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Wenn es im Hals kratzt, der Schnupfen sich wieder mal hartnäckig hält oder der Magen rebelliert, weiß Oma immer ganz genau was zu tun ist und hat das perfekte Hausmittel gegen jegliche Beschwerden parat.
Denn wenn das Immunsystem resigniert, der Kopf schmerzt oder der Schuh woanders drückt, ist es für uns fast schon selbstverständlich direkt zur Chemiekeule zu greifen . Hauptsache die Erreger werden schnell abgetötet und der Schmerz betäubt. Doch das muss nicht immer sein! Denn vor allem Oma wusste, wie man sich mit natürlichen Mitteln aus dem Haushalt heilen, gesund und fit halten kann.
Wir haben die elf besten Hausmittel gegen Erkältung, Halsschmerzen und Co. für Sie zusammengetragen.
1. Honig bei Halsschmerzen und Erkältung
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Wenn der Hals kratzt und die Nase läuft, greifen viele Menschen direkt zu Honig. Er zählt zu Omas besten Hausmitteln gegen Halsschmerzen und Erkältung.
Das flüssige Gold besitzt mehr als 180 Inhaltsstoffe , die wie ein natürliches Antibiotikum für Linderung bei Kratzen im Hals und Erkältungssymptomen sorgen. Bestimmte Enzyme, Proteine und sekundäre Pflanzenstoffe sind in Honig enthalten. Doch nicht nur Oma schwört auf die heilende Wirkung , auch in einem Forschungsexperiment setzten Ärzte den aus der Natur gewonnen Süßstoff erfolgreich gegen rund 60 Bakterienarten ein. Darunter waren auch Staphylokokken und Antibiotika-resistente Keime.
Besonders wirkungsvoll und bekömmlich ist Honig in einem Tee oder mit warmer Milch vermischt. Er desinfiziert die entzündete Rachenpartie und den Hals.
2. Quarkwickel gegen Schmerzen
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Bei Entzündungen und Schmerzen ist ein Quarkwickel eine natürliche Anwendung und ein bewährtes Heilmittel, um die Beschwerden zu lindern. Die Wirkung basiert vor allem auf dem im Quark enthaltenen Kasein. Es hat eine bindende Fähigkeit und sorgt dafür, dass die im Gewebe enthaltenen entzündlichen Stoffe entzogen, dann gebunden und schließlich abtransportiert werden können.
Zudem besitzt Quark sehr viel Flüssigkeit. Gelangt dies an warme Körperstellen, verdunstet die Flüssigkeit und der Quark entfaltet seine kühlende Wirkung. Die Folge: die Gefäße verengen sich und Schwellungen sowie Rötungen gehen zurück. Da sich der Quark beim Trocknen auf der Haut zusammenzieht, wird auch die Durchblutung angekurbelt.
3. Brennnessel bei Harnbeschwerden
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Das Kraut, die Blätter sowie die Wurzeln der Brennnessel sind feste Bestandteile in der Pflanzenheilkunde und ein altbewährtes Heilmittel in Omas Repertoire. Brennnesseltee ist ein hervorragendes Naturheilmittel bei Harnbeschwerden.
Hinter einer Harnröhren- oder Blasenentzündung stecken meistens Bakterien, die bis hoch zu den Nieren wandern können. Normalerweise verschreiben Ärzte Antibiotika, um die Bakterien in ihrer Vermehrung zu stoppen und abzutöten. Oftmals verlaufen Harnwegsinfektionen jedoch harmlos und unkompliziert, sodass sie allein mit natürlichen Hausmitteln behandelt werden können.
Am besten halten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache, was die Ursache für Ihre Beschwerden sind. Denn die Behandlung hängt letztendlich auch davon ab, ob Sie Brennen beim Wasserlassen, häufigen Harndrang oder krampfartige Unterleibsschmerzen verspüren.
