Wieso man niemals einen Tausendfüßler in seinem Haus erschlagen sollte

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Irgendwann ist es so weit. Die Frage ist nämlich nicht ob, sondern nur wann. Jeder hat einmal einen Hundertfüßer im Haus. Das kommt vor, ist unangenehme aber nicht selten. Die meisten greifen nun zögernd nach einem Schuh, einer Zeitung oder etwas anderem, mit dem sie das Tier erschlagen können.

Die Stimmung liegt irgendwo zwischen Angst und Abscheu, als sie versuchen das Tier zu erschlagen. Aber ist das wirklich die richtige Entscheidung? Sicher, sie sind gruselig anzuschauen mit ihren 30 Beinpaaren (Hundertfüßer ist eine Übertreibung, klingt aber besser als 60ig-Füßer) und ihren Antennen. Außerdem sind sie giftig, wenn auch nicht wirklich für den Menschen, aber sie können beißen.

1. Der „Creep-Factor

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Natürlich haben Hundertfüßer einen gewissen Gruselfaktor, immerhin sehen sie aus wie Monster aus der grauen Vorzeit. So mach einer der eine Insektenphobie hat, würde am liebsten das ganze Haus anzünden, wenn er eines der kleinen Tierchen findet.

Aber am Ende sollte man die kleinen doch in Frieden lassen. Außerdem ist die Chance das Sie ihn fangen eh sehr gering. Die kleinen Tierchen können relativ schnell werden, bis zu 40 cm pro Sekunde, und sie sind äußerst wendig.

Wenn Sie immer noch nicht überzeugt sind, dann gibt es aber wesentlich effektivere Wege mit den kleinen Biestern umzugehen, als sie quer durch die Wohnung zu jagen. Wir verraten Ihnen den Trick.

2. Symbolische Bedeutung

Manchmal kann man sie aber auch als Tattoo auf Menschen finden. Manchmal sogar im Gesicht. Denn obwohl wir diese Tiere so sehr fürchten, stehen sie auch für Glück und Wohlstand in einigen Kulturen.

Besonders wenn man aber unter Entomophobie leidet, kann man das nicht nachvollziehen. Diese Phobie beschreibt die Angst vor Insekten. Manchen Menschen hilft es aber, sich vorzustellen, dass es sich bei den Tierchen um kleine Helfer handelt. Sicher, der Trick wird nicht immer funktionieren, aber es ist ein Anfang, bevor Sie sie wieder erschlagen.

Wenn Sie lesen, was Hundertfüßer wirklich so bei Ihnen zu Hause treiben, werden Sie sicher einsehen, dass es wirklich kleine Helferlein für Sie sind.

3. Eine ausweglose Situation

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Nachdem Sie nun angefangen haben den kleinen Kerl zu jagen, beginnt die ausweglose Situation aber erst recht. Er flieht, Sie jagen weiter und so geht es durch die ganze Wohnung. Es ist eine Lose-Lose Situation und kein Leben für Sie beide. Dabei sehen Sie gar nicht, dass Sie den falschen kleinen Kerl jagen.

Irgendwann geben Sie auf und kehren in Ihr normales Leben zurück. Einige Tage später kommen Sie ins Bad, etwas springt Ihnen förmlich ins Auge. Fluchtartig verlassen Sie das Bad und bei einem vorsichtigen Blick durch den Türspalt sehen sie, wer es ist: Es ist der kleine Kerl, den Sie vorher noch durch die Wohnung gejagt haben.

4. Horrorvorstellungen

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Sie gehen zurück ins Bett und fragen sich dann, was passiert, wenn der kleine Kerl beschließt Sie im Schlaf zu besuchen. Dabei wird er das wohl kaum machen. Denn er jagt eigentlich etwas ganz anderem nach.

Aber dabei erreicht die Spannung zwischen Ihnen beiden gerade den Siedepunkt. Sie wollen das der kleine Kerl verschwindet und deswegen machen Sie einen Plan. Mittlerweile sind Sie ja eine Weile Mitbewohner und auch wenn Sie noch keinen seiner kleinen Freunde gesehen haben, machen Sie sich Sorgen, das er bald seine Freunde einlädt. Dabei wissen Sie noch gar nicht das es nichts zu fürchten gibt!

5. Der Feind meines Feindes ist mein Freund!

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Das Leben, das Sie retten, wenn Sie den kleinen Kerl erschlagen, ist nämlich nicht Ihr eigenes, viel mehr retten Sie das Leben von Spinnen, Silberfischchen, Termiten, Wanzen und all den anderen grausigen Tierchen. Nicht umsonst ist das englische Wort für Ungeziefer auch „pest“. Das klingt nicht nur übel, weil man dabei an den schwarzen Tod denkt, es ist auch wirklich grausig all dieses Ungeziefer im Haus zu haben.

Machen Sie sich auch nichts vor. Jeder hat Ungeziefer im Haus. Zwar sehen wir Sie nicht immer, aber sie sind da und lauern nur auf eine Gelegenheit Ihnen das Leben schwer zu machen.

6. Ein endgültiges auf Wiedersehen!

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Sie wachen wieder einmal mitten in der Nacht auf, aber dieses Mal ist alles anders. Mit der Waffe in der Hand marschieren Sie ins Badezimmer und kreisen den kleinen Kerl ein. Sie wissen, Sie haben nun die Wahl: den Kleinen rausbringen oder töten.

Sie lassen Milde walten, fangen den kleinen Kerl ein und bringen ihn nach draußen. Aber dann wird es erst so richtig schlimm. Auf einmal sehen Sie, dass sich immer mehr Schädlinge in Ihrem Haus breit machen.

