14 Fakten zum Thema Hautkrebs

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Hautkrebs, das ist der gefürchtete Oberbegriff für eine ganze Reihe bösartiger Veränderungen der Haut. Es kommt darauf an, welche „Zellart“ entartet ist, dann wird zwischen unterschiedlichen Hautkrebstypen kategorisiert.

In Deutschland erkranken laut Statistik jährlich 293.000 Menschen neu an weißem Hautkrebs. Es gibt mehrere Faktoren die das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken beeinflussen. Unter anderem hängt es von der UV-Strahlenexposition und natürlich vom individuellen Hauttyp ab, wie gefährdet man ist.

Auffällige Veränderungen der Haut lassen sich dank der Früherkennungsuntersuchungen zeitnah ausfindig machen und sind dann in der Regel gut behandelbar. In Deutschland haben seit dem Jahr 2008 alle gesetzlich Krankenversicherten einen Anspruch auf die, in einem Rhythmus von zwei Jahren stattfindende, Untersuchung. Was gibt es denn nun für unterschiedliche Hautkrebsarten und was genau passiert, wenn der Arzt eine Diagnose stellt?

1. Symptome die hellhörig machen

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Anzeichen für das Basalzellkarzinom, eine Form des weißen Hautkrebses, sind oftmals gelblich bis rötliche Tumore, auf deren Oberfläche meistens kleine Blutgefäße zu erkennen sind. Diese Krebsart hat keine Vorstufe, aus diesem Grund sollte man, wenn man solche Anzeichen an seiner Haut beobachtet, unverzüglich einen Facharzt aufsuchen.

Bei der anderen Variante des weißen Hautkrebses, dem Plattenepithelkarzinom, gibt es eine Vorstufe, die Aktinische Keratose. In dieser Phase erkennt man rötliche, feste und rauhe Stellen auf der Haut. Wenn der Tumor dann weiter wachsen sollte, entwickelt er sich zu einer knotigen Verhornung, die bei Ablöseversuchen anfängt zu bluten.

Schwarzer Hautkrebs verursacht in den meisten Fällen dunkelbraune- bis schwarze Wucherungen, was ihm auch seinen Namen eingebracht hat. Sie können entweder komplett neu entstehen, oder sich aus Muttermalen entwickeln, die man bereits sein ganzes Leben auf der Haut trägt.

2. Weißer Hautkrebs

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Der weiße Hautkrebs, in Fachkreisen auch oftmals „heller Hautkrebs“ genannt, beinhaltet das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Bei diesen beiden Unterarten des Hautkrebses handelt es sich um die am häufigsten auftretenden, mit im direkten Vergleich zum schwarzen Hautkrebs, sehr guten Aussichten auf eine Heilung.

Auch wenn es gute Aussichten auf Heilung gibt, sollte die Beeinträchtigung, die mit einer solchen Erkrankung automatisch einhergeht, nicht unterschätzt werden. In jedem Fall sollte durch entsprechende präventive Maßnahmen alles daran gesetzt werden, die Entstehung einer solchen Erkrankung im Vorfeld zu verhindern.

Das Erkrankungsalter liegt beim Basalzellkarzinom durchschnittlich bei 60 Jahren, während das Plattenepithelkarzinom am häufigsten bei 70 Jährigen auftritt. Beide Krebsarten bilden selten Metastasen aus, beim Basalzellkarzinom verbreitet es sich falls es metastasiert über die Lymphbahnen aus, das Plattenepithelkarzinom kann das umliegende Gewebe, inklusive Knorpel und Knochen befallen.

3. Schwarzer Hautkrebs

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Beim „schwarzen Hautkrebs“, der auch den Namen Malignes Melanom trägt, handelt es sich um die bösartige, gefährliche Form des Hautkrebses. Besonders oft betroffen sind Menschen im Alter zwischen 45 und 60 Jahren. Bei Frauen sind zumeist die Unterschenkel betroffen, während bei Männern die meisten Diagnosen eines malignen Melanoms im Bereich des Rückens gestellt werden.

Während das Risiko, einmal im Leben an schwarzem Hautkrebs zu erkranken in einer sonnenverwöhnten Region wie Australien bei 1:50 liegt, können wir im direkten Vergleich in Deutschland mit einer Häufigkeit von 1:500 immerhin nicht klagen.