4. Kamille gegen Bauchschmerzen und Entzündungen
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Die Kamille ist Omas Multitalent und eine Pflanze mit vielen positiven Eigenschaften. Als Tee kann sie beispielsweise bei Bauchschmerzen die Beschwerden lindern. In homöopathischer Verdünnung bringt Kamille sogar noch mehr Wirksamkeit: Sie beruhigt die vielen Nervenzellen des Verdauungstrakts – das sogenannte Bauchhirn.
Das Bauchhirn und das Gehirn sind eng miteinander verbunden und daher reagiert der Magen oft sehr empfindlich, wenn der Mensch Stress empfindet. Kamille hilft dann die nervösen Magenkrämpfe abzumildern, wie etwa das Reizdarmsyndrom oder eine stressbedingte Gastritis.
Aber auch äußerlich ist Kamille gut anwendbar: Aus getrockneten Kamillenblüten wird ein Sud aufgekocht, der dann nach dem Abkühlen mit einem sauberen Wattepad auf die betroffene Hautstelle getupft wird.
5. Kartoffelwickel gegen Halsschmerzen
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Meistens sind Halsschmerzen der Vorbote einer Erkältung – wenn Sie hier direkt eingreifen, können Sie einen größeren Ausbruch möglicherweise verhindern, den Krankheitsverlauf verkürzen und die unangenehmen Symptome erträglicher gestalten.
Ein altbewährtes Hausmittel, auf das bereits Oma und Uroma zurückgegriffen haben, ist der wärmende Kartoffelwickel. Für den Wickel bedarf es nicht mal viel und die Herstellung ist relativ schnell und einfach:
Als Zutaten benötigen Sie gewaschene und heiß gekochte Pellkartoffeln, die Sie in ein gefaltetes Küchenhandtuch geben und anschließend zerdrücken. Dann legen Sie den Umschlag so warm wie möglich für circa zwei bis drei Stunden auf den Hals und wickeln zusätzlich noch einen wärmenden Schal darum.
6. Zwiebeln gegen Ohrenschmerzen und Husten
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Was Oma bereits zu ihrer Zeit wusste, wurde 2015 noch einmal bestätigt: aufgrund ihrer positiven gesundheitlichen Eigenschaften wurde die Zwiebel zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Ihre ätherischen Öle, die enthaltene Essigsäure, die senfölartigen Glykoside und die schwefelhaltigen Verbindungen, machen das Wurzelgemüse zum perfekten Hausmittel gegen Viren und Bakterien.
Dank ihrer Inhaltsstoffe wirkt die Zwiebel sowohl desinfizierend und entzündungshemmend als auch schleim- und krampflösend. Besonders bei Mittelohrentzündungen und Ohrenschmerzen hat sie sich bewährt. Die Anwendung ist ziemlich einfach: Eine halbe Zwiebel wird in kleine Würfel geschnitten und anschließen kurz leicht in der Mikrowelle erwärmt. Danach wird sie in ein Küchen- oder Stofftuch eingeschlagen und auf das schmerzende Ohr gelegt.
7. Wickel gegen Fieber
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Wadenwickel sind ein bewährtes Hausmittel, das anstelle von fiebersenkenden Medikamenten zum Einsatz kommen kann. Dem Körper wird damit bei hohem Fieber Wärme entzogen. Besonders wenn hohes Fieber kurz vor dem Schlafen auftritt, kann dem Erkrankten durch den Wärmeentzug das Einschlafen und die Nachtruhe erleichtert werden.
Durch die um die Unterschenkel gewickelten und in Wasser getränkten Tücher kommt es zu einem Wärmeverlust . Hat der Patient allerdings Schüttelfrost oder kalte Hände und Füße, darf kein Wadenwickel angelegt werden! Das Fieber steigt nämlich noch und der Körper benötigt diese Wärme. In dieser Phase ist eher eine Schwitzkur ratsam. Auch bei einem Harnwegsinfekt oder einer Reizung des Ischiasnerv sind Wadenwickel nicht sehr sinnvoll.
