Ohrgeräusche bei Tinnitus-Betroffenen

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Tinnitus, von dieser Krankheit haben die meisten Leute gehört, aber sich vorstellen, was Tinnitus für den Patienten bedeutet, kann sich kein gesunder Mensch. Die Geräusche werden von jedem Kranken unterschiedlich wahrgenommen, einige Menschen hören ein Pfeifen, andere ein Knacken oder Brummen. Allerdings handelt es sich grundsätzlich um Geräusche, die auf Dauer nerven, wie beispielsweise lästiges Klingeln, Piepen oder durchdringendes Pfeifen.

Ohrgeräusche, die nur von Tinnitus-Betroffenen gehört werden, sind nicht nur unterschiedlich, sondern es gibt viele Ursachen, die zum Ausbruch dieser Krankheit führen. Es sind nicht immer Schädigungen am Ohr, sondern ständige starke Lärmeinwirkung kann ebenso Tinnitus auslösen. Es wird von zwei Hauptformen gesprochen, vom akuten Tinnitus und vom chronischen.

1. Wie werden die Geräusche empfunden

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Vom dunklen Rauschen bis zum Summen sind die Geräusche beim Tinnitus-Betroffenen bemerkbar. Interessant ist, dass sich die Geräusche und Lautstärke ändern können, es gibt bisweilen auch „stille“ Pausen. Wenn es sich bei der Krankheitsursache um verengte Blutgefäße handelt, sind die Geräusche und Empfindungen abhängig vom Herzschlag.

Der kompensierte Tinnitus ist im ersten Grad zu ertragen, die Betroffenen leben sozusagen mit dem Tinnitus. Die Patienten, die sich im zweiten Grad befinden, bemerken, dass die Geräusche nur bei absoluter Stille bewusst auftreten. Der dekompensierte Tinnitus hingegen ist eine dauerhafte Belastung und beeinträchtigt erheblich die Lebensqualität. Viele Patienten sind den nervlichen Belastungen nicht mehr gewachsen, was unter Umständen zur Berufsunfähigkeit führt.

2. Was hilft gegen das ständige Piepen im Ohr

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Es kommt plötzlich und verschwindet dann auch lange Zeit nicht mehr, das nervige schrille Geräusch ist zuerst leise, um dann penetrant und laut zu werden. Selbstverständlich leidet die Konzentration der Patienten, an erholsamen Schlaf ist nicht mehr zu denken. Kortison wird häufig vom Arzt gespritzt, während eine Laser-Therapie ebenso effektiv ist.

Die Förderung der Durchblutung ist hilfreich, die Hörsinneszellen erholen sich. Eine andere Methode wird im Ausland durchgeführt, und zwar versorgt ein „Noiser“ den Gehörgang mit unterschiedlichen Tönen und Frequenzen. Diese Dauergeräusche überlagern das schreckliche Piepen im Ohr. HNO-Ärzte empfehlen eine sogenannte Musiktherapie. Der Sinn dieser Therapien ist, das Piepen mit anderen Geräuschen zu übertönen, die allerdings nicht lästig sind.

3. Was bewirken die ununterbrochenen Geräusche im Ohr?

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Die Reaktion der Patienten ist unterschiedlich. Die Geräusche, ohne eine äußere Schallquelle zu lokalisieren, sind durchaus nicht als „normal“ zu bezeichnen, das ist den Betroffenen klar. Einige Patienten wissen, so spontan wie die Geräusche auftreten, verschwinden sie auch wieder. Jeder vierte Betroffene laut Statistik hat mit Schlafstörungen bis zu Depressionen zu kämpfen.

Heilen lässt sich Tinnitus in den wenigsten Fällen, Therapien können dieses Leiden jedoch wenigstens lindern. Einige Ärzte raten, wenn diese störenden Geräusche unerträglich werden, Musik zu hören, möglichst die Lieblingsmusik des Betroffenen. Die Musikgeräusche sind angenehm, sollten mit Kopfhörer gehört werden und drängen das nervige Tinnitus-Geräusch in den Hintergrund.

