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In früheren Zeiten war es ganz normal, viele Wege zu Fuß zurückzulegen. In den Zeiten, als es noch keine Autos gab oder diese für die meisten nicht erschwinglich waren, wurden weite Wege zu Fuß zurückgelegt. Heutzutage herrscht vor allem eine sitzende Gesellschaft vor. Für viele geht es vom Bett an den Frühstückstisch, um dann mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, in der man für acht Stunden oder mehr am Schreibtisch sitzt.
Im Anschluss geht es mit dem Auto zurück nach Hause an den Esstisch, von dort auf die Couch und anschließend ins Bett. Dabei ist Bewegung elementar für den Körper, die Gesundheit und den Geist. Dafür muss es nicht immer gleich das Fitnessstudio sein, denn einfache Bewegung an der frischen Luft ist für die meisten schon mehr als üblich. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, welchen Einfluss ein täglicher Spaziergang von ungefähr 30 Minuten für Sie haben kann.
1. Spazieren für das Herz
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Das Ergebnis vieler Studien ist immer wieder, dass sich ein großer Teil der Gesellschaft zu wenig bewegt. Verwunderlich ist dies vor allem deshalb, weil die meisten eigentlich wissen, dass Bewegung für ein gesundes Herz-Kreislauf-System von Bedeutung ist. Regelmäßige Aktivität senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit auch für Herzinfarkte.
Ein großes Problem liegt darin, dass viele unter regelmäßiger Bewegung anstrengenden Sport wie Joggen oder den Besuch eines Fitnessstudios verstehen. Obwohl dies natürlich für die Gesundheit noch vorteilhafter wäre, so reicht bereits zügiges Spazieren aus, um die Blutzirkulation zu verbessern, das Herz zu trainieren und die Blutgefäße zu stärken. Damit sinkt das Risiko von Bluthochdruck und Herzinfarkten.
2. Spazieren steigert die Beweglichkeit
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Das Sitzen in der heutigen Zeit schadet vor allem der Wirbelsäule, aber auch der Muskulatur und den Gelenken. Die Folge sind Rückenschmerzen und eine höhere Anfälligkeit für Verletzungen und Schmerzen, falls doch mal ein größeres Ausmaß an Bewegungen notwendig ist. Dies führt nicht selten zu einer Art Teufelskreis. Oftmals hört man von älteren Personen, dass sie aufgrund von Schmerzen keine Lust auf Bewegung haben.
Dabei fördert Bewegung die Belastbarkeit der Gelenke und Knochen. Regelmäßiges Spazierengehen stärkt viele Bereiche des Bewegungsapparates. Gleichzeitig mindert es Beschwerden wie Rückenschmerzen, Gelenkentzündungen und Osteoporose. Bewegung bleibt meist die beste Therapie, vor allem im Alter. Ein regelmäßiger Spaziergang erhält die Bewegungsfähigkeit, was wiederum weniger Schmerzen bedeutet.
3. Spaziergänge gegen Stress
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In der heutigen Zeit lässt sich eine gewisse Menge an Stress kaum vermeiden. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung und demnach in gewissen Situationen absolut notwendig. Häufig bereiten uns jedoch im Alltag vor allem Situationen Stress, die eigentlich gar nicht dafür verantwortlich sein sollten. Deshalb ist es wichtig, einen Ausgleich zu finden, bei dem man dem Stress entfliehen kann.
Spazieren gehen ist eine der besten Alternativen, um den stressigen Alltag hinter sich zu lassen. Ein Spaziergang führt zum Abbau von Stresshormonen und lässt beispielsweise Wut und Ärger abklingen. Gleichzeitig sorgt frische Luft dafür, dass der Kopf frei wird. Somit entspannen sich Körper und Geist. Um den inneren Schweinehund zu umgehen, kann es sinnvoll sein, ein Ziel des Spaziergangs festzulegen, beispielsweise ein Café.
4. Spaziergänge fürs Gehirn
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Spazieren gehen hat nicht nur positive Effekte auf die körperliche Gesundheit, sondern auch auf das psychische Wohlbefinden. Neben dem bereits erwähnten Stressabbau hat ein regelmäßiger Spaziergang zahlreiche vorteilhafte Wirkungen auf das Gehirn und dessen Leistung. Beispielsweise hat sich gezeigt, dass Personen nach Spaziergängen weniger zum Grübeln neigen und daher konzentrierter arbeiten können.
Außerdem fördert Bewegung die Kreativität, denn fehlende Reize moderner Technologie in der Natur schaffen Platz für kreative Überlegungen. Bereits ein Spaziergang über 20 Minuten zeigte in einer Studie eine deutliche Erhöhung der Gehirnaktivität und damit eine bessere Konzentration für eine gewisse Zeit. Doch auch langfristig zahlt sich Spazieren für das Gehirn aus, denn regelmäßige Bewegung zeigt einen langsameren Abbau von Gehirnmasse im Alter und damit eine Senkung des Demenzrisikos.
5. Spazieren beugt Depressionen vor
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Depressionen sind in unserer heutigen Gesellschaft bei weitem keine Seltenheit mehr, jedoch häufig immer noch ein Tabu-Thema. Während depressiver Phasen sind neuronale Strukturen im Gehirn weniger aktiv, häufig sind passive, kreisende Gedanken Auslöser einer Depression. Ein Baustein bei der Behandlung, aber auch zur Vorbeugung von Depressionen ist regelmäßige Bewegung, beispielsweise durch Spazierengehen.
