Verhütung für den Mann: Neue Spritze sorgt für Aufsehen

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Die Verantwortung für Verhütung liegt noch immer überwiegend bei Frauen – hormonelle Pillen, Spiralen oder Implantate sind längst alltäglich. Doch eine neue Entwicklung aus der Biotechnologie könnte diese Last künftig fairer verteilen.

In Australien wird derzeit ein neuartiges Verhütungsmittel für Männer getestet, das weder Hormone enthält noch dauerhaft ist. Die Hoffnung: Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung. Doch was genau steckt dahinter? Wer sind die Köpfe hinter dieser Technologie? Und wie weit ist die Forschung? Wer weiterlesen will, erfährt ein überraschendes Detail erst ganz am Schluss.

1. Eine Innovation aus dem Labor

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Verantwortlich für das neue Verhütungsmittel ist das US-Biotechunternehmen Contraline. Seit Jahren forscht das Start-up an Alternativen zur klassischen Vasektomie. Ziel war es, ein Mittel zu entwickeln, das nicht dauerhaft, nicht hormonell und möglichst sicher ist.

Mit „ADAM“ scheint das nun gelungen. Erste Laborversuche verliefen vielversprechend, sodass das Produkt nun den nächsten Schritt wagen darf. Es ist eines der wenigen Projekte weltweit, das sich gezielt auf männliche Verhütung konzentriert – ein Bereich, der in der medizinischen Forschung lange stiefmütterlich behandelt wurde.

2. Der Eingriff dauert nur Minuten

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Die Anwendung von „ADAM“ ist überraschend unkompliziert. Laut Hersteller dauert der medizinische Eingriff nur etwa zehn Minuten. Dabei wird ein spezielles Hydrogel mithilfe einer Spritze direkt in die Samenleiter (Vas deferens) injiziert.

Dieser Eingriff erfolgt ambulant, also ohne Krankenhausaufenthalt, und ist deutlich weniger invasiv als eine herkömmliche Vasektomie. Für die Patienten bedeutet das: keine Schnitte, keine Narben – und kaum Ausfallzeiten. Damit könnte „ADAM“ eine interessante Alternative für Männer sein, die Verhütung nicht länger ihrer Partnerin überlassen möchten.

3. Phase 2 startet in Australien

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Nach positiven Ergebnissen der ersten Testrunden beginnt nun die zweite Phase der klinischen Studien – diesmal mit echten Patienten. Australien ist das erste Land, in dem die neue Technologie großflächig am Menschen getestet wird.

In dieser Phase geht es vor allem um die Wirksamkeit, Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen im Alltag. Bisherige Ergebnisse stimmen die Forschenden optimistisch. Dennoch ist es ein langer Weg bis zur Marktzulassung. Erst wenn alle drei Studienphasen abgeschlossen sind, kann eine Zulassung für den internationalen Markt erfolgen.

4. Vorteile ohne Hormone

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Ein besonderer Vorteil von „ADAM“ liegt darin, dass es sich um ein nicht-hormonelles Verhütungsmittel handelt. Während viele weibliche Verhütungsmethoden tief in den Hormonhaushalt eingreifen, bleibt dieser Eingriff beim Mann rein mechanisch.

Das reduziert das Risiko von Nebenwirkungen erheblich und macht das Produkt auch für Männer interessant, die keine hormonellen Belastungen wollen. Bislang wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet – ein großer Pluspunkt in der Entwicklung moderner Verhütungskonzepte. Auch ethisch stellt die Methode einen neuen Ansatz dar, weil sie temporär und individuell steuerbar ist.

5. Rückgängig machbar – in der Theorie

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Ein oft diskutierter Punkt bei dauerhafter Verhütung ist die Frage der Reversibilität. Bei klassischen Vasektomien ist ein späterer Kinderwunsch mit teuren und unsicheren Eingriffen verbunden.

Hier will „ADAM“ einen anderen Weg gehen: Das injizierte Hydrogel soll sich nach maximal zwei Jahren auflösen oder vorher aktiv entfernt werden können. Erste Tests deuten darauf hin, dass eine Rückkehr zur Fruchtbarkeit möglich sein könnte. Endgültige Daten zur vollständigen Umkehrbarkeit stehen allerdings noch aus. Ob das Versprechen tatsächlich eingelöst wird, ist derzeit noch unklar.

6. Die Zukunft der Männerverhütung?

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Das wohl spannendste Detail ist: In bisherigen Versuchen wurde der Spermienfluss erfolgreich blockiert – ohne schwerwiegende Nebenwirkungen. Damit könnte „ADAM“ nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich ein Wendepunkt sein.

Männer hätten erstmals eine kontrollierbare, nicht permanente Verhütungsmethode, die weder hormonell wirkt noch dauerhaft ist. Sollte sich auch die Umkehrbarkeit bestätigen, könnte diese Methode das Verhütungsverhalten weltweit verändern. Noch ist es nicht so weit – doch die Technologie hat das Potenzial, die Gleichberechtigung in Sachen Familienplanung auf ein neues Niveau zu heben.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange ein Baum leben kann?

Manche Bäume können Tausende von Jahren alt werden. Der älteste bekannte Baum ist ein Bristlecone-Kiefer in den White Mountains von Kalifornien, die auf etwa 5.000 Jahre geschätzt wird. Diese Bäume haben spezielle Anpassungen entwickelt, die ihnen helfen, extremen Bedingungen zu widerstehen und ein langes Leben zu führen. Ihre Rinde und Holzstruktur sind besonders widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten.