Der intelligenteste 11-jährige Harvard Student

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William James Sidis wurde am 1. April 1898 in New York City als Sohn der Juden Sarah und Boris Sidis geboren. Sarah hatte ein abgeschlossenes Medizinstudium und Boris war Psychiater. Die Eltern zogen William von frühester Kindheit an mit speziellen Lernmethoden auf. Er konnte schon im Alter von 18 Monaten lesen. Bis zum achten Lebensjahr hatte er bereits vier Bücher geschrieben und soll sich acht Sprachen selbst beigebracht haben. Eine weitere Sprache „Vendergood“ erfand er.

Mit 11 Jahren immatrikulierte er sich an der Harvard Universität. Sein IQ lag bei 250. Wir wollen Ihnen in dem folgenden Artikel seine Leistungen aufzeigen und auch, warum er trotzdem nie wirklich bekannt wurde.

1. Der jüngste Harvard Student aller Zeiten

Williams Vater Boris setzte Hypnose ein, um das Potenzial des Jungen auszuschöpfen und seine Fähigkeiten zu fördern. Seine Mutter brachte ihm neue Lernstrategien bei. Seine Umgebung war also stimulierend und lernfördernd zugleich. Und William hatte eine natürliche Bereitschaft zu lernen und auch die nötige Intelligenz dafür.

So wurde er mit nur elf Jahren der jüngste Student, der sich jemals an der Harvard Universität einschrieb. Und Harvard ist nicht irgendeine Universität, sondern eine der prestigeträchtigsten überhaupt. Es war also unumstritten eine große Leistung. Es war also alles perfekt vorbereitet, damit aus dem Wunderkind ein Genie werden konnte. Aber irgendetwas auf seinem Weg muss sehr schiefgelaufen sein.

2. Höherer IQ als Einstein

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Belegbare Fakten sind schwer zu finden, aber viele Menschen glauben, dass der IQ von Sidis höher war als der von Albert Einstein. Das sollte ein sicheres Indiz dafür sein, dass er zu höheren Dingen bestimmt war.
Aber ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass Wiliiam nie sein volles Potenzial erreichen konnte.

Während er in Harvard studierte, litt er unter der täglichen Belästigung durch die Presse, die natürlich herausgefunden hatte, dass hier ein Genie heranwachsen sollte. Das ständige Lernen und das ständige Licht der Öffentlichkeit hatten William seiner Kindheit beraubt. Er hatte nie wie andere Kinder sorglos spielen können und natürlich fehlte ihm etwas beim Erwachsenwerden.

3. Geschichte der Eltern

William hatte viel Unterstützung, wenigstens, als er noch ein Kind war. Er war 1898 in New York geboren und war der Sohn von Eltern, die vor der Verfolgung von Juden geflohen waren.

Seine Mutter Sarah, eine geborene Mandelbaum, war in den 1880er Jahren einer Reihe religiöser Säuberungsaktionen in Russland entkommen. Zusammen mit Boris Sidis war sie aus der Ukraine in die USA geflüchtet. Sie hatte an der Boston University Medizin studiert und promoviert. Boris Sidis war vor politisch motivierter Unterdrückung geflohen, um sich in den USA niederzulassen. Er war Psychiater. Trotz ihrer turbulenten Herkunft hatten beide große Pläne und Träume für ihren gemeinsamen Sohn.

4. Der Wunsch, aus dem Sohn ein Genie zu machen

Amy Wallace, die eine Biografie von William Sidis verfasste, schrieb 2011: „Die Eltern glaubten, dass man ein Genie erschaffen kann. Also machten Sie sich daran, aus ihrem Sohn ein Wunderkind zu machen.“
William beherrschte die englische Sprache bereits, als er noch in der Krippe war. Als er fünf Monate alt war, schlossen seine Eltern, ihn wie einen Erwachsenen zu behandeln. Er saß mit am Esszimmertisch und wurde in das Gespräch der Erwachsenen eingeschlossen. Er lernte mit Messer und Gabel allein zu essen.

Seine Eltern waren immer da, um alle seine Fragen zu beantworten und ihn beim Lernen zu unterstützen. Aber William fand seine eigenen Wege, um sich zu beschäftigen.

5. Williams Schulzeit

Williams Vater war der Meinung, dass die ersten Jahre eines Kindes der Schlüssel zu seiner Entwicklung sind. Mit seinem Sohn wollte er seine Theorien in die Praxis umsetzen. Und die Zeichen standen gut. Mit nur fünf Jahren soll William eine Formel entwickelt haben, mit der alle Wochentage der Geschichte berechnet werden konnten. Laut der New York Times schrieb er auch ein Buch über Anatomie.

William durchlief in sechs Monaten das schulische Lernprogramm von sieben Jahren. Wie sein Vater war er sehr sprachbegabt. Mit acht Jahren beherrschte er acht Sprachen. Es ist wirklich unglaublich und man wundert sich, warum man nie etwas von ihm gehört hat.

