
Ein warmer Tee gilt als Inbegriff von Ruhe und Gesundheit – doch dieser Schein trügt womöglich. Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass ausgerechnet das, was vielen Menschen täglich Geborgenheit vermittelt, eine unsichtbare Gefahr birgt.
Die Rede ist von Mikroplastik, das sich durch bestimmte Teebeutel direkt ins heiße Wasser lösen kann. Dabei geht es nicht nur um Einzelfälle, sondern um Massen freigesetzter Partikel, die wir beim Trinken unbemerkt aufnehmen. Doch wie groß ist die Gefahr wirklich – und wie können wir uns schützen? Wer regelmäßig Tee trinkt, sollte jetzt besonders aufmerksam weiterlesen.
1. Unscheinbar, aber überall: Die Teebeutel-Falle

Teebeutel gehören für viele zum Standard. Doch nur wenige wissen, woraus diese Beutel eigentlich bestehen. Während manche aus Papier sind, bestehen viele moderne Varianten aus Nylon, Polypropylen oder sogenannten „biologisch abbaubaren“ Kunststoffen.
Genau hier liegt das Problem: Diese Materialien reagieren mit heißem Wasser und setzen winzige Plastikpartikel frei. Schon 2019 wiesen Forscher der McGill University in Kanada nach, dass ein einziger Plastik-Teebeutel über 11 Milliarden Mikroplastikpartikel freisetzt. Und das völlig unbemerkt – im scheinbar harmlosen Aufguss unserer Lieblingstees.
2. Auch „grüne“ Beutel keine Lösung?

Ein beliebtes Verkaufsargument ist mittlerweile die „biologische Abbaubarkeit“. Doch auch diese Beutel – etwa aus Polymilchsäure (PLA) – sind laut Studien nicht risikofrei.
Ein Forschungsteam um García-Rodríguez stellte 2023 fest, dass selbst diese Produkte rund eine Million Nanoplastikpartikel pro Beutel abgeben können. Besonders bedenklich: PLA zersetzt sich zwar unter industriellen Bedingungen, doch bei Kontakt mit kochendem Wasser können sich Plastikreste dennoch lösen. Verbraucher fühlen sich durch Begriffe wie „nachhaltig“ oder „ökologisch“ oft in falscher Sicherheit – und unterschätzen dabei das tatsächliche Risiko für ihre Gesundheit.
3. Jüngste Studien geben weiteren Anlass zur Sorge

Eine aktuelle Untersuchung vom November 2024, veröffentlicht im Fachjournal Chemosphere, analysierte drei gängige Teebeutelmarken – mit alarmierendem Ergebnis. Vor allem Beutel aus Polypropylen setzten im Versuch mehr als eine Milliarde Mikroplastikpartikel pro Milliliter Tee frei.
Damit bestätigen sich frühere Studien nicht nur, sondern die neuen Daten zeigen, dass das Ausmaß der Belastung bisher deutlich unterschätzt wurde. Es ist mittlerweile offensichtlich: Mikroplastik gelangt über Wege in den menschlichen Körper, die lange als „ungefährlich“ galten – wie der morgendliche Teekonsum.
4. Die gesundheitlichen Folgen sind noch weitgehend unklar

Bislang gibt es kaum umfassende Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik. Erste Tierstudien deuten darauf hin, dass Mikroplastik im Körper Entzündungsreaktionen auslösen kann. Es kann sich in Organen und Geweben ablagern – selbst dann, wenn es frei von Zusatzstoffen ist.
Umweltplastik hingegen trägt oft weitere Schadstoffe oder Keime mit sich. Besonders bedenklich: Plastik kann hormonaktive Substanzen enthalten, die das menschliche Hormonsystem stören – mit unvorhersehbaren Langzeitfolgen, etwa für die Entwicklung von Kindern oder die Fruchtbarkeit. Die Forschung steht hier noch am Anfang – aber erste Warnzeichen mehren sich.
5. Alltagstipp: So lässt sich Mikroplastik im Tee vermeiden

Wer seine tägliche Teeroutine sicherer gestalten möchte, hat dafür mehrere Möglichkeiten. Die einfachste: Lose Blatttees statt Teebeutel verwenden. Am besten nutzt man wiederverwendbare Teesiebe aus Edelstahl oder Glas, um Plastik vollständig zu vermeiden.
Auch Beutel aus ungebleichtem Papier oder natürlichen Fasern wie Baumwolle können eine Alternative sein – sofern sie nachweislich plastikfrei sind. Wer auf Nachhaltigkeit achtet, sollte Herstellerangaben genau prüfen. Je einfacher das Material, desto geringer das Risiko. Und: Lieber in Qualität investieren – denn die eigene Gesundheit steht auf dem Spiel.
6. Unsichtbare Gefahr im Lieblingstee – Milliarden Partikel pro Tasse

Was viele nicht glauben wollen, ist inzwischen wissenschaftlich belegt: Ein einzelner Plastik-Teebeutel kann Milliarden Mikro- und Nanoplastikpartikel abgeben. Diese Partikel sind so klein, dass sie mühelos mitgetrunken werden – ohne Geschmack, ohne sichtbare Rückstände.
Die Zahlen aus mehreren unabhängigen Studien belegen, wie weit verbreitet diese unsichtbare Belastung ist. Die gesundheitlichen Folgen sind möglicherweise gravierend – vor allem, wenn Mikroplastik täglich aufgenommen wird. Ein harmloses Heißgetränk entpuppt sich als potenzieller Risikofaktor. Höchste Zeit also, den Tee nicht nur zu genießen, sondern auch kritisch zu hinterfragen.