Ein unscheinbarer Urlaub, ein bizarrer Parasit und ein Aufschrei in der Viehzucht – die Meldung des ersten reisebedingten Schraubenwurm-Falls in den USA sorgt für Schaudern, Schlagzeilen und Spekulationen.
Eine Rückkehr mit bösem Beigeschmack

Der Patient aus Maryland kam von einem Trip nach El Salvador zurück und bemerkte bald ein schmerzhaftes Pochen in seiner Haut. Wenige Tage später diagnostizierten Ärzte den Neuwelt-Schraubenwurm, dessen Larven sich buchstäblich durch lebendes Gewebe fräsen. Die US-Seuchenkontrollbehörde CDC bestätigte den Fall Anfang August – der erste dieser Art, der ausdrücklich mit einer Auslandsreise verknüpft ist.
Während sich der Betroffene inzwischen erholte, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer: Ein Fleischfresser im eigenen Körper – Horror made in Reality-TV-Manier! Doch was genau lauert da eigentlich unter der Haut? Lassen Sie uns eintauchen …
Der Parasit, der schraubt und frisst

Der Neuwelt-Schraubenwurm ist eine Fliege, deren Weibchen bis zu 400 Eier in Wunden oder Körperöffnungen legt. Direkt nach dem Schlüpfen bohren sich die Larven spiralförmig vor – wie eine sich eindrehende Schraube –, ernähren sich von frischem Fleisch und können innerhalb kurzer Zeit verheerende Schäden anrichten.
Beim Menschen sind Fälle selten, bei Tieren jedoch verheerend, denn unbehandelt kann ein Befall tödlich enden. Doch die Geschichte hat noch eine wirtschaftliche Seite, die Hollywood-Rancher und Farmer erzittern lässt …
Vieh und Dollar in Gefahr

Texas, Kalifornien, Montana – dort, wo Kinoklassiker gedreht werden und Millionen Rinder weiden, beobachtet man die Entwicklung mit Argusaugen. Wirtschaftsexperten rechnen für den Fall eines größeren Ausbruchs mit Verlusten von bis zu 1,8 Milliarden Dollar allein im Lone-Star-State. Schon jetzt sind Rindfleischpreise hoch, und jeder weitere Schock könnte Lieferketten und Verbraucher gleichermaßen treffen.
Die Angst geht um, dass der Parasit per Mensch oder Tier wieder Fuß auf US-Boden fasst. Doch warum dringen nur spärlich Informationen an die Öffentlichkeit? Ein Blick hinter die Kulissen liefert Stoff für Polit-Thriller …
Stille Post zwischen Behörden und Ranchern

Interne E-Mails zeigen: Veterinär-Beamte einiger Bundesstaaten erfuhren erst über inoffizielle Kanäle von dem Fall. Kritiker werfen der CDC mangelnde Transparenz vor, während Rancher um ihre Herden bangen. Maryland bestätigt, der Patient sei genesen – mehr Details? Fehlanzeige.
Dieses Schweigen heizt Gerüchte an, während Wirtschaftsverbände verzweifelt Klarheit fordern. Doch im Hintergrund laufen längst groß angelegte Gegenoffensiven …
Die Fliegenfabriken von Texas und Mexiko

Um den Parasiten zu stoppen, setzt man auf eine alte, aber bewährte Waffe: Milliarden steriler Schraubenwurm-Fliegen. Eine neue Anlage in Edinburg (Texas) soll künftig 300 Millionen Insekten pro Woche züchten; Mexiko baut eine noch größere Fabrik. Die Idee: Sterile Männchen paaren sich mit wilden Weibchen, die dann unfruchtbare Eier legen – der Zyklus bricht zusammen.
Die Maßnahme erinnert an Science-Fiction und kostet Millionen, doch sie könnte der Ranch-Industrie den Hals retten. Bleibt nur die Frage …
Was können Reisende tun – und droht ein zweiter Akt?

Experten raten, Wunden stets abzudecken, Repellents zu nutzen und nach tropischen Trips jede ungewöhnliche Schwellung sofort ärztlich abklären zu lassen. Solange keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung nachgewiesen ist, bleibt das Risiko gering – doch Klimawandel und globaler Handel öffnen dem Parasiten neue Türen.
Ob dieser Fall ein einmaliger Schock bleibt oder nur der Auftakt zu einer größeren Story ist, wird sich zeigen. Wir behalten den Schraubenwurm im Auge – denn hinter jeder Larve könnte das nächste Kapitel lauern.