
Ein neues Wundermittel erobert die Welt – und zwar nicht in der Medizin, sondern in den sozialen Medien, auf roten Teppichen und in Talkshows. Immer mehr Prominente wirken plötzlich deutlich schlanker – und Gerüchte kursieren: Liegt das an Disziplin, Diätplänen oder doch an Ozempic?
Was als Medikament für Diabetiker gedacht war, hat sich zum geheimen Abnehmhelfer der Reichen und Schönen entwickelt. Doch die Schattenseiten bleiben nicht aus: Lieferengpässe, gesundheitliche Risiken und eine neue Debatte um Körperideale. Bevor wir auf konkrete Namen schauen, klären wir: Was ist Ozempic eigentlich – und warum ist es plötzlich so gefragt?
1. Was ist Ozempic – und was bewirkt es im Körper?

Ozempic ist ein verschreibungspflichtiges Medikament mit dem Wirkstoff Semaglutid, das ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Es imitiert das Hormon GLP-1, das den Blutzuckerspiegel reguliert und gleichzeitig das Hungergefühl verringert. Das bedeutet: Patient*innen essen automatisch weniger und fühlen sich schneller satt. Nebenbei verlangsamt das Mittel die Magenentleerung, was das Völlegefühl verlängert.
Ursprünglich war es also für Menschen mit Diabetes gedacht, um den Zuckerspiegel stabil zu halten und Folgeerkrankungen zu verhindern. Dass dabei oft auch das Gewicht sank, war zunächst ein Nebeneffekt – der mittlerweile im Fokus vieler Menschen steht.
2. Warum wird Ozempic jetzt zum Lifestyle-Medikament?

Die Gewichtsabnahme war bei Diabetikern lange ein positiver Zusatzeffekt – inzwischen steht sie im Vordergrund. Immer mehr Menschen, die nicht an Diabetes leiden, nutzen Ozempic ausschließlich zur Gewichtsreduktion. Denn laut Studien kann das Medikament das Körpergewicht innerhalb weniger Monate um bis zu 15 Prozent senken.
Besonders attraktiv wirkt dabei die Bequemlichkeit: Eine wöchentliche Spritze, kein Hungern, keine extreme Diät. In sozialen Netzwerken und Promi-Kreisen wird das Mittel daher als „Abnehmspritze“ gefeiert. Der Haken: Die langfristigen Folgen bei Gesunden sind nicht ausreichend erforscht, und für Diabetiker wird das Medikament zunehmend knapp. Ein gefährlicher Trend – befeuert von Stars.
3. Kelly Osbourne: Angeblich ohne Ozempic – doch die Zweifel bleiben

Als Kelly Osbourne plötzlich deutlich schlanker erschien, schossen die Spekulationen ins Kraut: „Ozempic?“ fragte man in Magazinen und auf Social Media. Sie selbst wies das entschieden zurück: „Ich habe es nicht genommen,“ betonte sie in einem Interview.
Ihr Gewichtsverlust sei Folge einer Ernährungsumstellung nach einer Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes. Doch auch wenn Kelly dementiert, glauben viele Fans weiterhin an den Einfluss des Medikaments – auch, weil ihre Mutter, Sharon Osbourne, sehr wohl zugibt, Ozempic verwendet zu haben. Der Verdacht bleibt also im Raum: War es Disziplin – oder doch eine Spritze?
4. Oliver Pocher: Deutsche Promis steigen ein

Auch in Deutschland greifen Stars zu pharmazeutischer Unterstützung beim Abnehmen. Oliver Pocher etwa spricht offen darüber, dass er mit dem Medikament Mounjaro – einem Ozempic-ähnlichen Präparat – 14 Kilo abgenommen hat. In seiner App „Pocher Club“ erklärt er, dass ihn die Kosten von 360 Euro im Monat zwar abschrecken, er aber den Effekt als lohnend empfindet.
Gleichzeitig warnt Pocher vor Nebenwirkungen, etwa Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallensteine. Er selbst sieht das Ganze als medizinisch begleitetes Gesundheitsprojekt – mit dem Hinweis: „Es bleibt ein verschreibungspflichtiges Medikament.“
5. Amy Schumer: Offen, kritisch – und körperlich am Limit

