Diabetische Ketoazidose (DKA)

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Im Falle einer Diabetischen Ketoazidose (DKA) sollten Sie schnell handeln. Die Stoffwechselentgleisung kann nämlich unter Umständen lebensbedrohlich für Sie werden. Auch wenn Sie selbst nicht an Diabetes mellitus leiden, sollten Sie die folgenden Punkte lesen. So können Sie Ihren Mitmenschen helfen, die Anzeichen richtig zu deuten. Die Ketoazidose ist eine akut lebensgefährliche Komplikation bei Patienten, die an Diabetes leiden.

Wir haben Ihnen hierfür die wichtigsten Punkte zusammengefasst. So können Sie zum einen selbst gegen die potentiellen Risikofaktoren vorbeugen. Zum anderen ist es wichtig, dass Sie im Ernstfall sofort wissen, was zu tun ist. Sie sollten bei den möglichen Symptomen umgehend handeln. Ohne eine frühzeitige Behandlung kann DKA tödlich enden.

1. Was ist eine diabetische Ketoazidose?

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Eine diabetische Ketoazidose ist ein ernstzunehmender Zustand, der bei Diabetikern lebensgefährlich werden kann. Die Stoffwechselentgleisung entsteht durch schweren Insulinmangel. Daher sind vor allem Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus häufig betroffen. Bei dieser Form der Zuckerkrankheit ist der Insulinstoffwechsel bereits gestört. Der Körper kann kaum bzw. bei fortschreitender Krankheit kein Insulin mehr produzieren. 

Bei fehlendem Insulin baut der Körper Fette ab, um sich mit Energie zu versorgen. Dabei werden Ketonkörper gebildet. Die Folge davon ist eine Übersäuerung des Blutes. Im Falle einer Ketoazidose muss der Betroffene sofort reagieren. Bleibt die DKA unendeckt oder wird zu spät reagiert, kann der Betroffene in ein diabetisches Koma fallen.

2. Risikogruppen für eine DKA

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Besonders anfällig für eine diabetische Ketoazidose sind Personen, die mit Typ-1-Diabetes mellitus diagnostiziert sind. Der Grund dafür ist, dass eine DKA durch fehlendes Insulin bedingt wird. Der Insulinmangel führt dazu, dass die Glukose nicht mehr in die Zellen aufgenommen werden kann. Dabei fehlt dem Körper ein wichtiger Energielieferant. Zeitgleich steigt der Blutzucker im Körper an.

Im Gegensatz dazu ist das Risiko bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus deutlich geringer. Bei dieser Form ist der eigene Körper noch in der Lage eigenes Insulin zu produzieren. Leider kann DKA auch bei diesen Patienten auftreten. Die besondere Form wird Ketose-anfälliger Diabetes genannt. Daher sollten Sie die folgenden Gefahren auf keinen Fall unterschätzen.

3. Risikofaktoren für DKA

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Von dem Ketose-anfälligen Diabetes sind vor allem Übergewichtige und Personen ethnischer Minderheiten betroffen. Im Gegensatz dazu können die Faktoren für eine diabetische Ketoazidose beim Typ-1-Diabetes mellitus ganz unterschiedlich sein. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass in vielen Fällen Kindern betroffen sind. Oftmals ist bis zu diesem Zeitpunkt die Diabetes-Erkrankung noch unbekannt. Daher ist die richtige Deutung der Symptome unerlässlich. 

Bei etwa zehn bis zwanzig Prozent der Diabetes-Diagnosen bei Kindern, liegt bei der Feststellung zeitgleich bereits eine diabetische Ketoazidose vor. Werden die Symptome jedoch frühzeitig bei den Betroffenne erkannt, kann die DKA innerhalb weniger Tage behandelt werden.