Die große Gefahr beim schwarzen Hautkrebs, ist die Tatsache, dass sich bereits bei kleinen Tumoren, die keinerlei Beschwerden beim Patienten verursachen, sehr früh Metastasen (Tochtergeschwülste) in den anderen Organen oder Lymphknoten bilden. Ausschlaggebend für den Verlauf der Krankheit ist also das Identifizieren und schnellstmögliche Entfernen krankhaft veränderten Gewebes. Das Erscheinungsbild kann sich sehr stark voneinander unterscheiden. Dunkel, schwarz oder heller, flach oder erhaben, hier hilft nur der Blick vom Fachmann.

4. Die Diagnose

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Wenn man bemerkt hat, dass sich beispielsweise ein immer da gewesenes Muttermal plötzlich zu verändern beginnt, entweder farblich, oder anfängt sich zu vergrößern, sollte man sich vom Hausarzt zum Facharzt, dem Dermatologen, überweisen lassen. Dieser wird dann zuerst eine sogenannte „Anamnese“ durchführen und den allgemeinen Gesundheitszustand feststellen und nach Fällen von Krebserkrankungen innerhalb der Familie fragen.

Wenn man mit einer als „auffällig“ eingestuften Hautveränderung den Arzt aufsucht, untersucht dieser die Stelle erst einmal mit einem sogenannten „Auflichtmikroskop„. Sollte sich hier optisch der Verdacht erhärten, muss allerdings zur weiteren Abklärung eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der betroffenen Stelle entnommen und im Anschluss mikroskopisch untersucht werden.

Wenn die Gewebeprobe sich dann als verändert erweist, werden weitere Untersuchung mit den „bildgebendenVerfahren eingeleitet. Dazu zählen die Kernspintomographie, Röntgen oder auch Untersuchungen mittels Ultraschall.

5. Solarium, ja oder nein ?

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Die Deutsche Krebsgesellschaft schreibt in einem Artikel, dass Solariumbesuche das Hautkrebsrisiko steigern. Denn nicht nur das Sonnenbad in der natürlichen Sonne, auch die künstliche UV-Strahlung im Solarium kann das Wachstum von Hautkrebs begünstigen.

Das Risiko, an schwarzem Hautkrebs, mit einem sogenannten malignen Melanom zu erkranken, ist bei regelmäßigen Solariumgängern signifikant erhöht. In Zahlen ausgedrückt heißt das konkret, dass jeder Besuch im Solarium das Risiko um 1,8 % ansteigen lässt.

Wenn man bedenkt, das ganze 5 Prozent aller Melanom-Erkrankungen in ganz Europa auf Solariumbesuche zurückzuführen sind, ist das eine enorme Zahl. Die Haut von jungen Leuten ist scheinbar besonders empfindlich, hier wird von der deutschen Krebsgesellschaft drauf hingewiesen, dass Solariumbesuche in der Altersklasse der unter 35-Jährigen zu einem über 80 % erhöhten Hautkrebsrisiko führen. Ob sich die nahtlose Bräune zu diesem Preis dann wirklich lohnt?

6. Sonnenrisiken minimieren und Gefahren meiden

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Es gibt einige Regeln, um Sonnenrisiken zu meiden. Die UVStrahlung ist in der Zeit von 12.00 bis 16.00 Uhr am gefährlichsten. Sollte man am Strand mal die Zeit aus den Augen verlieren und keine Uhr zur Hand haben, gibt es einen kleinen Trick um die Gefahr der Sonne zum jeweiligen Zeitpunkt zu beurteilen. Ist der Schatten, den man wirft kürzer als man selbst, droht Gefahr.

Wählen Sie die richtige Bekleidung. Es herrscht der Irrglaube, weiße Kleidung würde besser schützen als Dunkle. Das Gegenteil ist der Fall. Kinder verbringen laut Statistiken in den Schulferien, um die 15 Stunden an der frischen Luft und somit in der Sonne.

Knappe Badekleidung sollte wirklich nur während dem Badevergnügen getragen werden, das gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Luftige T-Shirts sind schnell übergezogen, breitkrempige Sommerhüte und Kappen schützen zusätzlich die empfindliche Gesichtshaut.

7. Was schützt wirklich?

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Sommer, Sonne, Urlaubsfeeling und automatisch gute Laune. Der SerotoninSpiegel steigt und wir fühlen uns fantastisch. Natürlich ist Sonne gesund für den Menschen, aber auch hier gilt: Alles bitte in gesundem Maß. Die deutsche Krebsgesellschaft warnt, dass Vorsicht geboten ist, vor zu viel Sonneneinwirkung.

Nach wie vor gilt die übermäßige UV-Strahlung der Sonne als Risikofaktor Nummer eins bei der Entstehung von Hautkrebs. Natürlich kann man dennoch einiges tun in Sachen Prävention von Hautkrebs!

