Damit sich langfristig etwas ändert, muss gesundheitliche Aufklärung früh ansetzen. Prof. Dr. Marion Kiechle betont, wie wichtig es sei, Jungen bereits im Schulalter für ihren Körper und dessen Signale zu sensibilisieren. Themen wie Vorsorge, Ernährung und seelisches Wohlbefinden sollten selbstverständlich in den Bildungsplan aufgenommen werden. Nur wer früh erfährt, dass Gesundheit keine Privatsache ist, sondern Fürsorge braucht, wird im Erwachsenenalter verantwortungsvoller handeln.
Zudem fordert Kiechle, dass auch Familien ihren Teil beitragen: Eltern sollten mit ihren Söhnen genauso offen über körperliche Symptome sprechen wie mit ihren Töchtern. Derzeit erleben Ärzte oft das Gegenteil – viele Jungen wachsen mit dem Gefühl auf, Schwäche nicht zeigen zu dürfen. Dabei liegt in dieser Offenheit die größte Stärke. Gesundheitliche Bildung ist nicht nur Frauensache – sie ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag.
Interessant:Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Mikroorganismen in unserem Körper leben?
Der menschliche Körper beherbergt etwa 100 Billionen Mikroorganismen, die zusammen als Mikrobiom bezeichnet werden. Diese Mikroorganismen spielen eine wichtige Rolle bei der Verdauung, der Immunabwehr und der Produktion von Vitaminen. Das Mikrobiom ist so zahlreich, dass es die Anzahl der menschlichen Zellen im Körper übersteigt, was die enge Symbiose zwischen Mensch und Mikrobiom verdeutlicht.