Bedeutend in dieser Hinsicht ist jedoch, dass das Spazieren als Erholung gesehen wird. Andere Aktivitäten reduzieren, um sich auf sich selbst zu konzentrieren und sich selbst zu verstehen. Ein großer Punkt ist auch, durch das Spazieren ein bestimmtes Bewusstsein sowie eine Achtsamkeit für die Umgebung und die Natur zu schaffen. Spaziergänge können so Endorphine freisetzen, die Gedanken und Gefühle in eine andere Richtung lenken.
6. Spazieren kann Diabetes lindern
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Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 haben erhöhte Blutzuckerwerte aufgrund einer entwickelten Insulinresistenz. Dabei sprechen die Körperzellen schlechter auf das Hormon Insulin an, was normalerweise den Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert. Die Gründe dafür sind ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und Übergewicht. Demnach ist die beste Therapie gegen Diabetes die Veränderung des Lebensstils und nicht etwa Tabletten oder Insulin.
Neben dem Gewichtsverlust, einer gesunden Ernährung und Stressreduktion ist vor allem Bewegung eine der wichtigsten Änderungen im Lebensstil. Bewegung trägt dabei auf zwei Weisen zur Blutzuckersenkung bei. Auf der einen Seite steigt durch Spazieren der Kalorienverbrauch und damit erleichtert sich der Gewichtsverlust. Auf der anderen Seite verbessert körperliche Aktivität die Insulinempfindlichkeit der Zellen.
7. Spazierengehen stärkt das Immunsystem
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Viele denken, hin und wieder in die Sauna zu gehen oder regelmäßig kalt zu duschen hilft, das Immunsystem zu stärken. In Wirklichkeit lässt sich dadurch das Immunsystem jedoch nicht allzu groß beeinflussen. Natürlich gewöhnen sich die Schleimhäute dadurch an den Temperaturwechsel, die Immunzellen, die das Immunsystem ausmachen, beeinflusst es jedoch nicht.
Vielmehr ist es auf der einen Seite eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die einen Mangel von Nährstoffen vorbeugt und damit die Zellfunktionen und auch das Immunsystem aufrechterhält. Auf der anderen Seite ist regelmäßige Bewegung, die das Immunsystem stärkt. Spazierengehen zum Beispiel sorgt für Reize auf das Immunsystem, welches dadurch stimuliert wird und sich anpasst.
8. Spazieren für das Sonnenhormon Vitamin-D
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Vitamin D ist eines der bedeutendsten Vitamine für den menschlichen Körper und nimmt eine gewisse Sonderstellung ein. Es kann zwar in gewissen Teilen über die Ernährung aufgenommen werden, doch der größte Teil erfolgt über die körperliche Eigenproduktion. Diese ist jedoch nur über eine Sonnenexposition möglich. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass bis zu 70% der Weltbevölkerung an einem Mangel an Vitamin D leidet.
Vor allem im Winter ist die sogenannte Winterdepression ein häufiges Symptom von Vitamin D-Mangel. Vitamin D ist beispielsweise für das Immunsystem von Bedeutung, aber auch zum Erhalt der Muskelfunktion, der Knochensubstanz, für die Aufnahme von Calcium oder die Zellteilung. Vor allem für Bürojobber sind daher im Sommer regelmäßige Spaziergänge wichtig, um den Vitamin D Speicher zu füllen.
9. Spazieren gegen Übergewicht
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Übergewicht ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft, denn es ist für viele Zivilisationskrankheiten der heutigen Zeit verantwortlich. Den meisten Menschen ist klar, dass Übergewicht aus einer Kombination von schlechter Ernährung bzw. zu vielen Kalorien und zu wenig Bewegung entsteht. Viele, die Gewicht verlieren wollen, denken dass dies nur über eine strenge Diät und ein hartes, intensives Training möglich ist.
Dabei unterschätzen die meisten jedoch das Potential von allgemeiner Bewegung, zum Beispiel dem Spazierengehen. Grundsätzlich sorgt jeder Schritt, den wir zusätzlich machen für einen erhöhten Energieverbrauch. Nutzen Sie die Mittagspause, den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen für einen Spaziergang. Zusammen mit einem ausgedehnten Spaziergang am Wochenende sorgt dies für einen enormen Kalorienverbrauch über die gesamte Woche und erleichtert dadurch das Abnehmen.
10. Spazierengehen steigert die Lebenserwartung
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Grundsätzlich ist die Lebenserwartung heutzutage bei einem einigermaßen gesunden Lebensstil schon relativ hoch. Doch ein solcher ist bei einigen Menschen nicht vorhanden, was die hohe Anzahl an Übergewichtigen zeigt. Neben ausgewogener Ernährung ist vor allem auch Bewegung entscheidend, um lange gesund zu bleiben. Dabei hat bereits das Spazierengehen viele positive Wirkung.
Dabei ist es nicht nur die Bewegung durch das Spazierengehen, welche bei bisheriger Inaktivität den Körper fit macht. Wie bereits erwähnt hilft Spazieren zum Abbau von unnötigem Stress, verbessert die Gehirnleistung und beugt Depressionen vor. Gleichzeitig senkt die Bewegung durch Spazierengehen das Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkten oder Diabetes.