6. William und die Harvard Universität

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Die meisten Wunderkinder haben nur ein besonderes Talent. Williams akademische Leistungen vereinten sich mit einem Talent für Poesie und politische Theorie. Sein Vater Boris glaubte, dass nur ein Platz die Talente seines Sohnes zu schätzen wüsste.

Mit neun Jahren versuchte sein Vater, ihn an der Harvard Universität einzuschreiben. Die Universität verweigerte die Aufnahme mit der Begründung, der Junge sei noch zu jung, um den Anforderungen gerecht zu werden. Boris hätte diesen Rat wohl annehmen sollen.
Aber er wartete nur zwei Jahre, bevor er William erneut nach Harvard schickte und dieses Mal erfolgreich. Im Jahr 1909 wurde William der jüngste Student, der jemals in Harvard studiert hat.

7. William Sidis in Harvard

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William hatte einen erstaunlich hohen IQ von zwischen 250 und 300, beinahe doppelt so hoch wie der von Albert Einstein oder der von Stephen Hawking und Isaac Newton. Berichten aus seinen ersten Universitätsjahren zufolge war er auf dem Weg, ein großer Denker zu werden.

Mit nur elf Jahren hielt er eine Vorlesung vor dem Harvard Mathematik Club. An diesem Tag stand William vor einer großen Gruppe von fortgeschrittenen Studenten und Professoren. Er sprach über das hochtechnische mathematische Konzept vierdimensionaler Körper.
Im Publikum war Daniel Comstock, ein Physiker der Fakultät des Massachusetts Institute of Technology. Er war von dem Jungen sehr beeindruckt und prophezeite ihm eine große Zukunft.

8. William Sidis und die Presse

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Diese hochgelobte Vorlesung fand Anklang bei der Presse und diese verfolgte William von nun an und erwartete Großes von ihm. Bei den anderen Studenten war er weniger beliebt. Sie hielten ihn für einen Freak. Trotzdem erwarteten alle Großes von ihm und man kann sich nur wundern, warum das niemals eintrat.

Vielleicht gibt das Interview, das er Reportern nach seinem Abschluss im Jahr 1914 gab, darüber etwas Aufschluss. Er sagte: „Ich will das perfekte Leben leben“. Nicht ungewöhnlich für so einen brillanten Mann, aber dann wurde es seltsam, als er fortfuhrt: „Der einzige Weg ein perfektes Leben zu leben ist, es in Einsamkeit zu leben. Ich habe Menschenmengen immer gehasst“

9. Williams weitere Karriere und Rückkehr nach Harvard

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Nach seinem Abschluss in Harvard ging er mit 17 Jahren als Professor zur Rice Universität in Texas, um Mathematik zu lehren. Seine viel älteren Studenten nahmen ihn nicht ernst und nach nur einem Jahr kehrte er nach Harvard zurück, wo er Jura studieren wollte. Aber obwohl er sich auch hier hervortat, gab er das Studium 1919 auf. Warum ging alles schief für ihn, obwohl er so brillant war?

Im selben Jahr, in dem er das Jurastudium aufgab, wurde er verhaftet, weil er an einer sozialistischen Demonstration teilnahm. Angeblich hatte er geschrien: „Zum Teufel mit der amerikanischen Flagge“. Aufgrund seiner Berühmtheit wurde der Vorfall in der Presse breitgetreten.

10. Williams letzte Jahre

Um eine Gefängnisstrafe zu umgehen, nahm sein Vater ihn in seiner Klinik auf, was William als „mentale Quälerei“ empfand. Nach seiner Entlassung 1921 sagte er sich von seiner Familie los. Er lebt sein Leben zurückgezogen und arbeitete in bedeutungslosen Buchhalterjobs.
Er veröffentlichte im Laufe der Jahre eine Reihe Bücher unter Pseudonymen, so dass nicht genau bekannt ist, was er eigentlich geschrieben hat und einige wurden erst nach seinem Tod bekannt. Immer wenn sein Name bekannt wurde, zog er weiter zu anderen unbedeutenden Jobs.

Im Jahr 1944 arbeitete William als Angestellter beim Arbeitsamt. Im Juli des Jahres erlitt er einen Schlaganfall, an dem er verstarb.

11. Das Wunderkind William Sidis

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William Sidis war der Sohn von Boris und Sarah Sidis, eines Psychiaters und einer Ärztin. Eine Weile sah es so aus, als solle aus ihm, dank der außergewöhnlichen Erziehungsmethoden seiner Eltern, etwas ganz Großes werden. Durch diese Erziehungsmethoden seiner Eltern war er schon mit 18 Monaten in der Lage zu lesen. Im Alter von acht Jahren soll er Berichten zufolge schon mehrere Bücher geschrieben haben. Außerdem soll er mehrere Sprachen beherrscht haben, einschließlich einer, die er selbst erfunden hatte.

Aber es war die Mathematik, in der er wirklich glänzte. Sein Spezialgebiet war die vierte Dimension. Sidis schrieb dank seines bemerkenswerten Talents sogar Geschichte.