9 Tipps die gegen Rheuma Schmerzen helfen

Bild: sebra / Shutterstock.com

„Rheuma“ ist ein Sammelbegriff für entzündliche Gelenkerkrankungen. Am häufigsten ist die sogenannte „rheumatische Athritis“, darunter versteht man eine chronische Entzündung der Gelenke. Die Krankheit ist äußerst schmerzhaft. In Deutschland leiden 1,5 Millionen Menschen unter geschwollenen und steifen Gelenken. Die Betroffenen können kaum noch eine Schere in die Hand nehmen, oder sich die Schuhe zubinden, doch dies sind nur äußere Symptome der Krankheit.

Der Grund für „Rheuma“ ist, dass das Immunsystem verrückt spielt. Es richtet sich gegen den eigenen Körper und greift Gelenke, Sehnen und sogar innere Organe an. Erste Symptome können in jedem Alter in Erscheinung treten. Ab 50 verschlimmert sich die „rheumatische Athritis“ meist und kann zur Versteifung der Gelenke führen. Erfahren Sie, was sie tun können, damit es nicht so weit kommt.

1. Möglichst früh zum Arzt gehen

Bild: Pressmaster / Shutterstock.com

Besonders wichtig ist es, dass Sie bereits in einem frühen Stadium der Krankheit einen Arzt aufsuchen. Um das Fortschreiten des „Rheumas“ aufzuhalten, setzten die Mediziner auf mehrere Bausteine. Wichtig ist eine medikamentöse Behandlung, die den Entzündungsprozess aufhält. Eine begleitende Physiotherapie lässt sie beweglich bleiben und lindert zusätzlich die Schmerzen.

Ergotherapie unterstützt Sie, indem Sie lernen ihre Alltagsaufgaben gelenkschonend zu verrichten. Eine gesunde Ernährung hilft ebenfalls die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten. Setzten Sie auf gelenkschonende Sportarten und gehen Sie selbst aktiv gegen die Krankheit und den Schmerz vor. Ohne Bewegung schreitet das Versteifen der Gelenke rascher voran.

2. Schwimmen

Bild: Rido / Shutterstock.com

Schwimmen ist ein idealer Sport für an Rheuma leidende Menschen. Überwinden Sie sich und suchen Sie das nächste Hallenbad auf. Die Bewegungen im Wasser sind gelenkschonend und helfen ihrem Körper wichtige Nährstoffe an die erkrankten Stellen zu transportieren. Doch wie bei jeder Sportart kommt es auf die richtige Technik an, damit die Bewegung nicht mehr schadet, als nützt.

Um keine Verspannungen zu riskieren, ziehen Sie am besten eine Schwimmbrille an und tauchen den Kopf bei den Brustschwimmbewegungen ins Wasser ein. Am Beckenrand angekommen können Sie zusätzlich Ihre Schultern und Arme lockern. In den meisten Bädern wird Wassergymnastik angeboten. Machen Sie mit! Auch dieser Sport hilft Ihren Gelenken.

3. Tanzen

Bild: Ruslan Huzau / Shutterstock.com

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Tanzen für Sie geeignet ist. In Österreich gibt es sogar einen Tanzsalon für Rheuma Betroffene, denn Tanzen kann sehr unterstützend sein. Wichtig ist, dass die Bewegungen fließend sind. Der richtige Tanz kann Ihre Beweglichkeit steigern und Ihre Muskeln stärken. Vor allem aber macht tanzen Freude. Versuchen Sie es einfach erst einmal im Wohnzimmer mit Ihrer Lieblingsmusik.

Da tanzen soviel Spaß macht, wird die Endorphin Produktion im Körper angeregt und dies führt zu einer verminderten Schmerzwahrnehmung. Es ist wichtig, dass die Schmerzen Ihnen die Freude am Leben nicht vermiesen. Übrigens, achten Sie bitte darauf, dass Ihr Vitamin D Spiegel im grünen Bereich ist. Ärzte vermuten einen Zusammenhang zwischen Rheuma und Vitamin D Mangel.