4. Mögliche Ursachen

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Eine diabetische Ketoazidose kann sowohl durch Eigenverschulden oder Fremdeinwirkungen ausgelöst werden. Die Folgen einer DKA zeigen, wie wichtig eine kontinuerliche Insulinversorgung für Ihren Körper ist. Daher sollten Sie auf keinen Fall eine Insulininjektion vergessen. Anderweitig kommt es zu einem absoluten Insulinmangel. Selbst ein relativer Insulinmangel — im Falle, dass die Zufuhr für die Bedürfnisse zu gering ist — kann zu einer diabetischen Ketoazidose führen.

Mögliche Ursachen für einen Insulinmangel und einer daraus resultierenden DKA können Krankheiten oder physiologische Belastungen sein. Bei Infektionen, Verletzungen oder auch Pankreatitis benötigt der Körper mehr Energie. Dadurch nimmt der Insulinbedarf unbemerkt zu. Selten kann auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten der Auslöser für eine diabetische Ketoazidose sein.

5. Diese Symptome sollten Sie kennen

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Leider werden die Symptome einer diabetischen Ketoazidose oftmals unterschätzt. Besonders bei Kindern sollten Sie jedoch schnell handeln. Durch den gestörten Insulinstoffwechsel leiden die Patienten unter erhöhten Blutzuckerwerten. Zeitgleich klagen die Betroffenen über zunehmenden Durst in Verbindung mit häufigen Wasserlassen. Hinzu kommt Müdigkeit und/oder ein fehlendes Hungergefühl.

Weitere Anzeichen für eine diabetische Ketoazidose kann ein fruchtig riechender Atem der Personen sein. Dieser gleicht dem Geruch von acetonhaltigem Nagellack. Die Übersäuerung des Blutes führt gleichzeitig dazu, dass sich die Betroffenen unwohl fühlen. Spätestens wenn Sie neben der Übelkeit auch an Bauchschmerzen und Erbrechen leiden, sollten Sie schnellstmöglich zu einem Arzt fahren. 

6. Diagnose von DKA

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Der zuständige Arzt kann durch entsprechende Tests Ihre Symptome richtig deuten. Dafür werden bei Verdacht auf eine DKA sowohl ein Blut– als auch Urintest durchgeführt. Da Personen mit Diabetes mellitus auch ohne einer diabetischen Ketoazidose einen zu hohen Blutzuckerspiegel haben können, müssen auch weitere Werte erfasst werden. 

Daher bestimmten die Ärzte die Konzentration der Säure sowie Ketonen im Blut und Urin. Eine Übersäuerung des Blutes kann neben dem Blutzuckermessgerät auch über einen Azeton-Harnteststreifen erfasst werden. Ergeben die Tests einen stark positiven Glukose- sowie Ketonenwert, kann der Arzt eine vorläufige Diagnose stellen. Zur weiteren Überprüfung wird der Salzanteil im Blut gemessen. Für eine umfassende Diagnose untersucht der Arzt auch weitere Anzeichen hinsichtlich Infektionskrankheiten.

7. Behandlung von DKA

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Je nach Ausmaß der diabetischen Ketoazidose muss der Patient womöglich in ein Krankenhaus — oder im schlimmeren Fall auf die Intensivstation — verlegt werden. Hier bekommt der Betroffene jedoch die notwendige Versorgung zu einer schnellen Genesung. In erster Linie ist es wichtig, dass der Patient Flüssigkeit zu sich nimmt. Dies geschieht in Form von einer intravenösen Verabreichung von Flüssigkeiten und Elektrolyten. 

Die Zufuhr von Natrium, Kalium und Chlorid gleicht den vorausgegangenen Verlust wieder aus. Trotz des übermäßigen Durstgefühls verspüren die Betroffenen im Vorhinein einen verstärkten Harndrang. Zudem ist die intravenöse Zugabe von Insulin erforderlich. Die Dosis variiert anhand des Zustands des Patienten. Bei frühzeitiger Erkennung der diabetischen Ketoazidose reichen wenige Tage aus, um einen regulären Säure-Basen-Haushalt wieder herzustellen. 

