf einmal.
Doch auch junge, gesunde Erwachsene sollten das Angebot ernst nehmen: „Influenza ist keine stärkere Verkühlung, sondern kann jeden treffen“, warnt Impfexperte Rudolf Schmitzberger. Schon ein einziger Arbeitsplatz-Cluster könne eine ganze Abteilung lahmlegen.
Und wo bekommt man den Piks ohne lange Wartezeit? Das klären wir gleich …
So einfach kommt man jetzt an die Impfung

Haus- und Kinderärzte in allen Bundesländern haben den neuen Impfstoff bereits auf Lager. Zusätzlich laufen groß angelegte Impfstraßen: Wien setzt auf das Zentrum TownTown, Linz startet am 14. Oktober vor dem Neuen Rathaus, weitere Standorte folgen in Graz und Innsbruck. Termine gibt es telefonisch über 1450 oder online.
Erstmals dürfen Ordinationen gleich ganze Familien durchimpfen – der Kinderarzt immunisiert also auch Oma und Opa, die Gynäkologin auf Wunsch die mitgebrachten Kids. Damit fällt ein wichtiger organisatorischer Stolperstein weg.
Doch was landet eigentlich genau in der Spritze? Ein Blick in den Dreifach-Impfstoff liefert Antworten …
Was der neue Dreifach-Impfstoff leistet

Das Serum 2025/26 deckt drei Influenzastämme ab, die laut WHO-Prognose im kommenden Winter dominieren. Ein vierter Stamm, der vor der Corona-Pandemie Standard war, gilt als weitgehend verdrängt und musste Platz machen – „keine überflüssige Antigene, maximale Wirksamkeit“, so die Hersteller.
Rund 60 Prozent Schutzwirkung werden erwartet. Das klingt moderat, sorgt aber laut Studien für einen dramatischen Rückgang schwerer Verläufe. Jede verhinderte Infektion verhindert auch potenziell lebensgefährliche Komplikationen wie bakterielle Superinfektionen oder Herz-Kreislauf-Ereignisse.
Bleibt die Frage: Schaffen wir diesmal die lang ersehnte Durchimpfungsrate? Die Antwort folgt im Finale …
75 Prozent – die alles entscheidende Marke

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt seit Jahren eine Impfquote von 75 Prozent. Österreich lag zuletzt bei mageren zehn Prozent. Mit der Gratis-Aktion wurden 15 Prozent mehr Dosen eingekauft, zusätzliche Aufklärungskampagnen starten in Schulen und Betrieben.
Gelänge der Sprung auf die WHO-Marke, könnten laut Prognosen Tausende Krankenhausaufenthalte und Hunderte Todesfälle verhindert werden – ein historischer Kraftakt, der das Gesundheitssystem nachhaltig entlasten würde. Ob der Schulterschluss zwischen Politik, Ärzten und Bevölkerung heuer gelingt, zeigt sich in den nächsten Wochen.
Damit endet unser Rundgang – jetzt liegt es an Ihnen, den Ärmel hochzukrempeln!