Summen mit Sinn: Was du über Bienen, Wespen und Hummeln wissen musst

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Kaum steigen die Temperaturen, sind sie da – surrende Gäste, die uns beim Essen im Freien begleiten. Viele von uns reagieren mit Abwehr, wenn sich ein Insekt nähert. Doch hinter dem nervigen Summen verbirgt sich weit mehr als nur die Suche nach Süßem. Bienen, Wespen und Hummeln spielen eine entscheidende Rolle im Gleichgewicht unserer Natur.

Sie bestäuben Pflanzen, erhalten Artenvielfalt und haben eine Bedeutung, die weit über unser Gartenpicknick hinausgeht. Doch wer weiß schon, worin sie sich unterscheiden oder wie man ihnen wirklich helfen kann? In diesem Artikel erfährst du nicht nur, wie du Insekten fernhalten kannst, sondern auch, warum du sie besser kennen und schützen solltest. Und du wirst überrascht sein, was Hanfpflanzen damit zu tun haben.

1. Drei Insekten, ein Ziel – doch mit Unterschied

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Bienen, Wespen und Hummeln sehen auf den ersten Blick ähnlich aus – gelb-schwarz gestreift, flink und fliegend. Doch ihre Körperformen verraten ihre Unterschiede: Wespen haben eine auffällige „Wespentaille“, während Bienen und Hummeln runder und dichter behaart sind. Diese Haare sorgen nicht nur für ein flauschigeres Aussehen, sondern helfen beim Pollentransport.

Auch ihr Verhalten unterscheidet sich deutlich. Während Wespen im Spätsommer auf der Suche nach Zucker aggressiv wirken können, sind Bienen und Hummeln friedlicher und an Blüten interessiert. Wer genauer hinschaut, kann die Arten leicht unterscheiden – und ihnen entsprechend begegnen. Das Wissen um diese Details hilft nicht nur bei der Einschätzung einer Begegnung, sondern auch beim Schutz der jeweiligen Art.

2. Wenn der Sommer zur Herausforderung wird

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Mit der intensiven Landwirtschaft und dem Einsatz von Pestiziden verliert die Insektenwelt immer mehr Lebensräume. Nicht nur Bienen sind betroffen – auch Wespen und Hummeln leiden unter der veränderten Umwelt. Viele Pflanzen, auf die sie angewiesen sind, verschwinden zunehmend von unseren Feldern und Gärten.

Deshalb kannst du schon mit einfachen Mitteln helfen. Findest du eine erschöpfte Biene oder Hummel, bereite ihr Zuckerwasser zu. Ein Tropfen aus lauwarmem Wasser und Zucker reicht oft, um sie wieder zu stärken. Diese kleine Geste kann Leben retten. Jeder Balkon und Garten kann so zur Rettungsstation werden. Ein achtsamer Blick genügt, um einen Unterschied zu machen.

3. Wespen im Spätsommer verstehen

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Wenn der Sommer sich dem Ende zuneigt, ändert sich das Verhalten vieler Wespenarten deutlich. Besonders die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe werden nun aktiver – nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Not. Ihnen fehlt zunehmend natürliche Nahrung, da Blüten und Insekten seltener werden. Deshalb landen sie häufiger auf unseren Tellern, um an Süßes und Eiweißhaltiges zu kommen.

Um das zu vermeiden, hilft ein einfacher Trick: Stell ein Stück weiter entfernt einen Früchteteller auf, zum Beispiel mit reifen Pflaumen, Trauben oder Bananen. Auch ein Schälchen mit Fruchtsaft kann sie ablenken. So konzentrieren sie sich auf das angebotene Futter – und lassen dein eigenes in Ruhe. Mit Verständnis und kleinen Maßnahmen lassen sich Konflikte vermeiden, und du kannst dein Essen entspannt genießen.

