Lidl-Filiale Wädenswil: 30 Mitarbeitende im Streik für ihren Chef

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Zusammenhalt, Emotionen und eine beispiellose Aktion – in einer kleinen Stadt am Zürichsee spielt sich derzeit ein Szenario ab, das man sonst eher aus Filmen kennt. In einem Supermarkt geht es nicht nur um Produkte oder Preise, sondern plötzlich um Werte wie Loyalität, Vertrauen und Gerechtigkeit. Was passiert, wenn Mitarbeitende ihre Routine unterbrechen und sich gemeinsam für etwas Höheres einsetzen?

Wenn aus Arbeitskollegen ein eingeschworenes Team wird? Diese Geschichte ist keine Fiktion – sie geschieht mitten in der Schweiz, und sie wirft viele Fragen auf: über Arbeitskultur, über Menschlichkeit und über Mut. Was hat die Menschen bewegt? Wer steht hinter dieser Aktion? Und was steht auf dem Spiel?

Die Antworten beginnen sich dort zu zeigen, wo die Emotionen am stärksten sind…

1. Wenn Arbeit mehr als nur ein Job ist

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In der heutigen Zeit ist ein Arbeitsplatz oft nur ein Mittel zum Zweck – ein Ort, den man betritt, um Aufgaben zu erledigen und danach wieder zu gehen. Doch was passiert, wenn dieser Ort mehr wird? Wenn man sich dort zugehörig fühlt, anerkannt und verstanden? Für viele Menschen bedeutet ihr Arbeitsplatz mehr als nur ein Gehalt – er gibt ihnen Struktur, Identität und manchmal sogar ein Stück Zuhause.

Besonders in kleineren Städten oder festen Teams entsteht über die Jahre eine besondere Verbindung, die über das rein Berufliche hinausgeht. So entstehen Freundschaften, Vertrauen und gegenseitiger Respekt.

Doch was, wenn genau dieses Gleichgewicht plötzlich ins Wanken gerät?

2. Emotionen, die in der Luft liegen

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Wer einen Supermarkt betritt, erwartet normalerweise eine gewisse Neutralität – Waren, Regale, Kassen. Doch in einer bestimmten Filiale am Zürichsee liegt derzeit etwas anderes in der Luft: Traurigkeit, Anspannung, aber auch Stolz. Kundinnen berichten von Tränen, von stillen Umarmungen und einer Stimmung, die sich kaum beschreiben lässt.

Die Verkäuferinnen und Verkäufer sind nicht einfach distanziert oder abwesend – sie sind tief betroffen. Ihre Gesichter erzählen mehr als Worte. Viele Stammkunden bemerken es sofort: Hier geschieht etwas Außergewöhnliches. Ein Riss hat sich durch den Alltag geschoben – und der Umgang damit zeigt, wie menschlich ein Arbeitsplatz sein kann.

Was hat diesen emotionalen Bruch ausgelöst? Ab hier beginnt die eigentliche Geschichte…

3. Ein Filialleiter, der mehr war als ein Chef

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In der Lidl-Filiale in Wädenswil ZH arbeitete ein Mann, der nicht nur durch Titel oder Position auffiel. Er war jemand, der mitanpackte, der für seine Leute da war und der sich auch für schwere Aufgaben nicht zu schade war. Laut Aussagen der Mitarbeitenden war er respektvoll, nahbar und immer bereit, zuzuhören.

Für viele im Team war er nicht nur eine Führungskraft, sondern eine Art Stütze im Alltag. Umso härter traf sie die Nachricht: Der Filialleiter wurde entlassen – für das Team völlig unerwartet und ohne, dass man damit gerechnet hatte.

Doch nicht nur das Wie, sondern auch das Warum gibt bis heute Rätsel auf…

4. Kündigung ohne klare Begründung?

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Offiziell schweigt der Discounter zu den genauen Gründen der Trennung. Persönlichkeitsschutz, so heisst es in einer Stellungnahme. Doch inoffiziell kursiert eine andere Version: Der Filialleiter habe eine geplante Versetzung nicht akzeptiert – und sei daraufhin entlassen worden. Für viele Mitarbeitende ist das kaum nachvollziehbar.

