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Diese Aussage wird häufig von renommierten Medizinern getroffen, die genau wissen, worum es geht. In der Tat ist es so, dass Darmkrebs häufig erst relativ spät erkannt und diagnostiziert wird. Er entwickelt sich langsam und verursacht im Anfangsstadium kaum Schmerzen, höchstens unangenehme Befindlichkeitsstörungen, die meist auf eine schlechte Verdauung oder entsprechende Unverträglichkeiten zurückgeführt werden.
Und in der Tat sind ein unangenehmes Völlegefühl oder störende Blähungen häufig nur Anzeichen für Verdauungsbeschwerden, die wir alle kennen. Gerade diese Umstände machen eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung so notwendig.
Moderne Untersuchungsmethoden ermöglichen einen detaillierten Blick in die verschlungenen Tiefen dieses komplexen Organs und ermöglichen im Krankheitsfall ein schnelles und zielgerichtetes Handeln.
1. Typische Symptome, die medizinisch abzuklären sind
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Häufiger Stuhldrang mit schleimigen und blutigen Schüben sollten immer genauer abgeklärt werden. Eine tiefschwarze Farbe des Kotes kann auf innere Blutungen hinweisen. Wiederkehrendes krampfartiges Bauchziehen, das von übelriechenden Winden begleitet wird, kann auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen.
Auch die Konsistenz gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand. Dünne Häufchen in Bleistiftform sind genauso atypisch wie dünnflüssiger Durchfall mit extremem Fäulnisgeruch. Frisches Blut, das am Klopapier entdeckt wird, kann auch von Hämorrhoiden rühren, bedarf allerdings einer professionellen Abklärung. Neben ständigem Durchfall kann es aber auch zu einer hartnäckigen Verstopfung kommen. Wenn Sie nur Erleichterung durch starken Druck und Pressen erreichen, sollte ein Termin beim Arzt vereinbart werden.
2. Darmkrebs hat viele Gesichter
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Bis zur Diagnose leiden die Betroffenen unter einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome, die es so schwer machen, den Feind im eigenen Körper sofort zu erkennen. Schlechte Ernährungsgewohnheiten und Stress schlagen häufig auf die Verdauung und beeinträchtigen unser Wohlbefinden. Dies muss nicht immer gleich das Schlimmste bedeuten. Kommt allerdings permanente Müdigkeit und Abgeschlagenheit dazu ist schon genauer hinzuschauen.
Schlechter Atem und beißender Mundgeruch sind genau, wie eine blasse, danke Haut ein Hinweis auf eine mögliche Erkrankung. Treten nächtliche Schwitzattacken vermehrt auf und zusätzliches Fieber, kann dies ein deutlicher Hinweis auf eine vorhandene Entzündung im Körper sein. Starker Gewichtsverlust sollte niemals auf die leichte Schulter genommen werden.
3. Mythen rund um den Darmkrebs
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Gespräche rund um die Darmgesundheit sind noch immer ein Tabuthema. Wer spricht schon gern über übelriechende Blähungen und chronischen Durchfall? Und doch täte es der Allgemeinheit ganz gut etwas häufiger über dieses Thema zu sprechen. Die landläufige Ansicht, dass Frauen seltener an Darmkrebs erkranken ist beispielsweise falsch.
Auch dass der Krankheitsverlauf immer tödlich endet, ist einfach unwahr. Frühzeitig erkannt liegen die Heilungschancen sehr hoch. Das Gefährliche liegt darin, dass er zu spät erkannt wird. Deshalb unbedingt zur Früherkennung und den angebotenen Service annehmen. Eine Koloskopie liefert rasch wertvolle Erkenntnisse und ist gar nicht so schmerzhaft wie oft angenommen. Abgaspatienten steht hierbei stets die Möglichkeit einer Vollnarkose offen. Viele Vorurteile bedürfen kompetenter Aufklärungsarbeit innerhalb der Öffentlichkeit.
4. Der Enddarm gilt als besonders gefährdet
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Eine Krebskrankheit, die im Enddarm lokalisiert ist, zeigt sich auf vielerlei Art und Weise. Neben dem sogenannten „Bleistiftstuhl“ kommt es beispielsweise auch noch zu einem veränderten Stuhlverhalten des Betroffenen. Viele Betroffene berichten zudem, dass es auch zu einem unkontrollierten Stuhlgang kommt und zu einer exzessiven Neigung zu übelriechenden Winden. Auf dem frischen Häufchen können Blutspuren und zähflüssiger Schleim entdeckt werden. Aber das ist nicht zwingend der Fall.
Auf der rechten Seite sind zudem Verhärtungen tastbar, die möglicherweise einen dumpfen Schmerz verursachen. Überhaupt wird in akuten Fällen über ein stehendes und bohrendes Schmerzempfinden berichtet. Dies ist allerdings wirklich von Person zu Person unterschiedlich.
5. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ab 50 Pflicht
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Ab dem fünfzigsten Lebensjahr wächst das Risiko an Darmkrebs zu erkranken sprunghaft an. Deshalb gilt es ab diesem Zeitpunkt der Vorsorge einen größeren Stellenwert einzuräumen. Der gefährliche Darmkrebs entwickelt sich aufgrund eines vorhandenen Adenoms. Wurde dies mittels einer Darmspiegelung frühzeitig erkannt, kann dies den Betroffenen vor Schlimmeren bewahren.
Für Frauen sind ab dem 50. Lebensjahr jährliche Untersuchung zu verborgenem Blut im Stuhl empfohlen. Wahlweise kann dies ab dem 55. Lebensjahr in Zweijahres Rhythmus fortgesetzt oder je nach Wunsch mit einer Koloskopie alle 10 Jahre ersetzt werden. Für Männer besteht bereits ab dem 50. Lebensjahr die Möglichkeit zur Darmspiegelung und ab 55 zur zweijährlichen Blutuntersuchung.