8. Joghurt gegen Sonnenbrand
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Ein Sonnenschutz ist grundsätzlich immer unumgänglich. Dieser ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Beispielsweise als Creme, Spray oder Öl. Circa 20 Minuten vor dem Sonnenbad sollte der UV-Schutz auf den Körper aufgetragen werden, denn so hat das Mittel genügend Zeit, um in die Haut einzuziehen.
Wenn es doch mal zu einem Sonnenbrand kommt, hat Oma genau das richtige Mittel: kalte Umschläge. Diese helfen den Schmerz zu lindern und die Bläschenbildung zu hemmen. Dazu kann man ein Leinen- oder Baumwolltuch nehmen, das man mit Quark oder Joghurt aus dem Kühlschrank bestreicht. Vor dem Antrocknen wird der Wickel vorsichtig mit einem nassen Waschlappen abgenommen, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
9. Ingwer gegen Übelkeit und Erbrechen
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Ingwer ist ein echter Allrounder: Er ist Genuss- und Hausmittel in einem. In der chinesischen Medizin vertraut man seit Jahrtausenden auf die Heilkraft dieser aromatischen Wurzel. Oma empfiehlt Ingwer besonders bei Übelkeit und Erbrechen, weil er den flauen Magen beruhigt.
Die Verwendung von Ingwer in Form von aufgebrühtem Tee, als Lutschtabletten oder Tropfen sowie das Kauen frischer Ingwerstücke, kann die Empfindsamkeit des Magens abschwächen und den Brechreiz lindern. Gleichzeitig regen die Mehrdurchblutung im Darm und eine erhöhte Produktion von Gallensäften die Verdauung an. Die Darmbewegungen laufen geschmeidiger, was ebenso einen positiven Effekt auf Blähungen und ein Völlegefühl haben kann. Übelkeit und Erbrechen können damit deutlich verringert werden.
10. Zitrone gegen Erkältung
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Zitronen sind sehr gesund, denn sie enthalten große Mengen an Vitamin C. Dieses stärkt das Immunsystem und kann Krankheitserreger davon abhalten den Körper zu befallen. Gleichzeitig fängt es auch freie Radikale ab und sorgt für einen verbesserten Zellschutz.
Wussten Sie, dass in 100 Gramm Zitronenfruchtfleisch bis zu 50 Milligramm Vitamin C stecken? Damit ist der Tagesbedarf an Vitamin C bereits zur Hälfte gedeckt. Außerdem enthalten sie große Mengen an Kalium, Magnesium und Kalzium.
Besonders im Winter ist eine Heiße Zitrone ein ideales Getränk, um Erkältungen und Halsschmerzen abzuwehren. Vitamin C ist nämlich besonders wirksam, wenn es vorbeugend eingenommen wird. So können Sie während der Erkältungszeit vielleicht dem ein oder anderen Infekt entgehen.
11. Kümmelöl gegen Blähungen und Magenkrämpfe
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Das ätherische Öl, welches in den reifen Früchten der Kümmelpflanze enthalten ist, sorgt für den typischen Kümmelgeruch sowie die heilenden Kräfte und durfte in Omas Hausmittelschrank nicht fehlen.
Als pflanzliches Arzneimittel kommt Kümmel bei Oberbauchschmerzen, Sodbrennen, Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen schon seit Jahrzehnten zur Anwendung, denn er ist krampflösend, blähungslindernd, verdauungsfördernd und appetitanregend. Die Durchblutung der Magen-Darm-Schleimhaut wird stimuliert und der Gallenfluss in Gang gebracht. Außerdem wirkt die Pflanze desinfizierend und auswurffördernd gegen Mikroorganismen und Pilze.
Auch Koliken bei Säuglingen lassen sich mit Kümmel gut behandeln. Bereiten Sie dazu einen Kümmeltee vor: übergießen Sie einen Teelöffel frisch zerdrückter Früchte mit einer Tasse siedendem Wasser und lassen Sie den Aufguss zehn Minuten ziehen.