Die Vermutung: Es ging weniger um das Was, sondern mehr ums Prinzip. Die Art und Weise der Trennung sorgte für Entsetzen – und setzte eine Welle der Solidarität in Gang. Denn wer jahrelang gute Arbeit geleistet hat, soll mit Respekt verabschiedet werden – und nicht mit einer plötzlichen Kündigung.

Und genau hier beginnt eine Form des Widerstands, die im Detailhandel selten ist…

5. Streik als Zeichen der Solidarität

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Mehr als 30 Mitarbeitende beschlossen, sich nicht einfach mit der Entscheidung abzufinden. Stattdessen wollten sie ein Zeichen setzen – für ihren Chef, aber auch für sich selbst. Ab Freitag sollte die Filiale geschlossen bleiben, so die Ankündigung. Ein roter Zettel an der Tür machte die Aktion öffentlich:

«Unsere Filiale bleibt geschlossen – aus Solidarität!» Was folgte, war eine Mischung aus Medienrummel, Unterstützung durch Kunden und auch Druck von oben. Doch das Team blieb zunächst standhaft. In ihren Augen ging es längst nicht mehr nur um eine einzelne Person, sondern um ein grundsätzliches Signal.

Doch wie reagierte das Unternehmen auf diesen unerwarteten Protest?

6. Die Reaktion von Lidl Schweiz

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Lidl Schweiz zeigt sich in der öffentlichen Kommunikation zurückhaltend. Man betont, dass keine Kündigung grundlos erfolgt sei und dass man auf einen fairen Dialog setze. Auch wurde betont, dass die Filiale offenbleiben werde. Doch intern soll es bereits zu Gesprächen mit dem Regionalleiter gekommen sein – auch ein Zettel, der an der Tür hing, wurde inzwischen entfernt.

Die Stimmung unter den Mitarbeitenden blieb angespannt. Viele fühlen sich nicht gehört, andere wiederum setzen auf weitere Gespräche. Zwischen Firmenpolitik und menschlichem Bedürfnis nach Gerechtigkeit liegt ein schmaler Grat – und genau hier eskaliert die Situation weiter.

Wie lange kann ein Team durchhalten, wenn es gemeinsam gegen den Strom schwimmt?

7. Eine Geschichte über Mut und Menschlichkeit

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Unabhängig davon, wie die Geschichte endet – eines hat sie bereits gezeigt: Mut ist nicht nur auf großen Bühnen sichtbar. Manchmal zeigt er sich leise, im Kassenteam eines Supermarkts, das sich nicht spalten lässt. Diese Mitarbeitenden haben bewiesen, dass Werte wie Zusammenhalt, Respekt und Würde nicht nur schöne Worte sind, sondern gelebt werden können.

Der Streik ist ein Symbol – nicht nur für den entlassenen Filialleiter, sondern für eine andere Art von Unternehmenskultur. Für viele Kunden ist klar: Sie stehen hinter dem Team. Was bleibt, ist eine Frage: Was wäre, wenn mehr Menschen so füreinander einstehen würden?

Vielleicht ist genau das die wahre Botschaft dieser Geschichte.

Interessant: Haben Sie jemals von der ältesten Pflanze der Welt gehört?

Die älteste bekannte lebende Pflanze ist der Jomon-Sugi, ein japanischer Zedernbaum auf der Insel Yakushima, der schätzungsweise über 7.000 Jahre alt ist. Diese uralte Pflanze hat viele historische und klimatische Veränderungen überlebt und ist ein lebendiges Zeugnis der Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit der Natur. Der Jomon-Sugi ist ein wichtiges kulturelles Symbol in Japan und zieht jährlich viele Besucher an, die seine majestätische Präsenz bewundern.