6. Früherkennung muss in den Fokus der Gesellschaft
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Leider werden die Angebote zur Früherkennung noch immer viel zu selten genutzt. Nur 34 % der Frauen und knapp 17 % der Männer nutzen dieses Angebot. Gerade in vorbelasteten Familien, wo Mitglieder bereits unter Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa leiden, sollten die Notwendigkeit der Vorsorgeuntersuchung mehr in den Vordergrund rücken.
Das Engagement der Hubert Burda Stiftung ist bemerkenswert und wurde unter anderem durch das Engagement von Verona Pooth bundesweit bekannt. Seit dem Jahr 2002 gilt der Monat März als Monat der Darmgesundheit und es werden jährlich zahlreiche Initiativen durchgeführt. Dennoch ist noch jede Menge Luft nach oben und das Thema muss noch bekannter werden.
7. Früherkennung hilft Leben retten
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Darmkrebs entwickelt sich langsam und nicht über Nacht. Ist er erkannt und lokalisiert, kann er mit einem gezielten operativen Eingriff gut behandelt und zum Stillstand gebracht werden. Diese Tatsache ist noch immer nicht klar in den Köpfen der Bevölkerung angekommen.
Aus einem Adenom entwickelt sich der Darmkrebs in gut 5 bis 10 Jahren ins nächste Stadium. Der Entwicklungsverlauf geht in Stufen vor sich. Je früher er erkannt wird, desto besser sind natürlich die Behandlungsmethoden. Darmkrebs ist bis zu 100 % heilbar, wenn er in den ersten Entwicklungsstadien erkannt wird. Diese sind meist schmerzfrei, weshalb die gewissenhafte Vorsorge so wichtig ist. Menschenleben können so gerettet werden.
8. Ernährungstipps zur Vorbeugung
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Als Faustregel gilt, je fetthaltiger die eingenommene Nahrung ist, desto ungesunder ist sie. Stark übergewichtige Personen, die sich hauptsächlichen von tierischen Nahrungsmitteln ernähren, besitzen ein höheres Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Kommt es zusätzlich noch zu unzureichender Bewegung, bleibt der Nahrungsbrei länger auf der Darmschleimhaut liegen, was den Fäulnisprozess beschleunigt.
Eine Ballaststoffreiche Nahrung mit viel frischem Obst und Gemüse sowie frischem Wasser sollte den Hauptteil der Ernährung ausmachen. Leinsamen und Dinkelflocken kurbeln die Verdauung an und sorgen dafür, dass der Nahrungsbrei nicht zu lange im Darm verweilt. Auch Enzyme aus Ananas und Papaya kurbeln die Verdauung effektiv an und sorgen für eine schnelle und gesunde Verdauung.
9. Regelmäßigkeit in der Lebensführung
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Eine regelmäßige und strukturierte Lebensführungen hat weitreichende Folgen für eine gute Verdauung. Stress und Hektik mag der Darm überhaupt nicht und reagiert darauf häufig mit Unpässlichkeiten. Werden die Mahlzeiten stets zu regelmäßigen Zeiten eingenommen, kann sich auch der Darm entsprechend darauf einstellen.
Darmkrebs zeigt an, dass gesunde Lebensrhythmen aus der Balance geraten sind und als Folge mutierte Zellen im Körper wuchern. Durch eine ausgeglichene und geregelte Lebensweise kann vielen bereits im Vorfeld vorgebeugt werden. Eine Garantie hat man jedoch nie, denn die Gesundheit hat ihre eigenen Gesetze und häufig liegt es auch an einer genetischen Disposition, die dazu führt, dass der Darmkrebs zum Ausbruch kommt.
10. Gewürze für unseren Darm
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Die Natur gibt uns viele wertvolle Kräuter und Substanzen an die Hand, die auch für den Darm äußerst positiv sind. Die Heilige Hildegard von Bingen hat schon im Mittelalter die Wirkkraft von Galgant erkannt. Ähnlich wie Ingwer hat er eine stark befeuernde Wirkung auf den Verdauungstrakt und aktiviert den gesunden Zellsaft.
Auch die Kraft der Artischocken, wildem Chilipulver und Knoblauch wird in zahlreichen Ratgebern als äußerst heilsam und effizient beschrieben. Die Zufuhr von reichlich Flüssigkeit löst Darmverklebungen und auch der Einsatz von Bittersalz und Bitterkräutern wird noch vielen Medizinern empfohlen. Achten wir auf uns und nehmen wir Hilfe in Anspruch.
11. Alternative Behandlungsmethoden
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Die Misteltherapie wird von vielen Naturkundlern angewandt, allerdings gibt es hierzu nur wenig wissenschaftliches Material. Die wenigen groß angelegten Studien zeigen nur wenig signifikanten Einfluss, dennoch wird immer wieder von positiven Entwicklungen des Krankheitsverlaufes berichtet.
Durch einen hohen Konsum von Grüntee Extrakten können der Behandlungsverlauf durchaus positiv begleitet werden. Eine vollständige Heilung wurde durch wissenschaftliche Tests ebenso nicht belegt. Bei Pflanzenimporten aus Fernost besteht zudem die Gefahr einer Verunreinigung durch Pestizide und Schwermetalle. Die gerne eingesetzte Homöopathie verfügt ebenso über keinerlei wissenschaftliche Grundlage. Angebote unseriöser Wunderheiler schaden häufig mehr, als das sie Nutzen bringen. Der Rat eines ganzheitlich orientierten Arztes kann aber dennoch nützlich sein.