Wie behandelt man Nagelpilz am besten?

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Der Nagelpilz, als eine sehr häufig vorkommende Pilzinfektion an den Fußzehen, kann eine sehr leidige und langwierige Angelegenheit sein. Sind die Zehen einmal von einem Nagelpilz befallen, muss man meist den Arzt aufsuchen, da der Pilz von alleine nur sehr selten wieder verschwindet.

Allerdings gibt es neben dem Arztbesuch, der selbstverständlich immer zu bevorzugen ist, auch Behandlungsmöglichkeiten, die man selbst mittels der Hausapotheke umsetzen kann. Ebenso gibt es mehrere Fußpflegetipps, die wenn man sie beachtet und umsetzt, einem Nagelpilz erfolgreich vorbeugen können. Wie all das funktioniert, woher Nagelpilz eigentlich kommt und wie die Prognose aussieht, werden wir in diesem Artikel genauer erklären.

1. Die Ursachen von Nagelpilz

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Ein Nagelpilz wird in den meisten Fällen von sogenannten Dermatophyten ausgelöst. Bei Dermatophyten handelt es sich um winzig kleine Fadenpilze, die sobald sie die menschliche Haut befallen, dort eine entsprechende Pilzinfektion auslösen können. Begünstigt wird die Entstehung von Nagelpilz dabei auch von ständiger Feuchtigkeit. Füße sind dabei ohnehin sehr empfänglich für Infektionen aller Art, da die Füße fast ständig mit sämtlichen Böden in Kontakt kommen, die von Grund auf eine sehr hohe Anzahl an Bakterien und Erregern aufweisen.

Ob es dabei nun der Boden in der Natur ist, auf dem man z. B. im Freibad barfuß unterwegs ist, die Dusche oder die Umkleidekabine. Das gepaart mit ständiger Feuchtigkeit, die unter anderem beim längeren Tracken von Socken zustande kommt, ist die ideale Voraussetzung für die Entstehung von Nagelpilz. Forscher haben zudem festgestellt, dass insbesondere Menschen mit chronischen Krankheiten, wie Diabetes oder Kreislaufproblemen, ein höheres Risiko für Nagelpilz haben.

2. Welche Symptome treten bei Nagelpilz auf?

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Der Nagelpilz ist bei Weitem nicht die einzige Infektion, die an Füßen und Zehen auftreten kann. Wichtig ist es daher, die auftretenden Probleme richtig einzuordnen. Natürlich muss an dieser Stelle gesagt werden, dass man verbindliche Informationen nur bei einem Arzt erhält. Dennoch gibt es ein paar Hauptsymptome, die in den meisten Fällen darauf hindeuten, dass es sich um einen Nagelpilz handelt.

Zu den Symptomen zählen unter anderem:

– gelbe Verfärbungen an den Zehnägeln
– sich dunkel verfärbende Zehnägel
– weiße Flecken und Stellen auf den Zehnägeln
– ungewöhnlich dicker werdende Zehnägel
– sich verformende Zehnägel
– immer brüchiger werdende Zehnägel
– Schmerzen in und rund um die Fußzehen
– ungewöhnlicher Gestank im Bereich der Fußzehen
– verschwindender Glanz der Nägel
– die Fußnägel lösen sich von dem Nagelbett

Wie jedoch Anfangs schon betont, erhalten sie verbindliche und sichere Informationen nur von Ihrem Arzt. Wenn Sie also einige der genannten Symptome an Ihren Füßen festgestellt haben und insbesondere dann, wenn Sie starke Schmerzen haben, sollten Sie unbedingt zeitnah einen Arzt aufsuchen.

3. Nagelpilz und Behandlungsmöglichkeiten

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Welche Behandlungsmethode für Sie die Richtige ist, hängt immer davon ab, wie früh Sie den Nagelpilz entdecken. Wenn es sich um einen mehrmonatigen, chronischen Pilzbefall handelt, kann häufig nur noch der Arzt helfen. Es gibt jedoch auch einige Behandlungsmöglichkeiten, die sie selbst mittels der Hausapotheke durchführen können.

Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass sie den Nagelpilz früh entdecken. Ebenso wichtig ist, dass der Nagelpilz dauerhaft und regelmäßig behandelt wird. Stellen Sie sich in etwa auf einen Behandlungszeitraum von bis zu 6 Monaten ein, innerhalb dessen Sie die Infektion mehrmals täglich mit den genannten Hilfsmitteln pflegen.

4. Diese Mittel aus der Hausapotheke können helfen

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– Teebaumöl oder Eukalyptusöl: Beide der genannten Öle beinhalten Stoffe, die gegen verschiedene Pilzinfektion helfen können. Studien konnten dies in der Vergangenheit mehrfach bestätigen.

– Sonnenblumenöl: Ja, Sie haben richtig gehört. Sonnenblumenöl, dass sich in fast jeder Haushaltsküche befindet, kann ebenfalls gegen Nagelpilz helfen. Eine brasilianische Studie stellte dies jüngst fest.

– Backpulver: Genau wie das Sonnenblumenöl findet sich auch das Backpulver in fast jedem Haushalt wieder. Studien haben herausgefunden, dass Backpulver in gewissen Fällen dem Wachstum von Nagelpilz ein Ende setzen kann. Die Behandlung mit Backpulver funktionierte in der Studie bei 79 Prozent der Probanden. Um Nagelpilz mit Backpulver zu behandeln, müssen Sie eine Paste aus dem Backpulver herstellen, indem Sie einfach etwas Pulver mit Wasser vermischen. Die Paste tragen Sie anschließend auf die vom Nagelpilz befallenen Zehen auf und lassen es für ungefähr 10 Minuten wirken.

– Vicks VapoRub: Vicks VapoRub ist ein bekanntes Medikament aus der Apotheke, welches gegen Erkältungen helfen soll. Eine kleine Studie stellte jedoch fest, dass VapoRub auch gegen Nagelpilz helfen kann.

– Essig: Haushaltsessig kann ebenfalls gegen Nagelpilz helfen. Allerdings konnte der positive Effekt von Essig gegen Pilzinfektionen bisher nicht in klinischen Studien bewiesen werden.

5. Weitere Hilfsmittel gegen Nagelpilz aus der Apotheke

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Neben den genannten Hilfsmitteln aus der Küche und Hausapotheke werden allen voran in Apotheken verschiedene Salben, Cremes und Sprays verkauft, die gegen Nagelpilz helfen sollen. Dabei handelt es sich in der Regel um Medikamente, die nicht verschreibungspflichtig sind.

Am besten sollte man sich diesbezüglich von seinem Apotheker beraten lassen, da es mittlerweile unzählig viele Mittel auf dem Markt gibt, die gegen Nagelpilz helfen sollen. Medikamente, die für die Behandlung gegen Nagelpilz oft herangezogen werden, sind z. B. Terbinafin, Clotrimazol und Tolnaftat. Inwieweit diese Mittel bei Ihrer Nagelpilz-Infektion helfen können und das Richtige für Sie sind, sollten Sie mit einem Apotheker oder Arzt besprechen.

6. Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

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Einen Arzt sollte man immer dann aufsuchen, wenn einige der hier aufgelisteten Symptome auch bei einer Behandlung mit den aufgelisteten Hausmitteln, nicht besser werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann auch sofort, sobald er eine mögliche Infektion an seinen Fußzehen bemerkt, einen Arzt kontaktieren.

In beiden Fällen sollte man entweder einen Termin bei seinem Hausarzt machen, oder bei einem Podologen. Bei einem Podologen handelt es sich um einen Spezialisten für Krankheiten und Probleme im Fußbereich. Mit einem Arzt kann dann alles Weitere besprochen werden und auch eine Prognose aufgestellt werden.

