
In der ZDF-Komödie „Die Bachmanns“ steht Stefanie Stappenbeck (51) plötzlich ihrem Ex-Mann als Nachbarn gegenüber – eine Vorstellung, die auch in ihrem echten Leben gar nicht so abwegig scheint.
Denn auch sie hat eine Scheidung hinter sich und lebt heute in einer Patchwork-Familie. Seit mehreren Jahren ist sie mit dem Creative Director Paulo Martins liiert und engagiert sich offen für neue Familienkonzepte. In Interviews spricht sie ehrlich über die Herausforderungen klassischer Beziehungen und über ihren Wunsch, gesellschaftliche Normen zu überdenken. Doch die spannendsten Gedanken verrät sie erst ganz zum Schluss – und die haben es in sich.
1. Eine Rolle mit persönlichem Bezug

In der Serie „Die Bachmanns“ spielt Stappenbeck eine Frau, die sich plötzlich in der Nachbarschaft ihres Ex-Mannes wiederfindet. Diese Konstellation wirkt zwar überspitzt, spiegelt aber reale Herausforderungen vieler Patchwork-Familien wider.
Die Schauspielerin kann sich gut in ihre Rolle hineinversetzen, denn auch sie hat nach ihrer Trennung ein neues Familienmodell aufgebaut. Die Trennung von ihrem damaligen Ehemann verlief jedoch vergleichsweise harmonisch – was für sie den Alltag deutlich erleichtert. Konflikte wie in der Serie sind für sie glücklicherweise eher Fiktion als Realität.
2. Gute Beziehung zum Ex

2018 ließ sich Stefanie Stappenbeck von ihrem Mann scheiden – eine schwierige, aber notwendige Entscheidung. Heute pflegt sie ein „sehr gutes Verhältnis“ zu ihrem Ex-Mann, was ihr im Alltag mit der gemeinsamen Tochter enorm hilft.
Obwohl sie räumlich getrennt leben, wohnt ihr Ex nicht weit entfernt – eine Balance aus Nähe und Abstand, die für sie perfekt funktioniert. Für Stappenbeck ist klar: Distanz kann heilsam sein, vor allem nach einer Trennung. Eine direkte Nachbarschaft wie in ihrer Serie wäre für sie hingegen zu viel des Guten.
3. Die Ehe unter Druck

Mit Blick auf ihre Erfahrungen hinterfragt die Schauspielerin heute das Konzept der klassischen Ehe. Ihrer Meinung nach ist es „nicht mehr zeitgemäß“, eine Partnerschaft für alle Lebensbereiche gleichzeitig verantwortlich zu machen.
Dieses Modell setze Paare enorm unter Druck – vor allem, wenn beide Partner berufstätig sind. Die traditionelle Kernfamilie überfordert viele, so Stappenbeck. Sie plädiert daher für mehr Offenheit gegenüber anderen Formen des Zusammenlebens – gerade im Interesse der Kinder.
4. Freundschaft als Familienmodell

Ein besonders spannender Gedanke: Warum sollte nicht auch eine Freundesgruppe heiraten können? Für Stappenbeck wäre das eine echte Alternative. Dabei gehe es nicht primär um romantische Beziehungen, sondern um Versorgungsgemeinschaften, in denen Verantwortung geteilt wird.
Wenn sich drei oder vier enge Freunde zusammentun und gemeinsam Kinder erziehen, könnten Belastungen viel besser verteilt werden. Vor allem in einer Zeit, in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie so schwierig geworden ist, könnten solche Modelle entlastend und zukunftsweisend sein.
5. Gelebte Patchwork-Realität

Stappenbeck lebt diese Idee bereits im Kleinen: Ihre beste Freundin gehört zu ihrer selbst gewählten Familie. Auch wenn sie nicht im selben Haushalt leben, organisieren sie gemeinsam den Alltag mit ihren Kindern. Sie helfen sich gegenseitig, verbringen Urlaube miteinander und entlasten sich bei der Kinderbetreuung.
Für die Schauspielerin ist das ein funktionierendes Modell, das auf Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung beruht. Die klassische Kleinfamilie ist hier längst abgelöst worden – durch echte Gemeinschaft.
6. Kinder im Mittelpunkt

Ein zentraler Punkt in Stappenbecks Denken: Kinder sollten im Zentrum aller Familienmodelle stehen. Nicht die romantische Paarbeziehung, sondern das Wohl des Kindes solle Ausgangspunkt für Lebensentscheidungen sein.
Das könne auch bedeuten, dass sich Menschen zusammenschließen, die nicht in einer Beziehung sind, aber gemeinsam Verantwortung tragen wollen. Familie wird hier neu gedacht – nicht als starre Form, sondern als flexibles Netzwerk. Diese Perspektive könnte langfristig viele gesellschaftliche Probleme entschärfen.
7. Neue Formen von Nähe

Am Ende bleibt die wichtigste Botschaft: Für Stefanie Stappenbeck ist Nähe kein Ergebnis von Blutsverwandtschaft oder Eheversprechen – sondern von gelebtem Miteinander.
Ihre Vision: Freundschaft, Verantwortung und Gemeinschaft als neues Fundament für Familienleben. Die Ehe sieht sie nur noch als eine Möglichkeit unter vielen. Wer heute Kinder großzieht, braucht nicht nur einen Partner – sondern ein echtes Team. Und vielleicht ist genau das das Familienmodell der Zukunft.