Letzte Worte vor dem Tod: Naddels schonungsvolle Abrechnung mit sich selbst

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Die Nachricht von Nadja Abd el Farrags Tod schockierte viele. Bekannt aus TV-Shows und Boulevardmagazinen, war „Naddel“ für Jahrzehnte Teil der deutschen Popkultur.

Noch kurz vor ihrem Tod zeigte sie sich öffentlich – in Interviews, auf der Bühne und sogar in neuen Instagram-Videos. Und genau diese Videos werfen nun Fragen auf. Wer postete sie? Wann wurden sie gedreht? Und was wollte Naddel der Welt zuletzt noch sagen?

1. Vom Ruhm in die Vergessenheit

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Nadja Abd el Farrag war in den 1990ern ein fester Bestandteil der deutschen Promiwelt. Ihre Beziehung zu Dieter Bohlen katapultierte sie ins Rampenlicht. Es folgten TV-Auftritte, Interviews, Musikversuche – und irgendwann der tiefe Fall. Medien berichteten zunehmend weniger über Erfolge, sondern über Eskapaden.

Sie wurde zur traurigen Randfigur einer Branche, die einst von ihr lebte. Viele Wegbegleiter erinnern sich: Sie war nicht nur ein Realitystar, sondern eine verletzliche Frau mit vielen inneren Kämpfen – zu oft allein, zu selten ernst genommen. Ihr öffentliches Leben zeigte kaum Schutzräume.

2. Hoffnungslosigkeit vor dem runden Geburtstag

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Wenige Wochen vor ihrem 60. Geburtstag gab Naddel der Zeitschrift Freizeit Vergnügen ein Interview. Darin klang nichts nach Vorfreude, sondern alles nach Resignation. Sie berichtete von finanzieller Überforderung, leeren Konten und Angst vor dem Alter. Ihre Worte: „Ich habe gerade mal 200 Euro Rente.“

Naddel wusste um ihre Lage, doch Planungen für die Zukunft? Fehlanzeige. Vielmehr schien sie sich abgefunden zu haben. Keine Party, kein Blick nach vorn – sondern Rückschau auf ein Leben, das zu viel versprach und zu wenig hielt.

3. Kein Geld, keine Sicherheit

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Naddel schilderte offen: „Von dem Geld ist nichts mehr da.“ Während andere Promis mit Immobilien oder Fonds vorsorgen, habe sie nichts zurückgelegt. Schuld sei nicht nur Pech, sondern auch die fehlende Selbstkontrolle. „Wenn ich Geld im Portemonnaie habe, haue ich es raus“, sagte sie einmal der Bild.

Für viele schockierend – doch genau das machte sie auch nahbar. Ihre finanzielle Lage war kein Geheimnis, sie war Teil ihrer öffentlichen Persona. Aber das machte es nicht weniger tragisch – im Gegenteil.

4. Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert

Bild: IMAGO / Chris Emil Janßen

Bereits 2018 sprach Naddel über ihre Leberzirrhose – eine Erkrankung, die auf Alkoholmissbrauch und Medikamentenkonsum zurückging. In ihrer Biografie Achterbahn gestand sie: „Ich fühlte mich verloren und heimatlos.“

Die Diagnose war ein Wendepunkt, doch nicht der letzte. Später kamen neue Rückfälle, Krankenhausaufenthalte, Therapieansätze – nichts schien von Dauer. Als sie im Mai starb, laut Bild an Organversagen, war das für viele tragisch, aber nicht unerwartet. Ihr Körper war am Ende – und ihre Seele womöglich auch.

5. Abhängigkeit und Enttäuschungen

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Naddel kämpfte jahrelang mit Alkoholproblemen. In Interviews mit RTL Explosiv sprach sie offen darüber: „Ich stehe dazu, dass ich was trinke und weiß auch, dass es ein Problem ist.“ Hinzu kamen seelische Wunden – besonders durch ihre Beziehung zu Dieter Bohlen.

Diese habe ihr die Chance auf ein „normales Leben“ genommen, erklärte sie. Der Wunsch nach Nähe, Anerkennung und Liebe war bei ihr immer spürbar – doch erfüllt wurde er selten. Ihre Offenheit in diesen Fragen machte sie verletzlich und zugleich authentisch.

6. Die letzten öffentlichen Auftritte

Bild: IMAGO / mix1

Im Jahr 2024 trat sie noch einmal beim Hamburger Schlagermove auf. Unterstützt von Andreas Ellermann, wirkte sie da erstaunlich gefasst. „Musik ist die beste Therapie für mich“, sagte sie. Ein letzter Funke Hoffnung blitzte auf, ein letzter Versuch, wieder dazuzugehören. Doch auch dieses Comeback sollte nur kurz währen.

In Interviews wirkte sie müde, ihr Körper gezeichnet. Ellermann sprach später von „monatelanger Schwäche“. Ihr letzter Auftritt wurde so zu einem stillen Abschied – ohne dass es jemand ahnte.

7. Ein trauriger, ehrlicher Abschied

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Am 9. Mai starb Nadja Abd el Farrag mit nur 60 Jahren. Was bleibt, ist das Bild einer Frau, die zu früh zu viel verlor – Geld, Gesundheit, Perspektive. Und die dennoch nie ganz aufgab. Ihre letzten Interviews zeigten eine schonungslos ehrliche Naddel, die trotz allem an ein bisschen Hoffnung festhielt.

Ihre Worte über Altersarmut, Überforderung und Krankheit sind ein Weckruf – nicht nur für die Promiwelt, sondern für die Gesellschaft. Naddel bleibt als Mahnung und Mensch in Erinnerung – nicht nur als Figur der Schlagzeilen.4o

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