4. Hanf als Hoffnungsträger für Bienen?

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Es klingt zunächst überraschend, doch eine Studie der Cornell University zeigt: Hanfpflanzen ziehen viele Bienenarten an. Insgesamt wurden 16 verschiedene Arten gezählt, die sich besonders auf den männlichen Hanfpflanzen tummeln. Der Grund ist nicht das THC – Bienen besitzen keine Rezeptoren für psychoaktive Stoffe – sondern die reichhaltigen Pollen. Diese liefern wichtige Nahrung, gerade wenn andere Pflanzen verblüht sind.

Je größer und älter die Pflanze, desto mehr Bienen fühlen sich angezogen. Diese Erkenntnis könnte eine neue Perspektive im Kampf gegen das Bienensterben eröffnen. Auch wenn Hanf allein nicht die Lösung ist, zeigt dieses Beispiel, wie wichtig Vielfalt in der Pflanzenwelt ist. Vielleicht sollten wir unsere Gärten und Felder mit offenerem Blick bepflanzen – zum Wohl der Insekten und unseres gesamten Ökosystems.

5. Insekten töten? Lieber nicht!

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So störend sie manchmal auch wirken – das absichtliche Töten von Bienen, Hummeln oder Wespen ist strafbar. Viele Arten stehen unter Naturschutz. Schon 40 von 550 Wildbienenarten sind in Deutschland ausgestorben, und etwa 40 Prozent gelten derzeit als gefährdet. Besonders Wildbienen leiden unter dem Verlust von Lebensräumen und dem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft.

Laut Bußgeldkatalog kann das Töten oder mutwillige Stören mit Geldstrafen bis zu 10.000 Euro oder sogar Freiheitsstrafen geahndet werden, wenn es sich um besonders geschützte Arten handelt. Nur in akuten Gefahrensituationen – etwa bei schweren Allergien – gelten Ausnahmen. In allen anderen Fällen hilft oft schon ein besonnenes Verhalten. Anstatt zu töten, kann man lernen, mit den Tieren zu leben – und dabei ihren Wert für die Umwelt zu erkennen.

6. Was du vermeiden solltest

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Oft ziehen wir Insekten ganz unbewusst an – bunte Kleidung, vor allem in Gelb oder mit floralen Mustern, signalisiert für Bienen und Wespen: Hier gibt’s was zu holen. Auch süße Parfums, Körperlotionen oder Haarsprays mit fruchtigem Duft wirken verlockend und können Wespen anziehen. Wer im Sommer draußen unterwegs ist, sollte also lieber zu gedeckten Farben greifen und bei Duftstoffen vorsichtig sein.

Ein weiterer Trick: Getränke immer abdecken. Besonders süße Limonaden oder Fruchtsäfte sind ein Magnet für Wespen – und ein versehentlicher Schluck kann schnell gefährlich werden. Mit einem Deckel oder einem kleinen Stück Stoff schützt du nicht nur dein Getränk, sondern auch dich selbst und das Insekt. Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung – für einen ungestörten Sommer im Freien.

7. Was tun, wenn sie doch auftauchen?

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Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen passiert es: Wespen tauchen genau dann auf, wenn du essen oder entspannen willst. Statt panisch zu reagieren oder nach ihnen zu schlagen, hilft ein einfacher Trick: Mit einer Sprühflasche Wasser versprühen. Der feine Nebel simuliert Regen – für Wespen ein klares Zeichen, sich zurückzuziehen. Das ist effektiv, ungefährlich und schont Tier und Mensch.

Zusätzlich kannst du ätherische Öle wie Citronella, Teebaum- oder Nelkenöl verwenden, deren Duft die Tiere meiden. Auch ein Teller mit Zitronenscheiben und Nelken wirkt abschreckend. Wer Kaffeepulver im Haus hat, kann davon etwas anzünden – der Rauch vertreibt die Wespen zuverlässig. Sanfte Methoden ersetzen Gewalt – und machen den Sommer friedlicher. So schützt du dich und bewahrst zugleich das Leben der Insekten.

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