Kündigungsgrund Krankheit? Wann zu viele Fehltage zum Problem werden

Krankgeschrieben – und plötzlich gefährdet das den Job? Immer mehr Arbeitnehmer fragen sich, ob eine Kündigung wegen Krankheit rechtens ist. Wir haben aktuelle Urteile, Experten-Stimmen und praktische Tipps gesammelt, um die drängendste Frage zu klären: Wann werden zu viele Fehltage wirklich zum Problem?

Gesund, aber ständig krankgeschrieben – das Dilemma der Fehlzeiten

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Häufige Kurzkrankheiten klingen harmlos, doch summieren sich die Tage, gerät der Betrieb ins Wanken. Organisation, Vertretung, Produktionsausfälle – für den Arbeitgeber stapeln sich Kosten und Frust. Fällt ein Mitarbeiter über Monate verteilt immer wieder aus, wächst die Sorge: Ist das noch normal oder kündigungsreif?

2025 warnen Arbeitsrechtler vor einem drastischen Trend: Unternehmen reagieren schneller mit Abmahnungen, sobald die Fehltage die berüchtigte Sechs-Wochen-Grenze pro Jahr überschreiten. Die rechtliche Basis? Entgeltfortzahlung, wirtschaftliche Zumutbarkeit – Begriffe, die bald über Existenzen entscheiden könnten.

Lassen Sie uns näher an die Schwelle heranzoomen, ab der die Statistik gefährlich wird.

Wenn die Statistik Alarm schlägt: Ab wann ist die Schmerzgrenze erreicht?

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Keine starre Formel, aber drei Jahre mit jeweils mehr als sechs Wochen Krankmeldung gelten als rote Linie. Spätestens dann entstehen oft erhebliche Kostenblöcke – und Gerichte sehen eine Kündigung nicht mehr als Tabu. Arbeitgeber dokumentieren minutiös: Wer zehn Mal pro Jahr je eine Woche fehlt, verursacht zehn volle Wochen Lohnfortzahlung.

Gleichzeitig schauen Richter auf den Einzelfall: Alter, Betriebszugehörigkeit, Unterhaltspflichten. Trotzdem bleibt die Faustregel: Je kleiner das Team, desto härter wiegt jeder Fehltag. „Organisationschaos“ reicht heute als Kündigungsgrund, wenn ein Schlüsselmitarbeiter die Abläufe mehrfach lahmlegt.

Doch selbst bei alarmierender Statistik gibt es einen rettenden Hebel – und der heißt BEM.

Die juristische Bombe: So prüfen Gerichte die „negative Gesundheitsprognose“

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Vor einer Kündigung muss der Arbeitgeber beweisen, dass auch künftig mit ähnlich hohen Fehlzeiten zu rechnen ist. Diese „negative Gesundheitsprognose“ entscheidet alles. Ärzteberichte, betriebsärztliche Gutachten, sogar Krankenkassendaten landen in den Akten. Ein einziges ausgeheiltes Beinbruch-Jahr hilft dem Arbeitnehmer; wiederkehrende Erkältungen oder Rückenprobleme tun es nicht.

Im August 2025 bestätigte das LAG Rheinland-Pfalz eine Entlassung, weil die Prognose „dauerhaft kritisch“ blieb – obwohl der Mitarbeiter seit 18 Jahren beschäftigt war. Richter nannten das Urteil „Ultima Ratio“, aber alternativlos.

Der rettende Strohhalm kommt jetzt: Warum das Betriebliche Eingliederungsmanagement oftmals das Kündigungsschwert stumpf macht.

Rettungsanker BEM: Warum ein Gespräch den Job retten kann

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Seit 2024 noch strenger: Bietet der Arbeitgeber kein BEM an, torpediert er seine eigene Kündigung. Wer länger als sechs Wochen in zwölf Monaten ausfällt, muss eingeladen werden. In diesem Gespräch geht es um Arbeitsplatz-Anpassungen, Stufen-Wiedereinstieg, sogar Umschulung.

Arbeitnehmer, die das Angebot annehmen, punkten doppelt: Sie zeigen Lösungsbereitschaft – und sichern sich ein mächtiges Argument vor Gericht. Viele Kündigungsklagen scheitern genau daran, dass dieses Verfahren fehlt oder lückenhaft dokumentiert ist.

Doch was bedeuten die allerneuesten Urteile von 2024/25 konkret? Die Antwort überrascht.

Neue Urteile 2024/2025: Was die Richter jetzt anders sehen

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Im Mai 2024 entschied das LAG Mecklenburg-Vorpommern, dass häufige Kurzkrankheiten genauso gefährlich sind wie lange Ausfallzeiten. Ein Monteur verlor seinen Job, obwohl kein einzelner Krankenschein länger als sieben Tage dauerte – die Summe machte den Unterschied.

August 2025 legte Rheinland-Pfalz nach: Ein zweites Verfahren desselben Mitarbeiters kann das Pendel doch noch kippen, wenn sich die gesundheitliche Lage nachweislich verbessert. Gerichte verlangen deshalb aktuelle Atteste, Reha-Berichte und Beweise für therapiebegleitete Genesung.

Nicht jede Geschichte endet jedoch im Gerichtssaal. Manche werden am Schreibtisch der Personalabteilung entschieden – und genau dort liegt Ihre Chance.

Die letzte Karte: Wie Sie trotz Dauerkündigungsgefahr Ihre Stelle behalten

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Strategie 1: Dokumentieren Sie selbst Ihre Genesung – Reha-Pläne, Sportprogramme, ärztliche Fortschrittsberichte. Arbeitgeber wollen Fakten, keine Hoffnungen.

Strategie 2: Suchen Sie früh das Gespräch, bevor der sechswöchige Countdown tickt. Fragen Sie aktiv nach Home-Office-Optionen, ergonomischen Hilfsmitteln, flexiblen Schichten. Unternehmen honorieren Initiative – und Gerichte erst recht.

Am Ende bleibt die Wahrheit unbequem: Zu viele Fehltage können den Job kosten. Doch mit Transparenz, BEM-Teilnahme und belastbaren Gesundheitsnachweisen haben Beschäftigte 2025 bessere Chancen denn je, das Kündigungsrisiko abzuwehren – und die Statistik zu besiegen.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, bis Licht von der Sonne die Erde erreicht?

Licht benötigt etwa 8 Minuten und 20 Sekunden, um von der Sonne die Erde zu erreichen. Diese schnelle Reise durch den Weltraum zeigt, wie unglaublich schnell sich Licht bewegt – nämlich mit etwa 299.792 Kilometern pro Sekunde. Diese Geschwindigkeit macht Licht zu einem der fundamentalen Bausteine der modernen Physik und spielt eine zentrale Rolle in unserem Verständnis des Universums.