4. Unterschiedliche Ohrgeräusche

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Jeder Betroffene nimmt das Ohrgeräusch auf unterschiedliche Art und Weise wahr. Der Leidensdruck ist zwar da, jeder Kranke reagiert jedoch anders. Wer an kompensiertem Tinnitus leidet, ist in der Lage, sich mit der Zeit an die Geräusche zu gewöhnen und diese auszublenden, sozusagen zu ignorieren. Der dekompensierte Tinnitus lässt sich nicht so ohne weiteres „überhören“. Die Ohrgeräusche sind zu durchdringend und stets wahrnehmbar.

Der chronische Tinnitus besteht länger als ein Jahr. Der akute Tinnitus wird sofort behandelt, damit sich aus dem akuten Krankheitszustand kein chronischer entwickelt. Beide Arten setzen jedoch als Grundbedingung voraus, dass der Kranke Stress vermeidet und sich zur Entspannung, wenn es sein muss, zwingt.

5. Pfeifen im Ohr hat fast jeder Mensch schon einmal erlebt

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Der Grund hierfür kann ein Konzert gewesen sein oder ein Diskobesuch. Dieses nur für den Betroffenen wahrnehmbare Geräusch verschwindet jedoch nach einigen Stunden. Wenn sich die Geräusche allerdings länger als 48 Stunden halten, ist der Arztbesuch unaufschiebbar. Tinnitus geht meist mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Schall einher.

Das Ziel vieler Therapien ist, dass die typischen Tinnitus-Geräusche überhört werden von angenehmen Geräuschen. Die Behandlungsmethoden unterscheiden sich in den drei Stufen: Der akute Tinnitus, der subakute Tinnitus, der länger als drei Monate besteht und der chronische Tinnitus, der länger als ein Jahr therapiert wird. Chronisch heißt nicht heilbar, kann jedoch kompensiert oder dekompensiert sein.

6. Wann sind die Geräusche am schlimmsten?

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Bei völliger Stille ist es schlimmer sagen einige Personen. In einem ruhigen Raum entsteht ein Rauschen im Ohr, was nun ganz bestimmt nicht dorthin gehört. Viele Leute klagen eben vor dem Einschlafen über ein stetiges Rauschen. Ein Patient verglich dieses Geräusch mit dem Bohrer beim Zahnarzt, ein ziemlich treffender Vergleich übrigens; extrem hoch, eindringlich und durchaus aggressiv.

Viele Menschen hören nur auf einem Ohr die geschilderten Geräusche, die Wahrnehmung geschieht nicht unbedingt mit beiden Ohren. Von einigen Arzneimitteln ist bekannt, dass diese Ohrgeräusche verursachen, also ist auch in diesem Bereich Vorsicht angesagt. Antidepressiva und Schmerzmittel können durchaus Auslöser für einen Tinnitus sein.

7. Was sind die Ursachen für ständiges Rauschen

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Menschen mit Ohrensausen sprechen häufig auch von einem pulsierenden Rauschen im Ohr, häufig verschlimmert sich das Geräusch beim Liegen. Oft es auch so, das nervtötende Pfeifen wird im Liegen zum Rauschen. Das Ohrgeräusch wird als regelmäßiger Rhythmus wahrgenommen. Diese eigentlich seltene Erkrankung wird als objektiver Tinnitus diagnostiziert. Der Arzt nimmt diese Geräusche ebenfalls wahr mithilfe des Stethoskops.

Hier können Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems den Tinnitus hervorgerufen haben. Durchblutungsstörungen, die durch diese Krankheit entstehen, führen bis zu einem Tinnitus, die Arterien verhärten sich. Die Intensität ist bei jedem Menschen unterschiedlich, abhängig vom Grad der Erkrankung. Bluthochdruck und Tinnitus treten häufig gemeinsam auf. Es ist also sinnvoll, beizeiten den Arzt aufzusuchen.

