Warum Käsegenuss gefährlich für Ihre Gesundheit sein kann.

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Wenn es um Käse geht, dann scheiden sich oft die Geister. Der eine mag es würzig und intensiv. Der andere kriegt bereits die Krise, wenn er nur an Blauschimmelkäse riecht. Unzählige Käsevarianten für jeden Geschmack gibt es auf dem Markt.

Einer meiner Lieblinkskäsesorten ist St. Felicien. Der Weichkäse wird in Frankreich, in der Region Rhone-Alpes hergestellt und besteht aus roher Ziegenmilch. Er wird nicht gepresst und reift mit einer natürlichen Rinde über mindestens zwei Wochen. Er ist mild, cremig und milchig-feucht. Trotz seiner Milde ist er nicht eindimensional säuerlich-frisch, sondern hat einen leicht würzigen Geschmack. Bei ihrem nächsten Frankreich-Urlaub sollten Sie ihn unbedingt probieren.

Leider kann Käse auch gesundheitliche Gefahren bergen. Um diese Gefahren sollten Sie wissen, wenn Sie gerne Käse essen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die wichtigsten Gefahrenquellen auf.

1. Rohmilchkäse – Tod durch Listerien

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Rohmilchkäse gilt als besonders naturbelassen und aromatisch, da die Milch nicht behandelt wurde.

Allerdings bergen Produkte mit Rohmilch in seltenen Fällen auch die Gefahr, Listerien zu enthalten.

Diese gefährlichen Bakterien können Menschen über die Nahrungsaufnahme mit Listeriose infizieren. Die Infektion mit Listeriose ist für immunschwache und Schwangere besonders tückisch, da sie oft nicht gleich als solche erkannt wird und die Gabe von passenden Antibiotika daher zu spät erfolgt.

Die Infizierten haben ganz unterschiedliche Symptome, je nachdem, welches Organsystem befallen ist. Es können Durchfall und Bauchschmerzen auftreten. Im weiteren Verlauf kann es auch zu Lähmungen, Zittern, Körperfehlstellungen und Benommenheit führen. Nimmt die Krankheit einen sehr schweren Verlauf (man spricht dann von einer invasiven Listeriose), kann dies auch zum Tod führen.

Gefährlich sind Listerien insbesondere für ältere, immungeschwächte Menschen, Schwangere, Ungeborene und Neugeborene. Diese Risikogruppe infiziert sich besonders häufig mit Listeriose. Schwangeren Frauen wird daher heute geraten, auf Rohmilchprodukte zu verzichten, um das Risiko für Früh- und Totgeburten zu verringern.

Neben Rohmilchkäse kann jedoch auch Käse mit pasteurisierter Milch von Listerien kontaminiert sein. Die Kontamination kann hier während der Herstellung und Reifung geschehen.

Grundsätzlich sind Lebensmittel in Deutschland relativ sicher. Innerbetriebliche Kontrollen sowie stichprobenartige Kontrollen durch Behörden führen dazu, dass kontaminierte Produkte in der Regel gar nicht erst verkauft oder aber schnell zurückgerufen werden.

2. Schmelzkäse & Scheibletten

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Schmelzkäse, der häufig in dreieckiger in Alufolie abgepackt wird, ist für viele Leute eine gute Abwechslung zu anderen Käsesorten wie Frischkäse, Gouda, Bergkäse & Co. Zu Schmelzkäse gehören auch Schmelzkäse-Scheiben (auch bekannt unter dem Markennamen „Scheibletten“), die in durchsichtiger Folie verpackt sind. Diese sind besonders praktisch portioniert, um Toasts zu überbacken.

Doch was ist Schmelzkäse überhaupt?

 Nach der deutschen Käseverordnung handelt es sich bei Schmelzkäse um ein Erzeugnis, das zumindest zu 50%, bezogen auf die Trockenmasse, aus Käse besteht. Er wird erzeugt, indem geriebener Käse mit Schmelzsalzen und Wasser gemischt wird und dann solange erhitzt wird, bis er flüssig ist. Die flüssige Käsemasse wird dann in Formen abgefüllt, in denen sie dann wieder abkühlt und fest wird.

Da Schmelzkäse jedoch auch Emulgatoren und Phosphat-Salze enthält, halten ihn einige Forscher für nicht gesund. Phosphatsalze, die z.B. auch in Softdrinks und in Fleisch enthalten sein können, stehen im Verdacht, ernsthafte Herz-Kreislauf-Probleme auslösen zu können. Das künstliche Phosphat verändert die Innenwände der Gefäße, was wiederum das Risiko für einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall erhöht. Zudem steigt das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Besonders gefährdet sind nierenkranke Menschen, welche das Phosphat nicht mehr über den Urin ausscheiden können.

3. Streichkäse

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Auch wenn Streichkäse, generell sehr gesund und rein aussieht, ist er dies nicht immer. Hier gibt es erhebliche Unterschiede, je nach Marken und Sorten.

Schauen Sie daher unbedingt auf die angegebenen Inhaltsstoffe auf der Verpackung. Insbesonders süße und fruchtige Streichkäsevarianten können Farbstoffe, Süßungsmittel, Palmöl, Aromen sowie den als bedenklich eingestuften Süßstoff Aspartam beinhalten.

Zusätzlich können Bindemittel verwendet worden sein. Natürlicher Streichkäse ist etwas bröckelig und Wasser setzt sich ab. Ist der Streichkäse sehr cremig und homogen in seiner Konsistenz, könnte das an zugefügten Gelier- und Verdickungsmitteln liegen, beispielsweise an Carageen (E 407).