Sonnenbrände sollte man unbedingt vermeiden, ebenso wie exzessive Sonnenbäder à la Brathähnchen, man kennt das Bild der krebsroten englischen Touristen an mallorquinischen Stränden nur zu gut. Der beste Schutz vor UV-Strahlung ist nicht mit Sonnencreme, sondern mit Kleidung zu erreichen, eine Sonnenbrille und ein Hut schützen die anfällige, empfindliche Haut im Gesicht.

8. Sonnencreme, Sonnenspray und Co

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Nachdem jetzt klar ist, dass Kleidung am besten vor der UV-Strahlung schützt, kann man trotzdem im Urlaub nicht immer bekleidet am Strand liegen und das muss ja auch niemand. Die ungeschützten Hautstellen sollten vor dem Sonnenbad sehr großzügig mit einem Sonnenschutz mit ausreichendem Lichtschutzfaktor (Angabe LSF auf dem Produkt) eingecremt werden.

Dabei gilt es zu beachten, je heller der Hauttyp ist, desto kürzer ist die sogenannte Eigenschutzzeit der Haut. Entsprechend sollte man den Sonnenschutz für hellhäutige Personen möglichst hoch auswählen. Was der Großteil der Bevölkerung nicht weiß, um den auf der Verpackung angegebenen Lichtschutzfaktor überhaupt zu erreichen, müssen Erwachsene etwa 30 ml des Produkts verwenden.

Auch bei Cremes und Sprays mit dem Hinweis „wasserfest“ lässt nach dem Baden und Schwitzen der Schutz mit der Zeit nach. Trotzdem wird das Verwenden eines Produkts mit diesem Hinweis empfohlen, allerdings sollte man sich alle 2 Stunden erneut eincremen.

9. Wie hoch ist ihr Hautkrebsrisiko?

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Wie bereits erwähnt, beeinflussen und erhöhen unterschiedliche Faktoren das persönliche Hautkrebsrisiko. Wir stellen Ihnen hier einige davon vor:

Das Vorhandensein von Muttermalen und Sommersprossen, die sich in ihrer Größe, Farbe und Form voneinander unterscheiden. Die Zugehörigkeit zum Lichttyp I und II, dazu gehören Personen, die sehr selten braun werden und schnell und häufig Sonnenbrand bekommen. Wenn im Kindes- und Jugendalter viel Zeit im Freien, bei starkem Sonnenlicht verbracht wurde und/oder es zu einem schweren Sonnenbrand gekommen ist. Ein weiterer, großer Faktor ist, wenn es innerhalb der Familie bereits früher Erkrankungen an Hautkrebs gegeben hat.

Eine Faustregel besagt, je mehr Muttermale man am Körper hat, desto höher ist das Risiko dieser Person, an Hautkrebs zu erkranken. Im Durchschnitt hat ein Mensch zwischen 20 und 25 Muttermale, verteilt am ganzen Körper. Achten Sie unbedingt auf neue Muttermale und Veränderungen, nichts ersetzt allerdings die fachmännische Untersuchung durch einen Dermatologen.

10. Was passiert nach einer Krebsdiagnose?

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Je nach Diagnose wird für den Patienten ein individueller Therapie-Plan erstellt. Beim Malignen Melanom muss der Tumor zuerst vollständig operativ entfernt werden. Die Dauer und der Umfang der Operation richtet sich nach der Größe des Tumors.

Sobald der Tumor dicker ist als 1 Millimeter, wird ebenfalls der nächstgelegene Lymphknoten entfernt und untersucht. Wenn bereits Tumorzellen nachzuweisen sind, sollten die umliegenden Lymphknoten in jedem Fall auch entfernt werden um eine weitere Streuung im Körper zu vermeiden.

Wenn der Tumor eine Eindringtiefe größer als 2 mm hat, wird als ergänzende Maßnahme in deutschen Kliniken eine Immuntherapie mit dem Medikament Interferon alpha empfohlen. Wenn sich bereits Metastasen gebildet haben, die innere Organe befallen haben, kann ergänzend eine Strahlentherapie, oder eine sogenannte „Targeted Therapy“ (zielgerichtete Therapie) verordnet werden.

11. Die ABCDE-Regel

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Die ABCDE- Regel wurde entwickelt, um Menschen dabei zu unterstützen, normale, gesunde Pigmentmale von entarteten zu unterscheiden. Gesunde Muttermale sind meist einfarbig, in ihrer Form oval oder rundlich, und im Durchmesser unter 6 mm.