8. Rauschen im Ohr, einfach weghören

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Viele Leute fragen sich, einfach so? In schwierigen Fällen, beim chronischen Tinnitus beispielsweise, ist diese Möglichkeit wahrscheinlich nicht vielversprechend. Es gibt Patienten, die nichts unternehmen, sondern tatsächlich mit dem Rauschen leben. Nach einiger Zeit nehmen die Betroffenen das Rauschen gar nicht mehr bewusst auf. Sie schaffen es, tatsächlich einfach wegzuhören bzw. zu überhören.

Tinnitus entsteht nicht immer im Ohr, sondern häufig im Kopf. Das Gehirn ist fähig, Geräuschwahrnehmungen an- und tatsächlich wieder auszuknipsen. Das Schlucken passiert ebenfalls mechanisch, wir schlucken gar nicht mehr bewusst. Es bringen manche Menschen fertig, das stetige eintönige Rauschen als unwichtig zu behandeln, sie hören irgendwann das Rauschen gar nicht mehr.

9. Der lästige Brummton stört

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Der Brummton tritt besonders häufig nachts auf, der Ton ist ähnlich wie das Brummen eines Autos oder Kühlschranks. Das nervtötende Brummen lässt natürlich nicht an Schlaf oder Erholsamkeit denken. Das Brummen wird nicht im Ohr wahrgenommen, sondern außerhalb des Körpers.

Betroffene, die unter diesem Brummton im Ohr leiden, klagen in der Regel über Tinnitus. Wenn der Kopf gedreht wird oder der Körper ist in Bewegung, geht das Brummen buchstäblich mit. Der Brummton wird von einigen Ärzten nicht direkt als Tinnitus diagnostiziert, obwohl Leute, die über dieses Geräusch klagen, meist an Tinnitus leiden. Der Brummton ist so penetrant und durchdringend, dass in diesen Fällen kaum ein Ignorieren oder Weghören möglich ist.

10. Mehrere Geräusche können durchaus das Leben erschweren

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Mehrere Töne gleichzeitig sind konstant oder zeitweilig vernehmbar. Die Geräusche können wechseln, das Pfeifen kann zum Brummen werden, das Summen zum Rattern oder Kreischen.

Das Therapieziel ist, dass der Betroffene mit Tinnitus und den Folgesymptomen umgehen kann. Es wichtig, nicht auf Dinge zu verzichten in der Angst, die Geräusche könnten zunehmen. Die Ärzte drücken sich so aus, dass dann die Falle „zuschnappt“. Aktivitäten dürfen nicht von dieser Krankheit abhängig gemacht werden. „Morgen ist der Tinnitus lauter, deswegen mache ich das nicht“ darf nicht einmal gedacht werden. Bei einigen Tätigkeiten meint der Kranke bewusst, dass morgen der Tinnitus wieder mit „lauten Geräuschen“ auftritt, das ist prinzipiell falsch gedacht.

11. Geräusche in der Stille

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Selbsthilfe kann geschaffen werden. Wer über Geräusche in der Stille klagt, beispielsweise im Schlafzimmer, sollte einen plätschernden Springbrunnen aufstellen oder leise Musik hören. In der Stille machen sich erstaunlicherweise die Ohrgeräusche stärker bemerkbar. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Patient gelassen bleibt und sich in keine Stresssituation steigert.

Es ist empfehlenswert, sich durch Übungen an die Geräusche zu gewöhnen. Es hört sich zwar kompliziert an, eine Alternative ist, mit Gegengeräuschen wie Musik die Tinnitus-Geräusche regelrecht zu übertönen. Angst, Nervosität und Anspannung sind äußerst negativ und fördern die Geräuschwahrnehmung. Externer Stress ist überdies möglichst zu vermeiden, was in der Praxis allerdings meist nicht so einfach ist.