Carageen ist zwar erlaubt, steht aber im Verdacht gesundheitsschädlich zu sein. So vermuten einige Forscher, dass Carageen bei manchen Menschen Bauchschmerzen, Durchfälle sowie Magen- und Darmgeschwüre auslöst, dass es die Darmschleimhaut angreift und das Krebsrisiko erhöht. Sollten Sie öfter Darmprobleme nach dem Genuss von Sahne haben, dann achten Sie mal darauf, ob das nur bei Sahne mit Carageen / E407 passiert oder auch bei Sahne ohne den Zusatzstoff Carageen.

4. Light-Käse

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Wie bei Light-Produkten generell, gilt auch für fett reduzierten Käse die Regel: Dort wo Fett reduziert wurde, wird meist Zucker hinzugefügt, damit der Geschmack intensiv bleibt. Verzichtet die Lebensmittelindustrie auf den Zuckerzusatz, schmeckt der fettreduzierte Käse meist besonders mild und nichtssagend.

Wenn es Ihnen um ein intensives und kräftiges Geschmackserlebnis geht, macht es daher mehr Sinn, den Käse pur und in kleinen Mengen zu essen. Zumal Light-Produkte auch dazu verführen können, mehr zu essen.

Wenn Sie abnehmen möchten, lassen Sie die Finger weg von überbackenen Speisen wie Käsespätzle oder Kartoffelgratin, da Sie hier keine gute Kontrolle über die Menge des verarbeiteten Käses haben. In diesen Aufläufen und Gratins können bis zu 100 Gramm Käse pro Portion verarbeitet sein, was zu Gewichtszunahme oder anhaltendem Übergewicht führen kann.

Wer sich kalorienbewusst ernähren will, sollte besser den Überblick darüber behalten, was er isst und sich bei Käse auf Sorten konzentrieren, die von Natur aus eher wenig Fett beinhalten. Dazu gehören Hüttenkäse, Harzerkäse, Feta und Mozzarella.

Allgemein unterscheidet man beim Käse zwischen fünf Fettstufen.

  • Magerstufe: bis zu 10 % Fett i. Tr.
  • Halbfettstufe: 20 – 39% Fett i. Tr.
  • Fettstufe: 40 – 44% Fett i. Tr.
  • Vollfettstufe: 45% und mehr Fett i. Tr.

Die Abkürzung „Fett i. Tr. “ bedeutet dabei Fettgehalt in der Trockenmasse. Es ist also nicht der absolute Fettgehalt des Käses, sondern der Fettgehalt, den der Käse hätte, wenn man ihm vollständig das Wasser entziehen würde. Bei einem Weichkäse, der ja viel Flüssigkeit hat, wäre der tatsächliche Fettgehalt circa die Hälfte vom Gehalt in der Trockenmasse.

5. Käse mit viel Natrium

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Wenn Sie unter Wassereinlagerungen leiden, sollten Sie darauf achten, so wenig wie möglich Natrium zu sich zu nehmen. Stark Salzhaltige Käsesorten wie Roquefort oder Harzerkäse sind in diesem Fall nicht zu empfehlen.

Wenn Sie mit Wassereinlagerungen kein Problem haben, ist Harzerkäse jedoch sehr empfehlenswert, da er wenig Fett, dafür aber viel Eiweiß besitzt und somit gut für den Muskelaufbau ist. Besonders für Vegetarier oder Menschen, die Fleisch reduzieren wollen, stellt er eine gute Eiweißquelle dar.

Es gibt auch leckere Salatrezepte mit Harzerkäse. Sie können ihn zum Beispiel würfeln, mit gehackten Frühlingszwiebeln, gehackter Petersilie und Kidneybohnen mischen, Salz und Öl dazugeben und mit Pfeffer, Kümmel und Salz abschmecken. Das ganze lassen Sie 1 Stunde ziehen und würzen dann nochmal nach. Fertig ist Ihre super leckere Proteinquelle!

6. Analogkäse

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Bei Analogkäse handelt es sich gar nicht um gereiften Käse aus Milch, sondern um ein Käseimität. Optisch lässt sich Analogkäse nicht gut erkennen. Er kommt beispielsweise in Beuteln abgepackt und gerieben in die Supermärkte und sieht normalem Reibekäse täuschend ähnlich. Sie können ihn aber an der Namensgebung überführen. Da er nicht als Käse bezeichnet werden darf, heißen solche Analogkäse-Erzeugnisse beispielsweise „Auflauf-Mix oder „Pizza-Mix“.

Analogkäse wird hauptsächlich aus Pflanzenfett gewonnen, manchmal auch aus tierischem Fett wie Rindertalg. In der Regel werden dazu keine hochwertigen Öle verwendet, sondern preisgünstige, gehärtete pflanzliche Fette, womit der Analogkäse circa um 40% günstiger in der Herstellung als normaler, gereifter Käse ist.

Käseoptik und Geschmack werden durch Zusatzstoffe wie Aroma und Farbstoffe erzeugt.

Es handelt sich also um billiges eingefärbtes Pflanzenfett mit zugesetztem Käsearoma, Milcheiweisspulver und Emulgatoren. Achten Sie bei Gratinkäse also immer auf die Bezeichnung sowie auf die Zutatenliste auf der Rückseite. Wenn beispielsweise 20% Käse angegeben ist, können Sie davon ausgehen, dass es sich beim Rest um den künstlichen Analogkäse handelt.