7. Wie wird Nagelpilz vom Arzt behandelt?

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Die Prognosen bei Nagelpilz können sehr unterschiedlich ausfallen. In der Regel verschreibt der Arzt Ihnen im ersten Schritt ein Medikament, welches Sie entweder in Form einer Salbe auf den Zehen auftragen, oder per Tablette oral einnehmen. Orale Medikationen sind in der Regel erfolgversprechender, jedoch belasten sie gleichzeitig vermehrt die Leber, im Vergleich zu anderen Medikationen. In der Regel verschwinden anschließend die Symptome oder werden zumindest spürbar besser.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit, die von einigen Ärzten angeboten wird, ist eine Laser-Therapie. Eine Laser-Therapie kann manchmal schnell und direkt helfen, hat jedoch im Vergleich mit der oralen Medikation geringere Erfolgschancen. Bei schwerem Nagelpilz-Befall kann es im schlimmsten Fall auch dazu kommen, dass der infizierte Zehnagel entfernt werden muss, sodass ein gesunder, neuer Nagel nachwachsen kann. Dazu kommt es jedoch relativ selten und selbst wenn die Entfernung des Zehnagels durchgeführt werden muss, handelt es sich dabei dennoch nur um einen kleinen Eingriff, der unter lokaler Betäubung durchgeführt wird.

8. Wie man Nagelpilz vorbeugen kann

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Damit es erst gar nicht zu einem Nagelpilzbefall kommt, kann man verschiedene Vorkehrungen treffen. Diese Vorkehrungen drehen sich allen voran rund um das Thema Fußpflege. Wie eingangs in diesem Artikel schon festgehalten wurde, können vor allem mangelnde Fußhygiene, sowie schwitzige Socken Gründe dafür sein, warum sich irgendwann ein Nagelpilz an Ihren Fußzehen festsetzt.

Daher gilt es auf eine regelmäßige und ordentliche Fußhygiene zu achten. Es reicht hierbei aus, wenn man einfach regelmäßig duscht und darauf achtet, dass man seine Füße ordentlich wäscht. Wichtig hierbei ist auch, dass man die Bereiche zwischen den Zehen nicht vergisst, denn dort können sich schnell potenzielle Erreger und Bakterien einnisten. Auch das korrekte und regelmäßige Schneiden der Zehnägel kann helfen, Nagelpilz vorzubeugen.

9. Pflegetipps für die Füße in der Zusammenfassung

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Zu guter Letzt haben wir noch mal alle wichtigen Tipps, rund um das Thema Nagelpilz-Prävention, für Sie übersichtlich zusammengefasst.

Waschen Sie Ihre Füße regelmäßig mit Wasser und Seife und achten Sie darauf, die Füße anschließend ordentlich abzutrocknen
Wechseln Sie regelmäßig Ihre Socken, insbesondere wenn Sie viel schwitzen an den Füßen
– Setzen Sie bevorzugt auf atmungsaktive Schuhe
– Tragen Sie möglichst häufig Schuhe oder Badeschuhe, in öffentlichen Bereichen wie dem Schwimmbad oder Umkleidekabinen
Schneiden Sie Ihre Zehnägel regelmäßig
Vermeiden Sie es, Nagellack auf bereits infizierte Zehnägel aufzutragen

Wenn Sie auf die hier aufgelisteten Pflegehinweise achten und diese regelmäßig auch in der Praxis umsetzen, können Sie einem etwaigen Nagelpilz sehr gut vorbeugen. Kommt es dennoch einmal dazu und Sie stellen einige der genannten Symptome für Nagelpilz fest, sollten Sie möglichst schnell handeln. Je früher man etwas gegen den Nagelpilz unternimmt, desto schneller verschwindet er auch wieder.

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Tardigraden, auch bekannt als "Wasserbären", sind winzige Lebewesen, die extreme Temperaturen, hohen Druck, Strahlung und sogar das Vakuum des Weltraums überleben können. Sie tun dies, indem sie in einen Zustand der Kryptobiose eintreten, bei dem ihre Stoffwechselaktivität nahezu zum Erliegen kommt. Diese Fähigkeit macht sie zu einigen der widerstandsfähigsten Organismen auf der Erde.