3. Rad fahren

Bild: sandra zuerlein / Shutterstock.com

Denken Sie daran, Ihre Gelenke müssen beweglich bleiben. Um diesen Sport ausüben zu können, sollten die Entzündungsherde jedoch gering sein. Wenn der Arzt grünes Licht gibt, dann unterstützen Sie beim Radfahren Ihre Muskeln und Ihre Ausdauer. Ohne Bewegung laufen Sie Gefahr weitere Krankheiten zu bekommen. Fettleibigkeit und Herz – Kreislaufkrankheiten hängen mit Bewegungsmangel zusammen.

Fahrradfahren ist Gelenk schonend. Am besten integrieren Sie das Radeln in Ihren Alltag. Viele Besorgungen und Termine lassen sich gerade in Frühjahr und Sommer mit dem Drahtesel erledigen. Wenn Sie sich unsicher sind, könnte ein Dreirad für Erwachsene eine Lösung sein. Das gleichförmige Treten in die Pedale ist außerdem entspannend für das Nervenkostüm.

4. Nordic Walking

Bild: Kzenon / Shutterstock.com

Das schnelle Gehen mit Stöcken ist ein wahres Multitalent unter den Sportarten. Zu Unrecht als Rentnersport verpönt, kann dieser Bewegungsablauf korrekt ausgeführt auch beginnende Beschwerden bei Rheuma lindern. Dabei können Sie so lange Walken und so schnell, wie es Ihrer Körper guttut. Gerade am Anfang sollten Sie sich nicht zu viel zumuten.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Nordic Walking für Sie das richtige ist. Der ganze Körper wird bei diesem Sport trainiert. Die Atmung und der Stoffwechsel kommen in Schwung. Anders als beim Spazieren gehen oder Joggen wird auch die Muskulatur des Oberkörpers trainiert. Das Erhalten Ihrer Beweglichkeit und Ihrer körperliche Fitness ist bei rheumatischen Beschwerden äußerst wichtig.

5. Yoga

Bild: Ermolaev Alexander / Shutterstock.com

Denken Sie bei Yoga an schlanke junge Frauen, die sich in alle Richtungen verbiegen können? Lassen Sie sich nicht von Vorurteilen abhalten diese Sportart auszuprobieren. Gerade bei beginnenden rheumatischen Schmerzen unterstützen die sanften Bewegungen Ihre Beweglichkeit zu erhalten. Vielleicht nehmen Sie erst einmal eine Privatstunde, um Hemmungen abzubauen und sich vorsichtig heranzutasten.

Erfahrene Trainer werden gut auf Ihre Grenzen achten und setzten Blöcke und Gurte zur Unterstützung ein. Es gibt sogar Yoga Studios die speziell Kurse für Rheuma Patienten anbieten. Dabei wird vor allem auf Übungen geachtet, die den Stoffwechsel ankurbeln. Den Körper entschlacken, die Gelenke schonend bewegen, auf diese Weise kann Yoga zur Heilung beitragen.

6. Skilanglauf

Bild: gorillaimages / Shutterstock.com

Das Sprichwort „Wer rastet, der rostet“ sollten sich vor allem Rheumapatienten zu Herzen nehmen. Doch was kann man im Winter für seine Beweglichkeit tun? Gerade in der kalten Jahreszeit schmerzen die Gelenke besonders und es ist verlockend sich auf dem Sofa zu verkriechen. Skilanglauf ist eine gelenkschonende Sportart, bei der Sie auf präparierten Loipen die Winterlandschaft genießen können.

Der Sport ist leicht zu lernen. Ähnlich wie beim Nordic Walking trainieren Sie beim Skilanglauf den ganzen Körper. Das Verletzungsrisiko ist gering und Ihre Ausdauer wird trainiert. Wenn Sie allein unterwegs sind, können Sie entspannt Ihr individuelles Tempo finden. Doch auch in der Gruppe macht Ski langlaufen Spaß. Ihre Finger – und Fußgelenke sollten für diesen Sport nicht entzündet sein.