8. Was passiert, wenn DKA nicht oder falsch behandelt wird

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Im Falle, dass die diabetische Ketoazidose zu spät bemerkt wird, kann dies für den Betroffenen lebensgefährlich werden. Gleichzeitig kann eine falsche Therapie auch zu schwerwiegenden Folgen führen. Deswegen muss bei der Behandlung auf eine zeitgerechte und vorsichtige Zufuhr der lebensnotwendigen Stoffen geachtet werden. Diese sollte immer unter der Beobachtung von Ärzten durchgeführt werden.

Auch wenn das Grundprinzip darin besteht, ein Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts herzustellen, sollte nichts überstürzt werden. Ansonsten resultieren aus den ursprünglichen Störungen des Stoffwechsels andere Probleme. Daher muss vor allem auch der Blutzucker langsam gesenkt werden. Auch ist auf eine ausreichende Verabreichung von Kalium zu achten, um nicht von einer Hyperkaliämie zu einer Hypokaliämie zu rutschen.

9. Wie kann eine diabetische Ketoazidose vermieden werden?

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In vielen Fällen kann eine diabetische Ketoazidose im Voraus vermieden werden. Dafür ist Ihre Mithilfe gefragt! Sie können mit einfachen Tipps der Entstehung einer DKA vorbeugen. Von großer Bedeutung ist dabei eine regelmäßige Kontrolle Ihres Blutzuckerwertes. Neben den Routinemessungen sollten Sie den Wert auch bei einem oder mehrerer Symptome ermitteln. Im Falle eines erhöhten Wertes oder von Schwankungen sollten Sie sofort reagieren.

Liegt der Wert über den Richtwert von 250 mg/dl müssen Sie sich ein Korrekturinsulin verabreichen. Des Weiteren müssen Sie die Ursachen für den notwendigen Insulinbedarf ermitteln. Leiden Sie zudem an einem der weiteren bereits benannten Symptomen, sollten Sie sofort einen Notarzt rufen. Je früher die Behandlung eintritt, desto höher ist die Erfolgsrate der Behandlung.

10. Zahlen zur DKA

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Wie zu jeder Krankheit existieren auch zur DKA einige Zahlen, denen Sie sich mitunter bewusst sein sollten. Ein Drittel aller Fälle verteilen sich auf die Altersgruppe unter 30 Jahren, weitere 50% dann bis zu einem Alter von 70 Jahren. Ältere Personen erleiden mit 14% seltener eine Diabetische Ketoazidose.

Erstaunlich ist auch die Zahl, dass etwa 27% der mit einer DKA ins Krankenhaus eingelieferten Patienten nichts von einer Diabetes-Erkrankung wussten. Umso wichtiger ist ein schnelles Handeln bei den oben genanten Symptomen. Insgesamt liegt die Sterblichkeitsrate jedoch bei unter 1%. Die häufigsten Gründe für einen Tod in Folge einer DKA sind Herz-Kreislauf-Versagen, eine Hypokaliämie oder eine zusätzliche Infektion.

11. Das Wichtigste zusammengefasst

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Zusammengefasst sollte Ihnen klargeworden sein, wie gefährlich die Stoffwechselentgleisung der Diabetischen Ketoazidose sein kann. Auch wenn die DKA meist nur bei Patienten mit Diabetes Typ 1 auftritt, ist es wichtig, dass alle die Symptome dieser Erkrankung kennen sollten. Erhöhte Blutzuckerwerte in Kombination mit häufigem Durst und Unwohlsein sollten erste Warnzeichen für Sie sein.

Ein sehr guter Indikator ist ebenfalls ein fruchtig riechender Atem, der bei den Betroffenen auffällt. Sollten diese Anzeichen schnell entdeckt und damit eine rechtzeitige Behandlung sichergestellt werden, so ist die Prognose der Diabetischen Ketoazidose sehr gut. Für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 ist eine optimale Verhaltensschulung dafür notwendig.