Erst da fällt Ihnen auf, dass Sie diese Schädlinge schon seit Wochen nicht mehr gesehen haben. Immer mehr Fliegen, Kakerlaken, Motten und Ameisen dringen in Ihr Heim ein.

7. Keine Spur von einem Tausendfüßler

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Je mehr Tage vergehen, desto mehr dieser kleinen, nervigen Schädlinge kommen zu Ihnen nach Hause. Aber nun sehen Sie auch wieder einen Hundertfüßer. Ängstlich machen Sie sich bereit für eine Rückrunde mit Monster.

Dabei ist das eigentlich genau das falsche. Denn das einzige, das der kleine Kerl machen will, ist Sie und Ihr Heim zu beschützen. Denn eigentlich sind Hundertfüßer nur hinter einer Sache und wirklich nur dieser einen Sache her, ihrer Beute, den Schädlingen, die Sie so sehr, und zu Recht, hassen und verabscheuen. Und im Gegensatz zu einem Schädlingsbekämpfer macht der Hundertfüßer das ohne Chemikalien und ohne das Sie ihr Haus verlassen müssen. Sie müssen ihn nur akzeptieren.


8. Freund oder Feind?

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Auch wenn sie beißen können, was maximal ein wenig schmerzt und nicht den Untergang der Welt bedeutet und es außerdem nur selten vorkommt, haben wir Menschen eine angeborene Abneigung gegen diese Kriechtiere.

Diese Ablehnung ist evolutionär bedingt und stammt aus einem uralten Teil unseres Unterbewusstseins, aus einer Zeit, in der wir noch wesentlich besser auf uns achtgeben mussten als heute, weil uns fast alles umbringen konnte.

Dabei sind die Hundertfüßer eigentlich unsere Freunde, auch wenn wir das nicht so wahrnehmen. Denn sie beißen einen Menschen wirklich nur, wenn sie konstant immer und immer wieder provoziert werden. Ansonsten sind sie harmlos.

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9. Weitere Vorteile

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Aber da sind noch mehr Vorteile, von denen Sie bisher gar nichts wussten. Denn im Gegensatz zu anderen Insekten, die zwar auch Ihre Schädlinge fressen, besitzt der Hundertfüßer wesentlich besser Manieren.

Er webt keine Netze, die unansehnlich aussehen und die Sie beim Putzen entfernen müssen. Er macht sich auch nicht an Ihrem Essen zu schaffen und frisst kein Holz oder Kleidung an. Nur die Schädlinge frisst er Ihnen buchstäblich vor der Nase weg.

Außerdem sind sie ausgesprochene Einzelgänger. Solange Sie also nicht das ganze Haus voller Ungeziefer haben, an dem sich hunderte Hundertfüßer satt fressen könnten, sind sie wahrscheinlich alleine mit diesem einzelgängerischen Hausgenossen. Immer noch nicht überzeugt?

10. Wie Sie ihn trotzdem loswerden

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Wie wir schon erklärt haben, mögen Hundertfüßer es dunkel und feucht. Wir sagen jetzt nicht, das Sie Ihren Keller wie ein Fußballstadion ausleuchten sollten, aber ein Luftentfeuchter kann wahre Wunder wirken. Denn das macht es ziemlich ungemütlich für Ihren Mitbewohner. Außerdem schützen Sie sich so vor Schimmel und Pilzen in den Wänden.

Aufräumen kann auch helfen, denn jedes Stück, das Sie aus Ihrem Keller entfernen, ist, eine Quelle weniger, in der sich Luftfeuchtigkeit festsetzen kann. Vielleicht sollten Sie also darüber nachdenken, endlich dieses ausgediente, unansehnliche Möbelstück loszuwerden, das da nur noch rumsteht, weil Sie immer zu faul waren, es zu entsorgen.


11. Eine harmlose kleine Kreatur

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Selbst wenn man von den kleinen Tierchen gebissen wird, droht einem keine wirkliche Gefahr. Meistens kommt es zu einer kleinen Beule, die aber auch schnell wieder verschwindet. Das Gift heben sich diese Raubtiere nämlich für ihre Beute auf.

Im Grunde genommen wollen diese Insekten nämlich nur friedlich mit uns koexistieren, da wir keine Beute und wenn dann eher eine Gefahr für sie darstellen. Wer kann denn schon behaupten, wirklich von einem Hundertfüßer angegriffen worden zu sein? Sie greifen nur an, wenn sie sich gefährdet fühlen von uns. Da die Tiere außerdem Nachtaktiv sind, bekommen wir sie meist gar nicht zu Gesicht. Außerdem bevorzugen sie ruhige, feuchte Räume wie den Keller.

12. Keine zusätzlichen Hausbewohner

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Wenn Sie sich aber doch entschließen einen der kleinen Helfer in Ihrem Haus wohnen zu lassen, müssen Sie sich auch keine Sorge machen, das sie bald von vielen Hundertfüßern überrannt werden. Die kleinen Tierchen schätzen ihre Ruhe und ihren Frieden genauso sehr wie Sie.

Wenn Sie immer noch unsicher sind, kann es aber auch ein guter Ausgangspunkt sein, mehr über diese faszinierenden Insekten zu lernen. Wir Menschen tendieren dazu, uns vor Dingen zu fürchten, die wir nicht kennen. Das ist ein Urinstinkt. Zum Beispiel sind sie viel kleiner als sie eigentlich aussehen. Das meiste machen die Antennen und die Füße aus. Der Körper selbst ist aber eigentlich winzig.