Heimliche Rückkehr einer alten Krankheit?

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Manche Bedrohungen scheinen lange Zeit vergessen – bis sie plötzlich wieder vor der Tür stehen. Während sich unser Alltag scheinbar sicher anfühlt, machen Fachleute auf Entwicklungen aufmerksam, die vielen entgangen sein dürften.

Warnungen mehren sich, Experten schlagen Alarm. Was einst als besiegt galt, könnte schon bald wieder zum Thema werden – und das nicht nur für besonders gefährdete Gruppen.

1. Vorsicht vor unterschätztem Erreger

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In Deutschland rückt eine fast vergessene Krankheit plötzlich wieder in den Fokus: Diphtherie. Lange Zeit galt sie als besiegt, vor allem dank flächendeckender Impfungen. Doch aktuelle Entwicklungen werfen Fragen auf. Wie gefährlich ist Diphtherie heute noch?

Und wer ist besonders bedroht? Das Robert Koch-Institut hat nun neue Zahlen veröffentlicht, die für Aufmerksamkeit sorgen – nicht nur bei Ärztinnen und Ärzten. Besonders alarmierend: Der Erreger scheint sich inzwischen auch innerhalb Deutschlands weiterzuverbreiten.

2. Vermehrte Ausbrüche auch bei vulnerablen Gruppen

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Was das RKI beunruhigt: Immer mehr Infektionen treten bei Menschen auf, die sich dauerhaft in Deutschland aufhalten. Das deutet auf eine zunehmende Inlandsübertragung hin. Die Krankheit ist damit nicht mehr nur ein Importproblem.

Besonders häufig betroffen sind Menschen mit Vorerkrankungen, eingeschränktem Zugang zum Gesundheitssystem oder unvollständigem Impfschutz. Das Risiko ist höher, wenn viele Menschen auf engem Raum leben – etwa in Notunterkünften oder Gemeinschaftsunterkünften.

3. RKI veröffentlicht besorgniserregenden Bericht

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Das Robert Koch-Institut warnt in einem aktuellen Bericht ausdrücklich vor der Rückkehr der Diphtherie. Insgesamt 126 bestätigte Fälle wurden bis April 2025 erfasst – eine deutlich höhere Zahl als in den Jahren zuvor. Der Ursprung vieler Infektionen lässt sich auf einen bestimmten Bakterienstamm (ST574) zurückführen.

Erste Fälle wurden 2022 dokumentiert, seither steigt die Zahl kontinuierlich. Besonders betroffen sind bislang vor allem Menschen aus prekären Lebensverhältnissen, darunter Geflüchtete, Obdachlose und Ungeimpfte.

4. Symptome reichen bis zu lebensgefährlichen Komplikationen

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Diphtherie kann in verschiedenen Formen auftreten. Besonders gefährlich ist die Atemwegserkrankung, bei der sich dicke Beläge im Hals bilden und die Atmung erschweren. Zudem kann das Bakterium Giftstoffe freisetzen, die Herz, Nieren oder das Nervensystem schädigen. Unbehandelt verläuft die Krankheit in bis zu 10 Prozent der Fälle tödlich.

Erste Anzeichen sind oft unspezifisch: Halsschmerzen, Fieber und Schluckbeschwerden. Wird die Krankheit früh erkannt, kann sie mit einem Antitoxin und Antibiotika behandelt werden.

5. Impfung schützt – aber nur mit Auffrischung

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Die Impfung gegen Diphtherie gehört in Deutschland zum Standard-Impfplan. Die meisten Menschen haben sie in der Kindheit erhalten. Doch: Der Impfschutz muss alle zehn Jahre aufgefrischt werden, sonst nimmt er ab. Viele Erwachsene denken nicht daran.

Besonders gefährdete Gruppen – etwa Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder medizinisches Personal – sollten ihren Impfstatus dringend überprüfen. Auch bei geplanten Auslandsreisen kann eine Impfung empfohlen werden, etwa in Länder mit erhöhtem Risiko.

6. Gesundheitsämter und Praxen sollen wachsam sein

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Das RKI fordert gezielt medizinisches Fachpersonal und Gesundheitsbehörden auf, sensibler für Diphtherie-Fälle zu werden. Positive Nachweise müssen schnell gemeldet werden, um mögliche Ausbrüche einzudämmen. Auch bei untypischen Krankheitsverläufen sollte der Verdacht auf Diphtherie in Betracht gezogen werden.

Die Erkrankung ist meldepflichtig – dennoch könnten Fälle in der Vergangenheit übersehen worden sein. Mit besserer Aufklärung, Diagnostik und Impfkampagnen soll die Ausbreitung möglichst früh gestoppt werden.

7. Jeder kann einen Beitrag leisten

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Auch wenn die Gefahr derzeit begrenzt erscheint: Der beste Schutz bleibt die Prävention. Wer regelmäßig seinen Impfstatus kontrolliert, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere – vor allem Kinder, Kranke und ältere Menschen.

Das Beispiel Diphtherie zeigt, wie schnell vermeintlich besiegte Krankheiten zurückkehren können, wenn der Impfschutz in der Bevölkerung nachlässt. Die aktuelle Warnung des RKI ist ein Weckruf – auch für alle, die dachten, Diphtherie sei längst Geschichte.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange ein Wassertropfen braucht, um den Ozean zu durchqueren?

Ein einzelner Wassertropfen benötigt etwa 1.000 Jahre, um durch den globalen Wasserkreislauf von einem Punkt des Ozeans zu einem anderen zu reisen. Diese lange Reise umfasst verschiedene Stationen, einschließlich Verdunstung, Niederschlag und Flusslauf. Der Wasserkreislauf spielt eine entscheidende Rolle im globalen Klima und Ökosystem, da er Nährstoffe transportiert und die Temperatur reguliert. Das Verständnis dieses Prozesses hilft Wissenschaftlern, die Auswirkungen des Klimawandels besser zu erfassen und zu prognostizieren.