7. Funktionstraining

Bild: karelnoppe / Shutterstock.com

In einigen deutschen Städten bietet die „deutsche Rheumaliga“ ein spezielles Funktionstraining an. Physiotherapeuten gehen beim Training auf Ihre Bewegungseinschränkungen ein. Mit gezielten Übungen wird Ihre Beweglichkeit und Heilung unterstützt. Das Training findet in Gruppen statt und ermöglicht Ihnen den Austausch mit anderen Patienten. Selbstverständlich können auch niedergelassene Physiotherapeuten diese Aufgabe übernehmen.

Ziel ist es, Ihnen Übungen zu zeigen, die Sie zu Hause durchführen können, damit Sie im Alltag in Zukunft nicht eingeschränkt sind. Die Übungen werden im Trockenen und manchmal auch im Wasser ausgeführt. Ganz wichtig ist es kontinuierlich zu üben, denn eine Versteifung der Gelenke ist kaum mehr rückgängig zu machen.

8. Ernährung

Bild: Gaak / Shutterstock.com

Gesunde Ernährung unterstützt den Heilungsprozess. Doch das ist nicht alles, denn bei Rheuma sollten Sie nicht zu viel Gewicht auf die Waage bringen. Jedes Pfund Übergewicht belastet Ihre Gelenke zusätzlich. In erster Linie sollte Ihre Ernährung aus frischem Gemüse bestehen. An Salat oder gedünstetem Gemüse dürfen Sie sich richtig satt essen.

Doch achten Sie auch darauf genügend Eiweiß zu sich zu nehmen. Sie benötigen die Proteine, um Ihre Muskeln zu erhalten und zu stärken und dies ist zur Unterstützung Ihrer Gelenke sehr wichtig. Setzten Sie dabei hauptsächlich auf Fisch und Geflügel. Fettarmer Fisch wie Lachs oder Makrele enthält viel wertvolle Omega 3 Fettsäure. Ergänzt wird die Ernährung mit Vollkornprodukten.

9. Heilfasten

Bild: Johanna Muehlbauer / Shutterstock.com

In der Naturheilkunde ist man von der heilenden und entschlackenden Wirkung des Heilfastens überzeugt. Zwar gibt es keine von der Schulmedizin anerkannten Studien zur positiven Wirkung des Fastens, doch die Befürworter der ganzheitlichen Medizin setzten Heilfasten unter Aufsicht gerade auch bei Rheuma ein. Der Körper schaltet beim Fasten auf Sparmodus und der Organismus regeneriert sich.

Vor allem der Fleischverzicht soll die heilende Wirkung bei Rheuma unterstützen. Es gibt verschiedene Fasten – Arten, zum Beispiel das Heilfasten nach der Methode von Hildegard von Bingen, oder das Heilfasten nach Buchinger. Speziell ausgebildete Fasten – Trainer helfen durch Unterstützung und Motivation. Die Ernährungsumstellung, die eine Fastenkur einleiten kann, ist auf jeden Fall positiv für den Heilungsprozess bei Rheuma.

Interessant: Wussten Sie, dass Tintenfische drei Herzen haben?

Tintenfische besitzen drei Herzen: zwei pumpen Blut zu den Kiemen und eines pumpt es durch den Rest des Körpers. Dies ermöglicht ihnen eine effiziente Sauerstoffversorgung im Wasser. Darüber hinaus haben Tintenfische blaues Blut, da ihr Hämoglobin auf Kupfer basiert, im Gegensatz zu dem eisenhaltigen Hämoglobin bei Menschen. Diese einzigartige Kreislaufstruktur und Blutchemie sind Beispiele für die bemerkenswerten Anpassungen von Meereslebewesen an ihre Umwelt.