Amy Schumer ist eine der wenigen Stars, die nicht nur den Gebrauch von Ozempic zugibt, sondern auch öffentlich vor den Nebenwirkungen warnt. In einer Talkshow erzählte sie, dass sie sich „zu schwach zum Spielen mit ihrem Sohn“ fühlte, als sie das Mittel nahm. Ihre ehrliche Kritik: „Alle tun so, als würden sie einfach weniger essen – dabei nehmen sie Ozempic.“
Schumer ruft zu Transparenz auf und will vermeiden, dass falsche Vorbilder falsche Hoffnungen wecken. Für sie war das Medikament keine dauerhafte Lösung – sondern ein Weckruf.
6. Max Kruse: Neue Wege nach der Fußballkarriere

Ex-Fußballprofi Max Kruse kämpfte bereits während seiner aktiven Karriere mit dem Gewicht. In einem Podcast verriet er, dass er früher eine Fettabsaugung machen ließ – heute setzt er auf eine „Fett-weg-Spritze“. Zwar nannte er Ozempic nicht direkt, doch die Ähnlichkeiten sind auffällig.
Kruse betont, dass er nicht mehr so viel Sport machen kann und medizinische Hilfe in Anspruch nimmt. Er sieht seine Gewichtskontrolle als langfristiges Projekt – und ist offen für alles, was hilft. Die Frage, ob Ozempic dahintersteckt, bleibt offen – aber der Trend hat auch ihn erreicht.
7. Christina Aguilera: Sorge um die neue Figur

Als Christina Aguilera kürzlich ein Instagram-Video postete, waren viele Fans geschockt: deutlich abgemagert, mit hervorstehenden Hüftknochen und eingefallenen Wangen. Offiziell äußerte sie sich nicht zu ihrem plötzlichen Gewichtsverlust, doch die Spekulationen ließen nicht lange auf sich warten.
Viele vermuten: Ozempic oder ein ähnliches Medikament. Einige Fans äußerten offen ihre Sorge um ihre Gesundheit, andere unterstellten ihr gezielte Geheimhaltung. Ob tatsächlich ein Medikament hinter der Verwandlung steckt oder doch hartes Training – es bleibt unklar. Doch die Gerüchte rund um Promis und die „Abnehmspritze“ wachsen mit jedem Fall.
8. Robbie Williams: Ehrlich über Selbstbild und Körperhass

Robbie Williams hat sich nie gescheut, über seine psychische Gesundheit zu sprechen. In einem Interview mit der „Times“ gab er zu, dass er an Körperdysmorphie leidet – also einem verzerrten Selbstbild. Ozempic oder ein vergleichbares Präparat half ihm, fast 12 Kilo abzunehmen. Für ihn ist die Wirkung positiv: „Wie ein Weihnachtswunder.“
Die Nebenwirkungen nimmt er in Kauf, denn für Robbie zählt vor allem, sich endlich wohler im eigenen Körper zu fühlen. Mit seiner Offenheit macht er deutlich, dass psychische Belastung ein realer Faktor in dieser Debatte ist.
Fazit: Lifestyle-Hype mit Schattenseiten

Ozempic hat sich vom Diabetiker-Medikament zum Hollywood-Geheimtipp gewandelt – mit Folgen. Promis beeinflussen mit ihrer Reichweite Millionen Menschen und setzen unbewusst (oder bewusst) neue Schönheitsideale. Doch was viele dabei vergessen: Das Medikament ist nicht harmlos.
Nebenwirkungen, Abhängigkeit und medizinische Risiken sind real – und die Folgen für Diabetiker, die leer ausgehen, ebenso. Die öffentliche Debatte rund um Prominente, Ozempic und Körperideale ist notwendig. Denn klar ist: Ein Spritze ersetzt kein gesundes Körpergefühl.4o