Wofür aber steht ABCDE nun genau? Es gibt Auskunft über Merkmale, die auffällig sind und einer Überprüfung durch einen Dermatologen bedürfen. ASYMMETRIE: Das Muttermal hat eine asymmetrische Form, ist eventuell an einer Stelle dicker als an einer anderen. BEGRENZUNG: Der Rand des Muttermals ist unregelmäßig, zackig oder ausgefranst.

COLORIERUNG: Das Erscheinungsbild des Pigmentmals hat sich verändert. Die einst gleichmäßige Färbung, meist hell- bis dunkelbraun zeigt nun untypische Farben, unter anderem auch weiß, rötlich oder bläuliche Veränderungen. DURCHMESSER: Das Muttermal überschreitet den gewöhnlichen Durchmesser von 6 mm. ENTWICKLUNG:Ein bereits vorhandenes Muttermal beginnt sich in Form, Farbe oder Größe zu verändern, es fängt an zu jucken, zu bluten oder nässt plötzlich.

12. Therapieformen

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Wenn eine Chemotherapie beim Patienten durchgeführt wird, erhält dieser über den Zeitraum von mehreren Wochen ein Medikament, oder eine aufeinander abgestimmte Kombination mehrerer Medikamente gleichzeitig. Diese werden dem Körper meist ambulant, in Form von Tabletten, oder intravenös zugeführt.

Ziel der Medikamente ist es, die Zellen im Körper anzugreifen, die sich besonders schnell teilen. Leider gehören zu diesen Zellen nicht nur die entarteten Krebszellen sondern auch gesunde Körperzellen. Das führt unter anderem auch zu den gefürchteten Nebenwirkungen wie Übelkeit und Haarausfall.

Interferon-Therapie: Der Wirkstoff des Hautkrebsmedikaments wird je nach Krankheitsverlauf entweder für mehrere Wochen oder auch Monate unter die Haut des Patienten gespritzt. Alternativ kann das Medikament auch intravenös, also mittels Tropf direkt in die Vene verabreicht werden. Die sogenannten „Interferone„, die im Medikament hochdosiert enthalten sind, kommen in natürlicher Form im Körper eines jedem Menschen, als Bestandteil des Immunsystems vor.

13. Nach der Krebsdiagnose

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Wenn dann tatsächlich nach der ersten Untersuchung, Überweisung zum Dermatologen, optischer Begutachtung, Biopsie und weiteren, bildgebenden Verfahren eine Diagnose „Hautkrebs“ gestellt wird, ist guter Rat erst einmal teuer.

Experten raten dazu, sich dringend und schnellstmöglich jemandem anzuvertrauen, einer Person, von der man weiß, dass diese auch mit einer solchen, tragischen und auch traurigen, schockierenden Information umgehen kan. Nicht, das diese Person am Ende auch noch vom Patienten getröstet werden muss. Das ist nämlich oftmals bei Angehörigen, natürlich ohne böse Absicht , der Fall.

Wenn eine solche Vertrauensperson im Freundes- und Verwandtenkreis nicht gefunden werden kann, raten Fachärzte zur Konsultation eines Therapeuten. Es gibt einige, die sich auf die Behandlung von Krebspatienten spezialisiert haben. Wichtig ist, dass der Patient seine Sorgen und Ängste aussprechen kann und jemanden hat, der ihm für die jeweiligen Behandlungsmaßnahmen Mut zuspricht.

14. Wird Hautkrebs vererbt?

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Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs. Zu der Frage, ob das Erkranken an Hautkrebs vererbbar ist, kann die Aussage getroffen werden, dass Hautkrebsformen existieren, die „familiär gehäuft“ auftreten.

Das Gleiche gilt auch für das Auftreten von Muttermalen. In etwa 5 bis 10 Fälle von schwarzem Hautkrebs kann ein familiärer Zusammenhang hergestellt werden. Wenn das der Fall ist, kann auch ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Gehirntumoren und Bauchspeicheldrüsenkrebs gegeben sein.

Bei erblichen Erkrankungen, die zur Ausbildung eines Tumors führen, liegt meist eine „Keimbahnmutation“ vor, die bereits in der Samen– oder Eizelle stattgefunden hat. Dadurch gelangt diese Erbinformation in jede Zelle des späteren Menschen hinein. Das ist auch der Grund, warum diese Patientengruppe mit einem erblichen Tumorsyndrom oftmals bereits in jungen Jahren erkrankt.